KFZ-Führerschein für Hartz IV-Empfänger

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 230 Antworten

„Ludwigshafen am Rhein“ (Pseudonym)

Vorschlag an die Regierung: Jeder 18jährige bekommt für den Führerschein 1000 € vom Staat. Ende. Keine Ausnahmen, keine Überschreibungen, keine zeitliche Begrenzung - einmalig 1000 € und der Rest muss dazu selbst aufgebracht werden. Was da jeder dann daraus macht ist sein Ding. Nutzt er es, ok, nutzt er es nicht auch ok. Viele wollen gar keinen Schein, weil ihnen die Prüfung zu schwer erscheint, ist doch auch ok. Ich glaube, das wäre mal eine wirklich gerechte Sache, oder? Und kommt vielleicht billiger, als irgendwelche Regeln und Ausnahmeverwaltungen und und und...
Mit Augenzwinkern und Lächeln gemeint.

„Mühlheim am Main“ (Pseudonym)

@stefandevot

doch von 400 € im Monat, die für alles reichen müssen, kannst Du in allenfalls 10 Jahren nen Führerschein vom Mund absparen.
Erarbeiten kenne ich auch, habe mir mein Studium selbst finanziert, und das einzige mal, dass ich für 3 Monate arbeitslos war in meinem Leben, mussten mich liebe Menschen erstmal mit 10 Rössern zum Arbeitsamt schleppen und ich hätte fast ein Seminar gebraucht, um die Formulare auszufüllen, weil ich bis Ende 30 einfach nicht wußte, WIE man Geld vom Staat, sorry Arbeitsagentur, ist ja ein anderer Topf, bekommen kann. Klar habe ich meinen neuen Job nicht von der Arbeitsagentur bekommen, sondern ihn mir schön selbst gesucht, sonst säße ich vermutlich heute noch zuhause und würde mittlerweile Hartz4 "verprassen".

Und Du vergisst eins. Als meine Eltern und Großeltern das vorgelebt haben (und bei Dir wird das so ähnlich sein) war es noch möglich mit "normaler" Arbeit ums Monat zu kommen und dabei auch noch was zu wuppen.
Heute ist das ja fast schon unmöglich, bei Mieten, die ein Monatsgehalt verschlingen etc. Man muss schon die Entwicklung der Lebensumstände mit betrachten.

"Und ich habe einfach keinen Bock,
daß nu jeder dahergelaufene Hansepampel
nen Führerschein von meinen Abgaben kriegt."

Und es ging auch in der Diskussion nicht darum, ob man Jugendlichen den Führerschein finanziert, damit sie am WE besser zur Party kommen, sondern ob es Sinn macht, für die (Re)-Integration ins Berufsleben den Schein zu finanzieren oder wenigstens vorzufinanzieren. (zumindest ich hatte das so verstanden)
Und wenn das die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht, finde ich das eine äußerst legitime Maßnahme, denn es gibt ja auch Bafög (das ist dieses ZINSLOSE Darlehen, dass wir fürs Studium so gerne in Anspruch genommen haben!). Das wird gewährt, wenn man sein Studium nicht aus eigenen Mitteln oder mit Hilfe der Eltern finanzieren kann. Und so kann es doch auch ein Weg sein, einen Jugendlichen in seine Ausbildung/ in den Beruf zu bringen, wenn ein Führerschein durch die örtlichen Gegebenheiten notwendig ist.

Das Ganze kann doch über Kredite/Darlehen geregelt werden und ähnlich wie beim Bafög muss man halt dann auch die Prüfung in einem vorgegebenen Zeitraum schaffen.

@okolyten
Eure Diskussion meinte ich nicht, war ich ja nicht bei *lächel*
Ich meinte die allgemeine, allseits beliebte "Weg-mit-den-Schmarotzern"-Diskussion, die mich immer wieder und aus allen sozialen Schichten und politischen Ecken erreicht.
Finde ich sehr schade, denn es gibt wirklich genug Menschen, denen man "zurecht" missgünstig gegenüber stehen könnte, weil sie sich wirklich an anderen bereichern ... und zwar in einem weitaus dramatischeren Umfang als die paar schwarzen unter den weißen Schafen, die H4 beziehen.

„Rheingau-Taunus-Kreis“ (Pseudonym)

der unterschied ist,herrenlose katze, dass ich in keiner form deine aussagen verdrehe und falsch wiedergeben doch du es bei meinen machst-warum auch immer.ich las dein posting der ersten beiträge...und hab etwa auch das nun mal in meinem auch so geschrieben.das ist doch in ordnung.was aber nicht o.k. ist sind aus dem zusammenhang gerissenen einzelteile die dann falsch wieder zusammen gesetzt werden...genauso wie diese von dir gemachte aussage,dass ich es unsachlich finden würde an die solidaritätsgedanken zu appelieren.das habe ich so nie behauptet-sondern du stellst es falsch dar-und das,obwohl für jeden erkennbar ist das deine folgenden worte des ersten absatzes deiner aussage gemeint sind :
zitat von herrenlose_katze:"Schaffen wir Krankenkassen ab, Arbeitslosenversicherung, staatliche Hilfe per se. Du bist krank? Tja Pech gehabt! Musst halt guggen, wie Du auf die Füße kommst. Du kannst Deine Miete nicht zahlen? Tja, auf der Straße ist es doch auch hübsch!"

sachlich miteinander zu diskutieren und meinungen auszutauschen ohne dabei dem anderen die worte im mund zu verdrehen und dinge falsch zusammengesetzt wiederzugeben-das sollte wohl
möglich sein....ich halte mich daran und einige andere hier tun es auch.

Ich muss zugeben, alles habe ich nicht gelesen, möchte aber dennoch meine Meinung hier kundtun. Ich selber bin im Bereich des Sozialgesetzbuches tätig das vorweg.
Ich persönlich finde es richtig, dass ein Amt (Arbeitsamt, Jobcenter, Rentenversicherung...) einem Arbeitslosen einen Führerschein finanziert wenn eine tatsächliche Einstellung von mindestens 2 Jahren wenn nicht unbefristet, dahinter steht.
Jeder Andere sollte in der Lage sein einen Arbeitsplatz auch anderweitig erreichen zu können und wenn man wirklich auf dem ganz platten Land wohnt ohne ÖPNV, es gibt auch die Möglichkeit einen Antrag auf Umzugskosten zu stellen - wenn auch hier wieder eine Einstellung dahinter steht.
Das Recht ist an der Stelle so diffizil, dass man pauschal nicht drüber urteilen kann wer denn jetzt Hilfen wann bekommt.

„Main-Spessart“ (Pseudonym)

Diese Debatte strotzt nur so vor Stammtischpopulismus.
Da krieg ich das kalte Würgen.

Ich werfe hier nur mal ein, dass bestimmt über 50% aller Hartzer ebenfalls in das deutsche Sozialsystem eingezahlt haben und dann auch gefälligst vom Staat unterstützt werden sollen. Und ich stimme definitiv zu, dass viele bis die meisten Fortbildungsmaßnahmen der Arbeitsagenturen Zeit- und Geldverbrennung sind. Dann lieber Fremdsprachen, Führerschein oder andere sinnige Sachen bezahlen.

Die gleiche Debatte können wir 1 zu 1 auf Asylbewerber umschreiben, was sollen die denn hier rumschmarotzen, ab in die Heimat mit denen!! (Ironie off)
Wir sind eine SOZIALE Marktwirtschaft, davon merke ich in den Egoistenpostings einiger Foristen aber gar nichts, die propagieren hier Thesen des hirnschissigsten jingoistischsten Flügels der FDP oder NPD.

Sorry für den Tonfall, aber man muss sich ja manchmal schämen, noch an das Gute zu glauben....

Ich denke, man kann diskutieren bis man tot umfällt. Es wird immer Menschen ganz unten geben, die gab es auch schon immer...sonst hätte es ja nie eine Ober und Mittelschicht gegeben. Ich finde das Gekratze und Gebeiße einfach nur schade...habe als alleinerziehende Mutter selbst Hartz4 bezogen, habe an insgesamt 3 solcher "sinnigen" Maßnahmen teilnehmen müssen...es war furchtbar. Zeit absitzen, Maßregelungen, irsinnige Auflagen, man wurde angepampt, niedergemacht und in die Ecke gerückt in der manche einen sowieso sehen.
Gott sei Dank bin ich nicht sonderlich zart besaitet sonst wäre ich wohl als Häufchen Asche daraus hervor gegangen. Und nein, da war ich ganz sicher kein Einzelfall...allein in meiner Maßnahmegruppe waren wir 20, es gab 10 Gruppen...denen erging es allen so.
Für den Großteil ist es nur Statistikbeschönigung, die wenigsten bekamen dadurch einen Job.
Muss allerdings zugeben...für mich hat sich dadurch seinerzeit ein Job ergeben...ein 1 Euro Job.

„Mühlheim am Main“ (Pseudonym)

@sweetmolli
Zweimal habe ich versucht, Dir auf sachlicher Ebene zu begegnen und auch Deinem Beitrag zugesprochen, dass es nicht sein kann, dass man mit schwerer Arbeit weniger verdient oder schlechter da steht, als ein H4 Empfänger. Weder habe ich Dich persönlich des Neids bezichtigt noch habe ich meine Meinung (nur) auf Deine Postings bezogen.
Wenn Du ein Problem mit mir hast, können wir das gerne per PN klären, ansonsten werde ich nicht weiter auf Deine Postings reagieren. Danke.

Danke @Aberakadabara, Deine Erfahrungen bestätigen genau das, was ich aus meinem Umfeld zu solchen Maßnahmen gehört habe.

Wer mag, kann gern einen näheren Blich riskieren->
Maßnahmebeginn für die Alleinerziehenden war 8.05, Ende 13:10, über 6 Monate.
Es fing ganz spannend an, klar macht man sich Hoffnungen, ich würde mich nicht als unintelligent bezeichnen, war mit Eifer dabei.
Nach einer Woche hieß es, man müsse das Level an die Klassengemeinschaft anpassen, nach 2 Wochen bestand unser Tag dort aus rumsitzen, zum Teil auch allein wenn kein Dozent verfügbar war, wir bekamen Zettel mit Scherzfragen zum ausfüllen, Arbeitsblätter der Grundrechenarten (Stand: 1 bis 3 Klasse), wir mussten in der Lernküche kochen und diese putzen, die letzten Wochen saßen wir durchgehend vor dem PC, blätterten die immer gleichen Stellenangebote durch und durften eine Musterbewerbung kreieren...nebenbei "durften" die "Fortgeschrittenen" anderen den Umgang mit dem PC erklären und rauchen gehen.

Während der Weihnachtsferien hatten alle Ferien...außer der Gruppe für Alleinerziehende. Obwohl die "Schule" der Arge mitteilte dass wirklich alle Dozenten und Klassen Ferien hätten bestand das Amt darauf dass die Alleinerziehendengruppe anwesend zu sein hätte. Wir bekamen dass genau 2 Tage vor Ferienbeginn mitgeteilt. Begründung: auf dem ersten Arbeitsmarkt müssen die Frauen ja auch zusehen wie sie die Kinderbetreuung stemmen. Wer fehlt kriegt Sanktionen...drei Viertel der Frauen haben es in den 2 Tagen nicht geschafft, ihre Kinder unterzubringen und wurden schuldhaft aus der Maßnahme entlassen, das restliche Viertel wurde morgens in einen kleinen Raum gesetzt und verharrte dort ohne Dozent bis Feierabend war.

Lustig, lustig

„Bodensee“ (Pseudonym)

Es wäre nett, wenn wir die persönlichen Streitereinen begraben könnten.

Es geht mir immer noch um das Thema: Führerscheine vom Amt. Meine Erklären zu der Diskussion, in die ich geriet habe ich zwischendurch vermerkt und möchte sie an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholen.

@ Okolyten mit Hirn: ich kopiere mir diese Erkärung hier nochmal 1:1 rein, da ich mir dann leichter tue, direkt darauf einzugehen. Zwischenzeitlich wurde schon wieder zu viel geschrieben als dass ich mir das alles merken könnte ;o)

"Partei 1: Geht davon aus, daß man erst mal schauen sollte, daß man seinen Führerschein etc. selbst finanziert. So hatten die Menschen dieser Ansicht jahrelang gespart bis sie sich Führerschein, etc. finanzieren konnten. Geht das einfach nicht, so ist Hilfe natürlich wichtig."

Bin ich dafür. Wenn das Amt in solchen Fällen mit Ziel einer Anstellung entscheidet, einzuspringen, einen Führerschein/Auto/Hilfsmaßnahmen zu finanzieren/teilzufinanzieren oder einen zinslosen Kredit mit kleinen Ratenzahlungen dafür zu geben, bin ich voll dafür.

"Partei 2: Sie sind in der Regel unter 25 Jahre und hatten bisher nie gearbeitet. Zum Teil haben sie eine Wohnung im Elternhaus, essen bei ihren Eltern und haben so ihre 403,-€ (Stand Janurar 2014) für sich. Sie können sich z.B. Hobbys leisten wie das Sammeln von nach ihrer Auskunft ca. 80,- - 100,-€ teuren Spezialeditions von irgendwelchen DCDs. Alls haben Smartphone, schnelle Rechner, die neusten Spiele etc. Sie finden immer Gründe nicht zur Tafel zu gehen, die hier z.B. bestes frisches Gemüse im Angebot hat.
Doch zum Thema Führerschein kamen Aussagen wie: Wenn das Amt will, daß ich arbeite, dann haben sie mir auch einen Führerschein zu finanzieren."

Bin ich dagegen. Wenn ich schon den Spruch lese "Wenn das Amt will dass ich arbeite"... Umkehrschluss für mich ist aus dem Spruch, derjenige will selber eigentlich nicht. Anders kann man den Spruch nicht interpretieren (und bevor es jetzt wieder einen Aufschrei gibt: ich beziehe mich gezielt auf Leute, die solche Sprüche bringen und KEINESFALLS auf jeden Menschen hierzulande, der das Pech hat, Hartz IV beziehen zu müssen!). Bei solchen Sprüchen stellen sich mir die Nackenhaare auf! Das klingt so trotzig und rotzig... ich weiß nicht. Ich finds daneben. Nun kenne ich die Umstände nicht, in denen dieser Spruch fiel. Stand ein konkretes Stellenangebot dahinter, das mit dem Führerschein steht und fällt? Dann kann ich den Spruch noch nachvollziehen, finde aber die Formulierung trotzdem unmöglich. Wenn es einfach nur so dahingeworfen war, finde ich es extrem frech, denn wenn es so ist wie Du schreibst, dass die ihre 403 Euronen pro Monat für sich und ihre Hobbies haben, also kein Essen, keine Miete, keinen Strom etc davon bezahlen müssen, könnten sie davon doch ihren Lappen selber finanzieren. Dauert dann vielleicht ein bisschen länger bis sie fertig sind, aber wenn sie unbedingt einen wollen wäre es machbar. Da würde ich es dann nicht einsehen, dass den das Amt bezahlen soll.

„Bodensee“ (Pseudonym)

@ CheshireCat: Nein es standen keine kontreten Stellenangebote dahinter. Das ursprüngliche Thema war: Wie kann ich mit wenig Geld meine beruflichen Träume verwirklichen?

„Radevormwald“ (Pseudonym)

ja ein führerschein sollte finanziert werden, aber bitte nur mit gegenleistung.
deutschland ist ein reiches land, uns gehts hier doch recht gut im diesen land.
also sollte jeder hilfe bekommen für seinen lebensunterhalt zu sorgen.
um miesbrauch vorzubeugen sollten an jeden hilfsleistungen entsprechende bedingungen geknüpft werden.
und wenn jemand mit seinen erworbenen führerschein einen job ausüben kann und so aus hartz 4 heraus fällt, ist meiner ansicht nach alles gut.

Ich denke dass man diese Frage nur von Fall zu Fall entscheiden kann, und die Messlatte ist meiner Meinung nach das aufgewandte Steuergeld. Wenn bei einer Person wirklich offensichtlich eine Vermittelbarkeit da wäre, wenn sie einen Führerschein hätte, dann würde ich sagen, den Führerschein zu bezahlen, oder halt so weit zu fördern, dass die Person ihn erhält, das ist sinnvoller, wie das weitere Frustrieren, und "Abstellgleis" für den Harz4 Empfänger. Und für den Steuerzahler ist es sicher auch billiger das zu fördern, als den Menschen jahrelang fürs Nichts tun zu zahlen.

Grundsätzlich halte ich aber einen generellen Gratisführerschein für alle Harz 4 Empfänger für falsch. Denn viele Leute, die Vollzeit arbeiten, sind unterm Strich auch nicht viel besser dran, und müssen sich komplett selbst finanzieren.

Schöne Grüße

„Donnersbergkreis“ (Pseudonym)

@katze

Ich verstehe deinen Unmut zum Thema fehlende Solidarität ,
Aber auf Kredit zu finanzieren find ich schwierig.
Jeder H4 ler darf ja, soweit ich informiert bin, 100€ dazu verdienen.
Wenn man nun zum
Zwecke des Führerscheins das ganze anhebt ? Und den Menschen erlaubt (eigentlich katastrophal sowas zu schreiben) sich den Führerschein selbst zu erarbeiten?
Oder von mir aus Kredit und dann danach aber diese Grenze erhöhen ... Ich finde es bedenklich etwas auf Kredit zu finanzieren und dann nicht die Möglichkeit zu geben den recht schnell
Ab zu arbeiten ...

Ach, ich muss sagen, ich bin einfach irgendwie am Ende mit meinem Latein... Alles was ich zu solchen Themen hin und her überlege endet darin, dass ich es einfach nicht verstehe, wieviele Familien in H4 hängen und an meiner Schule suchen wir händeringend gute Lehrer, in der Pflege wird gut ausgebildetes Personal gesucht und ich verstehe nicht , weshalb soviele Jobs frei sind und soviele Menschen H4 bekommen und sich nicht grundlegend gut ausbilden lassen.desweiteren bin ich sauer, dass unser Geld heute nichts mehr Wert ist und man mit 1.800 netto nicht mehr auf nen grünen Zweig kommt und manche Menschen arbeiten und arbeiten und dennoch verarmen ...
Anderes Thema aber ich hoffe, der große Crash kommt bald und man muss sich das Elend nicht weiter anschauen und mitlebend :/

„Landsberg am Lech“ (Pseudonym)

Ich möchte garnicht viel dazusagen - aber birdy-beta hat schon Recht:
Vergangenen Monat habe ich 206 Stunden gearbeitet, bekomme 9 Euro die Stunde, Lohnsteuerklasse 1 - sage und schreibe um die 1200 Euro.Zum Glück bin ich kein Mann der zuhause Frau und Kinder sitzen hat :-( Achja, dieser Monat war eine Ausnahme. Normalerweise bewege ich mich bei 160/170 Std. im Monat und komme dann auf 900 Euro

Die Lösung dieses Problems kann aber nicht sein, die Hartz4 Leistungen zu kürzen um es gefühlt gerechter zu machen, sondern die Niedrig-Löhne müssen angehoben werden.

Das ist das, was ich bei vielen Hartz Debatten nie verstehe...das Argument, dass ein "fauler Hartz´ler" ja keinen Anreiz hätte zu malochen wenn er für das fast gleiche Geld daheim bleiben könne...der Staat hat uns dahin gebracht, und auf die, die eh schon ganz unten sind, wird drauf gehauen. Wie gesagt, in meinen Augen eine gut funktionierende, gewollte Propaganda um abzulenken wo die Reise wirklich hingeht.

„Donnersbergkreis“ (Pseudonym)

Hartz 4 Sätze dürfen auf keinen Fall gekürzt werden,
die Löhne müssen wieder angehoben werden! Bzw. steuern wir halt auf nen Crash hin...
wie sagte ein Freund neulich:
"Vor 10 Jahren war ein Paar mit getrennten Wohnungen und insg. 3400€ Nettoeinkommen ein normalsituiertes Paar in der Mittelschicht, dass sich Urlaube leisten konnte... heute sind beide jeweils am Ende des Monats auf 0".
...
schlimm ist das doch.
Trotzdem werde ich immer arbeiten, solange ich kann, weil es mir einfach einen riesen Spaß macht, auf eigenen Füßen zu stehen und meine Wohnung, Kleider, Essen und sonstige Ausgaben selbst zu finanzieren.

„Radevormwald“ (Pseudonym)

ich finde diese diskusion beschämend.
viele bekommen/bekamen in irgendeiner form förderung von staat , für fortbildungen, meisterschulen, studium .... ?
haben dadurch heute einen guten job oder haben sich selbständig gemacht.
viele habe bestimmt um einiges mehr erhalten , als dem wert eines führerscheines.
war / ist es gerecht?
viele mussten ihre fortbilung , meisterschule, studium.... selbst finanzieren?
ist es gerecht?
menschen die ein sozialsystem ausnutzen gibt es in allen schichten.
aber zum glück nicht alle.

@ all: ich habe auch nicht alles gelesen, aber man kann es nicht 1:1 auf jeden Hartzer umlegen. Meines Erachtens nach muesste hier, wie schon mal geschrieben, geprüft werden im Einzelfall, wielange hat derjenige eingezahlt und hat er mit Führerschein eine bessere Chance auf einen Arbeitsplatz oder gibt es noch mehr Hindernisse? Man sollte auch bedenken, alles was ausgegeben wird, muss auch von anderen eingezahlt werden oder eingespart. Steuergelder kommen nicht vom Staat sondern von uns allen.

„Bodensee“ (Pseudonym)

@ pepe: Dein Kommentar hätte sicher anders ausgesehen, wenn Du alles gelesen hättest. Schau besser nochmal nach.

„Mühlheim am Main“ (Pseudonym)

@Vögelchen

So isses:
1) mit Hartz 4 kann man sich nichts erarbeiten! Ist so, wer was anderes behauptet, möge es gerne beweisen.
2) Viele, nicht alle, H4-Empfänger haben schon einen Weg hinter sich, bis sie bei der Behörde "landen", der nicht unbedingt zu Selbstbewußtsein, Stärke und Optimismus beiträgt. Das macht die Arbeitssuche nicht einfacher.
3) die ARGE(n) arbeiten in vielen Fällen an der Realität vorbei, in dem sie, wie Aberakadabera es so schön geschildert hat, die Leute in sinnbefreiten Kursen unterbringen, um sie aus der Statistik des jeweiligen Sachbearbeiters rauszubekommen. Leider bringt das weder die Leute in Arbeit noch erheblich was für deren Weiterbildung.

Den Leuten muss doch geholfen werden, und was tun wir? Wir hauen drauf, ob in privaten Diskussionen, in den Medien oder im Amt selbst - durch unnötige Schikanen und Sanktionen, durch falsche Ansätze, durch Sachbearbeiter, die (überspitzt formuliert) in einem WE-Seminar geschult wurden für ihre Aufgaben.

Es gäbe soviel Potential mit geringen (finanziellen) Mitteln wirklich was zu bewirken, und die Finanzierung des Führerscheins ist in meinen Augen eines.

Bevor, das Geschrei los geht: Es gibt ganz tolle Sachbearbeiter, ja, solche die wirklich engagiert sind. Solche die persönlich in Firmen vorsprechen und schwer vermittelbaren Arbeitnehmer zu Jobs verhelfen, die gesunden Menschenverstand nicht am Eingang abgeben und mit pragmatischen Lösungen helfen.
Doch ich kenne soviele Fälle, wo es mir die Zehennägel aufdreht! Wo Geld zum Fenster rausgeschaufelt wird, ohne jeden Zweck, außer dem, die Statistik zu schönen. Leider sind diese Fälle nicht so medienwirksam, und gegen die Verursacher der Schieflage vorzugehen, scheint auch in unserem Land nicht so populär. Lieber doch die Schuld bei dem "arbeitsscheuen Pack" suchen! *ironie!*

Ein Beispiel einer für mich unverständlichen Politik der ARGE, und ich habe es selbst erlebt und nicht irgendwo gelesen:

Beim Zugfahren ist mir folgendes passiert: Ein Mann Anfang 50 hat in München eine Anstellung als Spüler bekommen, vorher war er Hartz-4-Empfänger. Zur Arbeit fährt er ca. 45 min mit dem Zug, Ticketkosten ca. 200 € im Monat bei geschätzten Nettolohn ~1000 €.
Dieser Mann hat mich und andere Leute mehrmals angesprochen, ihn doch bitte kostenlos mit dem Bayern-Ticket mitfahren zu lassen, da er neu in seinem Job war und sich die Monatskarte noch nicht leisten konnte, denn das erste Gehalt kam ja erst im Folgemonat.
Ich muss sagen, ich habe seinen Mut und seinen Willen, unter diesen Umständen Arbeit aufzunehmen bewundert und frage mich, wieviele dazu bereit wären.

Andererseits kenne ich einen Fall wo seitens der Arbeitsagentur Führerschein und Neuwagen finanziert wurden, OBWOHL derjenige in einer Anstellung und nicht akut von Arbeitslosigkeit bedroht war, freie Fahrt mit Bus und Bahn hatte und auch seinen Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln in zumutbarer Zeit erreichen konnte.

Also mir fehlen da echt die Worte!

Ein Interview das unabhängig von der aktuellen Thematik das Thema Hartz4 betrachtet.
Meiner Ansicht nach geht es in der Summe doch sogar da drum wie "Förderungswürdig" die einzelne Person ist und darunter sehe ich auch den Adipösen der eine aufwändige Magen-OP an sich vollziehen lässt. Ich weiß daß es hier bei um eine Krankenkassenleistungen geht, aber auch diese wird aus einem Solidarsystem finanziert.

http://www.youtube.com/watch?v=1hnmtEM1Im8

„Donnersbergkreis“ (Pseudonym)

@ katze

jetzt hast du meine beiträge aber nur ganz teilweise gelesen, oder?
ich meinte ja genau, dass man das *erarbeiten* möglich machen sollte,
also den freibetrag für den Führerscheinerwerb anheben muss.
ausserdem habe ich Punkt zwei ganz genau so geschrieben: Menschen, die schon gearbeitet haben in ihrem Leben und einen Weg hinter sich haben und jetzt einen Führerschein benötigen um wieder eine Chance zu haben, denen muss das ermöglicht werden.
Genau das habe ich ja geschrieben.


@ Icebear
was magenverkleinerungen oder magenbänder damit zutun haben ist mir schleierhaft

„Mühlheim am Main“ (Pseudonym)

@vögelchen
wollte nur den Teil Deines Postings bestätigen, dass es ohne eine legale Möglichkeit des Hinzu-Verdienstes nicht geht
Der Rest war an die Allgemeinheit ;-)
Sorry, bei solchen Themen brennt mir manchmal die Tastatur unter den Pfoten!

Sowohl eine Magen-OP als auch der Führerschein sind Leistungen die aus dem Topf unserer Sozialversicherungssystem finanziert werden, nur daß das eine über die Arbeitslosenversicherung und dem Jobcenter bezahlt wird und das andere über die Krankenversicherungsbeiträge.welches die gesetzlichen Krankenversicherer zahlen.

Beides zwei Verschiedene Töpfe, aber die Ursache/Folge sind die gleichen, denn zwei die etwas nicht bezahlen können wünschen um die Finanzierung durch die Solidargemeinschaft.

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