Jeder 3. Bundesbürger verzichtet auf Sozialleistungen
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.07.2013
Zitat:

"Fast 3 Mio. Menschen beantragen laut einer Meldung der Tagesschau vermutlich aus Scham und Diskriminierungsangst kein Hartz IV und sind somit die verdeckten Armen im reichen Deutschland.. Das stimmt doch nachdenklich und ich kann dasgut nachvollziehen, wenn man die Debatten von angeblichen Schmarotzern kennt."


Ich vermute mal, dass das ganz anders ist.

Unverschuldet landete ich im letzten Jahr auch für 4 Monate beim ALG I.
2 Monate war ich damit beschäftigt, alle verschiedenen Ämter (mehrfach) aufzusuchen, um eventl Mietbeihilfe und / oder ALG II zu beantragen.

Hätte ich dem Jobcenter und dem Wohngeldamt Glauben geschenkt, dann hätte ich keinen Anspruch gehabt.

Mein Nachfragen wird ja NICHT als Beantragung registriert.

Erst mit Hilfe des SozialVerein Deutschland bin ich der genauen Berechnung auf die Spur gekommen.

Also wieder los und alle Ämter aufsuchen und hartnäckig geblieben. Und siehe da.....

Da die Rechnung letztendlich immer noch nicht stimmte, wandte ich mich an eine Anwaltskanzlei in Kiel, die sich genau auf das Thema eingeschossen hat. Dort erfuhr ich, dass schätzungsweise 80% !!!! aller Bescheide nicht korrekt sind.

Vergurkt habe ich in der Zeit unzählige KM, da alle vier Ämter hier mind 25 KM auseinander liegen. Das war mein persönliches Pech und wurde mir - natürlich!!! - von keiner Stelle erstattet.

Vermutlich können sich aber nicht alle Bürger_innen so hartnäckig dahinterklemmen.

Und schon reduziert sich die Zahl drastisch.
Wie praktisch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2013
Es wurden seit 1991 fünf Millionen sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs abgebaut bzw. so umgestaltet, dass die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt worden ist.

Hierdurch entstanden unsere 8 Millionen Teilzeit- und Minijobs.
Die Zahl der Leiharbeiter stieg von < 200000 auf > 800000 an.

Es gibt Menschen, die ihren verlorenen Vollzeitjob mit zwei und mehr Teilzeitjobs ausgleichen können, um das Gleiche wie einst zu verdienen.

Es gibt Teilzeit-, Mini-, und Midijobber oder Leiharbeiter, denen das Geld durch ihrer Hände Arbeit nicht mehr so wie früher mal ausreicht. Sie trauen sich nicht ins Amt, um sich die Fehlsumme auf das Existenzminimum aufstocken zu lassen.

Hierfür gibt es alle erdenklichen Gründe. Die Tagesschau nannte die zwei Bekanntesten. Eine Renterin bzw. Rentner geniert sich, einen Grundsicherungsantrag zu stellen, da die Nachbarn bzw. Freunde sie im Amt sehen könnten. Sie möchten sich vor einer Behördenperson nicht "entkleiden" und haben andere Ängste...

Es gibt Menschen, die in die Behörde gingen und aus Versehen unrichtig beraten worden sind, was oft am Nichtwissen liegt...
Und so stellen sie keinen Antrag, obwohl es zur Bewilligung von Leistungen gekommen wäre.

Das eigentlich Problem ist, dass es mehr SV-Vollzeitjobs geben müsste, von denen die Leute wieder leben können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.07.2013
Fast 3 Mio. Menschen beantragen laut einer Meldung der Tagesschau vermutlich aus Scham und Diskriminierungsangst kein Hartz IV und sind somit die verdeckten Armen im reichen Deutschland.. Das stimmt doch nachdenklich und ich kann dasgut nachvollziehen, wenn man die Debatten von angeblichen Schmarotzern kennt.