@facette: volle Zustimmung.

Wir haben seit über 70 Jahren keinen Krieg mehr in Deutschland. Das nehme ich als selbstverständlich hin, weil ich es nicht anders kenne. In Gesprächen mit meiner Mutter (geboren 1934) wird mir dann klar, dass das ÜBERHAUPT nicht selbstverständlich ist.

Ich habe die Schule besucht, eine Ausbildung gemacht und aufgrund dessen eine Anstellung bekommen.

In anderen Ländern haben Mädchen gar nicht die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen; geschweige denn, eine Ausbildung zu machen.

Ich habe die Freiheit, zu entscheiden, ob und wen ich heiraten und ob ich Kinder haben will. Und auch diese Wahl ist für mich SELBSTVERSTÄNDLICH, weil ich es nicht anders kenne.

Sauberes Wasser, Nahrung, Wohnung, Sanitäranlagen, medizinische Versorgung (die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit): über all diese Dinge denke ich gar nicht nach, weil sie immer schon da waren.

Wenn ich mir all das vor Augen führe, dann kann ich für mich nur feststellen, dass ich froh und dankbar bin, hier geboren zu sein und leben zu können; was ich ja nur einem zeitlichen und geographischen Zufall verdanke.

Und da kann ich auch sehr gut damit leben, dass Deutschland in der Kategorie "Abenteuer" laut dieser "Best Countries"-Studie nur auf Platz 45 steht.

@ Svantewit
Und was haben wir dann bei der Umsetzung falsch gemacht? O.o

@ Sternstunde
Deutschland ist aber auch miserabel im Vergleich, was die Kategorie "Abenteuer" angeht. Da erreichen wir nur den 45. Platz und auch im Bereich Cultural Influence ist der Wert "Happy" einer der Niedrigsten. Das kommt jetzt aber auch nicht von ungefähr. Wirtschaftsleistung und politischer Einfluss sind eben alles Dinge, die zwar als Basis für ein gutes Lebensgefühl sind, aber nicht zwangsläufig als Automatismus dieses erzeugen.

Bei uns kann eben die Kultur nicht mit dem Wohlstand schritt halten. Die Frage ist eben, ob man den Wohlstand reduzieren oder die Kultur erhöhen will?

@Svantewit
Das ist ein Mythos, häufig kolportiert, aber so nicht zutreffend.

"und das Schulsystem aus dem hohen Norden" : kam aus der Deutschen Demokratischen Republik.

Ich würde sagen, dass Deutschland definitv zu den besseren Ländern gehört. Betrachten wir das Ganze mal nüchtern: Keine Seuchen, seit Jahrzehnten keine kriegerischen Konflikte, Gewalt hält sich in Grenzen, Sozialleistungen ohne Ende und die meisten Leute können sogar lesen und "schreiben". Wenn wir noch dieses "kulturelle Engagement" aus Singapur übernehmen und das Schulsystem aus dem hohen Norden - dann wäre es perfekt.
Aber ich schätze das wäre dann wieder utopisch.

Vor einiger Zeit kam ich dazu, als ein jüngerer Arbeitskollege (ca. 30, türkischer Herkunft) über Deutschland schimpfte: "Deutschland ist scheixxe, die Politik ist sch..., die Menschen sind sch..., die Landschaft ist sch..., alles ist sch..." Als ich ihn dann fragte, "und warum bist du dann noch da?" war er ganz schnell ganz still ...

Ich lebe gern hier und auch wenn es politische und ethische Differenzen gibt hat es unsere Politik geschafft ohne Krieg auszukkommen. Ich bin in einer Generation geboren die keinen Hunger oder Durst kennt, die die Heizung höher stellen kann wenn es kalt wird. Wir vergeuden allerdings ziemlich viel unserer irdischen Ressourcen..... Auch wenn vereinzelt Erfolge erzielt werden, reicht das nicht aus wir müssen mehr dafür tun und die Politik sollte Ihr Augenmerk(el) mehr darauf richten den Lobbyisten Einhalt zu gebieten und Alternativen finden.

Mein Reden. Wir haben es hier richtig gut. Und daher tut es auch keinem von uns glücklichen Deutschen weh, mal ein bisschen was abzugeben an diejenigen, die erheblich schlechter dran sind. Wir hatten einfach Glück, in der globalen Lotterie das ganz große Los zu ziehen und hier geboren zu werden. Aber ich glaub, es kommt immer drauf an, wie man es sehen WILL... kann mich gut dran erinnern, wie es hier im Forum Heulen und Zähneklappern gab, weil wir wegen der Flüchtlinge ja demnächst das Armenhaus Europas sind. :D

Ach ja, was Gleichberechtigung angeht, ist Deutschland übrigens NICHT an der Spitze, nur so am Rande. Hier die zugehörigen Daten, den Report gibt es jährlich: http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2015/rankings/

Um Deine Frage richtig beantworten zu können, müsste ich alle Länder dieser Erde persönlich kennengelernt haben. Aber nach dem, was ich im Leben bereisen, beobachten, erfahren könnte, bin ich dankbar dafür, zu leben, wo ich lebe. Sowohl bezogen auf die Aspekte der Selbstverwirklichung (nicht nur als Frau, sondern auch generell), einer Chance auf Ausbildung, Schulbildung, menschenwürdiges Leben, medizinische Versorgung, Ernährungsmöglichkeiten, Wasser, Frieden, etc. als auch auf vergleichsweise moderates Wetter oder Naturkatastrophen. Dazu finde ich, dass unsere Natur so viel schönes bietet.
Ich lebe wahnsinnig gerne hier, wenngleich nicht blind dafür, dass unsere Erde ein wenig scheußlicher geworden ist, aber es ist noch immer das Land, das ich gerne meine Heimat nenne. Mir liegt nicht viel an der Jammerkultur. Jammern hat noch nie geholfen und leichte Zeiten gehören ins Reich der Legendenbildung. Ärmel hoch und jeden Tag zupacken und das Beste daraus machen.

Deutschland nimmt oftmals den Mund zu voll, will überall mitmischen, sich wichtiger machen, als es ist und prescht zu oft zu weit vor, anstatt sich etwas mehr zurückzunehmen und beruhigend einzuwirken.
Unsere Leistungsträger werden soweit besteuert, daß sich Arbeit so wirklich nicht mehr lohnt, insbesondere wenn man ( wie vom Staat gewünscht ) mehrere Kinder hat. Familiensplittimg würde gerade Gutverdiener anregen.
Die Verwaltungen und Vorschriften verursachen soviel Kosten, diese müssen erstmal erwirtschaftet werden, oder wie kann man erklären, daß Geschäftsführer von Industrie- und Handelskammern ( Körperschaften des öR, Zwangsmitgliedschaften und -abgaben) mehr Geld bekommen als etwa Kanzler und Präsident ( IHK Berlin 225 t + Zulage 30 ; IHK Kassel 228 t + 38 Zulage, IHK Hamburg 625 t + )
Bauvorschriften haben sich derart ausgeweitet, daß nur noch zu horrenden Preisen gebaut werden kann, Genehmigungen dauern Jahre, alles verteuert dermaßen, daß die Mieten unermeßlich steigen.
Jetzt wird über Sonderabgaben bei der Benzinsteuer nachgedacht, statt vielleicht erstmal Flugzeugbenzin überhaupt zu besteuern. Wir haben kein Einnahmenproblem, wir haben Ausgabenprobleme, weil jeder Etatverantwortliche immer mehr will. Gier frisst Hirn.
Die europäischen Flüchtlingskosten könnten per Umlage erhoben werden und die Staaten, die aufnehmen, bekommen entsprechend, dann sind plötzlich die Flüchtenden Gäste ( für die gezahlt wird ) und nicht immer nur Belastung und die Staaten, die keine haben wollen, zahlen entsprechend nach Bevölkerungsproporz eben etwas mehr und bekommen nichts zurück.
Lobbyisten laufen sich in den Fluren der Parlamente über den Haufen, was geht denn Außenstehende an, was in den Gremien beschlossen wird? Brauchen unsere Volksvertreter auch noch Firmen- und Verbandsvertreter? Wer hat die denn gewählt ?
Es ist soviel Grundlegendes im Argen.

Gentleman
Wie meinst du das?

Ich glaube eher, daß Deutschland im Spitzenranking um die Trophäe des großen Mundes ist.

Nein.

Ich habe die Studie gefunden für alle, die Interesse haben sich um Fakten zu kümmern.
http://www.usnews.com/news/best-countries/overall-full-list

@ Sirona
Das halte ich für einen guten Ansatz. Ich würde zustimmen, dass es uns verglichen mit der anderen Weltbevölkerung hier sehr gut geht. Vor allem was Sicherheit, medizinische Versorgung und solche Dinge betrifft. Ob man Deutschland als das "Beste" Land in allen Belangen bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln. Ich bin wohl kein Mensch für solche Superlative.
Damit das aber auch so bleibt wäre es in meinen Augen falsch sich darauf auszuruhen.

Mich hat diese Feststellung etwas gewundert. Vor allem, weil unsere Medien das Bild natürlich wieder einmal total verzerren. Wir als Bürger haben von vielen Punkten in direkter Hinsicht schon mal nichts und in Punkto Lebensqualität sind wir leider auch nicht auf dem 1. Platz.

Wenn man ein bisschen Surft kann man nämlich vielfach dies hier lesen:
Deutschland ist Spitzenreiter im Ranking "wegen seiner starken Wirtschaft, dem Einfluss in der Welt und wegen der Konzentration auf die wichtigsten globalen Themen", heißt es in dem Bericht. Nach Deutschland schafften Kanada, Großbritannien, die USA, Schweden, Australien, Japan, Frankreich, die Niederlande und Dänemark den Sprung in die Top Ten der besten Nationen.

Ich würde die Studie gerne selbst lesen und auch das Argument, dass dies ja die Flüchtlingspolitik bestätigen würde ist haarsträubend, da die Studie natürlich davor in Auftrag gegeben wurde. Alles in allem wieder viel Propaganda und wenig klare Informationen. Darin sind wir Deutschen wirklich die "Besten". :(

Damit die Bewertung stimmt sollte man eben genau DARAN deutlich arbeiten.

Ich glaube, es ist auch völlig in Ordnung kritisch zu bleiben und weiterhin seine demokratischen Möglichkeiten der Mitgestaltung zu nutzen.

Ich habe schon sehr viele Länder gesehen, aber in den wenigsten könnte ich mir vorstellen zu leben. Da gibt es wirklich nur 2 - Canada und Australien.
Ich lebe gerne hier, die momentane Entwicklung in Deutschland macht mir allerdings ein bißchen Sorgen.

Ich sehe das genau so ! Wenn man sich mal auf der Welt umschaut, geht es so vielen Menschen in vielerlei Hinsicht deutlich schlechter als uns. Ich habe auch keinerlei Verständnis für dieses immer wiederkehrende "Jammern auf hohem Niveau" von Leuten, die sich weigern, über ihren Tellerrand (bzw. die Landesgrenzen) hinauszuschauen.
Für mich gilt nach wie vor - ich bin gerne Deutsche und stolz auf unser Land !

Laut einer Studie, die beim Weltwirtschaftforum in Davos vorgestellt wurde, ist Deutschland das beste Land der Welt. Bei uns lebt es sich am besten, wenn man Menschenrechte, Einkommen, Gleichberechtigung, Wirtschaft und andere Faktoren in Betracht zieht.

Ich persönlich finde auch das man wohl in vielen anderen Ländern schlechter lebt als bei uns....wie seht ihr das?