Hungersnot in Somalia/Kenia
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2011
die ganzen Widersprüche und Clanmilizen werden schon überboten, wenn nur Tausend hungernden Kindern geholfen werden kann.
Mit der gleichen Logik, darfst Du sonst unseren Kranken nicht helfen, weil ja das Gesundheitswesen ein Bürokratie-Moloch ist und Sozialhilfeempfänger sind ja AAAAAAALLÄÄÄÄÄÄ nur zu faul zum Arbeiten!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2011
@ Mino
selbst in Kenia, wo derzeit das weltgrösste Flüchtlingslager mit ca. 400.000 Schutz suchenden Menschen steht- existieren Gebäude, die mit Entwicklungsgeldern gebaut wurden aber LEER stehen aus bürokratischen Gründen- Flüchtlinge in Notunterkünften Zeltstätten Unterschlupf finden müssen- ein Widerspruch in sich und die ganze Situation mehr als undurchsichtig
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2011
Naja mit dem "Tanaland Experiment" und ähnlichen Simulationen hätte man auch beweisen können das ein Marshallplan, eine Berliner Luftbrücke und im allgemeinen Wiederaufbauprogramme nach Kriegen oder Naturkatastrophen nix bringen; soviel mal zum Thema Computersimulationen über Komplexitätszusammenhänge, damit kann man alles oder nichts beweisen, es steht nur in Abhängigkeit zum Input und der Wertung die Dinge.

In Geberländern kann man sich immer auf billige populistische Weise das eigene Nichtstuen schönreden mit dem Verweis auf die "eigenen" Leute die "hungern" oder in einem sozial schwierigen Umfeld leben, das das Geld eh immer die falschen Leute erreicht, falsche oder fehlende politische Strukturen in den Empfängerländern vorherrschen, ... etc. , trotzdem "verrecken" die Leute dort und dieser Erkenntnisgewinn hilft denen Null weiter.

@ topic/zum Thema: In den Flüchtlingslagern und bei den Betroffenen herrscht die blanke Not, welche durch schnelle, massive und unbürokratische Weise gelindert werden kann und schon diese Linderung der Not die Aufwendungen allemal rechtfertigt, zumal wenn man bedenkt das Kenia, was selbst noch große soziale Probleme hat, mittlerweile 500.000 Flüchtlinge aufgenommen hat und weitere aufnehmen wird müssen es so auch zu einer sich weiter ausbreitenden Destabilisierung der Region kommen kann.

Für >mich< ganz klar, wir, die westlichen Nationen, müssen primär dort sofort und massiv helfen, der Umbau und die Umstrukturierungen der politischen und sozialen Verhältnisse ist etwas sekundäres was jetzt den Betroffenen dort nicht weiterhilft.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2011
Hallo :-)

wer meint, daß man nur genug Geld in ein Land wie Somalia pumpt und alles wird gut (vorausgesetzt, das Geld kommt auch komplett bei den Bedürftigen an, was ja eh schon recht unwahrscheinlich sei dürfte), sollte sich mal das Tanaland Experiment reinziehen ;-)

Gruß Jim
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2011
wie kann man (frau) nur sowas schreiben?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2011
es ist schon tragisch was in dem land passiert. obwohl ein flüchtlingslager da ist, nutzt man es nicht und lässt die leute in diesen billigen zelten leben.

aber hier hungern auch menschen. hab nicht genug geld um über den monat zu kommen und müssen "die tafel" nutzen um überhaupt überleben zu können.

unsere gute angie sollte das geld lieber erstmal hier ansetzen, bevor sie es anderen pleitegeiern in ihren fetten hintern schiebt.
siehe griechenland Ö.ö

genau so wenig sollte den politikern mehr geld in den hintern geschoben werden.
die steuersenkungen ab 2013, glaub ich, da glaub ich eh nicht dran.

genau so stuttgart21. ein millarden-projekt. dafür könnte man schon einige straßen sanieren oder was anderes bauen als so einen bescheuerten bahnhof.

deswegen würde ich keinen cent spenden. weil es eh nicht ankommt und ich kein millionär bin.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
@Antje
Kann ich selbst auch nur so bestätigen, mein Bruder, meine Eltern und auch wir haben bei Plan ein Patenkind in Kenia (in der Provinz Rift Valley) und wir konnten uns selbst davon überzeugen, wo das Geld bleibt und wie es angelegt wird
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
Ich hatte eine Zeitlang ein Patenkind bei Plan. Einer meiner Profs war dort und hatte seine Patenkinder besucht und geschaut, wie Plan das Geld einsetzt. Da er damit zufrieden war, vertraute ich auch dieser Organisation mein Geld an. Ich kann nur sagen: Nur ein Bruchteil der Gelder bleibt in der Verwaltung hängen. Ansonsten wird nicht nur das jeweilige Kind, sondern auch sein Umfeld gefördert. Ich fand Plan richtig gut!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
nein, Antje, das geht natürlich nicht. der papst braucht das geld vermutlich entweder für schadenersatzforderungen der missbrauchten kinder oder für die alimente seiner priester (ja ja, schon klar, dass die sich das auch nicht aus den rippen schwitzen können, aber bitte nicht mit meinen kirchensteuern!).
andererseits schliesse ich mich den meinungen der vorredner an: ich glaube auch, dass nur ein bruchteil der spenden wirklich dort ankommt, wo er soll. wenn ich hierzulande einem obdachlosen was zu essen kaufe oder im tierheim ein scheinchen abgebe, kann ich sicher sein, dass die hilfe auch ankommt.
und das ist jetzt wieder off topic: angie macht einen auf gutmensch, spendet hier, stützt die banken und nationen dort, hat plötzlich geld zum ausgeben, das unsere rentner nie zu gesicht kriegen werden, weil angeblich nix zum verteilen da ist - und bei uns erfrieren im winter tatsächlich immer noch leute, weil sie keine heizung oder wohnung haben.
sorry, aber im zweifelsfall kommen für mich erstmal die eigenen leute, die meist sogar mal was in die staatskasse eingezahlt haben. gut, gut, ich sag ja schon nix mehr ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
Hm, es könnte der Papst doch ganz einfach entscheiden, daß er brav in Rom bleibt und die katholischen Bistümer die 60 Millionen Euro in sinnvolle Projekte für die armen hungernden Menschen stecken müssen! In meinen Augen wäre das eine richtig christliche Tat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
Die helfen ja auch so gut gegen den akuten Hunger... Kondome und Antibabypillen. Na immerhin hätte man an so einem Latex-Kondom reichlich zu kauen und die Pille ist ja für ihren Nährstoffgehalt geradezu berühmt *Ironie off*

Die wenigsten Leute in den betroffenen Gebieten sitzen vor ihren Lehmhütten und jammern - das können die Deutschen in ihren beheizten Wohnungen deutlich besser! Ich sage ja immer wieder "reisen bildet", manchmal mehr als mir lieb ist und so manchem würde ich einen Ausflug z. B. in den kenianischen Busch empfehlen (ruhig ein paar Kilometer weiter als 5-10 KM vom AI-Strandresort weg). Das erweitert den Horizont ungemein und lässt die Dinge, um die man sich angeblich in Deutschland sooo unbedingt kümmern müßte, sehr schnell sehr klein.

Grundsätzlich ist gerade die Hungersnot in Somalia auch für mich ein zweischneidiges Schwert. Einerseits denke ich auch, dass den Menschen geholfen werden muß, denn sie haben sich weder die Regierung, noch die Miliz, noch die Piraten ausgesucht, auf der anderen Seite muß ich zugeben, dass ich auch meine Zweifel habe, dass die Hilfe überhaupt ankommt bzw. nicht auf eine gewisse Art "zum Fenster hinausgeschleudert" wäre. Aber nun gut... wenn man jetzt anfangen würde darüber nachzudenken, wo überall das Geld deutlich unnützer verschleudert wird, wäre das wohl annähernd ein Fass ohne Boden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
Ich bin der Meinung,man sollte statt Brot Kondome und Antibabypillen,dorthin schicken ! Wie kann ich Kinder in die Welt setzen,wenn ich selber nix zu essen habe ? Und dann vor ihrer Lehmhütte sitzen und jammern.Sorry,da fehlt mir jedes Verständnis.In Deutschland gibt es genügend Dinge ,um die man sich kümmern muß.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
@spirit: du hast natürlich recht, dass das nicht so ohne weiteres geht.
politische und sicherheitsrelevante vorarbeit ist natürlich nötig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
@möchtegern: aber das ist doch genau das Problem in Somalia, dass das nicht geht. Du kannst da Entwicklungshelfer nicht einfach so hinschicken, weil die Gefahren zu gross sind, dass sie entführt werden, zwischen die politischen Fronten geraten o.ä....

Nachhaltige Entwicklungshilfe ist nur möglich, wenn in den Ländern Bereitschaft dazu und eine halbwegs funktionierende gerechte Verwaltung bestehen..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
nun sind die wirtschaftsnationen ja nicht ganz unbeteiligt an der misere dort.
nicht zuletzt durch die massiv gestiegenen preise für getreide u.ä.. die länder dort sind teilweise auch nicht mehr in der lage die preise zu zahlen. auch wegen der veruntreuung von geldern und korruption.

das dort die böden immer weiter zur wüste werden ist auch kein prozess, der von heute auf morgen stattfindet.
massive rodung der wälder um eine energiequelle zu haben, übernutzung der böden durch landwirtschaft.
nutznießer waren z.b. auch die ehemaligen kolonialherren von dort - italien und england und deutschland.

was haben uns die ganzen jahre, in denen wir geld in entwicklungshilfe gesteckt haben, denn gebracht?
eigentlich nichts. und nicht nur nicht in somalia.
man hat den leuten nicht beigebracht, nachhaltige landwirtschaft zu betreiben. sie haben verlernt, das man etwas an die natur zurückgeben muss - z.b. durch aufforstung.
man hat ihnen nicht beigebracht, eine funktionierende wirtschaft aufzubauen.
obwohl entwicklungshelfer jahrelang dort zugebracht haben.
für die medien wurde dann mal irgendwo eine wasserpumpe in gang gesetzt, die heute leider mangels ersatzteilen nicht mehr funktioniert.

und wenn wir schon sagen, das dort politiker korrupt sind und gelder abzweigen, dann sollten wir nicht vergessen, das es um peanuts geht. mit dem gewinn (nach steuer) unserer energiekonzerne von 1 oder 2 jahren könnte man dort den ganzen staatshaushalt sanieren.
(Somalia: Die Staatsverschuldung betrug 1993 1,9 Mrd. US-Dollar)

usw. usw.

was man dort braucht ist "nachhaltige" entwicklungshilfe - und zwar dauerhaft.
einen krieg gegen ein vor allem "hungerndes" volk zu führen finde ich falsch.

woher kommen eigentlich die waffen dort?

siehe auch wikipedia zu somalia und kenia.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
@ Sternenwanderer

jedem seine Meinung zum Thema, aber sorry Deine Worte "mehr als unpassend und daneben"

für solche Postings hab ich den Thread sicher nicht auf gemacht!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2011
Stimmt, werfen wir doch einfach alle unser Geld aus dem Fenster wieso nicht? Wir haben ja genug und genau das ist der Punkt. Wir haben angeblich genug.

Deshalb macht keiner den Mund auf und sagt was. Die Preise steigen ins unermessliche und wir zahlen und zahlen und zahlen.

Ich bin der gleichen Meinung wie Gentleman. Grenzen zu und Gewalt mit Gewalt bekämpfen. Was macht ein Somalia Pirat mit ner AK in der Hand wenn ein Priester vor ihm steht und versucht zu reden? Richtig, er drückt ab.

Das lächerlichste sind die Zeitungen wenn sie rießen Bilder von Kindern abdrucken und die Bilder so bearbeiten das man in schwarze Augen sieht.

Spenden kommen sowieso kaum an und die Moslem Miliz schneidet so ziemlich die kompletten Hilfsrationen ab. Wieso sollen wir uns jedesmal gedanken machen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2011
Statt den Euro zu "retten" und "Biosprit" zu tanken wärs besser, den ganzen Schotter, der ohnehin bald nix mehr wert ist den Hungernden zu geben. Und wenn die korrupte Politikerkaste dort unten die Hälfte oder was-weiß-ich-wieviel einsackt? was solls, wenn nur ein Teil vom Zaster bei den Hungernden landet ist das immer noch eine besser, als wenn die Bankenretter die Milliarden vereinnahmen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2011
Seh ich genau anders als Gentleman: Helfen was geht, mit Gegengewalt erreichst Du erst recht nix, den Spruch mit den unschuldigen Kindern brauch ich nicht extra zu bringen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2011
ein sehr heikles Thema eine menschliche Tragödie, die sich dort abspielt, aber wie Du schreibst Gentleman sie entführen, erpressen, sind bis auf die Zähne bewaffnet, an Geldern mangelt es nicht....
die Verantwortlichen in Den Haag vor Gericht zu stellen nicht machbar
So bitter das ist, das ist deren Land, wenn Hilfe abgelehnt wird oder die dortige Regierung keine Hilfe zulässt, bleibt das deren Problem. Und das müssen wir denen mal klarmachen, kein Geld mehr, Grenzen dicht und wenn deren Piraten unsere Schiffe angreifen wird geschossen. Auch in die Häfen, wo sich die Piraten verstecken, denn die Regierungen und Milizen stecken mit denen doch durch, decken sie, weil sie vom Erpressungsgeld profitieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2011
@ spirit
wie du schreibst, finanzielle Unterstützung kommt nicht bei Bedürftigen an, die Regierung untersagt humanitären Einrichtungen die Hilfeleistungen, errichtete Notunterkünfte (für 40 000 Flüchtlinge) stehen leer, müssen in Zeltstätten hausen, Trinkwasser von Regierung stünde bereit, aber die Transporte in entlegene Orte sind von den Einwohnern finanziell nicht stemmbar
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2011
*seufz* die Situation in Somalia ist für mich Sinnbild dafür, dass die Welt halt nicht so einfach gestrickt ist, wie manche sie gerne hätten...Hilfsgüter versickern, füllen die Geldschatullen der örtlichen Machthaber oder werden sogar politisch instrumentalisiert - auf jeden Fall kommen sie zum grossen Teil nicht da an, wo sie so dringend gebraucht werden...Der Aufruf "jetzt spendet mal alle schön, dann kommt Alles wieder in Ordnung" funktioniert hier definitiv nicht....

Aber was tun - UN-Truppen entsenden? Dann beklagen sich die gleichen Menschen wieder, dass arme deutsche Soldaten in einem fremden Bürgerkrieg geopfert werden, in den wir uns doch gar nicht so überheblich einmischen dürfen...

Mit Schwarz-weiss-Denken kommt man spätestens in der Somalia-Krise nicht weiter...Der Spagat zwischen humantitärer Verantwortung und Achtung staatlicher Souveränitäten wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, so fürchte ich, nicht leichter werden. Es wird der UN und auch Deutschland nicht erspart bleiben, früher oder später Farbe zu bekennen. Wenn sie wirklich helfen wollen, geht dass nach meiner Auffassung nicht ohne UN-Mandat aber das wird wohl kaum ohne Verluste an Soldatenleben durchzusetzen sein...

Vielleicht muss die UN auf Dauer mal darüber nachdenken, ob in Zukunft nicht eine eigene UN-Eingreiftruppe notwendig wird, die UN-Beschlüsse dann auch schnell umsetzen kann und nicht bei jedem Einsatz von den Mitgliedsstaaten zusammen gebettelt werden muss und in der Soldaten dienen, die wissen, dass ihnen jederzeit ein Einsatz irgendwo in der Welt bevorsteht und sich bewusst darauf einlassen, dafür aber auch im Gegenzug eine angemessene Bezahlung, Ausbildung und Betreuung erhalten...