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„Wermelskirchen“ (Pseudonym)
Und ja, man kann darüber streiten, allerdings bin ich selbst chronisch krank und so einige würden wohl in meiner Situation nur noch Teilzeit arbeiten oder ggf. Erwerbsminderungsrente beziehen. Da ich aber sehr nah an der Thematik bin, werde ich arbeiten gehen, so lange ich das reguläre Rentenalter noch nicht erreicht habe bzw bis ich nicht mehr atmen kann. Denn ALGII wäre für mich ganz persönlich keine Alternative.
Ist es nicht ein wunderbares Geschenk, dass Du das noch selbst entscheiden kannst...???
...dass Deine Arbeitsbedingungen wohl schonend genug sind..?
...dass Du bei einem Arbeitgeber bist, der prinzipiell Voraussetzungen schafft, um es auch Menschen mit Einschränkungen zu ermöglichen vollerwerbsfähig zu bleiben..?
..dass Du in einem Bereich arbeitest wo selbst mit Teilzeitarbeit ein (finanziell eingeschränktes) Leben möglich wäre?
..dass Du vermutlich eine Erwerbsminderungsrente beziehen würdest, die Dich nicht zwingen würde aufstockende Sozialhilfe zu beantragen und Dich damit weiteren (zT strengeren) Regularien des Sozialstaates zu unterwerfen..?
Wie gesagt:
Alles ganz wunderbar.
Dass ALGII für Dich "persönlich keine Alternative" wäre ist nachvollziehbar, doch gibt es genügend Lebensumstände und Arbeitsumfelder/bedingungen, die solch eine freie Entscheidung u.U. nicht mehr ermöglichen.
Für mich klingt Deine tapfere Selbstbeschreibung ein bißchen nach dem immerwieder aufgewärmten Klischee der Leistungsempfänger, die sich eben nur "ein bißchen zusammenreissen" sollten, statt es sich in der "sozialen Hängematte bequem zu machen".
Ich bin keine Sozialromantikerin und es mag Menschen geben, bei denen es den Anschein hat als wäre es "bequem" ...merkwürdiger Weise will aber NIEMAND ernsthaft tauschen den ich kenne...
Es sei denn wir nehmen (illegalen) Nebenerwerb als "normal" an...DAS wäre aber Sozialbetrug, der früher oder später auffliegt und geahndet wird.
UND (auch das weißt Du sicher in Deinem Job) es gibt Menschen, denen keine Wahl bleibt als in die EU-Rente zu gehen...es sei denn sie ziehen es vor unter einer Brücke zu leben.
Deine Tapferkeit in allen Ehren...aber bitte - gerade in Deiner Position- etwas mehr Differenzierung.
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„Haltern am See“ (Pseudonym)
Noch mal zum Eingangsthread. Da wurde von einem Ausweis-Antrag für die Tafel geschrieben.
Um etwas zu beantragen braucht es in Deutschland ja immer eine Bescheinigung. Vielleicht musste der Antragsteller daher eine Einkommensbescheinigung vorlegen, somit war die Höhe seines Bezugs erkennbar?
Ich könnte mir vorstellen, daß man erst ab einem bestimmten Einkommen einen Ausweis erhält.
Vielleicht lag der Ärger auch nicht im höheren Einkommen des jungen Mannes sondern darin, dass er überhaupt versucht hat diesen Ausweis zu beantragen?
Vielleicht ist es aber auch eine Mischung aus beidem was dem TE auf den Magen geschlagen ist, ein scheinbar junger kräftiger Mann, der vom Staat Geld bezieht und der die Tafel nutzen will?
Ich finde, so wirklich schlau wird man durch die verschiedenen Informationen nicht.
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Danke Frau Mahlzahn!!
Genau das dachte ich beim Lesen dieses Posting auch, hatte aber keine Nerven, das so geschickt in Worte zu packen.
Ich hätte wahrscheinlich nicht so höflich formuliert, wie das da rüberkommt.
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„Taunusstein“ (Pseudonym)
@FrauMahlzahn
Danke für Deinen Post. Treffender hätte man es nicht ausführen können 👍
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Es gibt so viele schwerwiegende Erkrankungen und Umstände, die man Menschen nicht ansehen kann.
Clusterkopfschmerzen, Schizophrenie, schwere Depressionen, Etc.
Man kann Menschen ihren Bedarf nicht ansehen.
Man kann Menschen auch nicht einfach so vergleichen. Manche gehen während der Chemotherapie/Bestrahlung noch zur Arbeit und andere können das eben nicht. Das hat nichts mit "Zusammenreißen " zu tun, sondern schlicht damit, dass Körper unterschiedlich reagieren und funktionieren.
Es ist aber natürlich einfach, alles über einen Kamm zu scheren und sich darüber zu freuen, wie hart/tapfer/schlau/etc man ist oder sich zu beschweren, wie ungerecht Die Welt doch ist.
Wenn man weiß, wer die Bösen sind, hat der Tag Struktur.
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„Herdecke“ (Pseudonym)
@Delta der Venus
habe ich das richtig verstanden, dass die Anzeigen, die reinflattern, jemanden anzeigen wollen, der angeblich "Sozialbetrug" macht? Also wahrscheinlich von Neidern, Nachbarn etc. kommen. Was genau wird da angezeigt? Dass jemand Grundsicherung bezieht und nebenher schwarz arbeitet?
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Optimistin, ich kann dir ein Beispiel von mir persönlich nennen. Ich war 2012 Aufstockerin.
Eine Nachbarin hat beim Jobcenter angerufen und denen gesagt, ich wäre gar nicht von meinem Mann getrennt, der wäre ganz oft bei mir und in Wirklichkeit würden wir nach wie vor zusammen in unserem Haus leben und meine Wohnung wäre nur "Fake", um die Miete vom Jobcenter zu kassieren.
Ziemlich wirr, verworren, schräg und auch mit erheblichen, logischen Schwächen.
Hat aber gereicht. Mir flatterte Post vom Jobcenter ins Haus. Ich musste dann da antanzen und die wollten Namen und Wohnort von meinem damaligen Freund (der war es nämlich, den die Nachbarin an den Wochenenden bei mir gesehen hatte) und eine Erklärung, dass ich von meinem Mann wirklich getrennt und aus dem bis dato noch gemeinsamen Haus auch wirklich ausgezogen war.
Theoretisch hätten sie sogar noch einen Außendienstmitarbeiter schicken können, der meine Bude inspiziert.
Man ist also nicht nur vom guten Willen des Jobcentermitarbeites abhängig, man lebt auch mit der Tatsache, dass einem willkürlich und auch aus Gehässigeit jeder eine Menge Ärger und Rennerei an den Hals hängen kann, einfach so.
Ich kann dir sagen, schön ist anders.
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„Rosenheim“ (Pseudonym)
"Frau Mahlzahn
Heute, 06:56"
Vielen Dank für deine Worte!
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„Herdecke“ (Pseudonym)
@Apfel
Auf so eine Situation wäre ich nie gekommen, was für ein Irrsinn. Da fühlt man sich ja völlig kontrolliert und der Verleumdung ist Tür und Tor geöffnet. Kann man sich dagegen wehren? Und hat es negative Auswirkungen auf denjenigen, der fälschlicherweise beschuldigt? Wohl eher nicht ...
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Nein, Konsequenzen hat es für den Beschuldiger wohl nicht.
Man kann sich kaum dagegen wehren.
Wenn das Jobcenter einen zu etwas auffordert und man verweigert sich, können die Leistungen aufgrund fehlender Mitwirkungspflicht (vorübergehend) eingestellt werden.
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„Herdecke“ (Pseudonym)
Da kann man dann wirklich nur noch hoffen, dass die Sachbearbeiterin vernünftig ist und einem keine Knüppel zwischen die Beine legen will.
Und dass dieses ewige Aufstocker und HartzVI-Bashing endlich aufhört; das war vor einigen Jahren in den Medien total übel und hatte meiner Meinung nach genau solche wie von dir beschriebenen Auswirkungen in der Gesellschaft.
Statt eine Vermögenssteuer für wirklich Wohlhabende einzuführen, damit auch die ihren Beitrag zur Gesellschaft, von der sie profitieren leisten, schürt man Neid, weil jemand etwas Geld vom Staat bezieht. Meiner Meinung nach ein Ablenkungsmanöver.
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
@Powerkoffer, ich möchte dir raten, das Schreiben, das du von der LVA? bekommen hast nochmal zu prüfen. Seit 2005 gibt es die LVA'en und die BFA nicht mehr. Diese sind aufgegangen in die "Deutsche Rentenversicherung" - und nur noch von dieser werden Rentenbescheide, Renteninformationen und dgl. verschickt.
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„Rosenheim“ (Pseudonym)
Mein Link von 15:01 ist wohl inzwischen hinter einer Paywall. Sorry. Bitte den Beitrag ausblenden.