Herrschaft der Ökonomie im Sozialwesen

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 134 Antworten

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Der googelt aber noch :-)

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Leider ist das nichts Neues, diese ungute Entwicklung beobachte ich schon seit einigen Jahren. Ich arbeite im sozialrechtlichen Bereich und sehe die Auswirkungen bei den Menschen, um die ich mich kümmere, immer wieder. Leider schrecken gierige Investoren vor keinem Bereich zurück, egal, wer unter den Auswirkungen leiden muss. Hauptsache sie können immer noch mehr Geld scheffeln, weil es ein Genug nicht mehr gibt.

Dies ist eine nur sehr kurzfristig lukrative Blase. In spätestens 10 Jahren können sich weder die dann Alten, noch die Versicherer diesen miesen "Luxus" leisten. Dann hängt es wieder ausschließlich an den Karikativen, Ehrenamtlichen und Familienangehörigen, die dann auch nur wenig mehr als die Grundpflege bieten können.
Und die Finanzheuschrecken ziehen weiter und suchen sie das nächste Feld, dass sie ausbeuten können.

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In den nächsten 10-20 Jahren wirds doch erstmal so richtig losgehen. Dann gehen die noch verbliebenen geburtenstarken Jahre in Rente. Die derzeitigen 20-40 jährigen werden das kaum auffangen können.
U.a. ein Grund, warum die derzeitige Rentenabsicherung nur bis 2030 gilt, wie es danach weitergeht weiß derzeit niemand.

Ich würde dem Aufsatz wohl zustimmen.
An dieser Stelle merkt man schnell, dass nur die Patienten in der Pflege willkommen sind, die auch genug Geld da lassen können...
Nicht umsonst gibt es ja auch bei der Pflege und in Altersheimen fast schon eine Zweiklassengesellschaft.
Die Lobby der Arzneimittelhersteller ist in Deutschland ja gut ausgeprägt und von daher lassen sich in diesem Sektor bei immer älter werdender Bevölkerung und immer "hemmungsloserem" Medikamenten Konsum auch gute Umsätze erzielen.

Leider wird in dem Aufsatz zwar klar die aktuelle Position angeprangert, aber wenig ökonomisch brauchbare Alternativen aufgezeigt. Es reicht eben nicht immer aus bloß "dagegen" zu sein. Es wäre schön in solchen Portalen auch mal umsetzbare Lösungen zu lesen, die sich nicht nur an "hypothetischen" gesellschaftlichen Strukturen orientieren sondern an aktuellem gesellschaftlichen Verhalten und geopolitischer Lage. Dann würde ich solche Seiten wahrscheinlich auch freiwillig besuchen. Dort kann man aber nichts mehr lesen, was man als klar denkender Mensch im normalen Alltag nicht eh schon mitbekommt. :(

Ein erster, klitzekleiner Ansatz wäre es, die extrem strengen und unrealistischen Zeitvorgaben für jeden pflegerischen Handgriff aufzulösen bzw. realistische Zeiten zu takten. Und einzubinden, dass Pflege eben nicht nur "Arsch abwischen" beinhaltet, sondern vor allem auch menschliche Zuwendung.
Etwas weiter weg von den 3 S, etwas näher hin zum Ganzmenschlichen.

@ ShadowCop

" Nicht umsonst gibt es ja auch bei der Pflege und in Altersheimen fast schon eine Zweiklassengesellschaft. "

Also, ich persönlich kann und will diesen Satz in keinster Weise so stehenlassen !
Woher nimmst Du diese Aussage ??

Ich arbeite seit 30 Jahren in der stationären Altenpflege und das mit GANZ VIEL Herz !
Es gibt dort keine " Zweiklassengesellschaft", weil jeder Pflegebedürftige der in einer Pflegeeinrichtung lebt, vom MDK begutachtet und in einen Pflegegrad gestuft wird ( bis letztes Jahr waren das noch die Pflegestufen ).

Wir haben den Auftrag, jeden Pflegebedürftigen anhand seines Pflegegrades zu versorgen - meistens machen wir immer mehr - aber NIE weniger !

Alle Bewohner oder sonstige Pflegebedürftige haben den Anspruch auf Versorgung anhand ihres Pflegegrades, aber wir arbeiten immer darüber hinaus !

Es wäre sehr nett, mal Deine Aussage nochmals zu überdenken. Danke .

Das ist aber m.v. auch nicht ganz richtig Rita.
Das es bei Dir im Zentrum so ist, lobenswert, aber es gibt leider auch die andere Seite, wo man
als Aussenstehender sich schon fragt, wie man diesen Beruf ausüben darf, wenn man doch recht gleichgültig an diese Pflege ran geht. Gerade Altenpflege ist nicht ohne, und immer häufiger erlebe ich selbst, wie Angestellte komplett austicken und die Pflegebedürftigen recht schroff behandeln.
Sicherlich ein Knochenjob, keine Frage, nur sollte man sich damit dann auch identifizieren, und gerne machen. Leider hab ich immer häufiger den Eindruck, das doch nicht gerade wenige, den Job nur machen, wegen des Geldes, oder weil sie es müssen.
Das spiegelt dann den Eindruck oben leider auf die auch wieder, die Ihr Herz und Seele damit verbinden.
Der Grund ist bei Unzufriedenheit meist der Verdienst, und wenn man ehrlich ist, die Pflegekräfte verdienen viel zu wenig, für das was sie leisten, UND ERDULDEN müssen.

„“ (Pseudonym)

Das Pflegeberufe in keiner Weise angemessen bezahlt werden, ist sicherlich richtig. Und die Belastung durch ständigen Personalmangel ist für diese Menschen auch sehr hoch. Da kann ich schon nachvollziehen, dass dem einen oder anderen mal die Nerven durchgehen, auch wenn das natürlich nicht okay ist. Aber unter den Bedingungen, die in manchen Pflegeeinrichtungen herrschen, arbeiten zu müssen, ist auch nicht okay.

Im Gegensatz dazu stehen dann die privaten Luxus-Senioren-Residenzen für die Menschen, die sich das leisten können, wo den Bewohnern eine Menge geboten wird. Ich weiß nicht wie die Mitarbeiter dort bezahlt werden, aber zumindest ist der Personalschlüssel um einiges höher. Insofern würde ich Shadow Cop zustimmen, dass es schon eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Pflegebereich gibt.

Umso bewundernswerter, dass es immer noch engagierte Pflegekräfte gibt, die sich für einen vergleichsweise geringen Lohn um die Menschen kümmern, die sich solchen Luxus halt nicht leisten können und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Die ihr ganzes Herzblut da reinstecken und oft genug am Ende des Tages trotzdem das Gefühl haben, nicht genug für die ihnen anvertrauten Menschen getan zu haben, weil man ihnen immer wieder bürokratische Steine in den Weg legt.

@ rudi

Der Verdienst spielt natürlich auch eine Rolle; ich müßte ja lügen, wenn ich etwas anderes behaupten würde.
Mir reicht aber mein Verdienst; wäre dem nicht so, könnte ich mir ja immer noch einen anderen Träger suchen, der mehr zahlt. Das ist für mich kein Kriterium, nach so langer Zeit zu wechseln.
Und " erdulden " muss auch niemand etwas; ich habe im Laufe meines Arbeitslebens viele Kollegen/Kolleginnen erlebt, die die Reißleine gezogen haben und gegangen sind. Oder eben auch solche die " gegangen worden " sind, weil sie die Bewohner nicht adäquat versorgt haben.
Ich kann nur für mich und unser Haus sprechen; es darf sich jeder bewerben - aber es gibt natürlich auch Kriterien...
Bei uns ist es üblich, dass Bewerber mal einen Früh-und auch einen Spätdienst mitlaufen, um sich den Tagesablauf in beiden Schichten anzusehen. Dabei gehen viele auch schon von sich aus und ziehen ihre Bewerbung zurück.
Wenn die übrig gebliebenen Bewerber sich dann entschließen, bei uns anzufangen, bekommen die einen ganzen Monat als sog. " Schnuppermonat " - sind dann eingestellt, werden aber nicht mitgezählt, sondern bekommen die Möglichkeit sich alles in Ruhe anzusehen und sich dann zu entscheiden : Unterschreibe ich oder nicht.
Auf diese Art und Weise werden schon viele aussortiert, die nicht für diesen Beruf ( kommt übrigens von " Berufung " ;-) ) geeignet sind.
Man kann aber davon ausgehen, dass die die übrig bleiben auch viele Jahre bei uns sind - und das genauso gerne wie ich.
Mir sträuben sich übrigens auch die Haare, wenn ich im TV Reportagen a la Wallraff und dergleichen sehe ! Wo dann Pflegebedürftige an den Haaren gezogen oder noch schlimmer misshandelt werden - absolutes NO GO !!!
Ich hatte selber mal einen Fall erlebt, dass eine Exkollegin eine Bewohnerin ins Gesicht schlug, weil diese sich vor Angst im Bett zu drehen ( für den Inkowechsel )an die Exkollegin klammerte und diese kniff. Ich habe erstmal die Bewohnerin versucht zu beruhigen ( sie weinte natürlich ), hab die Kollegin rausgeschickt, die Versorgung alleine weitergeführt und meine Chefin informiert. Keine 5 Minuten später musste sie runter; bekam Haus-und Beschäftigungsverbot und war seitdem nicht mehr zu sehen. Zum Glück erhielt ich dann von anderen Wohnbereichen Unterstützung, so dass ich die Schicht nicht alleine weiterführen musste * Daumen hoch *

Was heißt eigentlich " m.v. " ??

@ * RitaRubens Basis *
Ich denke da hat es einfach ein kleines Missverständnis gegeben. Ich beziehe diese Zweiklassengesellschaft nicht auf die Mitarbeiter. Ich denke schon, dass du jeden Patienten gleich behandelst und vielleicht ist deine Einrichtung in meiner Denkweise auch schon eine der "höheren" Klasse.
Das Problem ergibt sich z.B. dann wenn Einrichtungen zwar eine gute Reputation haben aber "voll" sind. Dann müssen Wartelisten angelegt werden.
Aus eigener Erfahrung im privaten Umfeld auch mit häuslichen Pfelgediensten hat man dann oft das Problem, dass diese Pflegedienste "voll" sind und keine neuen Patienten mehr aufnehmen. Wenn man jedoch Sonderpflegeleistungen wählt oder ein paar kleine Münzen einwirft, dann kann man plötzlich doch eher einen Platz haben oder rückt auf der Warteliste mal schnell ein paar Ränge weiter.
Im Grunde ist das wie mit der Krankenversicherung. Auf dem PAPIER sollte es dort auch keinen Unterschied geben.
Trotzdem bekommt der Privatpatient im Schnitt eher einen Termin als der Kassenpatient. So ist es in der Pflege leider auch.

Ich fokussiere mich dabei hauptsächlich auf die Einrichtungen und deren Leitung und nicht auf das Pflegepersonal, welches sehr oft absolut sein Bestes gibt und das für meine Verhältnisse immer noch zu sehr schmalen Löhnen.

Daher hoffe ich, dass du meine Aussage nun besser verstehen kannst und es ging mir wie gesagt nur darum, dass man mit viel Geld eben auch eine bessere Pflegeleistung erhält. Für alle anderen bleibt eben nur die "Basisleistung" übrig, die in manchen Einrichtungen auch mehr nach Fließbandarbeit aussieht als wirklicher persönlicher Betreuung. Ausnahmen bestätigen hier aber die Regel und es ist toll solche engagierten Menschen in der Pflege zu kennen. :)

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Der Eingangs erwähnte Link beschreibt sehr gut und anschaulich einen wichtigen Bereich der Gesellschaft, welcher eigentlich ein besonderes Aushängeschild von Zivilisation und Niveau an Kultur und Menschlichkeit sein sollte.
Und wenn man sich die Programmatiken der Regierungsparteien ansieht oder den Eid anhört, den Regierungsmitglieder oder Parlamentarier ablegen (ua. "Schaden vom Volk abwenden"), zeugt es von Heuchelei und Lüge wenn man sich die Zustände vor Augen führt, wie sie in dem Artikel beschrieben werden.
Doch leben wir nun mal in einer Waren produzierenden Gesellschaft, die auf Profitmaximierung ausgerichtet ist und dem alles und jeder unterworfen wird. Das wirkt sich auch auf den gesamten Gesundheitssektor aus.
"So wandte sich der Personalrat der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden am 23. Februar an die Öffentlichkeit und enthüllte, der "entgegen internationaler Experten-Empfehlungen zu niedrig angesetzte Helios-Standard in der Personalplanung: Eine 1:12 Betreuung im Frühdienst, 1:18 im Spätdienst und 1:36 Betreuung im Nachtdienst auf normalen Pflegestationen führt zu extremen Belastungssituationen des Pflegepersonals ..."(Wiesbadenaktuell.de 23.2.16)
https://www.rf-news.de/2016/kw36/das-milliardengeschaeft-mit-der-gesundheit/?searchterm=Gesundheitswesen
Dem haben sich auch die Regierenden verschrieben und können nicht anders, um dieses System so gut es irgendwie geht am laufen zu halten, was momentan eher ein permanenter Krisenzustand ist.
Der Hintergrund ist, dass es aufgrund der Konkurrenzgesetze eine immer weiter voranschreitende Konzentration zu immer größeren Konzernen gibt und eine damit verbundene Anhäufung von Kapital, dass in der Folge wieder Maximalprofit bringend angelegt werden muss.
Der Versuch, im Rahmen bestehender Verhältnisse nach Lösungen zu suchen oder notdürftig die extremsten Auswüchse der Profitsucht einzudämmen, scheitert stets auf´s neue an der Herrschaft des Finanzkapitals und der immanenten Logik dieses Systems.
Ohne diese Logik und die Herrschaft des Finanzkapitals grundsätzlich anzuzweifeln, bleibt es nicht nur wie es ist, sondern wird sich weiter verschärfen.

@Kuscheltiger
Nicht wieder diese Leier...
Der Versuch, im Rahmen bestehender Verhältnisse nach Lösungen zu suchen oder notdürftig die extremsten Auswüchse der Profitsucht einzudämmen, scheitert stets auf´s neue an der Herrschaft des Finanzkapitals und der immanenten Logik dieses Systems.
Ohne diese Logik und die Herrschaft des Finanzkapitals grundsätzlich anzuzweifeln, bleibt es nicht nur wie es ist, sondern wird sich weiter verschärfen.

Welche Versucht hat er denn deiner Meinung nach gegeben?
Außer leerem Geschwafel und viel Gejammer aus der linken Ecke kommt da doch nichts. Wenn man nicht in der Lage ist mit der Realität klar zu kommen und konstruktiv an dieser Teilzuhaben, dann sollte man das nicht anderen zum Vorwurf machen. Wir reden hier von menschlichem Grundverhalten und das wird so schnell auch nicht ändern können. Wer das ausblendet oder nicht wahrhaben möchte, der ist wie schon so oft gesagt realitätsfremd...

Das Problem was sich immer mehr auf tut Rita, ist der Mangel an Personal, was auch wirklich diesen Beruf dauerhaft ausüben möchte.
Du hast viele Jahre Berufserfahrung, bist quasi "alter Hase" und bist voll dabei, egal ob es mal schwierig ist. Aber solche Menschen wie Du werden immer weniger, die "ältere" Generation, ( Du und ich), leben mit Ihrem Beruf, aber diese Generation läuft aus. Du hast es selbst beschrieben, wie sehen denn jetzt die Neuzugänge aus? Genauso motiviert wie Du? Selten oder? Erfahrungen? Fast null. Dazu die recht "freche" Art mancher Pflegebedürftigen, die Dich auch mal anspucken, beleidigen, usw. Denke das kennst Du auch. Da musst Du durch, das meinte ich mit dulden. Da kannst Du einen 90 Jährigen nicht vor Gericht schleppen, der macht das einfach.
Die junge Generation hält das nimmer so aus, drum der Mangel an Kräften, und dazu kommt noch..... Verdi, in meinen Augen der größte Bremsverein schlechthin. Null Ahnung von der Praxis.
Beispiel:
Leiharbeiter, Verdis größter Auftritt.....
Leiharbeiter/in müssen nach 18 Monate übernommen werden, oder gehen, bzw. woanders hin verlegt werden. Super Sache, denn die Schwesternschaft, die Du auch kennst, verleiht Fachkräfte an Einrichtungen, wie z.b. Pflegehäuser, um deren Mangel ( chronisch) damit ausgeglichen wird.
Jetzt sollen alle 18 Monate die Kräfte wechseln müssen, super oder? In deinem Bereich, müssen dann die Kräfte abgezogen werden, und Du hast noch mehr Patienten pro Kopf.
Wie soll das funktionieren? Fachkräfte die sich auskennen müssen gehen, und neue von der Uni kommen rein. Da weißt Du, was die Stunde geschlagen hat.
Wundert man sich da noch, dass immer mehr Private Häuser aufkommen, und nur zahlungsfähige Patienten aufnehmen wollen? Da kommen dann die berühmten zwei Klassen Gesellschaft auf.
Verdi sei Dank, Du wirst die Ergebnisse sicherlich extrem spüren.

„“ (Pseudonym)

>>Wir reden hier von menschlichem Grundverhalten und das wird sich so schnell auch nicht ändern können.<<
Komisch, und ich dachte hier wird über das Gesundheitssystem resp. dem Sozialwesen geschrieben.
Allerdings bestätigst du ja nur meine Annahme.
Und Versuche gab und gibt es ja reichlich, was sich anhand diverser Forderungen und Wünsche ablesen lässt, die aber alle nur Schönheitskorrekturen bedeuten würden.
>>Wenn man nicht in der Lage ist mit der Realität klar zu kommen und konstruktiv an dieser Teilzuhaben...<<
Im genannten Artikel wird ja gerade beschrieben, wie die Profitgier im Sozialwesen durchgesetzt wird und du willst dieses dann auch noch konstruktiv mitgestalten ?
Also eine weitere Bestätigung.
Und das sieht bei dir denn so aus, dass du fleißig gegen die Arbeitszeitverkürzung wetterst, während die, welche Arbeit haben komplett überlastet sind, was natürlich der Ausbeutung dienlich aber auch zu Lasten der Patienten geht.
Arbeitsbedingungen ? Und du zeterst "Linke Propaganda"
usw usw. so weit also zu deinen konstruktiven Gedanken, die bereits an anderer Stelle zum Besten gegeben hast.
>>...die extrem strengen und unrealistischen Zeitvorgaben für jeden pflegerischen Handgriff aufzulösen bzw. realistische Zeiten zu takten.<<
Lady Apfel hat es angesprochen, wie es zu Gunsten des Profits angewendet wird, wo also nicht das menschliche Bedürfnis, sondern der Börsenwert im Hintergrund als Messlatte die wesentliche Rolle spielt.
Man kann sich freilich über Minuten oder Sekunden streiten oder über den Personalschlüssel, was aber alles nix und gar nix am Grundprinzip und damit an der eigentlichen Misere ändern würde.

@ Kuscheltiger
Komisch, und ich dachte hier wird über das Gesundheitssystem resp. dem Sozialwesen geschrieben.
Na da sind wir ja einer Meinung. Also ist dieser Thread wohl auch die falsche Adresse wieder linke Propaganda zu verbreiten, oder?

Und Versuche gab und gibt es ja reichlich, was sich anhand diverser Forderungen und Wünsche ablesen lässt, die aber alle nur Schönheitskorrekturen bedeuten würden.
Ja wie nun, gab es Versuche oder waren das nur Wünsche? Was konkret wurde denn unternommen?
So ganz kann ich dir nicht folgen. Kannst du mir mal darlegen, wo man auf die Probleme im Gesundheitswesen von politischer oder gesellschaftlicher Seite konstruktiv eingegangen ist?
Das würde mich jetzt mal interessieren, weil du hier von "scheitern" redest, aber ich habe nicht einmal den Versuch wahrgenommen?

Im genannten Artikel wird ja gerade beschrieben, wie die Profitgier im Sozialwesen durchgesetzt wird und du willst dieses dann auch noch konstruktiv mitgestalten ?
Gut, das sich dir das nicht erschließt ist klar, aber es geht darum eine Verbesserung im Gesundheitswesen konstruktiv mit zu gestalten, aber dafür fehlt einem echten Linken eben der Horizont. ;-)

Und das sieht bei dir denn so aus, dass du fleißig gegen die Arbeitszeitverkürzung wetterst, während die, welche Arbeit haben komplett überlastet sind, was natürlich der Ausbeutung dienlich aber auch zu Lasten der Patienten geht.
Erstens "wettere" ich nicht gegen Arbeitszeit Verkürzung, denn ich wäre jemand der sofort dafür wäre, jedoch wird halt aus deinem "Lohnausgleich" nix. Das möchtest du an der Stelle halt als Linker immer verheimlichen. *g* Für jemanden der reale Gedankengänge durchführen kann stellt sich eben auch die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit und nach der Finanzierbarkeit. Für einen Linken in seinem kleinen Sozi-Traumland natürlich nicht, oder wie?

Und du zeterst "Linke Propaganda"
usw usw. so weit also zu deinen konstruktiven Gedanken, die bereits an anderer Stelle zum Besten gegeben hast.

Naja dafür, dass du kräftig jammerst kommt von deiner Seite ja auch nicht viel konstruktives oder habe ich da etwas überlesen, was sich auch in der Realität umsetzen ließe?

wo also nicht das menschliche Bedürfnis, sondern der Börsenwert im Hintergrund als Messlatte die wesentliche Rolle spielt.
Und genau da sind wir wieder beim "menschlichen Grundverhalten". Die Frage ist doch WER oder WAS ist denn das Finanzkapital?
Du kannst doch sofort einen Betrieb gründen in dem die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich gilt.
Hindert dich doch keiner dran, oder ist das in Deutschland verboten? Ich denke sogar die Arbeitnehmer würden dir die Bude einrennen, also wo ist das Problem? Ach ja richtig! Die blöde globale Marktwirtschaft und dieses fiese Ding, dass sich Wettbewerb nennt.
Wenn mal also seine Produkte dann zu einem wesentlich höherem Preis verkaufen müsste, dann entscheidet nicht das "Finanzkapital" sondern der KUNDE darüber ob du erfolgreich bist oder nicht.
Finanzkapital sind in dem Moment die Geldbörsen vieler kleiner Arbeitnehmer, die vor allem eins tun und zwar BILLIG kaufen. Das Problem ist an der Stelle, dass man auch gerne mal über seine Verhältnisse lebt, hier und da mal was finanzieren lässt und noch zweimal im Jahr in Urlaub fahren will, weil man das eben so macht! Jetzt ist der Linke ja schlau und hat erkannt, dass das Problem nicht seine hohen Preise sondern die freie Marktwirtschaft ist -> also WEG damit.
Die Linken wollen Abschottung, Regulierung und damit ein Ausbleiben von Investitionen. Das muss man dann bitteschön auch so klar aussprechen können.
Im Grunde haben wir das doch in der Geschichte alles schon gehabt. Woran ist denn die UDSSR kaputt gegangen? An mangelhafter Produktivität gerade im Nahrungsmittel-Sektor. Man konnte als Staat nicht genug Produktivität erzeugen, um die Bedarfe des Staates und der Bevölkerung zu decken.
Wenn wir hier von "Versuchen" reden, dann gibt es wohl mehr gescheiterte sozialistische und kommunistische Versuche als konstruktiv das deutsche Pflegesystem zu reformieren mein Lieber.

Arbeitsgesetze haben sich ja nun mal auch durchgesetzt und man sollte einfach mal versuchen Flächenstandards zu etablieren, die auch eine gewisse reale Basis haben und trotzdem noch Raum für Leistung lassen. Wenn man seine Wirtschaft abschottet wird es auf kurz oder lang immer so sein, dass die Entwicklungsgeschwindigkeit gegenüber der restlichen Welt so stark abnimmt, dass der Staat irgendwann nicht mehr wettbewerbsfähig und somit "pleite" ist. Gerade Deutschland ist z.B. immer auf Rohstoff-Importe angewiesen und somit ist es ein MUSS, dass die inländische Wirtschaft eine gewisse Produktivität hat, um diesen Staat und auch die Produktion für die Bevölkerung am Laufen zu halten.
Aber wem sage ich das, oder?

Gründe doch ein linkes Altenheim, mal sehen wie viele deiner Genossen dann deine Preise zahlen würden. Das würde mich wirklich mal interessieren und jeden Linken, der dann wo anders hingeht würde ich direkt an den Pranger stellen. Man kann nämlich immer gut Reden schwingen, wenn man selbst nichts auf die Beine stellen kann, nicht einmal theoretisch und das ist schon mager...

Du kannst gut Forderungen stellen, aber das Finanzierungsproblem der deutschen Rente und Pflegekassen kannst du auch nicht lösen. Wenn du Schulden hättest und dann zur Schuldnerberatung gehen müsstest, dann würdest du einfach sagen ich kann mir das Geld ja auch von meinem Nachbarn nehmen, der hat ja noch genug. So läuft nämlich linke Politik. Da ist man nämlich nicht mehr für seinen eigenen Mist verantwortlich sondern bedient sich erst einmal bei anderen, so lange bis nichts mehr da ist und dann steht man schulterzuckend da und ist wieder über das Finanzkapital am jammern. Man man man. Was für eine Spinnerbande...

„“ (Pseudonym)

>>Also ist dieser Thread wohl auch die falsche Adresse wieder linke Propaganda zu verbreiten, oder?<<
Wer bestimmt eigentlich, mit welcher Weltsicht oder politischen Einstellung, zu politischen Themen geschrieben werden darf ? Du etwa ?
Lach mich schlapp.
Wie du so schön immer gerne betonst..... alter Leier ... denn ausser substanzlosen Kommunistenhass bringst du dann nichts weiter.
Absatzweise verwirrten Unsinn gemischt mit Unterstellungen und wie immer gerne unterschwelligen Beleidigungen. So reagiert jemand, dem die Luft ausgeht und ansonsten nix weiter zu erwidern weiß.
Der Gipfel ist dann tatsächlich deine Ausführungen über Finanzkapital. Eine echte Komödie, die du aufführst. :-)))
>>Finanzkapital sind in dem Moment die Geldbörsen vieler kleiner Arbeitnehmer, die vor allem eins tun und zwar BILLIG kaufen.<< Und sowas schreibt tatsächlich jemand, der sich "als einziger" befähigt fühlt zur Lösung komplexer Probleme.

Würde nicht so viel Geld verpulvert für Rüstung, Subventionen, Diäten und Manager-Gehältern etc pp wäre es kaum ein Problem, die Arbeitszeit im Gesundheits- und Pflegebereich auf 20 oder 25 Std/Woche bei vollem Lohnausgleich zu reduzieren und es überhaupt für die Bevölkerung kostenlos zu gestalten. Wenn man aber nur in marktwirtschaftlichen Kategorien denkt....tja dann endet man im notorischen Kommunistenhass.
Wenn man allerdings solche Einrichtungen privatisiert und Multikonzerne sich diese dann unter den Nagel reißen, verwandelt sich ein Krankenhaus oder eine Pflegeeinrichtung in Kapital und dient nur noch der Realisierung von Profit.
Mit Humanismus ist da dann nicht mehr viel zu erwarten. Profit schließt Humanismus gänzlich aus.

@ Kuscheltiger62
Du hast leider auf eine spannende Frage nicht geantwortet.
Wieso gründest du denn keine Firma in der es eine 20 oder 25 Stunden Woche gibt?
Du gehtst ja bei deiner "Kalkulation" auch von das aktuellen Produktivität aus, die ja durch Kapitalismus hoch gehalten wird. Was machst du denn wenn deine Produktivität zusammenbricht?
Wie schaffst du denn einen Anreiz diese Produktivität wieder zu erhöhen?

Alles Fragen, die ein Linker nie beantworten kann und wird. Man würde ja sonst auch in Erklärungsnot kommen. Ich für meinen Teil orientiere mich also nicht an "Behauptungen" sondern realen Soziologischen Gegebenheiten. Dass das für dich ärgerlich ist kann ich verstehen...

Ein Staat wird z.B. nie drum herum kommen Geld für Militär oder Rüstung auszugeben. Über die Höhe kann man sicherlich streiten, aber sich gegen Feinde zu verteidigen und auch den Inlandsschutz zu gewährleisten wirst du wohl nicht verhindern können.

Dieser "Humanismus", den du hier forderst, den kann doch unsere Gesellschft überhaupt nicht liefern udn das hat nichts mit Finanzkapital sondern mit den Menschen zu tun.
Wer ist denn Nutznießer des Finanzkapitals und wer dreht denn diese Spirale? Wie schon oft erklärt, aber von dir nicht verstanden kann "Geld" keine Handlung ausführen. Es sind MENSCHEN, die sich bereichern wollen, die solche Systeme einführen und betreiben.

Also kann man sich überlegen, wer hier mir Beleidigungen, Behauptungen und unrealistischen Forderungen um die Ecke kommt. Wichtig ist nur, dass ANDERE für deine Belange bluten müssen und man bloß nichts selbst dafür tun muss. Deine Form von Sozialismus ist die einer Heuschrecke, die so lange funktioniert, wie du anderen in die Tasche greifen kannst...

Man sollte halt nur mit etwas mehr Gesamtverständnis und vor allem auch Realismusbezug diese Unterschiede aufzeigen und das ist mir auch wichtig, dass deine Behauptungen hier nicht einfach so stehen bleiben. Ich kann meine "Behauptungen" immer an realen Beispielen argumentieren. Kannst du das auch? Ich denke leider nicht. Von daher solltest du deinen Kapitalistenhass mal so weit zügeln, dass du klar denken kannst und dann klappt es auch wieder mit der Verständigung. ;-)

„“ (Pseudonym)

Ich bin mir etwas unschlüssig, ob ein Cop eher heuchlerisch und Menschverachtend seinen Dampf ablässt, weil ihm alles linke und systemkritische zuwider ist oder ob er eigentlich keine Ahnung von der Threadthematik hat - evt auch beides.
Denn der TE hebt ja nicht unbegründet die Herrschaft der Ökonomie hervor, was im Aufsatz des Links sehr gut nachgewiesen wird.

Zunächst beteuert unser selbsternannter Forumsgott zur Lösung komplexer Probleme >>Ich würde dem Aufsatz wohl zustimmen.<<

Im Aufsatz wird dann klar und verständlich aufgezeigt, wie zu Gunsten des Profits, Konzerne und Finanzmagnaten, das Sozialwesen als lukrativen Markt auspressen.
Während es dem human Denkenden dabei vor allem um die Patienten geht und um die Beschäftigten, die für den Profit schuften müssen, sorgt sich ein Cop vor allem um >>ökonomisch brauchbare Alternativen<<.
Also mag er doch eher die Herrschaft der Ökonmie als die notwendige Humanisierung im Sozialwesen.
Dann beteuert uns Cop über das Pflegepersonal,
>>welches sehr oft absolut sein Bestes gibt und das für meine Verhältnisse immer noch zu sehr schmalen Löhnen.<<
und kommt sogar zur Erkenntnis, dass deren Arbeit
>>mehr nach Fließbandarbeit aussieht als wirklicher persönlicher Betreuung<<
was ja nur zu befürworten ist, solche Mängel auf zu zeigen.
Als echter und einziger im ganzen Forum, um komplexe Problem zu lösen, gelangt er zur glorreichen Konsequenz:
>>Erstens "wettere" ich nicht gegen Arbeitszeit Verkürzung, denn ich wäre jemand der sofort dafür wäre, jedoch wird halt aus deinem "Lohnausgleich" nix.<<
Während vorher noch von schmalen Löhnen die Rede war, kann er nun dem Lohnausgleich bei Verkürzung der Arbeitszeit nicht zustimmen weil :
>>die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit und nach der Finanzierbarkeit<<
für ihn nicht beantwortet wird.
Und das obwohl bereits anderweitig erwähnt wurde, dass auf Kosten der Profite oder anderer sinnloser Ausgaben, die Finazierbarkeit eher problemlos wäre.
Nur ist es ja keine >>ökonomisch brauchbare Alternative<< für Coppilein.
Tatsächlich bietet die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich eine Entstressung der Arbeit und richtet sich gegen die vom Cop erwähnten zu schmalen Löhne - und zudem würden dadurch neue Arbeitsplätze geschaffen.
Anstatt also >>ökonomisch brauchbare Alternativen<< zu verlangen, sollte man wohl doch lieber sozial und human brauchbare Lösungen anstreben !

Und obwohl uns Cop ja der einzige wahre und alleinige im Forum ist, der sich zur Lösung komplexer Probleme in der Lage befähigt fühlt, erfahren wir bislang im Thread bedauerlicher Weise nichts von ihm was auch nur annähernd nach einem Lösungsweg ausehen könnte.
Aber, so beteuert er hochtrabend:
>>Ich kann meine "Behauptungen" immer an realen Beispielen argumentieren.<<

So gebe uns Erleuchtung oh Großmeister der Lösung komplexer Probleme.