Herdprämie...ähhh Betreuungsgeld kommt - sinnvoll oder nicht ?
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
.Oder einfach mal ein paar Preise an die Umwelt anpassen, kann ja nit sein dass man für Lebensmittel zum Teil doppelt soviel geld bezahlt als in unsern Nachbarländern
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
also echt. Ich glaub langsam hämmerts. Wir schimpfen uns halt nun mal Sozialstaat, wobei ich dafür bin dass die Löhne steigen, dann sind diese Hilfen auch vielleicht nicht mehr so von Nöten. Und die drei Jobs wohl auch nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
ich kanns nicht mehr hören....
Unterstützung für Familien, für Kinder, für Schulsachen blablabla... und wer finanziert es?
Wir Deppen die Vollzeit arbeiten und nebenbei noch 3 Jobs haben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
Lach, und alle die meinen, unsere Nachkommenschaft hätte wirklich etwas mit unseren Renten zu tun, müssen die Kinder dann aus Indien etc. adoptieren. Grins!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
@honeybee
Logo, daß weiß ich!
Nur wenn wir einfach den Anstieg der Weltbevölkerung ansehen, werden in den nächsten Jahren immer mehr hungern müssen. So kann es nicht sinnvoll sein, das Kinderkriegen auch noch finanziell zu unterstützen. Wir sollten das Problem global getrachten.
@Okolyten mit Hirn

Ich muss deinem "weniger" Kinder kriegen ein klein wenig widersprechen. Es müssten lediglich die "richtigen" Leute mehr Kinder kriegen. (Ich weiß, das klingt hart, aber ich weiß es gerade nicht besser auszudrücken)

Ich habe Familien, die bekommen nun ihr neuntes Kind und können ihre 8 vorher nicht einmal richtig ernähren. Ich habe Familien, die ein drittes Kind bekommen, damit sie den aufgetragenen Deutschkurs nicht machen müssen... wer hier zu wenig Kinder bekommt sind die Deutschen und um ehrlich zu sein... ist es uns zu verübeln? Ich persönlich frage mich da immer, in was für eine Welt ich dieses Kind setzen würde...
Während andere ihr 5tes Kind in die Welt setzen, wo ich schon im Alter zwischen 3-6 Jahren sehe, wo dieses Kind später landen wird.... traurig aber wahr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
Ich frage mich immer, wer denn das bezahlen soll.
185,- € Kindergeld, mind. 330,-€ im 1. Lebensjahr und dann auch noch 100,-€. Nicht schlecht. Über 600,-€ für ein Kleinkind.

Ich finde ja, daß die Arbeitgeber endlich wieder angemessene Löhne bezahlen müssen. Dann könnten wir diese unmengen Zuschüsse endlich wieder zurücknehmen und den Staatshaushalt dadurch entlasten.

Zudem heißt es immer: Wir müssen global schauen! Nur würden wir bei diesem Thema endlich global schauen, wüßten wir, daß wir nicht mehr sondern ganz ganz dringend weniger Kinder in die Welt setzen müssen. Ja, ich weiß, das will niemand hören! Da glaubt man doch lieber dem konservativen Geplapper von den Renten.
@ kuschelbaer_muc

Definitiv bin ich mit dem Ausdruck nicht zufrieden, aber das ist meiner Meinung nach das kleinste Übel. Sollen sie es so nennen, wie sie wollen, der Grundgedanke dahinter ist es, der mich schwer schlucken lässt.
Der Staat versucht sich lediglich da herauszuwinden, aus dem Schlamassel, den er sich selbst eingebrockt hat.
Nächstes Jahr hat jedes Kind ab 2 Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz und obwohl gerade zahlreiche Kindertagesstätten eröffnet werden - gibt es ein entscheidendes Problem. Es gibt nicht genügend Fachpersonal. Nächstes Jahr fehlen 15.000 Erzieher - grobgeschätzt.
Und den 2-Jährigen diesen Rechtsanspruch zu gewähren, wenn nicht mal alle Kinder ab 3 eine Chance auf einen Platz haben, finde ich schon ziemlich hirnrissig. Das war vorauszusehen.
Und nun diese Herd-Prämie?
Damit wir im letzten (verpflichteten) KiTa-Jahr dann alle Defizite aufarbeiten können? Tut mir leid, aber bei manchen Kindern ist das nicht einmal innerhalb von 3 Jahren möglich.

Ich mein, das ist ja nicht alles, was diesbezüglich unternommen wird. Nein, das Ganze wird auf unserem Rücken ausgetragen. Anstadt 20 Kinder, betreuen wir 21. Anstelle von 5 Kindern unter 3, werden es nächstes Jahr 7. Und dafür sehen wir keinen Cent, keine zusätzliche Arbeitskraft - nichts.

Ach Gott, das ist ein Thema über das ich mich viel zu sehr aufregen kann...
@kuschelbaer_muc

Es wird dann zur Kostenfrage. Mit einer Betreuungsbeihilfe würde es dann bestenfalls die Hälfte kosten.

Du weißt doch, wenn es etwas umsonst gibt, wird es selbst dann noch mitgenommen, wenn man es als lächerliches Trinkgeld auffasst. Da kann man schon die Ehefrau, die jetzt ohnehin daheim ist, noch schnell mal anstellen.
Es wird ja auch sonst alles Bedarfsgeprüft. Bei einem Kind und einem Familieneinkommen von etwa mehr als 5000€/Monat ist ein Bedarf nicht wirklich realistisch anzunehmen.
Mit dem vorliegenden Gesetz ist das aber nicht mehr möglich, es sei denn man macht ein Zusatzgesetz für eine zusätzliche Beihilfe, denn sobald eine staatliche Leistung mit ...geld bezeichnet wird, ist ohne Ansehen der Person und deren Einkommen/Vermögen zu zahlen.

Das hätte man daher viel einfacher haben können: Das Ganze als Betreuungsbeihilfe bezeichnet und einen Rahmen für die Abschmelzung bestimmt. Das ist dann für jeden planbar und und es nicht wieder auf zwei oder gar mehrere Zuschüsse und einen notwendigen Behördenmarathon hochstilisiert. Zudem steht ja zu befürchten, dass noch etliche Klagen auf Krippenplätze bis dahin zu erwarten sind.

Die CSU hat sich selber einen Bärendienst erwiesen, denn die FDP wird einen Zusatzgesetz bestimmt nicht zustimmen denn davon hat ihre Klientel absolut gar nichts und damit ist das unerreichbar. Da muss man schon realistisch sein.
Bei einem einzelnen Gesetz als Beihilfe und mit dem Argument, dass ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz mit entsprechenden Kosten besteht, hätte man durch den geringeren Bedarf als mit ...geld auch die FDP dazu bewegen können, denn sie hätte dann wählen müssen - zwischen Krippenplatz oder Beihilfe.
Danke für den Link!

Es war ein Versuch der Schadensbegrenzung. Nachdem aber niemand zur Betreuung zu Hause gezwungen werden kann, könnte das Urteil trotz Betreuungsgeld Schule machen und eine Klagewelle nach sich ziehen.
Die können froh sein, dass es in Deutschland keine Sammelklagen gibt. So schnell wie das heute über das Netz publik gemacht werden kann, würde wohl die Mehrzahl der Ermittelten unverzüglich in die Klage einsteigen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
@philosoph
Grundsätzlich halte ich das eingeführte Betreuungsgeld für eine
sehr gute Sache.
Allein kritikwürdig ist die geringe Höhe von 100/150 Euro.
Aber das kann man ja ändern. Wenn man bedenkt, dass jeder
Krippenplatz monatlich mit 1200€ staatlich subventioniert wird,
sollte man auch ein Betreuungsgeld von 600-800€ monatlich
zahlen können.
Oder besser: ein Betreuungsgeld mit einem Sockelbetrag
von 150€ plus sozial gestaffelten Aufschlägen bis ca. 800€ .
@kuschelbaer_muc

Danke für die explizite Klarstellung. Sie war notwenig, damit nicht auf einem völlig falschen Gleis weiterdiskutiert wird.

Tatsache ist und bleibt aber, dass das ganze Gesetz ein Witz ist. Die, die am meisten der Unterstützung bedürfen, kriegen es nicht oder für jene Alleinerziehenden, die dafür den Beruf aufgeben sollen reicht es nicht oder wer soll mit einem Kind mit dem Betreuungsgeld und dem Kindergeld das Leben fristen können?
Die anderen, die aus dem vollen schöpfen können, wo die Frau bestenfalls wegen des Betreuungsgeldes noch schnell mal angestellt wird um es abzugreifen, die haben allerdings was davon.
Die Konsequenz speziell bei Alleinerziehenden, die den Beruf der Kinderbetreuung wegen aufgeben wollen, die werden die meiste Zeit mit dem Kind bettelnd auf den Ämtern und deren Wartefluren zubringen müssen, um wenigstens das Notwendigste zum Leben zusammenzubekommen anstatt ihr Kind daheim zu betreuen. So sieht es aus.
Wer solche Gesetze "verbricht" verhöhnt damit die bereitwilligen Mütter, die nicht aus dem Vollen schöpfen können und das sind die Mehrzahl.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
@honeybee:
Ich kann mir nicht vorstellen , dass Du als gelernte Erzieherin
mit dem tumben Kampfbegriff "Herdprämie" sehr glücklich bist.
Wer von 'Herdprämie' spricht, verspottet nicht nur Mütter/Väter
die ihre Kleinkinder selber betreuen, sondern auch alle, die
dies auch berufsmäßig tun -also alle ErziehrInnen und SozPäds.
Und letztlich hat diese ganze Kampagne gegen das Betreuungsgeld doch verheerende Auswirkungen auf den
potentiellen ErzieherInnen-Nachwuchs. Denn woher soll denn
deren Motivation und Begeisterung kommen, eine Tätigkeit
40 Jahre ausüben zu wollen, die für Mütter von 1-2-jährigen
Kleinkindern nichtmal kurzzeitig zumutbar ist?

Weil es leider immer wieder vermischt wird: das Thema
Betreuungsgeld bezieht sich auf 1- und 2- Jährige.
Selbstverständlich ist es sinnvoll für Kinder ab 3 Jahren,
einen Kindergarten zu besuchen, besonders für Migrantenkinder.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2012
Jetzt habe ich alles durchgelesen. Fand ich voll spannend. Ich schließe mich honeybee87 an , denn ich bin auch Erzieherin. Zur Zeit an einer Ganztagsgrundschule, der Gedanke ist wieder zurück zugehen in den Kindergarten und wahrscheinlich in die U3 Betreuung die wird hier nämlich gerade ausgebaut , von einem 22 Std. Vertrag in der Schule kann ich nicht leben.

Ich bin anscheinend nicht aktuell, denn ich bin da hängengeblieben wo sie (die Politik) darüber reden wollten , ob das letzte Kindergartenjahr vor der Grundschule nicht Pflicht werden sollte. Und jetzt ein Betreuungsgeld für zuhause lassen die Kinder? Hm.. In der Diskussion ging es um die Sprachstandserhebung. Wenn das letzte Kita Jahr Pflicht ist , dann können die Kinder noch getestet werden und gegebenenfalls gefördert werden. Das sollte auch vielen Kindern mit Migrationshintergrund zu Gute kommen. Es ging um das soziale Lernen, Sozialkompetenz, mit anderen Kindern zusammen treffen und spielen, Eindrücke , Erfahrungen , Fähigkeiten sammeln , die zuhause nicht möglich wären oder nur bedingt.

Ich muss mich mehr informieren , damit ich was dazu sagen kann.
Diese Herd-Prämie rührt nur daher, dass es nicht genügend Betreuungsplätze gibt. Sowohl für Kinder ab 3 Jahren, als auch für Kinder unter 3 Jahren.
Als Erzieherin im Kindergarten erlebe ich das hautnah mit, wieviele Eltern verzweifelt einen Platz für ihre Kinder suchen.
Und da Kinder ab 2 Jahren nächstes Jahr nun auch einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben, gibt es ein gewaltiges Problem, da nicht genügend Plätze vorhanden sind.

Dieser sogenannte Herd-Prämie ist für viele Kinder der gößte Nachteil schlechthin. Denn nun bleiben genau die Kinder Zuhause, die eine Betreuung bitter nötig hätten.
Traurig, aber wahr.
@Chloe28

Volles Verständnis für Deine Situation aber findest Du, die 100€ hätten das herausgerissen? Die Arbeit war auf alle Fälle mehr wert.
Bei knappen Mitteln hättest Du mit den 100€ Betreuungsgeld nicht zu Hause bleiben können, selbst wenn Du wolltest.

In einen anderen Thread wo es um die Sicherheit der Renten geht, wurde schon einiges zum Konzept des BGE geschrieben.
Damit wäre gerade solche Auszeit möglich gewesen, ohne dass die Existenz gefährdet wäre.

Das wäre möglich gewesen, ohne dass man bei 100 Ämtern betteln muss um am Ende doch keine Möglichkeit der Erziehung zu Hause zu haben, weil kein Gesetz so weit greift um diese ohne Existenzgefährdung durchführen zu können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2012
ich habe ein 3,5 jähriges Kind, von anfang an alleinerziehend.
Selbst wenn ich die ersten 3 Jahre lt. Amt zuhause hätte bleiben können bin ich ab dem 2. monat geringfügig und ab dem 2. Lebensjahr wieder teilzeit arbeiten gegangen - weils einfach sonst extrem knapp geworden wäre finanziell.

Trotzdem hätte ich das Betreuungsgeld gerne gehabt. Denn ich brauchte eine betreuung - beim usn war das die oma die offiziell Tagesmutter ist. Sie hatte großen aufwand, größer als der anderer Tageskinder weil ich durch meinen Job oft erst sehr spät abends heimkam, die kleine also bei der OMa nächtigen musste.
Dafür hat sie keinen Cent bekommen. Weil es eben "familie" ist, am aufwand ändert das überhaupt nichts. Das finde ich persönlich nicth fair. Denn der Staat wurde ja entlastet durch meine Arbeit - aber eine Tagesmutter hätte ich mir trotzdem nicht leisten können.

Einen Kitaplatz auch nicht, weil ich hier so ländlich wohne das der mit meinen Arbeitszeiten trotzdem nicht vereinbar gewesen wäre.

Ich wäre gerne länger zuhause gewesen ohne wirklich knapsen zu müssen finanziell. Nicht weil ich faul bin, sondern weil ich diese ersten Jahre verdammt wichtig finde für das Kind. Ich bin gerne Mutter und ich hätte liebend gerne mehr Zeit mit ihr verbracht. Diese Zeit bringt mir keiner mehr wieder.
@˙·٠•● Grüne Wolke ●•٠٠˙

Du hast es erfasst! Das Ganze wird für eine Ideologie auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.

Es gibt ja noch einen anderen Aspekt als den Rechtsanspruch auf Betreuungseinrichtungen zu umgehen.

Man will auch für billiges Geld verhindern, dass im Zuge des weitergehenden Arbeitsplatzabbaus wieder Arbeitslose die Statistiken versauen. Da kommt so eine Betreuung gerade recht und naiv, wie einige der Befürworter des Gesetzes zu sein scheinen, hofft man auch, dass die Leute mehr Kinder zeugen, ohne daran zu denken, dass diese ohne Ausbildung auch nicht die erwünschten Fachkräfte mit Höchstqualifikation werden.

Dieses Gesetz verhindert zudem, dass sich das zarte Pflänzchen an Engagement der Unternehmen für ihre Mitarbeiter Kinderbetreuungseinrichtung zu schaffen und zu betreiben, weiter entwickelt.

Es ist einfach ein fatales Gesetz mit noch fataleren Nebenwirkungen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2012
Der springende Punkt bei diesem Quatschgesetz ist aber, das es hier nicht die Unterstützung von Familien geht.
Die Regierung erkauft sich mit dieser Prämie lediglich den Verzicht auf einen bestehenden Rechtsanspruch für eine staatliche Betreuungseinrichtung.
Und im Übrigen wäre es für so manches Kind ein wahrer Segen, aus der häuslichen "Obhut " zu entfliehen, und in einer Einrichtung betreut zu werden.
Was daran schlecht sein soll, werde ich nie verstehen.

Ich empfinde es als Schande für unser Land, dass wir nicht in der Lage sind, das Angebot einer staatliche Betreuung zu garantieren.
Es ist eine Frage des Wollens, nicht des Geldes.
Übergaupz ist die ganze Diskussion total ideologisch geprägt, was man auch in diesem Thread sehr gut sehen kann.
Nicht umsonst existiert der Ausdruck "Rabenmutter" nur in der deutschen Sprache und findet in andern Ländern auch sprachlich keinerlei Entsprechung.
Nun, ich bin auch für eine Stärkung für jene, die ihre Kinder selbst betreuen und erziehen wollen. Das Betreuungsgeld als dafür geeignet anzusehen, ist aber ein schlechter Witz.

Die CSU hat ganz bewusst das als Betreuungsgeld bezeichnet und so durchgesetzt, weil sie es eben nicht als Beihilfe die nur bis zu einem gewissen Einkommen gezahlt wird, verwirklicht wissen wollte.

Wenn etwas ...geld heißt - haben alle ein verfassungsmäßiges Anrecht (nach dem Gleichheitsgrundsatz nach Art. 3 GG) darauf (für die Koalition allerdings nicht die HartzIV-er und Aufstocker - für die gilt anscheinend das Grundgesetz nicht).

Wenn etwas ...beihilfe/...förderung/...zuschuss heißt - kann man das vom Einkommen abhängig machen.

Da gäbe es viel mehr und Besseres, um die Erziehung zu Hause zu fördern.