"Hartz IV bedeutet nicht Armut"
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.03.2018
Ähm...und wieso bin ich nicht objektiv, du aber schon?

Und ob und wie ich meine Meinung vertrete, das entscheide ich auch immer noch alleine.
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16.03.2018
PS: Weiß jemand, wie das Arbeitsarmt die "Angemessenheit einer Immobilie" bestimmt?
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16.03.2018
@callmebetty Du bist nicht objektiv und ich kann dir versichern, dass ich Polizisten kenne, die jetzt in der Wirtschaft arbeiten und dort eben schon die Schattenseiten (Konkurrenzdruck, fehlende Sicherheit, fehlende Bequemlichkeit, fehlende tarifliche Regelungen für alles etc.) kennengelernt haben. Seit die Polizisten ihre staatlichen Pensionen komplett mitnehmen dürfen, wenn sie in die Wirtschaft gehen, machen das ja schon einige. Sie haben also schon die Wahl und es gibt auch einen großen Bedarf an Ex-Polizisten im privatwirtschaftlichen Umfeld. Es gibt nur nicht beides: Die Sicherheit UND viel Gehalt.

Wenn du eine Meinung hast, solltest du sie vertreten können. Mit Argumenten und nicht damit das du andere als "indiskutabel" oder "kackende Tauben" diffamierst.

@dagmar Und das Verhältnis von Gehaltern in der freien Wirtschaft in einigen Berufssparten sind unverschämt hoch, im Vergleich zu den meisten sozialen Berufsgruppen. Auch da haben Menschen studiert ;-)) Für mich zählen die sozialen Berufe auch zur freien Wirtschaft. Die sind ja nicht wie die Polizisten im Staatsdienst. Da siehst du aber das Problem: Nicht alle Gehälter in der "freien Wirtschaft" sind unverschämt hoch. Viele sogar eher bescheiden. Ich kenne Leute in ebenselbiger, die an das Maximalgehalt bei Polizisten mit Realschulabschluß (4500 netto d.h gut 2700€ netto plus locker 300-500€ steuerfreie Zulagen für Wochend- und Feiertagsarbeit, die fast jeder Polizist bekommt) NIE herankommen würden - in Berufen, die man mit Realschulabschluß machen könnte. Selbst viele Studienabgänger kommen da nicht ran.

Die 150,- pro Lebensjahr sind zusätzlich zum Grundfreibetrag von 3100,-, zzgl. ANGEMESSENES Kfz und Immobilie.


Überlegt doch mal warum das eingeführt wurde: Was wäre denn, wenn der Villenbesitzer mit seinem Masserati und dem Millionenvermögen HartzIV beziehen dürfte und das der Steuerzahler finanzieren müßte. Wäre das fair? Eine angemessene Immobilie darf man behalten (soweit ich weiß).

Natürlich ist HartzIV unkomfortabel. Aber sollte die Gesellschaft wirklich den Komfort anderer finanzieren oder ein soziales Sicherungsnetz sein? Unfair finde ich es aber auch, dass nicht in irgendeiner Form "angerechnet" wird, wie und ob jemand vorher gearbeitet hat.
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16.03.2018
lach Dagmar... Ich glaube mein Bus war schon vor Dir weg :((
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16.03.2018
Sorry.... mich ritt zwischendurch der Schalk.
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16.03.2018
Habe ich irgendwo den Bus verpasst? Ich verstehe nur noch Bahnhof!
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16.03.2018
und Gemüse anzubauen

Wenn sie wenigstens DAS täten und die Kaninchen und Hühner in Ruhe lassen, wäre das ein interessanter Vorschlag! 😂😂😂
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16.03.2018
Ähhhhmmm, rätsel.
Wäre nun deine Umkehrschlußfolgerung, daß alle alleinerziehende Mütter zu den schuldlos geschiedenen Männer in die großen Häuser auf dem Land ziehen sollten..... um Öl zu sparen und Gemüse anzubauen, schmunzel.
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16.03.2018
Dabei sind viele kaum in der Lage, in einem strengen Winter die Ölrechnung zu bezahlen.
Diese Menschen, gerade auf dem Land, brauchen dennoch dieses Haus, da sie aufgrund niederiger Renten immer noch besser damit wegkommen als wenn sie Miete zahlen müßten


Aber das passt doch nicht @marceau, Unterkunftskosten, also Miete, werden im Rahmen von ALG2 übernommen. Die Frage der Angemessenheit ist zwar oft ein Problem, aber eher in den Städten, in denen sowieso Wohnungsknappheit herrscht, eine günstige Wohnung auf dem Land, die man auch leichter bekommt, stellt da weniger die Schwierigkeiten dar. Und als Rentner, der kein ALG2 (dann Grundversorgung) bezieht, wird man ja auch nicht gezwungen sein Haus auf dem Land zu verkaufen.
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16.03.2018
@Energieengel: ".... aber warum soll der jenige, auch nach etlichen Arbeitsjahren, in denen es ihm scheinbar wohlergangen ist, schliesslich konnte er sich das große Haus leisten, weiterhin behalten und nun von den Sozialabgaben der alleinerziehenden Mutter leben..."

Muß etwas schmunzeln wenn hier solche Gedanken entstehen das es irgendwie legitim wäre, jemandem, der sein Haus über Jahrzehnte abbezahlt hat oder, wenn es älter ist und er es geerbt hat, Kinder darin aufgezogen hat, sein Zuhause und das seiner Familie, einfach wegnehmen zu können. Und das dann auf Kosten der alleinerziehenden Mutter geht, die Weiterführung dieses Gedankens verkneife ich mir mal, zumal im Hinblick auf seit der Abschaffung des Schuldprinzips inflationär in die Höhe geschossenen Scheidungsraten. Und bei den größeren Häusern handelt es sich oft, vor allem auf dem Land, um ältere kaum modernisierte Gebäude, die die Betroffenen dann wie den Diesel zum Schleuderpreis verkaufen müßten. Dabei sind viele kaum in der Lage, in einem strengen Winter die Ölrechnung zu bezahlen.
Diese Menschen, gerade auf dem Land, brauchen dennoch dieses Haus, da sie aufgrund niederiger Renten immer noch besser damit wegkommen als wenn sie Miete zahlen müßten, auch einen Gemüsegarten anlegen und eventuell ein paar Kaninchen und Hühner zur Selbstversorgung halten können.
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15.03.2018
@mia
Habe ich irgendetwas anderes geschrieben?
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15.03.2018
große Haus leisten, weiterhin behalten

Deshalb darf derjenige ja auch kein großes Haus behalten, @Energieengel, sondern nur ein angemessenes. Das darf dann immer noch größer und besser "ausgestattet" sein, als die Wohnung, die ein ALG2-Empfänger bewilligt bekäme, aber eben kein "großes" Haus. Das muss er verkaufen. Ist übrigens nicht NUR Herzensgüte, sofern es bezahltes Eigentum ist, spart sich der Staat die Unterkunftskosten, die ja nicht unerheblich sind.
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15.03.2018
Ich weiss, dass die Frage blöd klingt, aber warum soll der jenige, auch nach etlichen Arbeitsjahren, in denen es ihm scheinbar wohlergangen ist, schliesslich konnte er sich das große Haus leisten, weiterhin behalten und nun von den Sozialabgaben der alleinerziehenden Mutter leben, weil er Anspruch auf HartIV haben will ohne sich von seinem Vermögen trennen zu wollen?
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15.03.2018
Immobilie

ANGEMESSENE Immobilie natürlich. ;-)

Ich glaube nicht, dass die Vermögensfreibeträge (die genauso wenig wie das nutzlose Bildungspaket von Frau v.d. Leyen keineswegs freiwillig, sondern aufgrund von Rechtsentscheidungen eingeführt wurden) die häufigsten und größten Probleme der Mehrzahl der ALGII Bezieher sind.
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15.03.2018
Was nutzt das demjenigen, der vorher alles aufbrauchen musste oder sein Auto/Haus verkaufen musste. Wenn dann hätte es von Anfang an so sein müssen...

Da kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen Mollig_mit_Herz und das hat ja nun gerade eben in dieser Umstellungsphase nicht wenige getroffen.
Allerdings muss ich auch sagen, die Ungerechtigkeit hat NOCH früher angefangen. Es wurden Alhi und Sozialhilfe zusammen geführt. Wer Sozialhilfe bezogen hat, musste schon vor der Einführung von HartzIV alles abgegeben haben. Btw sehr viel mehr als heute bei HartzIV, er musste (fast) alles verbrauchen. Und keineswegs hieß Sozialhilfe = noch nie gearbeitet. Fiel man nämlich (zeitweise, für einen nicht kurzen Zeitraum) aus der Vermittelbarkeit heraus (z.B. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, -zeitlich begrenzte- Arbeitsunfähgkeit -nicht vorübergehende Krankheit) und wurde deshalb in die Sozialhilfe verschoben, kam man nicht einfach wieder in die Arbeitslosenhilfe zurück (ohne zuvor erneut eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung über den Mindestzeitraum ausgeübt zu haben), man verblieb in der Sozialhilfe, lediglich die Arbeitsvermittlung (Hauptteil davon) wurde ins Arbeitsamt verschoben. So muss man daher sagen, dass es AUCH nicht gerecht war, wie es zuvor war. Grundsätzlich kann ich mich auch nur bedingt damit anfreunden, dass es gerechter sein soll, dass jemand der z.B. vier Jahre in einem sehr gut bezahlten Job gearbeitet hat, so theoretisch bis zur Rente eine hohe AlHi bekommen sollte (Alhi wurde ja als Nachfolger des Alg1 auch prozentual berechnet) und eine Frau, die nach dem Studium zwei Kinder bekam, deshalb nicht gearbeitet hat und dann mit 30 MS bekam, deshalb gar nicht arbeiten kann und so nach Studium bis Lebensende Sozialhilfe auf Mindestniveau bezieht und ÜBERlebt. [Es wird heute manchmal vergessen, dass Sozialhilfe nun weiß Gott nicht besser war, als HartzIV (was nicht heißt, dass HartzIV gut wäre!).] Gerechtigkeit ist AUCH anders. Daher habe ich auch wirklich ein Problem nach "staffeln wir wieder nach geleisteter Arbeit" (und an dieser Stelle erlaube ich mir einmal mehr zu erwähnen, dass Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, ehrenamtliche Tätigkeiten, u.ä. nicht genug Wertschätzung in unserer Gesellschaft erfahren). Es ist mir zu sehr gemessen an "Leistung" und dabei vergessen wir, dass nicht alle gleich viel leisten können und -auch das muss einmal gesagt werden- nicht gleich GEWOLLT werden, nicht jedem werden geringfügige Beschäftigungen hinterher geworfen und nicht immer, aber immer wieder das hat eher wenig mit "Willen" tun.
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15.03.2018
Zum Vermögen:

https://dejure.org/gesetze/SGB_II/12.html

Die 150,- pro Lebensjahr sind zusätzlich zum Grundfreibetrag von 3100,-, zzgl. ANGEMESSENES Kfz und Immobilie.

Aber Hauptsache dummgelabert ohne Ahnung zu haben.
@callmebetty
Das ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen: Egal wie gut Du spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen.

Den muss ich mir merken...lach
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15.03.2018
150 Euro pro Lebensjahr. Respekt, so viel gleich.
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15.03.2018
Zwischen war und ist ist aber schon ein Unterschied ;)
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15.03.2018
@iPott
Dein Hinweis ist berechtigt, nur leider wurde das Gesetz erst Jahre später dahingehend gelockert. In den Anfängen musstest alles auf 0 fahren. Jetzt sind es 150,-- Euro pro Lebensjahr an vorhandenem Vermögen, die man haben darf. Was nutzt das demjenigen, der vorher alles aufbrauchen musste oder sein Auto/Haus verkaufen musste. Wenn dann hätte es von Anfang an so sein müssen...
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15.03.2018
@Fool
gute Aspekte von Dir. Leider wurde ja der Kardinalfehler begangen, Sozialhilfe und Arbeitslosen-hilfe in einen Topf zu werfen. Da wurde dann kein Unterschied mehr gemacht, ob ich noch nie gearbeitet habe oder ob ich nach 25,30 oder 40 Jahren ohne Arbeit da stehe. Und leider wird das in der Gesellschaft fortgeführt. Da wird gar nicht gemerkt, dass auch Geringverdiener , die ja arbeiten, aufstocken müssen. Also ist ja nicht der H4-ler selber Schuld sondern die Politik. Und wer anderer Meinung ist, der geht wirklich mit "Augen zu" durch die Gegend.
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15.03.2018
Ich denke man kann vieles nicht pauschalisieren.
Wenn ich ab morgen Hartz IV bekäme, wäre das für mich gefühlte Armut.
Von jetzt auf gleich müsste ich umziehen, Gewohnheiten loslassen und vor allem in den Anfängen wahrscheinlich permanent rechnen. Für mich gedanklich eine Katastrophe...
Auch wenn ich nicht wirklich reich bin, ist ein bisschen Luxus immer mal drin.
Wobei sich auch an der Definition von Luxus wieder die Geister scheiden würden.
Ich freue mich schon über überschaubaren Luxus, wie mal auswärts essen zu können o.ä. Wenn dann noch die Gesellschaft stimmt, ist es für mich quasi schon Wellness.^^
Für andere fängt Luxus erst ganz woanders an.

Für einen alten Bekannten von mir war Hartz IV erst mal ein Segen, da sein Arbeitgeber zuletzt nicht mehr gezahlt hatte und er nach 3 Monaten wirklich nicht mehr wußte, wie er Wohnung und Essen bezahlen sollte. Für ihn war aber klar (und das wäre es für mich auch), dass er so schnell wie nur möglich wieder arbeiten wollte. Er hatte auch schnell wieder einen Job.
Die Nebenwirkungen? Keine 1300 Euro brutto in Steuerklasse 1.
Der eine sagt, dafür arbeite ich erst gar nicht, der andere tut es.

Ich persönlich finde den Hartz IV-Satz so nicht gerecht.
Man sollte wieder viel mehr Staffelungen einführen, abhängig z.B. von der vorherigen Arbeitsdauer usw.
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15.03.2018
@lingschmetter

Da damit ich gemeint bin, danke fürs Kompliment.

Sei lieber Pippi als Annika!
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15.03.2018
Ich greife mir nicht Jemandes Fuß und stecke diesen in meinen vorgefertigten Schuh. Ich weiß NICHTS von den Leuten hier. Wer sich also angegriffen fühlt, der zieht sich den Schuh selbst an.

Im Übrigen bin ich hier wohl die Einzige, die persönlich angegriffen wird :D
Arrogant und gleichzusetzen mit einer kackenden Taube.
Naja, Pippi Langstrumpf lässt grüßen.