"Hartz IV bedeutet nicht Armut"
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Politik und Weltgeschehen

Wann warst Du denn das letztemal dort und hast gestöbert? Ich kann da nicht einen verschlafenden Markt erkennen, aber eine eindeutige Tendenz. Wie mitlerweile in vielen Läden. Du hast ein Objekt der Begierde gefunden, eindeutiger Preis drauf, was macht Kunde König, Smartphone vergleichen und der Verkäuferin unter der Nase halten, für den Preis nehm ich es mit oder kauf es dort.
Das ist die Realität, ob Läden durch klevere Geschäftspolitik gross geworden sind steht ja nicht zur Diskussion, das Zahlen von Billiglohn durch druck auf die Mitarbeiter. Toys ist ein Beispiel wie es vielen geht. Kaufhof, Quelle, Karstadt, Buchhändler, Wöhrl. Alles alte Läden die nur noch am Tropf des Weihnachtsgeschäftes hängen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2018
Toys R Us ist kein kleiner Laden um die Ecke, sondern ein weltweiter Spielzeuggigant, der im Schritt vorher ohne mit der Wimper zu zucken genau die kleinen Spielzeugläden um die Ecke platt gemacht haben von denen eigentlich die Rede ist und sich dann beim Einstieg ins Digitalgeschäft einfach zu viele Fehler geleistet hat.
Toys R Us hat nicht wegen des bösen Internets den Platz im Markt verloren, sondern weil sie u.a. die Veränderung des Markts verschlafen haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2018
Was aber alles nicht davon ablenken sollte, daß die soziale Sicherung von Bedürftigen in eine demokratische und aufgeklärte Gesellschaft (für mich ) gehört.
Das Solidargefühl hat nichts mit einer Partei, "Randgruppen"oder Flüchtlingen usw zu tun. Mißbrauch von Hilfen ist nachzugehen. Hilfen sind schneller und unbürokratischer zu gewähren.

Schmarotzer gibt es in jeder sozialen Schicht. Da wird nicht nur Hartz 4 "ausgenutzt" , sondern z.B Steuervergünstigungen erschlichen oder eigentlich um anfallende Steuern beschissen.
Je mehr Kohle da ist, um so besser ist die Beratung zum Betrug und Austricksen ...

In den Nordischen Ländern ist der Satz für Sozialabgaben deutlich höher, in der NL auch. Da ist aber auch das Solidargefühl anders.

Und mit Jobs unterm Mindestlohn macht man Unternehmen reich, aber höhlt eine Gesellschaft aus.
Auch das ist Schmarozen...... sich die Taschen füllen auf Kosten von anderen....Lohnsklaven. Das hat auch nichts mit Solidargefühl für ein Land/Gesellschaft zu tun.



Zum Thema Flüchtlinge stellt sich unsere Bürokratie (Staat) meines Erachtens ein eigenes Bein. Es ist vieles undifferenziert
in seiner Kompliziertheit und Langsamkeit. Verwaltungsakte , die Ressourcen an Energie und Geldern fressen, die mit gesundem Menschenverstand leicht zu ändern wären.
In vielen Sozialen Bereichen fehlen Leute, im Handwerk genauso.....massiv. Generation Pillenknick und bald der Ausstieg der Babyboomer in die Rente. Es gibt in diesen Bereichen mehr frei Arbeitsplätze / Ausbildungsplätze als Bewerber....
Hier im Umkreis von 50km werden alleine nur 450 Physiotherapeuten gesucht... Wenn unsereins als Patient einen Termin akut braucht, gibt es erst in 4 Wochen freie Termine/Kapazitäten ......weit alle Praxen keine Leute finden, die sich gerne einstellen wollen.

Wir brauchen Menschen, die diese Jobs machen und auch dringend ausgebildet werden. Unsere eigenen "deutschen" jungen Leute wollen meist studieren und suchen für ihre berufliche Zukunft andere Berufsbereiche. Und es sind einfach auch nicht genug.

Sprachkurse, Integrationskurse für ein Leben in dieser Gesellschaft.....das ist wichtig. Nicht 3 Jahre Unklarkeit, zur Untätigkeit verbannt und dadurch frustiert und perspektivlos betr Zukunftsaussichten.
Unbestritten. Wer ständig Scheiße baut, fliegt raus......Nach einer gelben Karte folgt die Rote und der Platzverweis.
"Eigentlich" ganz einfach. Kann auch in der "Gesetzgebung" nicht wirklich schwierig sein.
Aber das ist ein anderes Thema.
Da hast Du recht Callmebetty, wenn wir Verbraucher mal wieder mehr in der eigenen Region einkaufen würden, sofern man sich es leisten könnte und nicht bei jedem Kauf erstmal im Internet den billigsten Garagenhändler kontaktieren würden, könnte selbst der kleine Laden um die Ecke positiver in die Zukunft sehen und langfristiger besser entlohnen. Aber so? Preissuchmaschinen sind Jobkiller. Bestes trauriges Beispiel, Toys r us, einst Spielzeugwelt heute in den USA pleite, in Deutschland wird es auch nicht mehr lange dauern.
Bei Toys gucken, beraten, und irgendwo online kaufen. Dazu kommt Barbie, mitlerweile Dumpingpreise für die Puppen, weil es online irgendwo billigere Kopien gibt. Die Liste ist unendlich, lediglich die grossen Onlinehändler steigern Gewinne.... mit Billiglohnarbeiter.
Es liegt in unserer Hand.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2018
@DoA

Die richtige Konsequenz wäre aber nicht Hartz IV zu kürzen, sondern einen vernünftigen Mindestlohn festzulegen. Traut sich nur keiner, könnte ja weniger Gewinn für die Unternehmen dabei rumkommen.

Übrigens, der Verbraucher trägt sein Quäntchen bei. Das billigste Produkt muss es sein, immer noch bisschen günstiger und dann wundern, dass am Schluss für den AN kein vernünftiger Lohn rausspringt.

Es kann doch niemand ernsthaft glauben, dass bei einem 9 Euro Flug an den Arsch der Welt jeder in der Kette noch angemessen entlohnt wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2018
Mit anderen Worten @marceau, Du bist (abgesehen von der Flüchtlingsfrage) Protestwähler. Du bist Dir darüber im klaren, dass die AfD die Probleme, die soziale Situation, usw. nicht lösen wird, abgesehen davon wie gesagt die Flüchtlingsfrage, das ist klar, dass die AfD hier Deinen Vorstellungen entspricht (wobei, wie gesagt, es jemandem WEGnehmen, heißt nicht, es richtig zu verwenden!). Da bist Du natürlich weiß Gott nicht der Einzige, für richtig und sinnvoll muss man das deshalb noch lange nicht halten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.03.2018
Sozialneid?

Hat sich hier jemand so ausgedrückt?
Oder ist das einer von diesen obskuren Vergleichen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.03.2018
Eiserne Regel beim Thema Hartz-IV:

Es müssen im Thread
a) Sozialneid
b) obskure Vergleiche
c) fachlich-sachliche Ahnungslosigkeit und
d) AFD-Propaganda
drin vorkommen

Glückwunsch, geschafft! 😉
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.03.2018
@....Ich denke nicht, dass ich mich verhört habe..."

Hast Du nicht, das stimmt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.03.2018
Habe eben nach der Arbeit im Auto gehört, dass der BGH wohl festgestellt hat, dass Hartz4-Empfänger mehr an Geld haben, als Arbeitnehmer.
Due Rechnung wurde für eine Familie gemacht mit 3 Kindern...und da müsste ein Arbeitnehmer wohl über 20 €Stundenlohn haben...was meistens nicht der Fall ist. Bei knapp 9 Euro Mindestlohn, wäre das noch nicht mal die Hälfte.

Ich denke nicht, dass ich mich verhört habe...

Somit denke ich, dass Hartz4 Armut bedeuten kann, aber auch eine Steigerung des Lebensniveaus je nach Familienstand und -größe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.03.2018
Dagmar, ich habe da einen etwas anderen Gedankenansatz. Mir geht es nicht so sehr um "Personen die ich nett finde oder nicht und ihre möglichen unlauteren Karrieabsichten" mir geht um politische Ziele und die Grundausrichtung und darum, ob sie zu meiner Interessenlage passen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.03.2018
@marceau

Du scheinst dir viele Gedanken zu machen.
Aber glaubst du ernsthaft, daß eine Partei wie die AfD auch nur minimal daran etwas ändern wird.
Nächstes Jahr stecken sie genauso im Politsumpf und freuen sich über ihre guten Gehälter und Vergünstigungen ;-))

Ich halte dies für sehr blauäugig.
Oh ja, @PP, da bekomme ich auch immer das große Kopfschütteln. Es ist ein Zeichen dafür, wie weit große Teile dieser Politiker-Kaste von der Bevölkerung und ihren Fragestellungen und Problemen entfernt sind.
In diesem Berliner Elfenbeinturm mit den üppigen Diäten, Zulagen, Privilegien, Pensionsansprüchen lässt es sich ja auch fein leben – man muss nur immer zur rechten Zeit ein paar glatte Sprüche und Absichtserklärungen in die allzeit gegenwärtigen Mikrophone sprechen, und schon läuft’s. Manche verstehen ihr Selbstdarstellungs-Handwerk perfekt.
Mir sind ALLE Politiker suspekt, die vom "kleinen Mann" reden. Von welcher Warte sehen die sich denn selbst? Das erinnert mich an weiland Ulla Schmidt mit ihrem Gefasel von "den Menschen draußen im Lande"... 🙈
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.03.2018
OT: Aber auch der Schichtarbeiter kann rechnen, oder es sich vorrechnen lassen, und das hat dann gar nichts mit Angst und Unsicherheit zu tun. Dann trifft er seine Wahlentscheidung, als Souverän und freier Bürger dieses Landes.

marceau, nun mach doch mal konkret, was der Schichtarbeiter mit seiner Wahlentscheidung, ich denke damit meinst Du einfach "alles, was nicht rot-grün und Merkel ist" erreicht. Der Schichtarbeiter und der HartzIV-Empfänger. Was hat er von FDP oder AfD? Beide nichtmal Freunde des Mindestlohns, die FDP nun ganz sicher nicht von HartzIV-Empfängern, die AfD da etwas leise, um sich nicht einen Teil ihres Klientels wegzunehmen, nur man macht einen großen Denkfehler, wenn man glaubt die AfD sei die Partei des kleinen Mannes, da lohnt es sich genauer hinzusehen, schon die Gründungsmitglieder sprechen da eine Sprache, die man verstehen könnte. Und mancher "kleine Mann" macht folgenden Denkfehler: unbestreitbar möchte die AfD manchen Menschen etwas wegnehmen, also z.B. den "Millionen aus dem arabischen Raum", nur, wer jetzt glaubt die AfD möchte dann robinhoodfürdeutscheartig das, was so "gewonnen" wurde, dem "kleinen Mann", dem Schichtarbeiter, dem HartzIV-Empfänger zukommen lassen, der irrt und hat scheinbar doch von der "Altpolitikelite" nichts gelernt (btw.: richtig geil, solche Diskussionen sind DIE Momente, bei denen ich, das Prekariat, dann immer zu irgendeiner Elite geschoben werde. Wenigstens dann darf ich mal Elite sein! ;-) ).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.03.2018
@Vizcaya: "...Zum Glück ist Deutschland Land der Dichter, Denker und Igenieure - nicht obskurer Schichtarbeiter..."

Die Frage ist, wird das Land von Dichtern, Denkern und Ingeneuren gestaltet oder von narzisstisch selbstverliebter cosmopolitischer Arroganz. In jedem Fall ist der Schichtarbeiter- oder auch die Pflegekraft- der/diejenige, der/die das alles ausbaden muß, was da beschlossen wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.03.2018
Was wäre denn so ein "faires" Gehalt für Pflegekräfte, die einerseits gelernt und andererseits angelernt sind? Äußert mal (halbwegs realistische) Wünsche.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.03.2018
Zum Glück ist Deutschland Land der Dichter, Denker und Igenieure - nicht obskurer Schichtarbeiter.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.03.2018
@Energieengel: ....Und er (der Schichtarbeiter Anm.)wählt Politiker, die nicht ihn vertreten, sondern seine Angst und Unsicherheit ausnutzen um weiteren Hass und Angst zu schüren und für ihn nichts besser machen werden. Iss klar...
@@*Mia*:"....Genau so ist es @Energieengel. Gerade von der AfD wird definitiv nichts besseres als HartzIV zu erwarten sein. Ist mir sehr schleierhaft, wie von der Gesellschaft Abgehängte ausgerechnet in der AfD ihr Heil suchen....."

Bin dankbar für die Beiträge von Energieengel und *Mia*,da diese in etwa das spiegeln, was unsere Altpolitikelite über Teile der Bevölkerung, die nicht mehr ihrer alternativlosen Herdenführungspolitik folgen wollen, denkt. Das diese nicht in der Lage ist, zu den komplexen Problemen eine klare Meinung und Haltung zu den derzeitigen Problemen zu haben und statt dessen Gefühlen wie Angst Unsicherheit nachgeben und ihre Wahlentscheidung diffus aus dem Bauch heraus treffen. Ob Angst vor dem Abstieg in Hartz4 und Alterselend, das Schubsen und die Bedrohung bei der Tafel, der Zuzug von Millionen aus dem arabischen Raum in die Wohnzentren, unhaltbare Zustände an den Schulen, Bedrohung von Frauen beim joggen und öffentlichen Veranstaltungen, alles keine Realität, sondern aus Hetze, Angst, Haß und Unsicherheit zusammengefühlt.
Führende Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, das in etwa 10 Jahren, wenn die sogenannten Babyboomer in Rente gehen, durch die enormen Lasten der Flüchtlingsversorgung in großen Ghettos sowie der bevorstehenden Transferunion (d. h. Deutschland zahlt die Schulden der südeuropäischen Länder) und dem wachsenden Verhältnis von Rentnern zur arbeitenden Bevölkerung der Sozialstaat in Deutschland nicht mehr zu bezahlen ist und dann drastische Kürzungen bevorstehen werden.Dagegen wird das, was wir jetzt über Hartz4 diskutieren, ein kleines Problem sein.
Die Politelite weiß das natürlich, schweigt aber, um sich noch gut abgesichert in die Toskana und gut bewachten Ruhezonen zurück zu ziehen. Aber auch der Schichtarbeiter kann rechnen, oder es sich vorrechnen lassen, und das hat dann gar nichts mit Angst und Unsicherheit zu tun. Dann trifft er seine Wahlentscheidung, als Souverän und freier Bürger dieses Landes.
...weil sie von den Jobcentern und Arbeitsämtern dazu gezwungen werden

Gerade der Pflegehelferbereich boomt bei Jobcentern und Maßnahmeträgern. Da hast du als ALG 2 Empfänger nicht viel Wahl, entweder du machst das oder bekommst Sanktionen.
Was das mit der Qualität der Arbeit macht, wenn dort alles und jeder hineingestopft wird, egal, ob er überhaupt ambitioniert genug ist oder gar keine Lust auf Arbeit am Menschen hat, kann man sich ja ausmalen.
Und wie sich das anfühlt, von Menschen "gepflegt" zu werden, die den Job eigentlich gar nicht machen wollen, werden wir vielleicht im Alter selbst erfahren dürfen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.03.2018
Meine erlebte Realität bei Hartz 4 Empfängern im Freundes und Bekanntenkreis ist da irgendwie ne andere.

Meine auch, @Kaffee-Pause.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.03.2018
@Mia Für die schlechte Bezahlung von Pflegekräften gibt es einen Hauptgrund: Es gibt Leute, die trotz der bescheidenen Arbeitsbedingungen bereit sind, diesen Job zu machen.

Z.B. Hanna, weil sie von den Jobcentern und Arbeitsämtern dazu gezwungen werden. Also, das ist doch nun nicht so, dass sich jeder Jobs aussuchen könnte. Ich erwähnte das schon bei den 450€ Jobs, NICHT JEDEM werden die hinterhergeworfen. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn Menschen von "dann wechsle ich halt den Job" u.ä. sprechen (können) und nicht begreifen, dass andere diesen Luxus NICHT haben, dass sie gezwungen sind zu nehmen, was sie bekommen. Und übrigens auch von amtlicher Seite dazu gezwungen werden. Und zwar auch zu Jobs über deren Zumutbarkeit man heftig diskutieren müsste. Angefangen übrigens bei den 1€ Jobs, diese sind seltenst gemeinnützig und ZUSÄTZLICH (zum Schutz von Arbeitnehmern und zur Wettbewerbsgerechtigkeit müsste das nämlich so sein) und es geht auch bis dahin, dass die Arbeitsämter ihre vernünftig bezahlten Putzstellen längst "outgesourct" haben an Reinigungsfirmen, die lauter 450€ Kräfte zum Mindestlohn angestellt haben und Sozialgerichte von einem Postdienst ausliefern lassen, der NICHTS anders macht als seine Mitarbeiter schlechter bezahlen. Und es endet damit, dass Jobcenter Arbeit vermitteln von der ihnen bekannt ist, dass sie z.B. den Mindestlohn unterlaufen u.ä. Nur ein vermittelter "Kunde", egal WIE und egal WOHIN ist ein guter Kunde.
Oftmals hat man in solchen Diskussionen den Eindruck, als könnten Menschen entscheiden zu "hartzen", als könnten sie sagen, ach, ich habe keine Lust, lass ich das Arbeiten und als ob sich kein Mensch in den Arbeitsämtern darum kümmern würde. Die Realität ist einfach völlig anders.