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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Und zum Thema...
Für mich bedeutet ein Haushaltseinkommen auf H4 Niveau (und da spielt es keine Rolle, ob aus Arbeit oder staatlicher Unterstützung) Armut. Auch wenn man sich einrichtet auf dem finanziellen Niveau kann es für mich nur eine Mangelwirtschaft sein. An irgendeiner Seite ist es doch dann immer knapp. Das bedeutet für mich Armut. Ich hoffe, dass ich nun nicht dazuschreiben muss, dass ich den Luxusurlaub ausklammere.
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Gerne, hatte ich aber bereits vor ein paar Tagen.
Keine Maßnahmen der beruflichen Fortbildung, also keine fachliche Weiterbildung sondern nur die persönliche Aktivierung und das Bewerbungscoaching sind für Jobcenter Kunden möglich.
Datenschutz ist eine fachliche Fortbildung
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äähm...was bitte bedeuten denn die Abkürzungen?
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
FBW- Förderung beruflicher Weiterbildung
AVGS- Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein
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ah...okay...danke...
Also, Vermittlungsgutscheine gibt es hier gar nicht mehr. Man hat erkannt, dass diese nur von windigen unseriösen Firmen verlangt werden und hat sie abgeschafft...finde ich gut so...
Ob es Förderung beruflicher Weiterbidlung beim Jobcenter noch gibt, weiß ich ehrlich gesagt nicht, vom Aktivierungsgutschein habe ich noch nie gehört.
Anscheinend handhaben die Bundesländer oder vielleicht auch die Regierungsbezirke das sehr unterschiedlich.
Ich frage mich ehrlich gesagt sowieso, wofür man die Jobcenter noch braucht. bei 1,7 % Arbetislosigkeit sind die meisten Kunden der Arbeitsagentur ruckizucki wieder in Arbeit. Der Rest, der dann ins ALG II fällt...hm...ich fürchte, das sind die Problemfälle, die dann lange arbeitslos bleiben, je nach Alter...
Übrigens 63jährige ALG-II-Bezieher dürfen, bzw. müssen zwangsverrentet werden, egal ob sie dabei den Rest ihres Lebens mit Abzügen leben müssen oder nicht...
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Nein Seeangel es sind Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine zu Aktivierung (Planung des Tagesablaufes, Mobilitätstraining usw.) zum Abbau sonstiger Vermittlungshemmnisse.
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okay...noch nie gehört...gibts die bundesweit?
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Ja, nur die Budgetierungen der einzelnen Jobcenter und Arbeitsagenturen sind unterschiedlich.
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So einen Vermittlungsgutschein habe ich bekommen, um meinen Pflegehelfer-Kurs zu machen. Aber das war 2016 dann, über ne Leihbude bin ich jetzt bei meinem richtigen Arbeitgeber angestellt. So kann es halt auch gehen.
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„Schifferstadt“ (Pseudonym)
Nur falls es an irgendjemandem vorbei gegangen sein sollte. Es gibt so gut wie keine FBW Maßnahmen, sondern nur AVGS Maßnahmen für JC Kunden. Somit ist Datenschutz schon mal gestorben.
Das ist doch auch seltsam. Etwas, das wirklich helfen würde, wird nicht gefördert? Selbst mit der Zusage eines Arbeitgebers a la "Sie würden einen Job bekommen mit dieser Zertifizierung", gibt es solche Förderungen nicht?
Ich frage mich ehrlich gesagt sowieso, wofür man die Jobcenter noch braucht. bei 1,7 % Arbetislosigkeit sind die meisten Kunden der Arbeitsagentur ruckizucki wieder in Arbeit.
Ich bin ja bei der Thematik auch manchmal etwas blauäugig. (Der Thread hilft das abzubauen.) Aber natürlich sind die Zahlen auch schön gerechtet und es braucht Förderung für Leute, die durch irgendeinen dummen Umstand mal durchs Raster gefallen sind.
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
"Das ist doch auch seltsam. Etwas, das wirklich helfen würde, wird nicht gefördert? Selbst mit der Zusage eines Arbeitgebers a la "Sie würden einen Job bekommen mit dieser Zertifizierung", gibt es solche Förderungen nicht?"
Das wiederum finde ich gar nicht seltsam. Wenn der Arbeitgeber den jenigen einstellen will und noch ein Zertifikat für einen Mitarbeiter braucht, dann soll er dafür gefälligst auch sorgen. Ich finde da legen sich Arbeitgeber wieder mal in die soziale Hängematte anstatt die Ärmel hochzukrempeln. Das ist ein Anspruchsdenken, wo mir die Nackenhaare hochgehen. Er will doch mit dem Mann/der Frau Geld verdienen.
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Aber natürlich, der Arbeitgeber bezahlt dem Bewerber die Schulungen oder Weiterbildungen aus seiner Tasche, damit er den Bewerber einstellen kann.
Da muss ich echt lachen.
Entweder der Bewerber hat geforderte Zertifikate und Schulungen inkl. Wissen, dann hat er sich in der Vergangenheit auch um Weiterbildung gekümmert,
Oder er hat es nicht, dann ist er nicht qualifiziert genug.
Anders sieht das in Festeinstellung aus, da zahlen die Arbeitgeber auch Fortbildung.
Aber doch nicht vorher .
Wer das Geld rein bringen muss, damit ein Bewerber später auch Gehalt bekommt, scheinen viele vergessen zu haben.
3000.-€ Gehalt plus Nebenkosten muss der Arbeitgeber erstmal als Gewinn erarbeiten, das fliegt nicht vom Himmel.
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„Waldkirch“ (Pseudonym)
Naja.....aus dem Handwerk und der Physiotherapie Praxis meiner Wahl kenne ich das schon.
Incl Sprachkurs.
Auch die Finanzierung der Meisterschule vom Chef in meiner KFZ Werkstatt....weil der Markt leer gefegt ist und schwer an gute Leute für die Nachfolge zu kommen.
In vielen Branchen ist es üblich Bewerber mit Fort-, Weiter- und Zusatzausbildungen in Jobs zu "locken", um dann qualifizierte Mitarbeiter zu haben, die sie aus dem eigenen Firmenpool nicht holen können.
Hier in der Diskussion geht es ja eigentlich wieder um 3 Themen nebeneinander.
Jobcenter und Möglichkeiten an Maßnahmen zu kommen um im ersten Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.
Langzeitarbeitslose, die wegen der unterschieldlichsten Gründe nicht arbeiten
Und Hartz 4 Empfänger , die einfach arm sind und nicht wirklich am Leben in dieser Gesellschaft teilnehmen können.
Ich fände es schon gut, wenn nicht immer alle Themen quer beet laufen würden.
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
Mein Chef hat auch 2 mit je 10 Jahren aus dem Job eingestellt und bildet jeden aus und weiter. Trotzdem fehlen uns 3-4 brauchbare Monteure.
Handwerk ist einfach aus der Mode.
PS. Momentan wird unsere Putzfrau in die EDV eingearbeitet.
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Das lasse ich mir auch eingehen, schon eingestellte Mitarbeiter nach erfolgreicher Probezeit, durch Schulung aufzubauen. Aber noch nicht eingestellte?
Geld und Zeit in den Bewerber stecken, und dann geht der Bewerber woanders hin. :-)
Aber Dagmar hat Recht, war aus dem Thema.
Weiter machen.
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„Siegen“ (Pseudonym)
@Paul
Muss sie zukünftig beides machen? ^^
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Paul, da kann ich nur sagen, herzlichen Glückwunsch zu deinem Chef. Es scheint ein guter zu sein, der verstanden hat.
Rudi, wenn der Chef nicht mehr findet was er sucht wird er das tun müssen. Warum soll ich als Steuerzahler die Fortbildung bezahlen, die dem Arbeitgeber nutzt. Der Metallbauer der in einer Firma gearbeitet hat, die keine Fortbildungen bezahlt hat, hat mit Sicherheit auch dem Mitarbeiter kein üppiges Gehalt gezahlt. Davon musste der Mann Seine Familie ernähren und konnte sich keine eigenfinanzierte Fortbildung leisten. Dem wirft nun der neue potentielle Arbeitgeber vor, er habe sich ja schließlich auch nicht weiter gebildet. Das ist für mich und mein Gerechtigkeitsempfinden einfach verkehrte Welt.
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Sorry mein Tablet spinnt, oder ich brauche ne Fortbildung:-)/ hihi gewonnen!!!
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Und dass der Bewerber wo anders hingeht kann man durch vertraglich Vereinbarungen regeln.
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Dann mal wieder zum eigentlichen Thema /Entschuldigung fürs zerschießen.
Was viele nicht wissen, ist dass es für die Menschen mit geringem Einkommen, also nicht nur Hartz 4 Empfänger Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket für Personen, die Kinderzuschlag und / oder Wohngeld und Kindergeld beziehen gibt. Daraus können Klassenfahrten, Klassenausflüge, Mittagessenbeiträge, Mitgliedsbeiträge für Sportvereine, Nachhilfe und so was finanziert werden.
Ich kenne das natürlich nur aus NRW, aber google sagt, dass es das Bildungs- und Teilhabepaket bundesweit gibt.
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„Stralsund“ (Pseudonym)
@CasaSchatz
Was meinst du mit "Zusatzleistungen"? Es gibt zum ALG 2 oder Grundsicherung keine zusätzlichen Gelder.
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„Stralsund“ (Pseudonym)
@ Energieengel
Aber nicht für alleinstehende Erwachsene. Und Wohngeld obendrauf ist mir neu. Die Miete wird ja schließlich im gewissen Rahmen komplett übernommen. Wohngeld gibt's für Geringverdiener und Azubis in eigener Wohnung.
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Ja, so ist es. Habe ich etwas anderes geschrieben?
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„Bad Soden am Taunus“ (Pseudonym)
Bildung und Teilhabe ist eine kommunale Leistung, die jedoch deutschlandweit gewährt wird.
Und ja, es gibt Förderungen aus dem Vermittlungsbudget des Jobcenters - das sind zb Führerschein, Fahrzeug, Pendelfahrten, Einstiegsqualifizierungen, Sprachkurse, Weiterbildungen und Spezifizierungen usw. Auch bereits in der Beschäftigung - zum Erhalt des Arbeitsplatzes - können daraus Leistungen gewährt werden (Arbeitskleidung, PC oder Laptop, Zuschuss zur Pkw Reparatur usw) Diese Budgetvergaben liegt aber in Ermessen des Arbeitsvermittlers und Berücksichtigung der persönlichen Entwicklung/Engagement evtl Vermittlungshemmnisse, des jeweiligen Einzelfalles usw. unter Betrachtung des öffentlichen Interesses (sind ja Steuergelder)
Und nein, ich weiß das nicht, weil ich ALGII beziehe.
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„Stralsund“ (Pseudonym)
Das was du schreibst ist ausschließlich angelehnt an einen Arbeitsplatz. Der muss realistisch in Aussicht stehen. Und das ist kein Geld was an den ALG 2 Empfänger fließt.
Was ich meine wäre zb Unterstützung für einen Kurs an der VHS...oder Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen die man sich selbst aussucht...oder Unterstützung bei besonderer Ernährung wg Krankheit. Letzteres wurde bei mir abgelehnt trotz Nachweis vom Doc.
Ich bin zb bei Kulturpott Ruhr gemeldet und bekomme leider alle paar Wochen nur Angebote für Veranstaltungen in anderen Städten. 1. Zusatzticket. 2. schaffe ich es gesundheitlich nicht dahin.