"Hartz IV bedeutet nicht Armut"

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 512 Antworten

„Schifferstadt“ (Pseudonym)

Was - was ich glaube - helfen kann, ist sich auch mal ehrliches Feedback zu holen von Menschen. Viele Bewerbungsprozesse laufen ja nicht objektiv ab: Es geht um Sympathien, Vorerfahrungen, Vorurteile des Auswählenden.

Einfach vielleicht mal ein paar fremde Menschen die Mappe ansehen lassen und fragen: "Was denkst du über diese Unterlagen und diesen Bewerber?" ... und dann mal schauen, wie man dagegen arbeiten kann in Runde 1 rauszufliegen. Teilzeitstellen sind aber - zumindest meiner Erfahrung nach - aber wirklich nicht gerne gesehen, oder nur in Branchen in denen sie üblich sind z.B. in der Gastronomie.

„Böblingen“ (Pseudonym)

@Molligefee...wenn ich lese können froh sein wenn sie auf ihre Bewerbungen überhaupt ein Absageschreiben bekommen kommt mir der Verdacht auf, dass die Damen noch Bewerbungsmappen schicken...liege ich da richtig?

Teils , teils Bewerbungsmappen werden meistens versendet da man dann auch gleich Nachweise für das JC hat. Überwiegend werden E-MAILS versendet.

Diesen Satz: Die Menschen die keine oder verminderte Leistungen erbringen sind entweder krank oder süchtig. verstehe ich leider nicht, kannst du bitte erklären, was du damit sagen möchtest...danke

Glaubst Du echt das ein Mensch der jahrelang redlich seinen Beruf nachgegangen ist, vergisst das man seinen Einsatz erbringen muss wenn man eine neue Stelle hat,nur weil er Hartz IV erhält?

Die Maßnahmen, und die Maßnahmen vom Jobcenter in denen man gesteckt wird beinhalten keinen wirklichen Zweck als eben seine Zeit dort abzusitzen,würde jemand motivieren der durch Krankheit oder Sucht keine "Arbeitsmoral" aufbringt sich zu bessern??

Oft kann man diese "Kurse" mit dem Sandschaufeln von A nach B und wieder zurück vergleichen.
Es tötet die Motivation.
Das gleiche ist genauso bei den Eineurojobs,sie haben keinen Vorteil sie motivieren nicht , weil man in dieser Gesellschaft durch den Lohn seine Bestätigung findet.

Entweder sind diese Jobs sinnlos und man ist dort eh überflüssig ( weišt Du wie schlimm es ist in so einen Situation zu sein? )
Wo man evt fünf Stunden in der Woche arbeitet und in den restlichen 20 Stunden nichts zu tun hat und die "Vorgesetzten" nicht wissen was man für eine Arbeit geben kann einfach weil keine da ist?

Oder Du machst was sinnvolles ,aber bekommst keine Entlohnung ,weil Du dem Betrieb nicht wert bist normal bezahlt zu werden? Ja könnte man sagen , wenigstens ist es eine Aufgabe die wichtig ist usw. Das stimmt schon , aber wenn eine Aufgabe wichtig ist dann muss und sollte sie auch normal entlohnt werden , oder man macht ein Ehrenamt.

Molligefee...deine Ausführungen sind sowas von wirr...ich versteh kein Wort...

Was bitte hat den Krankheit oder Sucht mit ALG II zu tun? ALG II, auch Hartz IV genannt, bekommen Menschen die arbeitsfähig sind. Wer krank oder süchtig ist, ist nicht arbeitsfähig...und er kann sich auch nicht aus eigener Kraft einfach mal "bessern"...was soll das? Was willst du damit sagen?

Und ja, ich weiß wie das ist. Auch ich war vor vielen Jahren mal in einem sinnlosen Kurs...ein Computerkurs, nachdem ich bereits über 20 Jahre mit Computern gearbeitet hatte. Ich hätte ihn halten können. Ich habe das beste daraus gemacht und die Leute unterstützt, die noch nie was mit Computern zu tun hatten...und wahrscheinlich auch danach nicht...positiv dabei war, dass ich ein paar sehr nette und wertvolle Menschen kennengelernt habe...

Man muss halt aus jeder Situation das Beste machen...

Ja...selbstverständlich muss eine wichtige Aufgabe entsprechend entlohnt werden, sofern sie qualifiziert ausgeführt wird. Falls das nicht der Fall ist, gibt es Möglichkeiten dagegen vorzugehen. Notfalls kann man klagen...

„Böblingen“ (Pseudonym)

Wer krank oder süchtig ist, ist nicht arbeitsfähig...und er kann sich auch nicht aus eigener Kraft einfach mal "bessern"...was soll das? Was willst du damit sagen?

Lach,bleib realistisch

Viele die Hartz IV Beziehen und gerade die sanktiongefährdet sind haben gesundheitliche Probleme.
Ob es nun diversen Suchtkranheiten
oder Depressionen sind.
Nicht jeder rennt gleich zum Arzt,
oder wird sofort krank
geschrieben.

Seeangel ,Du magst ja eine starke Frau sein die mit jeder Situation fertig wird, aber wenn man über Jahre immer nur Rückschläge hat ,kommt man nicht immer leicht hoch.
Es ist naiv zu glauben, wenn jemand jahrelang gearbeitet hat,in Hartz IV reinrutscht ,motiviert ist,Kurse belegt, Bewerbungen schreibt und sich auch so bewirbt und nur Absagen oder dubiose Angebote bekommt ,dass es einen nicht irgendwann umwirft.

Nein,nicht nach einem Jahr oder zwei Jahren aber irgendwann doch.

Aus der Situation das Beste machen..?
Klar kann ich einen Kurs besuchen und andere dabei unterstützen ,das bringt aber keinen Job und ändert auch nichts daran das er sinnlos ist.

Ja...selbstverständlich muss eine wichtige Aufgabe entsprechend entlohnt werden, sofern sie qualifiziert ausgeführt wird. Falls das nicht der Fall ist, gibt es Möglichkeiten dagegen vorzugehen. Notfalls kann man klagen...

Bei Hartz IV wird aber keine entsprechende Entlohnung bezahlt und die Möglichkeit dagegen anzugehen nutzen viele nicht

aus Angst vor Sanktionen,aus Resignation oder weil sie darüber keine Kenntnisse haben.

Ein Euro Jobs sind überwiegend rechtlich mehr als fragwürdig, da sie oft nicht zulässig sind.

Jobcenter und Kommune ist das aber egal. Die Stellen werden trotzdem vergeben am liebsten per Verwaltungsakt.
Die wenigsten wissen dass man nach Feststellung der Unzumutbarkeit von solchen Tätigkeiten nachträglich den Arbeitslohn einklagen kann.

Viele unterschreiben unbedarft die Eingliederungsvereinbarung aus Angst vor Sanktionen oder weil sie befürchten andere Nachteile zu bekommen.
Bei Maßnahmen werden Knebelverträge zur Unterschrift vorgelegt deren Inhalte sehr absurd sind.
Auch diese werden zu 99% aus Angst und weil die meisten ihre Rechte nicht kennen unterzeichnet.

Die Jobcenter klären nicht auf im gegenteil oft wird behauptet,dass es so sein muss.

„Rheinberg“ (Pseudonym)

Es gibt wohl so einige Glaubenssätze, die sich hartnäckig halten.
Einen Schwierigen finde ich beispielsweise, dass man nach vier Jahren aus dem Job als ungelernt gilt. Ich kann mich durchaus sehr gut an Dinge erinnern die ich vor 30 Jahren gelernt habe, allerdings geht mir auch mal was von vor einer Woche durch-völlig normal.

Ein weitere Glaubenssatz ist wohl, dass man immer im richtigen Takt ein muss. Da wäre ich dann wohl so was von Harz4. Mein Kollege der pünktlich um 21:30 Uhr die Bettkarte locht hat da wohl bessere Perspektiven :-p

Hier sind wohl wenig bis gar keine Arbeitgeber beim Thema.
Bei mir stellen sich langsam die Haare hoch, wenn ich diese Theorien lese.
Technische Jobs, nach 5 Jahren bist Du weg vom Fenster, wenn Du Dich nicht selbst auf den laufenden hälst, Zertifikate hast und belegen kannst das Du es noch drauf hast. Diese Jobzenterkurse sind für ehm. Fachkräfte vorm Hintern. Personalentscheider kennen die auch. Fakten, Tatsachen, Belege das Du es drauf hast sind wichtig. Wie Du das machst ist Deine Sache.
Wenn ich dann lese, wichtige Aufgaben u.s.w müssen entsprechend entlohnt werden, sonst gegen klagen.
Solch Mitarbeiter würden die Probezeit nicht mal überstehen, erstmal muss man Langfristig, stabil, beweisen das man auch in der Lage ist Leistung zu bringen. Erstmal klein beginnen.
Da wären wir beim Hauptfehler den viele Bewerber machen, wenig Erfahrung , länger ohne Job, hochqualifiziert ( 10 Jahre her) , und stellen Gehaltsansprüche als kenne man sich x Jahre. Dazu ein Lebenslauf das man denkt da sitzt ein Steuerflüchtling.
Heute, gibt es genug Menschen die für < 10€ arbeiten, keine Ansprüche stellen, aber nach der Einarbeitung zuverlässig arbeiten, sogar ohne Facharbeiterzertifikat.
Das sind Fakten, auch wenns einigen weh tut das zu lesen.
Ohne Vitamin B haben einige Gruppen einfach keine Chance. Da nutzt auch nicht der X te Kurs der FHS.

„Greven“ (Pseudonym)

@Rudi
Du scheinst ja Arbeitgeber zu sein, zumindest lese ich das raus. Dann sag mir doch mal bitte, wie man es machen soll? Nein, übermässige Gehaltsvorstellungen liegen nicht vor, nur soviel dass man OHNE UNTERSTÜTZUNG leben kann. Ist meiner Meinung nicht zuviel verlangt oder? Auf der einen Seite das JC im Nacken mit Drängeln hier und Fordern da. Aus Angst vor Sanktionen macht man es, wo Du jetzt sagst, da hilft auch nicht der Xte Kurs. Da hast Du Recht, aber das JC sieht nur ihre Quote, um die Zahlen niedrig zu halten. Und liebe Arbeitgeber, wenn eine ordentliche Bewerbung vorliegt, wo bleibt die Chance? Habe schon Kurse belegt, z.B. Bewerbungstraining, wo die Aufgabe lautet erstellen Sie einen Lebenslauf und sollte damals noch auf Diskette gespeichert werden. 14 Tage Zeitvorgabe. Ich war nach 3 Tagen fertig und langweilte mich zu Tode. Das merkte auch die Leiterin und da der Kurs aus nur 4 Deutschen und der Rest na ja bestand, bat sie mich dann einzuspringen. Nach über eine Woche hatten die meisten nur ihren Namen auf dem Blatt Papier stehen. Gebe Dir aber insofern Recht, dass man sich von neuem beweisen muss, aber das sollte ja bei den meisten auch nicht das Problem darstellen.

Das ist immer schwer richtige Tips zu geben, zumal hat jeder meist ein Päckchen zu tragen, aber das muss einfach so verpackt werden das es nicht anstösst, Du weist was ich meine?
In einer Bewerbung zuviel zu schreiben, weil man ehrlich ist, hat meist die Konsequenz gleich auf der Ablage zu landen. Geht mir auch so, geb ich zu.
Die Mitarbeiter vom Jobzenter sind zu bestimmten Zeiten voll im Stress, da wird nur nach dem Schema runtergeleiert. Ich glaube man stumpft ab und dann geht man gar nicht mehr auf den Job suchenden realistisch ein.
Bei mir gegenüber ist eine Jobvermittlung, wenn ich mir so die Suchenden ansehe, 3/4 extrem drauf.... der Rest leidet genau unter denen. Von Qualität kann man da nicht mehr reden.

„Greven“ (Pseudonym)

@Rudi
Soll ich denn eine Bewerbung abschicken mit einem getürkten Lebenslauf und einem Anschreiben mit "Hiermit bewerbe ich mich"? Wenn ich damit weiterkomme, dann gerne. Bekomme Absagen, in denen man sich quasi entschuldigt, mich nicht zu berücksichtigen, obwohl ich mir sehr viel Mühe mit der Bewerbung gegeben hätte. Auf meine Rückfrage nach dem Warum werde ich nicht berücksichtigt...Funkstille. Also es kommt ja immer darauf an, auf welcher Seite man steht, aber ich gebe mittlerweile den Arbeitgebern eine sehr grosse Mitschuld. Auf der einen Seite über Mangel an Fachkräften jammern aber nicht bereit, jemanden eine Chance zu geben. Sorry, aber so sehe ich das nun mal.

„Böblingen“ (Pseudonym)

Arbeitgeber bekommen auch genug dafür Gelder das sie Langarbeitslose einstellen damit sollte es nicht so eine große Schwierigkeit sein diese Mankos auszugleichen .
Natürlich sind Langarbeitslose oft nicht so fit in dem Job aber es ist schon komisch das oft die Transfairleistungen für einen Mitarbeiter ausgeschöpft und diese dann entlassen werden und im besten Fall neue Arbeitlose mit Transfairleistungen wieder eingestellt werden , oder über mehrere Monate Praktikannten beschäftigt werden und wenn die nächste Verlängerung verweigert wird, diese gehen dürfen.

Dabei haben die Praktikanten meist schon einen vollen Arbeitsplatz bedient.

Es ist so, wie rudi schreibt, allgemeingültige Tipps kann hier niemand geben. Dazu müsste man sich den Lebenslauf und die gesamte Bewerbung anschaun. Im Einzelfall bin ich gerne bereit das mal zu machen, aber wirklich nur im Einzelfall.

Bei manchen Bewerbungen zieht es einem echt die Schuhbendel auf...

Zum Thema Ablehnung ist es so wie B-Engel schreibt. Es ist einfach nicht mehr möglich, den Ablehnungsgrund anzugeben...die Unternehmen hätten dann massenweise Klagen am Hals.

@Molligefee...ich will dir das mit den Fördergeldern, die du Transfairleistungen nennst mal erklären:

Diese Leistungen gibt es derzeit fast gar nicht mehr, wie von mir schon vor ein paar Tagen mal ausgeführt allerhöchstens mal für über 60jährige Bewerber...und dann auch nur, wenn eine außergewöhnlich lange Einarbeitungsphase zu erwarten ist, weil beispielsweise der Bewerber ein bestimmtes Computerprogramm erst noch erlernen muss. Verfügt er/sie über die in der Stellenbeschreibung geforderten Qualifikationen und Erfahrungen, gibt es nichts.

Falls eine Leistung doch gewährt wird, ist es Voraussetzung, dass der Mitarbeiter mindestens doppelt so lange beschäftigt wird, wie die Förderung dauert. Wenn also beispielsweise eine Einstellung drei Monate lang mit 20 oder 30 % des Monatsgehalts gefördert wird, muss der Mitarbeiter mindestens 6 Monate beschäftigt werden. Kündigt der Arbeitgeber vor ablauf dieser 6 Monate, muss er die gesamte Förderung zurückzahlen. Und diese Regelung gibt es schon seit vielen Jahren...nur waren es vor ein paar Jahren noch meist 50 % für 6 oder auch 12 Monate, die Beschäftigungsdauer musste dann mindestens 12 oder 24 Monate andauern...sowas gibt es (zumindest hier) nicht mehr.

In dem von dir vor ein paar Tagen angeführten Beispiel einer dreijährigen Förderung müsste der 56jährige 6 Jahre beschäftigt werden...schon alleine aus diesem Grund würde das kein Arbeitgeber machen.

Es ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst, Leute einstellen Fördergelder kassieren, kündigen, neue Leute einstellen und wieder kassieren...so läuft das nicht.

Ein wichtiger Grund, weshalb Langzeitarbeitslose so ungern eingestellt werden, ist, dass die Leute nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind. Deshalb brauchen sie eine umfangreiche Einarbeitung, es muss jemand abgestellt werden, der dem neuen Mitarbeiter eine Weile unter die Arme greift. Das ist oft nicht möglich, weil in den meisten Firmen die Personaldecke schon am untersten Limit ist. Die Gründe dafür sind recht unterschiedlich...

Im Übrigen @Molligefee...ich verstehe sehr gut, dass man mit der Zeit mürbe wird und kein Licht mehr am Ende des Tunnels sieht...auch in solchen Situationen war ich schon.

Es hilft aber nicht weiter, wenn bei allem und überall nur die dunklen Seiten beleuchtet, sich nur mit dem negativen aufhält, und Schuldige sucht.

Irgendwann muss man mal einen Plan B haben, die Karten neu mischen und die Zügel in die Hand nehmen. Ja, das kann schief gehen, aber dann hat man es wenigstens versucht.

Kürzlich habe ich mit einem 58jährigen Bewerber gesprochen, der mir erzählte, dass er jetzt finanziell am Ende ist und dringend was passieren muss. Er hat einen Plan B...wenn er in seinem Beruf nicht unterkommt, dann wird er sich als Paketfahrer verdingen und so sein Geld verdienen.

Ach ja, gerade vorhin beim Einkaufen habe ich jemanden gesprochen, der ganz dringend mindestens 10 Staplerfahrer braucht und nicht findet (er ist kein Einzelfall, andere suchen auch). Da frage ich mich warum...so einen Staplerschein könnte man doch locker Langzeitarbeitslosen finanzieren (der ist ja nichtmal teuer), dann finden sie mit Sicherheit einen Arbeitsplatz.

Genau so ist das wie Seaangel beschrieben hat, nicht mal einen Hinweis darf man geben, warum es nichts wurde. Deutsches Recht halt. Standardabsage. Selbst wenn man so gerne den entscheidenen Hinweis geben möchte, lieber nicht. Dummerweise macht der Bewerber dann u.u. den Fehler immer weiter. Drum dauert oft auch eine Zu/Absage recht lange. Man durchsucht das Internet nach Infos über den Bewerber, weil auch der nicht alles sagen muss.

Zeugnisse sind m.u. 30 Jahre und mehr, alt. Mich interessiert schon was der Bewerber, sofern in die engere Wahl kommt, so im Netz von sich gibt. Drum habe ich mal hier erwähnt, man soll sich überlegen was man so in Foren oder Facebook von sich gibt, vorallem der Umgang mit anderen. Jemand der später alleine mit Kunden zusammen ist, sollte sich nicht im Netz aufführen wie die Axt im Walde.
Wie die Bewerber im Netz sich über die Firma erkundigen, gehts auch andersrum.
Das schleichende Eigentor.

„Böblingen“ (Pseudonym)

Rudi, dann dürftest Du ja keine Kunden mehr haben bei Deinen Threads

„Norden“ (Pseudonym)

Rudi, dann dürftest Du ja keine Kunden mehr haben bei Deinen Threads

Sorry 😂 aber der war leider gut!

@Seaangel - es gibt genügend Aussagen von Personaler im Internet, die schreiben, dass sie nicht mal bis zu Lebenslauf lesen, wenn Anschreiben schon nicht passend erscheint, das Bild nicht gefällt oder oder oder. Ist also nicht auf dich bezogen.

@Kallekoffer Ja, es wird heutzutage nach dem Bewerber gegoogelt. Natürlich nur nach dem, der die erste Hürde genommen hat - also dass seine Unterlagen OK sind und es wurde Interesse geweckt. Wenn man dann bei den Social Media nicht auf Partybilder/Rechtsradikale Äusserungen/Linksradikale Äusserungen/negative Äusserungen über den aktuellen/zukünftigen Arbeitgeber usw. stösst, kann man den Bewerber auch zum Vorstellungsgespräch einladen. Ja, man sollte gut aufpassen, was man so alles liked, auf der eigener Seote zeigt usw., wenn man sich gerade bewirbt.

@kallekoffer: Früher genau wie heute, holen die Firmen sich alle nur irgendwie greifbaren Informationen über vielversprechende Kandidaten. Früher wurde eben Referenzen abgefragt, evtl. Connections genutzt, die die Personaler untereinander haben (und glaub mir, die gibt es zuhauf). Heute werden, wie bereits beschrieben, die neuen Medien genutzt, um sich ein Bild über die Bewerber zu machen.

Die meisten Bewerbungen bekommt der Personaler erst gar nicht auf den Tisch, weil die schon vorher von der Assistenz (zum Beispiel meiner Wenigkeit) aussortiert werden. Wenn wir eine Stelle ausgeschrieben haben und die Bewerbungen eintrudeln, geschieht die Vorsortierung durch jemanden wie mich. Ich habe ein Anforderungsprofil, nach dem ich dann die Bewerbungen sichte und abhake was erfüllt ist und was eben nicht. So entstehen dann in den meisten Fällen drei Haufen Bewerbungen.

Gruppe 1: Die, die das Anforderungsprofil erfüllen, deren Bewerbungen fehlerfrei und ordentlich sind, deren Lebenslauf keine nicht erklärten Lücken enthält.

Gruppe 2: Die, die das Anforderungsprofil weitestgehend erfüllen, aber einige Mankos aufweisen. Also auf deutsch, die, bei denen ich mir nicht 100%ig sicher bin, ob sie in Frage kommen können.

Gruppe 3: Die, die auf das Anforderungsprofil überhaupt nicht passen, deren Bewerbungen fehlerhaft sind, die nicht ordentlich und sauber sind (egal ob per Mappe oder per E-Mail, ganz nebenbei wir bekommen durchaus noch eine ganze Menge Mappen zugeschickt).

Bei uns bekommen ALLE Bewerbungen eine Antwort. Gruppe 1 und 2 bekommen eine Eingangsbestätigung mit der Bitte um mehr Zeit, da wir in der "Sichtungsphase" sind. Gruppe 3 bekommt ungesehen vom Personalchef / Verantwortlichen eine Absage. Ja, soviel Kompentenz hat damit die Assistenzstelle.

Zuerst bekommt der Personaler die Gruppe 1 vorgelegt und entscheidet dann, ob und wer zum Gespräch eingeladen wird. Diejenigen, die eingeladen werden, werden dann eben auch auf Facebook "geprüft" und glaubt mir, da sind dann schon einige durchs Raster gefallen. Insofern gebe ich Rudi Recht, wenn er sagt, man sollte sich immer gut überlegen, was man öffentlich postet beziehungsweise was man so über sich selbst preisgibt.

Ich kann allerdings auch sagen, dass wir in der Regel die Kandidaten nicht googeln sondern nur auf den gängigen Seiten wie Facebook, Xing und LinkedIn nachschauen. Dass also eine Firma auf einer Seite wie Rubensfan auf die Suche nach potentiellen Bewerbern geht, die Wahrscheinlichkeit schätze ich als relativ gering ein.

Schlussendlich und wenn unter Gruppe 1 kein Treffer ist, schaut sich der Personaler dann Gruppe 2 an.

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