
@Hanna dein Beispiel
Update:
Ich versuchs mal - Beispiel 2 ohne Minijob:
Alleinerziehende: 416€
Mehrbedarf Alleinerziehende: 98€
Kind 1: 316€
Kind 2: 316€ (nehmen wir an, beide sind älter)
Minijob: 450€
Kindergeld (2x184€): 388€
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ab 01.01.2018
1. Kind 194 Euro
2. Kind 194 Euro
3. Kind 200 Euro
ab 4. Kind 225 Euro
Kindergeld wird auf Hartz IV angerechnet
Dies hat auch das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 11.03.2010 (Az. 1 BvR 3163/09) entschieden. Eine Familie hatte Verfassungsbeschwerde eingelegt und ist vor dem höchsten deutschen Gericht gescheitert.
Nur mal so zur Info bei deinem Kreuzung gegen die Ungerechtigkeit.

„Schifferstadt“ (Pseudonym)
@kallekoffer Hast du dir den Rechner angeschaut, den ich verlinkt hatte? Da kam das auch raus. Rechnet der falsch? Warum bezeichnest du die Diskussion als "Kreuzzug"?
Das mit dem solidarischen Grundeinkommen für z.B. Jobs die heute eher ehrenamtlich gemacht werden, könnte übrigens wirklich kommen: https://web.de/magazine/politik/arbeitsminister-hubertus-heil-offen-gespraeche-solidarisches-grundeinkommen-32891368
Meine, das ist jetzt nichts super tolles, aber wenn das rentenversicherungspflichtige Jobs sind, ist das vielleicht für viele eine Alternative, die 50+ in HartzIV rutschen, um die Zeit bis zur Rente zu überbrücken.

„Lörrach“ (Pseudonym)
Hanna, ich hätte einen Slogan für dich, der deine Stimmung, die du hier verbreitest gut abbildet.
"Reicher als Reich - Hartz 4"
Wenn du das als T- Shirt tragen würdest, ich würde es dir glatt schenken.
Ein RF Stammtisch wäre der angemessene Rahmen - was meinst du?
Zu Rest deines Postings, dann später ein Kommentar Sherlock Hanna :-)
Du amüsierst mich ein bisschen.

„Schifferstadt“ (Pseudonym)
@Kontra Was du da gerade versuchst ist Polemik und Polemik im Zusammenhang mit HartzIV finde ich persönlich eher gefährlich als "lustig". Niemand hat gesagt, dass man mit HartzIV "reich" ist. Aber eine Familie mit einem Alleinverdiener in einem einfacheren Job ist u.U. "ärmer" als eine HartzIV beziehende Familie. Oder für viele Alleinerziehende "bringt" es kaum etwas arbeiten zu gehen, weil die erzielbaren Gehälter im Vergleich zu HartzIV recht niedrig sind.
Einerseits ist HartzIV die Lebensrealität von vielen Leuten, andererseits darf man nicht darüber reden?
Ich verbreite keine Stimmung, aber das unten sind Ansprüche, die jemand auf HartzIV hat. Wenn ich falsch liege, zeigs auf. Das ist völlig okay. Ich finde es auch schwer in diesem Dschungel von Vorschriften, Zulagen etc. durchzublicken und habe keine gefestigte Meinung zu vielen Dingen. Die bildet sich immer aufgrund der Infos.

„Emden“ (Pseudonym)
Generelle Frage, seit wann bleibt der MiniJob bei Hartz IV anrechnungsfrei?

Bleibt er nicht. Hatte das denn jemand geschrieben? Er wird ganz normal angerechnet, also 100 Euro frei und vom Rest nochmal 20%, bleiben 280 Euro anrechenbares Einkommen.
Wenn man einen Job hat, ist man zumindest immer diesen Freibetrag bessergestellt als ein ALG 2 Bezieher ohne Job, egal ob Minijob, Vollzeit oder Teilzeit. Denn wenn der Lohn unter dem Bedarf liegt, kann man aufstocken.
Ein Trauerspiel ist es trotzdem, keine Frage.

Ich finde das Wort Neid ist auch nicht richtig, würde das mehr in Frust umsetzen.
In der Tat, eine Kassierer/in an der Discounterkasse mit zwei Kinder arbeitet jeden Tag bis13-14 Uhr und versorgt danach Kinder und Haushalt. Muss Miete und Lebenskosten selbst zahlen, hat Monatsende sicher nicht viel mehr übrig, wie selbige die vom Amt leben muss. Dazu die Gesundheitskosten, die die Kassiererin selbst stemmen muss ( Beispiel Zahnersatz o.ä).
Da kommt schon Frust auf, egal wer wie zu seinem Lebensablauf gekommen ist.
Ihr glaubt nicht, wieviele Bewerbungen ich im Jahr bekomme, wo der Bewerber/in von vorne herein sagt, Ihr geht es ohne Job besser als täglich 4 Std hinterm Tresen zu stehen.
Klare aussage. Solange da nicht angesetzt wird, ist der Frust wirklich verständlich.

„Greven“ (Pseudonym)
Wenn man H4 bezieht und einen Minijob hat, wird dieser angerechnet (siehe mein Beispiel oben) Wenn dann noch Fahrtkosten o.ä. dazukommen, lohnt es sich nicht. Wenn Du einen sozialvers.pfl. Beruf hast und nebenbei einen Minijob, darfst die 450 Euro komplett behalten. Das ist schon mal ein Unterschied, der meiner Meinung gar nicht sein dürfte. Warum muss immer alles angerechnet werden. Genauso das Kindergeld? Sollte wenn dann auch 1:1 für die Kinder zur Verfügung stehen.
@Rudi
Man fühlt sich mit Arbeit aber doch um einiges besser. Alleine schon weil man ja doch etwas in die RV einzahlt, was Du als H4 nicht mehr tust. Ist abgeschafft worden. Es wird 0 eingezahlt, nur die Zeiten werden noch gemeldet. Und das Gefühl, ich arbeite für mein Geld, ist bedeutend positiver als mir zu sagen, ich bekomme aber anders mehr.

„Norden“ (Pseudonym)
Hast du dir den Rechner angeschaut, den ich verlinkt hatte? Da kam das auch raus. Rechnet der falsch?
Erstmal, der Rechner ist veraltet und bezieht sich auf Beträge und Regelungen des letzten Jahres.
Zum Zweiten wird das Kindergeld als anrechenbares Einkommen abgezogen und nicht dazugerechnet, ebenfalls wie Teile des 450 € Jobs.
Ich komme da (mit Deinem Rechner) auf 1565,00 mit Minijob und 1.505,00 ohne Minijob.

Ich hab da mal eine Verständnisfrage:
Warum hat ein Alleinerziehende(r) einen Mehrbedarf von 98,00 €?
woraus resultiert sowas...und warum hat den nicht jeder Alleinstehende?

Das sollte so sein, das jeder eigentlich das Ziel hat wieder Arbeit zu bekommen. Realität ist leider anders, kann ich nachvollziehen. Warum arbeiten und Familie weniger sehen, wenn ich fast selbes habe und bin bei meiner Familie.
Ich finde es richtig, das jemand der kein Einkommen hat, vom Minijob was ab gibt. Der Arbeiter zahlt ja schon durch seinen Job genug in die Kassen ein.
Wäre er ja doppelt bestraft fleissig zu sein.

Seaangel, der Mehrbedarf ist je nach Alter und Anzahl der Kinder gestaffelt.

„Norden“ (Pseudonym)
Warum arbeiten und Familie weniger sehen, wenn ich fast selbes habe und bin bei meiner Familie.
Ich finde es richtig, das jemand der kein Einkommen hat, vom Minijob was ab gibt.
Ein Minijob ja auch ein Einkommen, wenn auch ein Kleines, das wegen seiner sehr geringen Höhe m.E. nicht abgezogen werden sollte. Und warum das Kindergeld abgezogen wird erschliesst sich mir erst Recht nicht. Dass das überhaupt zulässig ist erstaunt mich. Auch das Kindergeld zählt als Einkommen. Von "keinem Einkommen" kann also nicht die Rede sein.
Punkt 2: Siehst Du hier den Widerspruch?
Zum Einen die Frage danach warum man arbeiten sollte wenn man am Ende auch ohne Arbeit praktisch das selbe hat, zum anderen aber befürworten, dass das Plus, das durch Arbeit reinkommt fast komplett wieder abgezogen wird ... so lässt sich der Knoten nicht lösen.

danke €ѼIch bin ein ApfelѼ...es erschließt sich mir trotzdem nicht. Dass Kinder je nach Alter einen unterschiedlichen Bedarf haben ist nun mal so. Dann muss man den Satz des Kindes eben entsprechend anpassen.
Warum aber der/die Alleinerzeiende(r) einen Mehrbedarf hat *nixversteh*

„Rheinberg“ (Pseudonym)
@Seeangel
"Ich hab da mal eine Verständnisfrage:
Warum hat ein Alleinerziehende(r) einen Mehrbedarf von 98,00 €?"
Weil unser Staat das Erziehen von Kindern wert schätzt. Daher gibt es auch die Steuerklasse 2 und Kinderfreibeträge und Kindergeld.

„Siegen“ (Pseudonym)
Ist das nicht logisch?
Da bei einem Hartz IV-Bezieher das Kindergeld angerechnet wird, soll dieses Defizit so wieder etwas ausgeglichen werden.

Also einfach nur die Bedarfe und Gelder ein Bisschen hin- und hergeschaufelt, damits ein Bisschen unübersichtlicher wird...

Das Kindergeld ist genau genommen anrechenbares "Einkommen" des Kindes. Erst, wenn ein Kind z.B durch zusätzlichen Unterhalt, Wohngeld oder Ausbildungsgehalt seinen eigenen Bedarf (Regelsatz plus Mietanteil und Anteil Nebenkosten) gedeckt hat, wird der Überschuss quasi der Mutter/dem Vater/den Eltern als Einkommen angerechnet.
Als Eltern ist man also quasi darauf angewiesen, seinem Kind einen guten Teil seiner Ausbildungsvergütung abzuknöpfen. Und unter 25 Jahren kann das Kind auch nicht ausziehen, solang es seinen Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten kann. Ausnahmen gibt es nur, wenn ein Zusammenleben unzumutbar ist, das wäre dann mit dem Jugendamt zu klären.
Ich finde, das kann einem jungen Menschen manchmal sicher den Antrieb rauben, weil sie trotzdem sie einer Ausbildung nachgehen, quasi dafür "bestraft" werden, dass die Mutter/der Vater/die Eltern Hartz 4 beziehen.

„Siegen“ (Pseudonym)
@Seaangel
Klar, im Endeffekt nichts anderes als das.

@Apfel...ja, das kann den Jugendlichen ganz sicher den Antrieb rauben...im Gegenzug müsste eine solche Reglung doch den Eltern Antrieb geben, ihre Situation zu ändern...vielleicht durch eine eigen Aus- Um- oder Weiterbidlung...rechtzeitig, bevor das Kind volljährig ist...

Seaangel, es lassen sich aber nicht alle Situationen ändern.
Und als Erwachsener macht man nicht mal eben eine Ausbildung, wie sollte das finanziell gehen? Um oder Weiterbildung muss auch irgendwie bezahlt werden.
Und das betrifft ja leider auch alle, die im Niedriglohnsektor tätig sind und aufstocken müssen.

„Norden“ (Pseudonym)
m Gegenzug müsste eine solche Reglung doch den Eltern Antrieb geben, ihre Situation zu ändern...vielleicht durch eine eigen Aus- Um- oder Weiterbidlung...rechtzeitig, bevor das Kind volljährig ist...
Wenn sie das genehmigt bekommen ... eine Freundin kämpft schon das 7. Jahr um eine Weiterbildung.
Glaub mir - ihr "Antreb" ist nicht das Problem.

Also mir wurde eine Weiterbildung sofort genehmigt, ich war 59 Jahre alt und hatte Bedenken, ob ich das wirklich schaffe und die schwere Prüfung bestehe...
Wenn man sowas macht, bevor die Kinder flügge werden, ist man doch höchstens mal 40 Jahre alt...da sollte sowas doch noch gehen.
@Kaffee-Pause...mit welcher Begründung wird die Weiterbildung denn 7 Jahre nicht genehmigt?

„Lörrach“ (Pseudonym)
@Hanna Ja ich gebe dir recht - Polemik bei H4 ist gefährlich.
Ich habe es extra für dich zugespitzt, damit es klar wird.
Weiters gebe ich dir recht, dass der Dschungel um Harz 4 schwer zu durchblicken ist.
Viele kennen die H4- Industrie nicht, die rund um dieses Thema ausgebaut wurde.
Damit meine ich die Bildungsträger, die sich um die Aufträge zur Betreuung dieser Menschen prügeln. Da werden 2 jährige Ausbildungen angeboten, die hinterher wieder Aufstocker produzieren. Gleichzeitig gibt es einen Fachkräftemangel. Manchmal denke ich mir, da haben einige Verantwortliche, ihr Hirn zum Trocknen auf der Wäscheleine. Dann die Tricks der JC zum Nachteil der Betroffenen um zu sparen und um die "Kann - Leistungen", die willkührlich gewährt werden können. Rechtsanspruch gibts da keinen. Letztere sind von JC zu JC unterschiedlich und hängen am Goodwill der Referenten. Die Franken sind da weit vorne mit der Qualität, im Gegensatz zu anderen Landesteilen. Damit sind Aus u. Weiterbildungen gemeint um dem H4 Netz zu entkommen.
Es wird hier herumgerechnet, wer was hat - wieviel wer bekommt. Habt ihr echt keine anderen Sorgen. Betroffene nervt das.
Und wenn dann von Google Zahlen verwendet werden, dann ist das nicht immer die ganze Wahrheit.
Du rechnest und am Bescheid steht was anderes.
bis - 80% Ausverkauf, du kommst zum Geschäft und real sind es mit Glück 25, so ist auch auch mit H4
Nun zu meiner Person.
"Und ja, ich bin ein Harzer, zumindest stellvertretend für die, denen es mit diesem Gesülze Scheiße geht."
Ich hab dich damit aufs Eis geführt, bin aber bei der Wahrheit geblieben.
Guckst du Koordinaten: 51° 45′ N, 10° 38′ O
Die Wurzeln wird man nie los.
Du bist da sofort rauf gesprungen, hast den Widerspruch zum Profil gesehen und schon ging mit dir der Gaul durch.
Der Rest von meinem Posting war dir egal, du wolltest mich konterkarieren - ein mutwilliger H4 Bezieher. Da habe ich wirklich sehr gelacht - y made my day
Sherlock Hanna hat einen messerscharfen Verstand, das meine ich sogar ernst, nur diesmal gings daneben.
Nicht ganz , das Burn Out ist Nahe, die Sehnsucht nach dem Exit auch.
Ich denke aber nicht, dass ich jemals H4 bekommen würde, ich bin zu Nahe an der Pension.
Da muss man ja alles vorher abschmelzen.
Trotzdem habe ich immer wieder mit H4 zu tun und es brennt auf meiner Seele.
Was mir nicht gefallen hat, ist das reinkopieren von meinen Profilteilen ins Forum. Das ist ein schlechter Stil.
Ich nehm es dir aber nicht übel.
Das RF Forum ist nicht meine Welt, alle paar Monate schaue ich hier vorbei, mehr nicht mehr.
Alles hat seine Zeit.

@Apfel...ja, das kann den Jugendlichen ganz sicher den Antrieb rauben...im Gegenzug müsste eine solche Reglung doch den Eltern Antrieb geben, ihre Situation zu ändern...vielleicht durch eine eigen Aus- Um- oder Weiterbidlung...rechtzeitig, bevor das Kind volljährig ist...
Also in diese Situation kann man natürlich schon vor Volljährigkeit des Kindes geraten.
Ich hab persönlich genau das erlebt. Mein Sohn ist mit 16 in die Lehre gegangen. Genau in dem Moment, wo wir gemeinsam als Bedarfsgemeinschaft Alg2 bezogen haben. Also meinem Sohn hat das durchaus nicht den Antrieb geraubt. Er ist trotzdem gern in seine Lehre gegangen. Ja, sein Geld wurde angerechnet. Dennoch blieben ihm für sein Alter noch genug eigene Talerchen übrig. Mit 16 muss ja noch nicht reich sein. Wenn einer gerade noch Schüler war und ab dem nächsten Monat 500 Euro monatlich verdient, kann das so ein junges Menschlein eh manchmal etwas überfordern. Er kam auch gut mit paar Euro weniger aus.
In seinem 2 Lehrjahr hab ich dann wieder begonnen zu arbeiten. Bei uns lief das ganz entspannt.
Kleiner Nachtrag: Für meinen Sohn und mich hat Alg2 damals keine Armut bedeutet. Dabei sind die Sätze offenbar in den letzten Jahren kräftig gestiegen. Wir erhielten noch deutlich weniger damals. Arm waren wir jedoch zu keinem Zeitpunkt.