GKV vs. PKV
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.08.2017
Hallo, verstehe nicht warum die privaten schon wieder eingegliedert sollen und ein System das funktioniert wieder in ein marodes umzuwandeln,
Das Zauberwort heißt Wettbewerb und man sollte der ganzen "Gesundheitslobby" vielleicht mal damit einen Schuss vor den Bug geben, dass man die jetzigen privaten Kassen eben als gesetzliche Kassen eingliedert. Das hätte den erschreckenden Nachteil für die "alten" GKV Kassen, dass sie auf einmal nicht mehr wettbewerbsfähig wären. Wenn diesen Managern also das Geld ausgeht, dann wird auch dieser Wildwuchs aufhören.
Anders wird man das Problem nicht in den Griff bekommen und private Zusatzversicherungen nach dem heutigen GKV Modell würde ich ja weiterhin so beibehalten. Es soll eine Basisversorgung für alle Menschen geben und in diese muss auch jeder Manager bis zum kleinen Frisör einzahlen.
Was man dann darüber hinaus an Leistungen zusätzlich abschließt bleibt ja jedem selbst überlassen.
Darüber wäre es dann für die Versicherer auch wieder attraktiv ihre Leistungen zu erhöhen.
@Bruce
Danke für deinen guten Beitrag - und wie du richtig anmerkst: es fehlt an Transparenz. Denn ein Aspekt des Problems wurde hier noch gar nicht genannt:

Wenn das brave GKV-Mitglied meint, seine (teils sehr stattlichen) monatlichen Beiträge würden direkt in das Gesundheitssystem fließen, so irrt sich dieses gutgläubige Mitglied gewaltig.

Derzeit ca. 113 gesetzliche Krankenkassen mit jeweils großen Verwaltungsapparaten, Werbe-Etats und Manager-Gehältern bekommen schon mal vorweg ein beträchtliches Stück des Beitrags-Kuchens.

Über diesen Kassen thront dann der Riesen-Krake "Kassenärztliche Vereinigung" mit 17 Fangarmen, d.h. Landesvertretungen und dem Kopf, d.h. Bundesvereinigung. Diese teuren Verwaltungen residieren natürlich auch nicht in Hütten sondern eher in Palästen. Und schon ist wieder ein gewaltiges Stück vom Beitrags-Kuchen weg.

Das übrig gebliebene Stückchen Kuchen teilen sich dann Pharma-Industrie, Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte.

Die PKVs haben natürlich auch ihre Verwaltungsapparate und auch einen Bundesverband, aber eben nicht diese aufgeblähten behördenähnlichen Administrationen.

Dies nur mal als Hintergrund-Info und falls sich jemand wundern sollte, wo das viele Geld bleibt. Im Übrigen ist und bleibt das Gesundheitswesen ein Politikum.
@Bruce - och, es gibt einfachere und viel günstigere Variante. Nämlich ein Steuerfinanziertes Gesundheitssystem, dass alle Leistungen komplett enthält und diese ohne weitere Zusatzkosten allen anbietet. Würde uns vielleicht mal 2-3 % Steuererhöhung bei der Einkommensteuer kosten (von allen Einkünften, versteht sich). Ja, dann wird jemand, der 1 Mio im Monat bekommt, für seine Krankenversicherung 30 000 Euro bezahlen. Und jemand, der gerade mal 1000 Euro verdient, nur 30 Euro. Bei denselben Leistungen. Klingt erstmal ungerecht - aber man muss es in der Relation sehen. Die 30 Euro weniger tun demjenigen, der 1000 Euro zur Verfügung hat, viel mehr weh, als die 30 000 jemanden weh tun, der 1 Mio zur Verfügung hat. Die merkt der noch nicht mal.
Die Diskussion hier wird viel zu einfach geführt!
Am besten schaffen wir die Private Krankenversicherung ab und zwingen jeden in eine obligatorische Bürgerversicherung. Gerechtigkeit für alle! Auch Beamte, Besserverdiener, Selbständige.
Wenn es nur so einfach wäre. Damit verbreitert man zwar die Einnahmenseite, aber eben auch die Ausgabenseite. Die GKV in ihrer bisherigen Form ist chronisch unterfinanziert und wird schon heute durch Steuermilliarden gestützt. Sonst könnte der Beitragssatz von 14,6% + Zusatzbeitrag Arbeitnehmer schon lange nicht mehr gehalten werden. Eine weitere Subvention des defizitären Systems erfolgt durch Privatpatienten. Ja, Überraschung, Privatpatienten zahlen für dieselbe Behandlung einen höheren Anteil als gesetzlich versicherte. Diese Subvention hält manche Arztpraxis überhaupt noch am Leben. Geben wir das bisher "relativ" gut funktionierende zweigliedrige Gesundheitssystem zugunsten einer 'gerechten" Bürgerversicherung auf, dann wird das auch Versorgungsengpässe gerade im ländlichen Raum mitsichbringen, längere Wartezeiten auf Behandlungen, weitere Wege zu Gesundheitsversorgern etc. Kann man sich in anderen Ländern mit "Einheitssystem" anschauen. (England,Dänemark)
Desweiteren wird immer ein entscheidender Aspekt ausgeklammert: Demographie!
Die GKV lebt von der Hand in den Mund. Einnahmen durch Beitragszahler werden direkt für Ausgaben der Leistungsempfänger ausgegeben. Eine Rücklage wird nicht angespart. Bei immer weniger Arbeitnehmer in den kommenden Jahren (Geburtenrückgang) und einer immer höheren Lebenserwartung der Bevölkerung, müssen zukünftig immer weniger Beitragszahler für immer mehr Leistungsempfänger aufkommen. Natürlich zahlen auch Rentner Krankenversicherungsbeiträge, jedoch prozentual von ihrer Rente und dadurch wesentlich weniger als ein Arbeitnehmer.Im Gegensatz dazu legt die Private Krankenversicherung Geld fürs Alter zurück, die sogenannte Alterungsrückstellung wird bis zum 65. Lebensjahr angespart und dann zur Stabilisierung der Beiträge verwendet. Auch dadurch werden Beiträge der Privatversicherten teuer, zudem erhalten diese keine Zuschüsse aus Steuermitteln. Man könnte hier stundenlang weitermachen und Argumente anführen.
Im deutschen Gesundheitswesen fehen aber ganz andere Dinge, die bisher keiner genannt hat: Wettbewer u. Transparenz!!!
Wenn man das ganze noch einmal aus einem anderen Winkel betrachtet, der Gerechtigkeit, dann frage ich mich wie gerecht soll ein System mit Grundversorgung für alle sein, indem wesentliche Teile wie Zahnbehandlung, Zahnersatz oder Kosten für Hörgeräte, Rollstühle oder Krankentransporte für chronisch Kranke selber zu tragen sind? Geringverdiener, unverschuldet in Arbeitslosigkeit geratene, Alleinerziehende etc. werden eine Zusatzversicherung für Mehrleistungen nicht bezahlen können!!!
Diese Menschen würden durch ein angeblich solidarisches, gerechteres Einheitssystem (Bürgerversicherung) massiv schlechter gestellt als heute.
Meiner Meinung nach ist unser Duales Gesundheitssystem nicht optimal und an vielen Stellen massiv verbesserungswürdig, aber sicher noch weitaus besser als jede der bisher eingebrachten Gegenvorschläge.
@Thymian: Danke für Deine Ausführung. Da sieht man wieder, wie kompliziert in Deutschland vieles geregelt ist, besonders im Beamtenrecht.
Den Vorteil in der Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze sehe ich darin, dass dann mehr Geld zur Verfügung steht, um die in den letzten Jahren reduzierten Leistungen wieder verbessern zu können, und zwar für alle. Chefarztbehandlung und anderer Luxus kann dann, durchaus auch zum 2,3fachen Satz, privat zusätzlich abgesichert werden.
@Gentleman1960: Beamte können nicht (mehr) in die gesetzliche Krankenversicherung gehen, sobald sie sich (innerhalb der ersten drei Monate des Beamtenverhältnisses) einmal für die private Krankenversicherung entscheiden haben. Das tut die überwiegende Mehrzahl der Beamten.

Sie tut es in erster Linie deswegen, weil Vater Staat als Dienstherr sich aus Kostengründen weigert, Monat für Monat den "Arbeitnehmeranteil" der gesetzlichen Krankenversicherung zu bezahlen (stattdessen werden nur tatsächlich angefallene Krankheitskosten anteilig bezahlt).

Das bedeutet konkret, dass eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung für Beamte doppelt so teuer ist wie für Arbeitnehmer (da sie sowohl Arbeitnehmeranteil als auch Arbeitgeberanteil bezahlen müssen). Es handelt sich also in erster Linie um eine Einsparmassnahme des Staates, nicht um eine gewollte Privilegierung von Beamten.
HGL, natürlich können auch Beamte freiwillig in die gesetzliche Krankenversicherung gehen, aber eine bevorzugte Behandlung beim Arzt, weil der ja auch mehr Geld für seine Behandlungen bekommt, ist natürlich angenehm. Um mehr Gerechtigkeit zu bekommen, sollte es eine Grundpflichtversicherung vom Gesetzt her geben und dann sollte jeder eine zusätzliche Privatversicherung für Mehrleistungen abschließen können. So wäre keine Versicherungsart bekämpft und jeder hätte soviel davon, wie er zu finanzieren bereit ist. Eine Zahlungsobergrenze sollte es aber weiterhin geben, denn für Selbständige etwa zahlt ja kein Arbeitgeber einen Anteil. Der jetzige Höchstsatz liegt wohl bei 780 € pro Monat.
Wir haben hier keinen allgemeinen Versicherungszwang, lediglich die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten müssen in eine GKV (ich glaube, Ärzte haben noch andere Möglichkeiten..).
Wer eine bestimmte Einkommenshöhe überschreitet, kann in die PKV wechseln und freut sich in jungen Jahren an günstigen Tarifen.
Im Alter steigen dann die Tarife :-(, der Weg in die GKV ist schwierig bis unmöglich.
Wer dann chronisch krank ist....
Natürlich bilden GKV und Kassenärztliche Vereinigung eine unheilige Allianz, aber dies rechtfertigt nicht die Auflösung der GKV.
Wir haben also ein kommunistisches System hier in Deutschland? Das ist interessant. Seit wann haben wir denn den Kommunismus hier? Da musst Du mich aber dringend mal aufklären!
Das ist doch Quatsch. Führt die private Krankenversicherung in Deutschland dazu, daß viele keine Versicherung haben? Nein. Ganz einfach weil wir einen Versicherungzwang haben - eben in Gegensatz zu Amerika. Nur können wir wählen, zwischen einem kommunistischen und einem privatwirtschaftlichen System die bedingt in Konkurrenz stehen. Statt, typisch deutsch, die schlechtere der beiden Varianten, sollten wir die bessere wählen: Geringere Kosten + mehr Leistung. Wer will das nicht?
Die Beitragsbemessungsgrenze liegt bei 4350 € monatlich, sowohl in der GKV als in der Rentenversicherung. Das Problem daran ist, dass dadurch nur die geringeren Einkommen sich die Kosten teilen müssen und eine Unterfinanzierung unausweichlich ist. Das ist der erste Grund, weshalb ich für eine Bürgerversicherung unter Beteiligung sämtlicher Einkommen bin. Darüber hinaus muss die GKV mehr Leistungen übernehmen, dass diese wie in den letzten Jahren zu Ungunsten der Versicherten immer weiter gekürzt werden, kann nicht so bleiben. So wie in England, wo im Prinzip jede Leistung kostenlos ist, aber nur den absoluten Mindeststandard abdeckt, kann die Lösung aber auch nicht aussehen.
Ich kenne einige Beamte, die lieber von heute auf morgen in die GKV wechseln würden. Sie müssen häufig für Behandlungen in Vorleistung gehen, ohne zu wissen, wieviel der Kosten ihnen im Nachhinein erstattet werden. Da kann dann eine einfache Orthese mal eben mit 1000€ und mehr zu leisten sein....Dazu kommt, dass jeder Arzt am liebsten jede Untersuchung doppelt durchführen würde, weil er den 2,3 fachen Satz abrechnen will.
Die Abschaffung der GKV würde wie in den USA vor Obama dazu führen, dass viele keine Versicherung mehr hätten. Das haben inzwischen selbst die rückschrittlichen Republikaner erkannt, dass das keine Lösung ist.
Ich bin der Meinung, dass es längst überfällig ist, eine "Bürgerversicherung" für alle einzuführen und das bisherige System komplett zu verändern. Unser Gesundheitssystem ist so marode, dass es dringend neuen Ansätze braucht, damit wir weiterhin medizinisch gut versorgt bleiben.
Zitat: "Wer mehr als 4350 Euro im Monat verdient, kann sowohl aus der gesetzlichen KV wie auch aus der Rentenversicherung aussteigen."
Das ist natürlich Blödsinn. Aus der Rentenversicherung kann niemand aussteigen, es sei denn er ist in keinem angestelltem Verhältnis.
Lediglich steigt ab dem Grenzwert die Rentenbeitragszahlung nicht mehr, sondern bleibt fix bei diesem Wert. Gleichzeitig steigt aber auch die zu erwartende Rente nicht weiter. Also alles in Butter.

Ich bin ehrlich gesagt für die Abschaffung der gesetzlichen Krankenversicherung. Sie ist ein Verwaltungsmonster und führt zu schlechten medizinischen Leistungen ihrer Versicherten. Wenn ich sehe, wie wenig ein Arzt an einem gesetzlich Versicherten verdient, dann verstehe ich schon warum er sich nicht um diese Kunden reißt.
Andererseits bekomme ich oft mit, welche Behandlungen ein gesetzlich Versicherter aus eigener Tasche bezahlen muß, die ein privat Versicherter selbstverständlich erstattet bekommt. Und das sind keine Luxusbehandlungen, sondern absolut notwendige Dinge (z.B. hatte ich vor 2 Jahren an beiden Füßen Fersensporne, ein gesetzlich Versicherter hätte nur Einlagen für ein paar Schuhe bekommen, ich habe eine Stoßwellentherapie bekommen und war nach 2 Wochen beschwerdefrei. Kosten: 2000€, Wirkung: absolut).
So etwas ist die eigentliche Sauerei.
Solidarisch ist eine private Versicherung natürlich auch, denn in jedem Tarif zahlt der Tarifpool für die anderen mit. Und wird der Tarifpool zu klein, kann man mittlerweile auch ganz gut in einen anderen wechseln. Leider ist jetzt durch die Aufnahme von Frauen in gemischte Tarife der Beitrag angestiegen (Frauen sind öfter und länger krank als Männer). Insofern ist die Gruppenbildung hier auch abgeschwächt.

Während die privaten Krankenversicherungen versuchen wirtschaftlich zu arbeiten, ist der Ansatz der gesetzlichen genau das Gegenteil. Je kränker die Mitglieder sind, desto höher können die Beiträge angesetzt werden. Desto höher fallen ihre prozentual anteiligen Allgemeinkosten aus, desto mehr Mitarbeiter können sie einstellen und damit wächst die Versicherung in Summe. Das ist sehr paradox, unwirtschaftlich und zum Schaden der Versicherten.
Also, weg mit der gesetzlichen Krankenversicherung!!!
Mit der Umstellung des Modells und anderer Finanzierungsgrundlage ergeben sich natürlich auch andere Änderungsmöglichkeiten, dazu müsste sich die Politik Gedanken machen. An der Kommission, die jetzt im Rahmen der GKV über die Behandlungsmöglichkeiten berät und diese beschliesst, sind übrigens über die Kassenärztliche Vereinigung auch Ärzte beteiligt. Insofern ist die Darstellung der Ärzteschaft, sie hätten keine Einflussmöglichkeit und könnten nicht kostendeckend arbeiten, für mich schlicht unglaubwürdig und eine reine Lobby-Behauptung. Vorschläge der Ärzte zur Verbesserung der Versorgung der Allgemeinheit und deren Finanzierbarkeit nehme ich jedenfalls kaum wahr, meistens geht es bei öffentlichen Äusserungen der Ärzte um ihre Finanzen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2017
Nein es hilft nicht allen. Die GKV bezahlt die Leistungen schon seid Jahren nicht kostendeckend, deshalb arbeiten viele Ärzte heute schon mit den Igelleistungen. Der normale Allgemeinarzt hat einen Mix aus PKV und GKV so das es sich für ihn lohnt. Das ist auch mit ein Grund warum junge Ärzte lieber in einer größeren Stadt arbeiten als auf dem Land. Hier sind für den Arzt die Kosten höher und dieser Mix ist nicht gegeben. Zu sagen wir schaffen einfach die PKV und nehmen das gesamte Geld für die GKV ist zu kurz gegriffen denn die GKV ist gedeckelt, es wurde also niemals genug Geld ankommen. Viele Leistungen die heute in der GKV drin sind würden rausfallen weil dann das Geld nicht mehr da ist. Gerade Patienten die chronisch krank sind hätten hier das nachsehen.

Zum Schweizer Modell, hier ist nur eine Grundversorgung gegeben, spezielle Leistungen sind dort nicht drin und auch entsprechend teuer wenn man sie benötigt.
Was auch viele vergessen, Schweizer Krankenhäuser verlangen Steuern von den Einwohnern der entsprechenden Gemeinde weil sie sonst garnicht kostendeckend arbeiten könnten zudem ist es in der Schweiz so das Krankenhauser in kleinen Gemeinden dadurch nicht alle Leistungen anbieten können. Wer also zb ein Problem mit dem Herz hat kann dort nicht in jedes Kh gehen.

Hier nochmal ein Überblick über das Schweizer System :

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gesundheitswesen_in_der_Schweiz
Das glaube ich weniger. Die Ärzte haben in den letzten Jahren das Jammern gelernt. Beim großen Ärztestreik vor einigen Jahren konnten sie sich noch Studenten leisten, die sie für ihren "Streik" bezahlt haben. Ausserdem kann man sich ja weitergehend für z.B. Chefarztbehandlungen privat zusatzversichern. Es müsste also kein Arzt Not leiden. Und wenn alle in die GKV einzahlen, verbessert das auch die Versorgung für alle. Das sollte doch auch im Interesse der Ärzte sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2017
Wenn wir alle GKV Versichert wären hätten wir keine Ärzte mehr. Uns würde es gehen wie Bulgarien und Ungarn. Die Ärzte wandern aus oder lassen sich Patienten einfliegen denn Sie können mit günstigen Konditionen locken.

Zudem haben wir hier "sehr" teuere Medikamente, die z.B. in den Niederlanden deutlich günstiger sind. Das hat meiner Ansicht nach mit dem GKV System zu tun wo es praktisch "keine" Zuzahlung gibt.
Ich wäre auch für die Abschaffung der PKV und die Einführung einer gesetzlichen Krankenversicherung, die dann für alle gilt. Vom Straßenfeger, über den Steuerberater bis zum Aufsichtsratsvorsitzenden.
Man kann sich sehr gerne zusätzlich privat versichern und auch das ist heute schon möglich, aber den Grundbeitrag ins System sollte JEDER zahlen. Eine Beitragsbemessungsgrenze fände ich schon sinnvoll, wo diese anzusetzen ist und ob unsere heutige passt wäre dann die Frage. Ich denke aber auch, dass wenn alle in der PKV wären diese genügend Geld zur Verfügung hätten. Ich würde auch die Zahl der PKVs begrenzen, denn in Deutschland brauchen wir keine 2 oder 3 Stelligen Zahlen an Krankenversicherungen, die alle eigene Verwaltungen und Aufsichtsräte finanzieren.
Interessant wären z.B. Krankenversicherungen nach einem Genossenschaftsmodell. Komisch, dass es so etwas heute noch nicht gibt?
@Hanna:

Vergessen Sie nicht, dass auch alle Preise, auch für einfache Lenbensmittel, viel höher als in Deutschland sind.

Die Gehälter sind, relativ gesehen, nicht hoch, auch für Akademiker. Wenn Sie jetzt unter 70 Tsd. EUR brutto p.a. verdienen, müssten Sie in der Schweiz ungefähr Ihr jetziges Gehalt in EUR mit dem Faktor (je nach Branche) 1,8 bis 2 multipliziert in CHF kriegen.

In den Großstädten wie Zurüch gibt es viele arme Menschen. Denn obwohl die Gehälter dort um bis zu 15% höher als in der ländlichen Schweiz liegen, ist alles um so viel teurer, vor allem Miete, Immobilien, Dienstleistungen.

Ich habe in der Dorfkirche in Saas-Grund (Wallis) mal ein Flugblatt gelesen, in dem es um eine einfache katholische Familie mit 5 Kindern aus dem Raum Zürich ging, für die man Kleidung sammellte. Nicht zu glauben, oder...