Gestern Brüssel...morgen Beriln??

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 141 Antworten

„Radolfzell am Bodensee“ (Pseudonym)

"Wer macht eigentlich in Syrien etc. nach dem Krieg weiter, wenn jeder der es kann sich in Europa, Südafrika etc. integriert hat und kaum jemand von den gebildeten und gut qualifizierten wieder zurückgeht? Das soll nicht implizieren, das man sie alle aussperren sollte, aber "


Doch genau das impliziert es. Wir lassen die politisch Verfolgten, die Gefolterten, einfach gleich im Kriegs-/Foltergebiet bleiben, denn in dem Moment, in dem sie "ihr Land" verlassen, sind sie feige Flüchtlinge, die "ihr Land" nicht aufbauen wollen.

GAAAH. Menschenverachtender geht es kaum noch. Ist ein Land, in dem man zufällig geboren wurde, überhaupt "ihr Land", wenn die dort Herrschenden einen Horrorstaat mit Folter, Ermordunmgen usw. errichtet haben? Wenn die Mehrheit eine andere Religion hat und das zum Anlass nimmt, einen ebenfalls zu verfolgen? Wenn dann auch noch islamistische Verbrecher dort Terror ausüben und Schrecken verbreiten?

Aber gut, tatsächlich haben die meisten Flüchtlinge, mit denen ich bislang zu tun hatte, ein Heimatgefühl und viele Familienangehörige (Familie wurde dort größer verstanden und umfasste viele Onkel, Tanten, Cousins usw.) und wünschen sich tatsächlich die baldmögliche Rückkehr, nur eben muss dazu die permanente Lebensgefahr, das Folterregime und auch der Terror zu Ende sein. Und im Übrigen entfällt auch bei bestens integrierten Asylanten, die hier inzwischen selbst Arbeitgeber geworden sind und fleißigst ihre Steuern und Sozialabgaben entrichten, das Aufenthaltsrecht in dem Moment, in dem der Asylgrund entfällt.

Allerdings kann man es bestimmten "besorgten Bürgern" und Parolendreschern eh nie Recht machen. Es kommen ja angeblich nur Bauern, Wirtschaftsflüchtlinge und Analphabeten hierher. Nein es kommen die ganzen Qualifizierten her und bluten demzufolge "ihr Land" aus. Es kommen angeblich nur junge Männer her und das sind ja alles Deserteure. Nein es kommen die ganzen Kinder und Frauen her und bluten "ihr Land" aus. Außerdem hat natü´rlich jeder ein recht auf Asyl ABER nicht bei uns, weil ja schon ander Grenze keine Verfolgung mehr droht. Ist klar.

Ich wohne in Berlin in dem Bezirk mit der gemessen an der Einwohnerzahl mit großem Abstand höchsten Quote an Flüchtlingswohnheimen, Containerdörfern usw. Im Radius von drei Kilometern um mein Haus stehen schon jetzt vier Heime und kommen in den nächsten Wochen noch drei dazu. Dazu zwei Turnhallen und eine ehemalige Fabrikhalle. Und komischerweise ist da noch nicht Sodom und Gomorra ausgebrochen und komischerweise sind das ganz normale Menschen mit ganz normalen Hoffnungen und auch Ängsten. Wie Menschen halt so sind. Was meine subjektive Angst angeht, so fürchte ich mich vor Nazis, "besorgten Bürgern" und Gewalttätern viel mehr als vor Flüchtlingen. Man muss sich die AfD-Wähler mal anschauen. Die wählen eine Partei, die u.a. die Arbeitslosenversicherung und die Unfallversicherung abschaffen will, die die Arbeitnehmer noch viel mehr ausbeuten und ausbluten will, die sämtliche mühsam errungenen Sozialstandards abschaffen will, und halten sich aber für die wahren mündigen Bürger und glauben, es jetzt "denen da oben" gezeigt zu haben und sind auch noch stolz darauf. Na, dann kann ich nur hoffen, dass die AfD dann auch noch AlGII ("Hartz IV") und gebührenfreie Schule/Studium abschafft, dann erledigen sich 96% ihrer Wähler bald selbst.

„Kamen“ (Pseudonym)

Und ewig drischt das Hauptstadtfräulein die Parolen^^
Schön das es Konstanten in einer Welt voller Veränderungen gibt.

häschtäg Kressepott

Tatsächlich hatte wir das Thema Arbeitsmarkt Flüchtlinge im VHS Spanischkurs schon vor fast 2 Jahren, und die Kursleiterin (Spanierin mit deutschem Gatten) sah es zwar von der Menge her als zu vernachlässigen an, aber das Tante Merkel geziehlt abwarb war konsens.

„Radolfzell am Bodensee“ (Pseudonym)

Chill mal, Paule. Wenn ICH eines nicht tue, dann Parolen dreschen. Im Gegensatz zu manch anderem hier. Du kannst mich scheiße finden (und das gerne so oft du willst betonen), aber fachlich kannst du mir nichts nachsagen.

@ Hauptstadtfrau
Naja, fachlich war da nichts dahinter. Ich würde ja gerne die Statistik lesen, die das alles bestätig oder eben wiederlegt. Was jede Seite, einschließlich dir, gut kann sind Einzelbeispiele hervorheben, die aber keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben. Es gehört zum Regieren eines Staates zum Glück ein wenig mehr dazu, als die eigenen 3km Radius zu beurteilen. Doch so langsam bekomme ich ein Gefühl für die Entscheidungsfindung in der BRD und dann wird einem sofort klar, dass wir zu oft (trotz vermeintlich offenem EuropaI) nicht über diese 3km Grenze hinaus denken können. Lösungen, die in der Fläche funktionieren und auch von der Mehrheit mitgetragen und nicht bloß nur toleriert werden gibt es scheinbar nicht.
Natürlich kannst du dich da toll fühlen und wenn nichts auffallendes passiert, dann ist das gut und vor allem auch wichtig so. Ob man das jetzt allerdings auf jeden und alles so projezieren kann wage ich zu bezweifeln.
Du bist deswegen fachlich nicht ganz korrekt, weil ich dir unterstelle, dass auch du diese Grenzen der heutigen Verwaltungssituation kennst. Aber was tut man nicht alles für das Ego, die Moral oder die eigene Meinung. Da können die paar Fakten einem ja auch noch egal sein. ;)

„Radolfzell am Bodensee“ (Pseudonym)

Schade, als ich nicht eingeloggt war, dachte ich, wow da hat Paule das erste Mal was auf die Reihe gekriegt, was zwar inhaltlich nicht meine Meinung ist, aber durchaus als ein echtes Statement zur Sache durchgeht. Log ich mich ein um zu schreiben "na geht doch, warum nicht gleich so", und was muss ich lesen, war es gar nicht.

-.-

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

In Berlin weiss man aber auch: Die Grenzen wurden von den Europäern willkürlich gezogen(Syrien, Jordanien usw.) Aber was solls...Die Wahhabiten bekommst du nicht geändert.
Da können die Cops und die Chills noch zig Wörter hier schreiben. Alles ist ein haschen nach Wind! ;)

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Jeder erntet den Sturm für sich selbst. Ja, und die Wölfe werden alleine heulen. So war es schon immer. Schreib ruhig weiter.

„Nordhausen“ (Pseudonym)

Tja, sicher ist gerade Berlin manchmal ne harte Stadt wo vieles auf den Punkt gebracht wird, das kann man da sicher erleben, will ich gar nicht bestreiten, aber es macht nicht mein Berlin aus was ich seit 1985, meinem ersten Besuch liebe, und die nächsten waren jährlich! Vor allem, ich habe dort nie das erlebt was ich im letzten Jahr auf ner NPD Demo in Dresden erlebt habe, und ich bin da nur per Zufall reingerutscht, wollte nur Touri sein, waren auch AFDLEUTE und Pegidas mit dabei. Dieses Erlebnis hat meine persönliche Haltung geprägt !

„Nordhausen“ (Pseudonym)

Vielleicht erinnert sich noch ein Dresdner an den Tag im Frühling letzten Jahres , als die Rechten den Hungerstreik von einigen Asylbewerbern am alten Rathaus wegprügeln wollten und die NPD ihren angeblichen SIEG am nächsten Tag feierte, da wurde mir einiges klar, erlebte Zeitgeschichte !

„Nordhausen“ (Pseudonym)

Und die Stadt profitiert davon weiß Gott nicht !

„Nordhausen“ (Pseudonym)

Einer legt die Saat, viele hegen die Pflänzchen, und können partout nicht damit aufhören, deshalb......

„Borna“ (Pseudonym)

Jetzt musst du ganz stark sein, Cop, denn alles was du postest, ist auch "nur" Meinung, deine halt.

Mein Radius erstreckt sich etwas weiter als 3 KM. Nervig finde ich momentan Bahnhöfe. Diese täglich besoffenen, rumlungernden Osteuropäer bräuchte ich nicht auf den Treppen. Ah Mist, das war ja wieder EU. Die dürfen das ja. ^^

Ansonsten läuft es bei uns ziemlich rund und relativ geräuschlos.
Die Leute werden betreut, es gibt Sprachkurse, Praktika, Arbeit, erste "Erfolgsgeschichten".

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Also ich fühle mich in Berlin sehr sicher. Bis jetzt ist noch nie was passiert. Nur der Alexanderplatz ist leider ein wenig heruntergekommen.

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