Gemeinwohlökonomie ... ein Modell der Zukunft?

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 164 Antworten

„Siegburg“ (Pseudonym)

Schaue in die Schweiz dort werden alle einkunftsarten mit 9% Rentenversicherung belagt und es gibt zwei Stufen Rente. Wer mehr will muss privat vorsorgen und es gibt Gesetzlich geregelte Betriebsrenten. Arbeitslosengeld ist schon schwieriger es ist ja nicht das Geld allein sondern die Vermittelungsbereitschaft der Arbeitsvermittler die verweisen auf die Privaten Vermittlungsargenturen das ist schon eine Sauerei ein Jobcoach der echte Vermittlung übernimmt und Koordiniert an den Bedürfnissen der lokalen Arbeitgeber sowie des Arbeitssuchenden orientiert. Bei 'Ausbildungen klappt das ganz gut nur eben bei Erwachsenen Erwerbslosen überhaupt nicht. Auch sollte die Bundesargentur und Job Center nur in Arbeitsverhältnisse vermitteln dürfen wo die Arbeitnehmer nachher Hartz IV zusätzlich beantragen weil es zum leben nicht reicht. Faullenzer oder Drückeberger haben jetzt schon schlechte Karten weil die landen dann in Arbeitshilfen oder Bürgerarbeit. die ausstiegsqoute liegt in Stuttgart bei unter 5%.
Denen wird das Geld gestrichen . Um die gehts auch nicht sondern um die Masse die Arbeitet und Zuschüsse bekommen muss. Für die Pflegeversicherung muss man langsam Ehrlich werden was der Staat will und was es kostet. Krankenversicherung ist sehr heikel wollen wir ein System ala Amerika oder England ? Hier muss auch mehr Ehrlichkeit vonstatten gehen. Es muss entweder über höhere Staatszuschüsse geben oder es müssen Leistungen rationiert werden . Auf alle Fälle gehört keine Privatisierung ins Gesundheitssystem wie verschiedene Politiker das vorschlagen.
Krankenhäuser und Medizinische Versorgung gehören in Staatshand für Pflichtversicherte. Private sollten dagegen
alle frei kalkulieren können und die Preise festlegen und auch keine Ausgleichszahlungen mehr leisten. Damit wird es für Junge billiger aber wenn frei kalkuliert werden kann auch für Ältere teuerer.Konkurenz belebt das Geschäft nur im öffentlichen Pflichtbereich nicht.Zu den Gmbhs und LTD. ich kann dir zig Fälle geben aus dem Bereich wo es um Einzelschäden geht die mehrere Hunderttausend Euro ausmachen aber keine Haftung vollzogen wird.Vor allen wird viel zu wenig wegen Betrug bei eine Insolvenz/Konkurs ermittelt wenn die Geschädigten Lieferanten oder Arbeitnehmer sind und da du ja profunde Kenntnisse hast brauche ich dir die nicht zu erklären.

Leider ist Deine Angabe zur Rentenversicherung in der Schweiz so nicht richtig, es zählt das Erwerbseinkommen. Nur Personen, welche nicht arbeiten werden über ihr Vermögen herangezogen. Das System ist übrigens 3-stufig, weswegen es auch unter dem Begriff Cappuccino-Model bekannt ist.
Wieso sollen Arbeitsagentur und Jobcenter (ist das nicht der selbe Verein?) nur noch Jobs vermitteln, welche auf H4-Unterstützung angewiesen sind ?
Eine Ausstiegsquote wovon liegt bei 5% ?
Das System der Krankenversicherung wie in GB ist nach meiner Meinung vorteilhaft. Es muß natürlich gut organisiert werde. Ich halte unser derzeitges System mit etlichen KV´s für Geldverschwendung: Hohe Verwaltungskosten, gegenseitiges Mitlgliederabwerben, daß alles muß nicht sein und verschwendet nur Beiträge.
Ich denke, eine staatliche Grundversorgung sollte garantiert sein, was darüber hinausgeht sollte jeder privat absichern. In vielen Ländern ist übrigens die normale Zahnbehandlung nicht Teil der staatliche Gesundheitsfürsorge.
Der Satz bezüglich freier Kalkulation der Privaten gibt mir Rätsel auf. Einerseits schreibst Du gegen die Privatisierung im KV-Bereich aber plötzlich haben die Jungen niedrigere Beiträge, weil frei kalkuliert, ja was denn nun ?
Wenn zu wenig wegen Betrugs ermittelt wird, liegt es vielleicht auch an den Beteiligten ? Ergeben sich ohne Anzeige keine Verdachtsmomente wird natürlich nicht ermittelt.....

„Andernach“ (Pseudonym)

' [...] Das System der Krankenversicherung wie in GB ist nach meiner Meinung vorteilhaft. (..) Ich denke, eine staatliche Grundversorgung sollte garantiert sein, was darüber hinausgeht sollte jeder privat absichern. [...]'

Was beinhaltet deiner Meinung nach die Grundsicherung und vorallem was schließt diese in Hinblick auf die >politische Durchsetzungsfähigkeit< hier in Deutschland aus, wenn man das britische System hochhält ?

Wie und vorallem wer/welche Partei soll die britischen "Ausschlüsse" aus deren System hier, unter Berücksichtigung der geschichtlich gewachsenen Anspruchstradition, offen einforden und vertreten ?

Die verweigerte Hüftoperation für eine 80-jährige mittellose Frau ist der politische Tod für jeden Politiker hierzulande der das auch nur ansatzweise öffentlich einfordert, oder?

Ich sehe den Hauptvorteil darin, daß es nicht mehr beitragsfinanziert ist sondern durch Steuermittel, alle bekommen die gleichen Leistungen oder müssen für erweiterte Ansprüche selbst vorsorgen. Nein, ich würde der 80jährigen nicht die Hüftoperation verweigern, wenn sie mittellos ist, der Bessergestellte müsste zuzahlen. Pauschal auschließen würde ich das, was medizinisch nicht unbedingt notwendig ist. Da ich kein Mediziner bin, kann ich dazu natürlich keine detailierten Auskünfte geben.
Auch würde ich bei vielen Leistungen von Personen, die es sich leisten können Zuzahlungen bei normalen Behandlungen einfordern. Jeder! Besuch beim Hausarzt wäre kostenpflichtig, zwar wesentlich weniger, als die 10€ Pauschale wie in Deutschland, dafür aber jeder Besuch. Es hat sich wohl verschiedentlich gezeigt, das mancher "Kranke" den Hausarzt eher als Seelentröster sieht, dafür finde ich ehrlich gesagt muß die Gemeinschaft nicht aufkommen.
Wer es durchsetzten soll ? Wenn unsere Politiker das Wohl des Landes im Auge hätten und nicht die nächste Wahl, würden sie sich mal am Riemen reißen und gemeinsam den Stall ausmisten (das gilt nicht nur für die KV). Da es aber mehr darum geht, daß eigene Klientel bei Laune zu halten wirds natürlich schon schwieriger. Eigentlich müsste man umgekehrt fragen, wer hat durch diese Änderung Nachteile und existieren diese nur in den Köpfen oder tatsächlich. Das Problem liegt doch darin, daß sich keiner traut Wahrheiten auszusprechen und das geht ja schon auf unterster Ebene los. Denn Bürgern wird doch verschwiegen, daß alles zusammenhängt, obgleich es mit gesunden Menschenverstand betrachtet logisch ist. Wenn ich als Stadt 50000 € in ein Kulturfestival stecke, dann kann ich eben dieses 50000 € nicht dazu nehmen, die Kindergartenbeiträge zu senken. Nach meiner Meinung hätte das System unterm Strich Vorteile für alle. Der Lohnempfänger hat mehr Netto vom Brutto, der Arbeitgeber sähe sich bei den Lohnkosten entlastet, Minderbemittelte erhalten weiterhin die notwendige Versorgung. Blöd wirds für denn, der keine private Erweiterung abgeschlossen hat, aber auf eine Behandlung angewiesen ist, für welche er Zuzahlungen leisten muß, Das ist aber verschmerzbar denke ich.
Nach meiner Meinung könnte ein solches System von allen politischen Parteien eingebracht werden.
Grundsatz sollte sein: Der Staat ist für das absolut Notwendige verantwortlich, alles was darüber hinausgeht liegt in der Eigenverantwortung des Einzelnen.

„Andernach“ (Pseudonym)

[...] Blöd wirds für denn, der keine private Erweiterung abgeschlossen hat, aber auf eine Behandlung angewiesen ist, für welche er Zuzahlungen leisten muß, Das ist aber verschmerzbar denke ich. [...]

Blöd nur wenn der Hinweis, wie mittlerweile üblich, von den "Maden im Speck" kommt, welche mit guten Einkommen diese Weisheit denen gegenüber mit 4,50 EUR/h Lohn predigen, denn alles über die Lohnstückkosten niederzukonkurrieren ist sexy und natürlich aus Shareholdersicht absolut "alternativlos" ... gute Worte predigen ist logischer Weise schmerzfrei ... ^^

/polemik ;-)

Wie schade, daß Du meine persönliche Situation nicht kennst. Weder kann ich auf Immobilien, Aktiendepots noch auf ein sicheres Einkommen im oberen Bereich blicken....
Wenn Du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hättest, dann hättest Du erkannt, daß die Zuzahlung eben genau der der 4,50€ die Stunde bekommt nicht bezahlen muß (vorausgesetzt er verfügt nicht über sonstigen Reichtum).
Ich finds ernüchternd, daß anstatt für Veränderungen eines offensichtlich in dieser Weiße dauerhaft nicht tragfähigen Systems einzustehen aus bestimmten Kreisen nur Ablehnung kommt. Warum wird Veränderung immer mit Verschlechterung gleichgesetzt ?

„Andernach“ (Pseudonym)

War meinerseits nur ein mehr oder weniger "provokativer" Aufhänger, nicht auf dich persönlich bezogen !

„Andernach“ (Pseudonym)

ok dann mea culpa ...

„Sauerland“ (Pseudonym)

ganz große statements !

zitat:
Es hat sich wohl verschiedentlich gezeigt, das mancher "Kranke" den Hausarzt eher als Seelentröster sieht, dafür finde ich ehrlich gesagt muß die Gemeinschaft nicht aufkommen.

...dass die seelischen erkrankungen dank unserer wahnsinnigen 'leistungsgesellschaft' exorbitant zunehmen, ist wahrscheinlich 'vollkommen überbewertet' und wird zukünftig von ihrer merkwürden nicht mehr finanziert ! ??


zitat:
Grundsatz sollte sein: Der Staat ist für das absolut Notwendige verantwortlich, alles was darüber hinausgeht liegt in der Eigenverantwortung des Einzelnen.


-ja super ! -wie wär's denn, wenn z.b. die energiewirtschaft,
die großkonzerne allgemein, die banken im besonderen etc. pp sich dies mal zu eigen machen würden ?

-dann gäbe es weder strom aus atom noch subventionen des sonstigen 'schwachsinns' (das ist ein seeeehr großes feld...)

...und schon mal gar nicht irgendwelche s.g. 'rettungsschirme' für eine nach wie vor 'zockende bande', welche bereits wieder 'gewinne' ausschüttet...

-wie war das...?

...dafür finde ich ehrlich gesagt muß die Gemeinschaft nicht aufkommen.

-.-

Mein lieber frätt, es handelt sich in diesem Falle nicht um die Opfer unserer bösen Leistungsgesellschaft, sondern schlichtweg um alte Leute, welche mit Ihrer Zeit nichts anzufangen wissen. Es wunder mich, daß Du, als offensichtlich an der Gesellschaft interessierter Mensch, noch nichts davon gehört hast.
Es ist zwar ein sehr weiter Bogen, welchen Du von der Krankenversicherung zum Atomstrom spannst, wenn ich Dich aber richtig interpretiere, gehts Dir darum, daß die Allgemeinheit nicht für Fehler von Unternehmen aufkommen soll. Was Dir an welchen Subventionen nicht passt, müßtest Du schon darlegen, weil das große Feld des Schwachsinnes ist ziemlich unpräzise. Wobei grundsätzlich gegen Subventionen bin, das Problem liegt hierbei mehr im internationalen Wettbewerb um Unternehmen.
Doch zur Eigenverantwortung , wenn Du meine Beiträge gelesen hast, dann weißt Du, daß ich die Tätigkeiten der Banken auf ihre eigentlichen Aufgaben beschränken würde, also keine Zockerei mehr, aus und vorbei. Wäre natürlich sinnvoll, dieses weltweit durchzusetzten, was aber sicherlich nicht realisierbar ist. Bislang bekommen wir ja nicht einmal eine Finanztransaktionssteuer in Europa zustande, obwohl sogar einer der bösen Banker dafür ist (deutscher Sparkassenpräsident).
Eines sollte man sich jedoch bei der unglücksseeligen Bankenrettungsaktion vor Augen halten: Hätte der Staat damals nicht eingegriffen, wäre der Schaden jetzt vermutlich viel größer. Vermutlich wäre die gesammte Wirtschaft zusammengebrochen die Folgen kannst du Dir ausmalen. Das soll nun nicht heißen, daß ich das gut finde, aber die Alternative wäre wesentlich schlechter gewesen. Es wäre unterm Strich für die Gesellschaft teurer gekommen.

„Sauerland“ (Pseudonym)

also gut, mein lieber glückssucher...

-dann werd' ich jetzt mal den ganz weiten bogen exclusiv für dich entspannen und dir anhand eines einzigen unserer zahlreichen probleme den fatalsten aller negativen effekte der sogenannten FREIEN marktwirtschaft in ganz langsamen schritten darlegen:

-dass unsere marktwirtschaft nicht sozial ist, wird wohl 'lieschen müller' nicht verstehen, aber sicher inzwischen gemerkt haben.
-dass diese marktwirtschaft ebenfalls NICHT frei ist und auch niemals war, schaun' wir uns nun einmal etwas näher an:

herbert grönemeyer hat in seinem stück BOCHUM auf nette art und weise daran erinnert, dass uns das GRUBENGOLD wieder hochgeholt hat... ja ! -die rede ist von KOHLE !

und als man unser geliebtes vaterland auf die seite der 'freien welt' gezogen hatte und das 'dritte reich' (dem universum sei dank) nun geschichte war, konnten die 'befreier' darauf hoffen, dass good old germany mit atomaren elementen keine bösen bomben bauen (wie sie), sondern 'sauberen' strom produzieren würde.

nun hat aber selbst der unbedarfteste intuitiv gespürt, dass eine solche energie in form eines kraftwerks mit der in einer bombe enthaltenen irgendwie etwas gemein hat.

das wiederum ahnten unsere damaligen staatslenker und beschlossen, die bevölkerung über die risiken und nebenwirkungen dieser technologie besser im unklaren zu lassen.
...da gab es eine gewisse firma grünenthal, die hatte mit einer solchen strategie bei einem medikament namens contergan ebenfalls erfolge, zumindest anfangs...

die volksvertreter (F.J.Strauss in vorderster front), die seinerzeit die atomkraft sozusagen um jeden preis förderten, mussten selbstverständlich verschweigen, dass die enormen risiken keine noch so große versicherung abdecken könnte... -die prämien hierfür wären schon so unvorstellbar groß, dass man die zahlungen selbst bei einem eher kleinen unfall gar nicht mehr beziffern kann...

-und wohlgemerkt : tschernobyl kannte damals noch niemand (niemand im vergleich zu >NACHHER<) !

wie hoch die schäden bei einem 'unfall' der 'tschernobyl-klasse' in unserem sehr dicht besiedelten land zu beziffern wären, dass kann sich ja jeder mal in einer ruhigen minute überlegen...

also ich weiss jetzt nicht auf anhieb, wie man, sagen wir mal eine zwanzigstellige zahl nennt... -bei 15 stellen sind wir, glaube ich, bei TAUSEND-MILLIARDEN !!!

nun müssen aber solche genau wie andere technologien versichert sein, um überhaupt betrieben zu werden !

da haben die volksvertreter damals beschlossen, dass der staat, also WIR ALLE für dieses finanzielle risiko haften !
und daher konnten die strom-konzerne 'bomben-geschäfte' machen ohne bomben zu bauen.


dass bereits beim abbau des brennstoffes uran die umwelt auf unverantwortliche weise geschädigt wird, ist in solchen überlegungen noch nicht mal berücksichtigt... -von der CO² -bilanz mal ganz zu schweigen.

würden diese ganzen kosten nach marktwirtschaftlichen regeln, also gemäß den gepflogenheiten dieser wirtschaftsform folgerichtig in den strompreis eingerechnet, dann wäre ATOMSTROM so ziemlich das teuerste, was man sich auf unserem planeten 'leisten' könnte !

...hierbei sollte sich jeder hier einmal die grotesk anmutende behauptung "durch ausstieg aus der kernenergie wird der strompreis natürlich steigen" auf dem trommelfell zergehen lassen...

by the way: die CDU/CSU hat ja einen klaren vorteil, um die ich sie ja wirklich ein wenig beneide, ganz ehrlich !
deren politik muss man nicht verstehen, man 'muss' sie glauben... -es sind ja schliesslich christliche parteien...


ach, und eins noch...

zitat: Hätte der Staat damals nicht eingegriffen, wäre der Schaden jetzt vermutlich viel größer.

das ist nicht ganz so verkehrt... -aber deutlich früher anzusiedeln:

...in der tat: -hätte man dem entfesselten kapitalismus nicht tor und tür geöffnet, respektive denselben gestoppt, ...oder am besten die verantwortlichen (manche sagen auch verbrecher) 'zum teufel gejagt'....

ja, es sind dieselben, die 'harz4 verbrochen' haben !

-jetzt ist der schaden leider schon sehr groß !

-.-

Schön, jetzt haben wir eine Zusammenfassung der Anfangszeit der Atomenergie. Doch hat das nicht allzuviel mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen zu tun, schließlich gibt es die in Ost und West, mit oder ohne Protest. Und eines sollte man nicht vergessen, zum damaligen Zeitpunkt, waren viele Menschen weitaus technikgläubiger als wir heute. Die Anti-AKW-Bewegung hat, wenn man den Herren aus dem Hause Spiegel glauben darf, 1977 begonne, das erste AKW wurde 1961 in Betrieb genommen, insofern glaube ich nicht, daß ein jeder intuitiv gespürt hat, daß da was in die falsche Richtung geht.
Mal abgesehen daon, daß ich kein Freund der Atomenergie bin, hat ja auch in den Ostblockstaaten die Haftung für diese Energie die Bevölkerung übernommen. Wir brauchen uns nichts vormachen, die Atomenergie war von den damals vom Volk gewälten Volksvertretern gewollt, wie in anderen europäischen Landern auch. Der Witz an der ganzen Geschichte ist natürlich der, daß einstmals staatliche Institutionen privatisiert wurden, das Risiko jedoch nicht.
Nun aber vom Sonderfall Atomenergie ausgehend ein ganzes Wirtschaftssystem in Frage zu stellen ist ja wohl etwas weit hergeholt.
Ob SPD oder CDU/CSU spielt ohnehin ungefähr die gleiche Rolle, ob Du erhängt oder erschossen wirst, das Ergebniss bleibt das selbe. Nur gewählt wurden sie eben mal vom Volk. Wenn Du etwas an den bestehenden Strukturen ändern willst, mußt Du in die Politik einsteigen.
Dem entfesselten Kapitalismus Tür und Tor geöffnet....
Das braucht man gar nicht, da der Kapitalismus die Grundform des Handelns ist, alles andere (auch unsere europäischen, gesteuerten Systeme) sind künstlich beeinflusste Wirtschaftssysteme.
Die Verantwortlichen, wenn man sie so nennen mag, wurden von der Mehrheit des Volkes gewählt. Wenn nun eben die Mehrheit des Volkes dennen mit den schönsten Versprechungen hinterherläuft, dann ist es eben so, alles andere würde die Demokratie in Frage stellen.

„Andernach“ (Pseudonym)

[...] da der Kapitalismus die Grundform des Handelns ist [...]

Nö, die Grundform des wirtschaftlichen Handels ist die Interaktion durch (Waren)Tauschhandel, Geldsummen (Kapital) hin und herschieben ist abstrakt gesehen auch nur ein Tauschhandel in einer modernen Variation.

Kapitalismus ist nur möglich weil ein "Oberindianer" etwas stanzt oder bedruckt und durch eine künstliche Verknappung dessen und machtvoller Überwachung das nur jener die Verfügungsmenge ansteigen lassen kann dies zu einem "werthaltigen Handelsgut" aufwertet und die Leute dies bereitwillig als Vergütung für die eigene Arbeitsleistung anderen gegenüber akzeptiert haben.

Kapitalismus ist "künstlich" erzeugt, nix Grundform.

„Andernach“ (Pseudonym)

Im übertragenen Sinne ja, da bin ich bei dir, Geld "funktioniert" weil der Mensch evolutionsbedingt so tickt wie er tickt. (das "warum" könnte man ja mal in einem anderen Thread ausleuchten, teilw. s.u.)

Ob nun Gold, Silber, wie auch immer "spirituell aufgeladene" Muscheln, Steine, polierte Metallplättchen oder bunte Scheinchen es kommt prinzipiell auf's gleiche raus.

Deshalb denke ich auch das in einem Wettstreit von Systemen die ideologisch am Schreibtisch erdachten immer gegen die gewachsenen "kapitalistischen" verlieren werden, weil sie leider immer den Faktor Mensch zu sehr außer Acht lassen ... ... so lange uns Menschen nichts besseres einfällt unsere Arbeitsleistung die wir für "Fremde" erbringen über diese "praktischen, transportabeln, in Binärcodes transformierbaren" anhäufbaren Tauschhandelseinheiten zu vergüten.

Aber wir haben es in der Macht den Ist-Zustand sozial und menschlich auszugestalten, und es ist es nicht wert jemanden auf der Müllkippe sein Essen suchen zu lassen nur damit anderswo Wettbewerbe stattfinden wer die längste Yacht im Hafen hat, den meisten kristallienen Kohlenstoff in Au-Fassungen umhängen hat oder sich mit möglichst vielen kaufbaren amerikanischen Traummüllsachen zu umgeben um in der Außendarstellung über das Protzen im unterbewußten Balzgeschäft die beste Werbewirkung für sich zu erzielen.

Dafür uns und unseren nachfolgenden Generationen sowie Mitgeschöpfen die Lebensgrundlage zu ruinieren ist gelebter Schwachmatismus.

Auswüchse egal in welche Richtung sind immer negativ, und grundsätzlich wäre es natürlich wünschenswert, daß ganze regeln zu können. Nur sind bislang sämtliche Versuche in diese Richtung in die Hose gegangen und weltweit (was meiner Meinung Basis sein müsste) ein Konsens zu finden halte ich für mehr als utopisch. Abschotten wäre ein Lösung, findet aber auch keine Anhänger. Und somit sind wir wieder am Ausgangpunkt angelangt und können überlegen, an welcher Stellschraube wir drehen um ein erträgliche Niveau für möglichst viel zu bekommen.

„Siegburg“ (Pseudonym)

Man kann es eben nicht Drehen und Wenden wie man will , es muss was geschehen. Ihr kennt den Umkehrschluss wenn sich das Volk erhebt oder Diktatur droht geht der Schuss nach hinten los. Es kann eigentlich nur in die Richtung läuft das jeder ein halbwegs gutes >Auskommen Hat< und überlebt. Das kann denke ich auch nur gehen wenn Geld abgeschafft und Macht abgegeben wird. Es gibt einen Satz der einer meiner Lebensgrundsätze ist "Die Herrschaft des Menschen über den Menschen muss abgeschafft werden" eine Putzfrau ist genauso viel wert als wie ein Herr Generaldirektor. Das kapieren die meisten nicht und fühlen sich als was besseres oder zu höheren Berufen .

„Landsberg am Lech“ (Pseudonym)

Daumen hoch bluesboy, vor allem für die letzten Sätze.

Wo ist sie ? die Diktatur ? Du kannst wählen, Dich wählen lassen, auf den Marktplatz stehen und ein Plakat hochhalten mit "alle Kapitalisten sind Schweine", sieht so eine Diktatur aus ? Ein vernünftiges Auskommen hätten wir ja schon, wenn wir die staatliche Verschwendungssucht eindämmen würden, viel hilft eben nicht immer viel....
Geld abschaffen ? Dann viel Spaß, am besten suchst Du Dir eine Insel irgendwo und wenn du Glück hast, findest Du einen, der Dir für ein paar Kokosnüsse gelegentlich ein Brot zukommen lässt. Also sorry, wie soll den der weltweite Warenverkehr funktionieren oder willst Du diesen auch gleich mitabschaffen ? Dann wirds aber ziemlich einseitig und ich spreche nicht nur von Konsumgütern, sondern auch von lebensnotwendigen Dingen. Wer die Macht hat kannst Du doch mitbestimmen, mach Dein Kreuz am für Dich richtigen Platz (das werden aber andere genauso tun), werde Politiker oder gründe eine Bürgerinitiative.
Was verstehst Du denn unter der Herrschaft des Menschen über andere Menschen ? Gehts schon bei den Arbeitnehmern los oder ab wo beginnt die Herrschafft ? Sklaven sind ja größtenteils abgeschafft....
Alle sind gleichviel Wert ist ja erstmal ein schöner Grundsatz, dann nehme ich mal an, da alle gleich viel Wert sind, bekommen alle bei Dir das gleiche Einkommen oder wie auch immer Deine Entlohnung aussehen würde. Das wäre der Anfang vom Ende, du vergisst einfach den Faktor Mensch. Jeder hat unterschiedliche Ziele im Leben, der eine ist strebsamer, weil er was erreichen möchte, der andere ein Lebenskünstler und ist damit zufrieden. Wenn es keinen Unterschied mehr macht, wirds viele geben die sich getreu dem Motto "sie sind wie die Vöglein, sie sähen, sie ernten nicht und der Herr, er nährt sie doch". Un über kurz oder lang sagt sich auch der Fleisige "Bin ich den der Doofe, der für die anderen arbeitet?" Denk mal nach, was realistisch ist und was einfach Hirngespinste sind.

„Sauerland“ (Pseudonym)

to glückssucher

...ich hatte nicht mal im ansatz die 'befürchtung', dass du mich verstanden hast ! -macht auch nix !


-wünsche dir jedenfalls von herzen, dass du einsiehst, dass gerade der entfesselte kapitalismus die demokratie (oder besser was davon übrig ist...) bedroht !

-.-

Es fällt auch schwer von den Verfehlungen der Atompolitik auf ein ganzes Wirtschaftssystem zu schließen.
Bezüglich des "entfesselten Kapitalismus", habe ich bereits 2 oder 3 mal geschrieben, daß die Banken nach meiner Auffassung ihre Tätigkeit auf ihr eigentliches Geschäft beschränken sollten, ich halte nichts von Geschäften mit Dingen, welche nur auf dem Papier existieren.

Anscheinend wird nur das gelesen, was ins "Feindbild" passt und alles andere ausgeblendet....

„Landsberg am Lech“ (Pseudonym)

Der Kap. hat doch bisher nur so gut funktioniert, solange der Osten das " Feindbild" war.

„Siegburg“ (Pseudonym)

Es geht drum Mehrheiten zu organisieren und je mehr Menschen es schlecht geht je mehr werden dieses System ablehnen und zur Zeit geht es eben noch nicht nach vorn für Linke Forderungen oder einen anderen gesellschaftlichen Ansatz. Aber ich mache mir keine Gedanken darüber wenn es Mehrheiten gibt das sie das System Gründlich ausmerzen werden. Es wird Beschränkungen geben weil niemand drum rum kommt. Nimm wie schon mal gesagt die Atomindustrie die so fest wie irgend möglich im Sattel sass Unterstützt von den Bürgerlichen Mehrheiten und den Schwarzen sowie von der SPD. Nun wird sie hinweggefegt und abgeschafft. Es war zwar nach dem Gau in Russland Zynisch zu sagen jetzt müßte im Westen ein AKW hochgehen und dann würden die Menschen erkennen das die Technologie nicht beherrschbar sind. Und nun
hinken die Firmen der Gesellschaftlichen Gegebenheiten hinterher. Es wäre von mir auch zynisch zu sagen aber es wird so kommen es wird vielen noch erheblich schlechter gehen und
wenige werden sich an ihrer Gier überheben und genau der Personenkreis wird das System sprengen ......

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