Gehen uns bald die Lebensmittel aus

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 29 Antworten

„Waldkraiburg“ (Pseudonym)

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/index.html
http://www.ndr.de/regional/biogas179.html
http://www.ndr.de/regional/biogas181.html

Ein erschreckender Bericht über die Auswüchse in der Landwirtschaft durch den Wandel vom Bauern zum Energiewirt.

Energiepflanzen verdrängen immer mehr die Nahrungsmittel Pflanzen, durch Monokulturen verändern sich Flora und Fauna, Anbauflächen für die Nahungsmittelproduktion werden immer teurer.

Selbst Greenpeace, lange ein Verfechter von Bioenergie fordert ein Umdenken!

Sind wir wirklich auf dem richtigen Weg in die Energiewende?

„Büren“ (Pseudonym)

Für die Energiewende ist es derzeit der richtige Weg, doch auf lange Sicht wird es uns nicht viel nützen. Wir können irgendwann weder unsere Bio- und Solarfelder, noch unsere Windkraft-Wälder so groß ausbauen, dass wir genug Strom kriegen für unseren wachsenden Bedarf. Zumindest nicht ohne dafür viel Natur zu opfern.

Was wirklich gebraucht wird ist eine neue Form der Energiegewinnung. Ich würde ja meine Karten auf die Kernfusion setzen, aber das ist derzeit noch nicht massentauglich. Zu dem muss man glaubig auch noch einen Stoff finden, den man anstatt Helium-3 dafür nutzen kann. Außer wir wollen demnächst den Mond abbauen, dann wäre das kein Problem mehr xD

Um Nahrung brauch man sich, dank der weltweiten Produktion auch keine Sorgen zu machen. Das dabei sehr viel Trinkwasser verbraucht wird ist hingegen das größere Problem. ( siehe den Dokumentarfilm: HOME )

Halli, hallo,

es gibt keine Energiewende, sondern nur profitable Geschäfte, Energiewirtschaft ist eins davon - auch für Bauern. Der Atomausstieg beweist nur das wir den Dreck lieber im Ausland lassen und die Kurzsichtigkeit der "Grünen" zeigt sich in Gorleben jedes Mal aufs Neue, auch wenn wir da nur unseren eigenen Atom-Müll zurückholen.

Energiepflanzen haben den Vorteil eigentliche Nahrungsmittel als Gut zu verknappen (laut Smith steigt dann der Preis) und machen daraus ein äußerst profitables "Investment". Spekulanten schaffen sich hier ihre Habitate und das ganze gestützt durch deutsche, grüne Energiepolitik.

Und die Frage kann klar mit NEIN beantwortet werden. Der richtige Weg wäre Klarheiten zu schaffen und sich Fragen wie folgenden zu stellen: Warum verbrauchen wir sinnlos Rohstoffe für 1€ Artikel, warum braucht ein Mensch einen Daimler oder Porsche mit mehr als 300PS, warum hat mein Fernseher eine Lebensdauer, weshalb kann ich Milch nicht in Glasflaschen kaufen, wieso kommt mein Biolebensmittel aus Spanien usw.

cu

„Waltrop“ (Pseudonym)

@ Philanthrop: Deine Fragen sprechen mir aus dem Herzen - können wir sie irgendwann ökologisch positiv beantworten ist es genau das, was unsere Energiewende schafft.

Und, uns gehen so schnell keine Lebensmittel aus.

„Waldkraiburg“ (Pseudonym)

Uns werden die Lebensmittel nicht ausgehen, das liegt aber daran, daß wir diese importieren.

Kartoffeln aus Agypten, gestern gesehen bei Real in Hannover, Spargel aus Peru oder Taiwan, Apfel aus Südafrika, die Liste lässt sich lang fortsetzen. Auf dem Land wird das nicht so spürbar sein, wer aber in der Stadt zum Einkaufen geht, wird das sicher auch schon gesehen haben.

Ausserdem haben sich Pachtpreise für Ackerflächen in den letzten Jahren verdoppelt, das auch heimische Produkte immer teurer werden.

Ein großes roblem ist auch der Anbau von Energiepflanzen in den Schwellen- und Entwickelungsländern, hier werden gerade Lebensmittel immer teurer, da auch hier mit Energiepflanzen mehr Geld verdient wird und weniger Nahrungsmittel angebaut werden.

„Rhein-Kreis Neuss“ (Pseudonym)

Da sind doch Hausgemachte Probleme. Nimm mal die Autoindustrie hier wird E10 als Zukunftfähiger Treibstoff gepriesen doch niemand will ihn haben . Dafür haben wir immense Anbauflächen dem Nahrungsmittelkontingent entzogen.
Doch wo ist der Fortschritt in der Automobilindustrie ? ein Beispiel ist der VW Polo ganz normaler Ottomotor Verbrauch mit
75 PS so um die 6,5 l Heute 2012 . VW Polo Baujahr 1980 75 PS
mit Spargetriebe um 6,0 l . klar kann man jetzt Argumentieren wir haben heute mehr Ausstattung , Sicherheitstechnik etc. doch wo ist der Fortschritt beim Verbrauch ? vor allen wir haben Industriegiganten (China, Indien ) die wahnsinnige Zuwachsraten in allen Energiebereichen haben ! wo soll das hinführen. auch die USA sind keinen Deut besser geworden in ihrer energiebilanz....

„Waltrop“ (Pseudonym)

@ Niedersaxe: Vielleicht liegt das auch ein wenig an Real. Hier hat selbst der Aldi Kartoffeln aus der Region. Es ist noch keine Spargelzeit, so ist es ökologisch auch nicht zu vertreten, nun schon Spragel zu kaufen. Und Äpfel bekommste ohne Proble aus der Region.
Tut mir leid, doch ich halte Real für ein sehr schlechtes Beispiel.

Zudem muß ich wie Bluesboy an die Autoindustrie denken. Mit Ende 20 fuhr ich den alten Turbodiesel (Jetta) meiner Eltern Im Großstadtverkehr unter 4 Liter. Also war das schon vor über 20 Jahren möglich. Vielleicht sollte die Autoindustrie einfach mal anders bauen wollen - dann ginge das bestimmt recht schnell und die Felder werden für anderes genutzt. Oder es gibt wie vor ein paar Jahren noch Geld, wenn man sie brach liegen ließ.

„Waldkraiburg“ (Pseudonym)

@bluesboy

E10 ist ja nicht von der Autoindustrie initiert worden, sondern von der Politik.

Dein Vergleich mit dem Polo hinkt gewaltig, der Polo heute ist schon größer als vor 15 Jahren der Golf, ie Atos werden immer größer.

Was die Energiefrage angeht. hat Deutschland halt einen Schritt in die falsche Richtung gemacht. Besser wäre es gewesen, Kernenergie mir deutschen knowhow weiter zu entwickeln und weltweit den Standard zu erhöhen.

„Waltrop“ (Pseudonym)

Lächel: Dann bist Du aber arbeitslos.

„Osterholz-Scharmbeck“ (Pseudonym)

die Energiewirte produzieren dann den erhöhten Energiebedarf um Produkte zu importieren?

„Waltrop“ (Pseudonym)

Dann stellt sich die Frage: Was importieren wir an Grundnahrungsmitteln, die ansonsten auf den Feldern wachsen würden bzw. an Tiere verfüttert würden.
- Weizen, Roggen, Hafer, Raps, Mais, Heu, Silage
- Zuckerrüben, Salat, Kohl, Kartoffeln, .....

Hm, wer weiß wieviel davon nun importiert werden muß?

„Oberbergischer Kreis“ (Pseudonym)

@Antje
Es gibt eine wunderbare Seite für solche Fragestellungen: https://www-genesis.destatis.de

Sucht man ein wenig in den Daten kommt man zB. auf diverse Statistiken für Ein- und Ausfuhr bei denen man sich die entsprechenden Kennwerte zusammklicken kann und dann nette Zahlen erhält, u.a. auch zu Ein- und Ausfuhren. Dort sieht man das Deutschland in den von dir genannten Kategorien (ausser Mais) sowohl wertmässig als auch in Tonnen wesentlich mehr exportiert als importiert. Insofern ist Nahrungsmittelknappheit hierzulande nur ein Problem wenn entweder extreme Missernten auftreten oder durch Spekulation an den Nahrungsmittelbörsen der Preis für Grundnahrungsmittel auch unsere Geldbörsen sprengt.

Das Energiepflanzenanbau eine Fehlentwicklung ist ist nichts neues und ein entsprechendes Umdenken hat zumindest in Kreisen der Wissenschaft schon lange eingesetzt, bei Politik kommt es aber wiedermal zuspät an, und gerade das E10 Debakel macht deutlich das die dt. Bundesregierung derzeit nicht gewillt ist den Energiebedarf im Verkehr ohne Hätschlen der verkrusteten Autoindustrie auf andere Formen als Verbrennung von Kohlenwasserstoffen zu stellen.

Kernenergie ist und bleibt eine Sackgasse aus mehreren Gründen:

1) Hohe Gestehungskosten wenn man alle offenen und verdeckten Subventionen plus Abfalllagerungskosten betrachtet welche uns alle durch entsprechende Steuerzahlungen aus der Tasche gezogen werden (an sich kein Problem, werden alle anderen Arten der elektrischen Energieerzeugung auch mal mehr mal weniger stark subventioniert, allerdings sind Unfälle aller Art bei nichtatomaren Formen durch Versicherungen privatwirtschaftlich gedeckt, während dies bei AKW-Unfällen der Marke Tschernobyl/ Fukushima der dt. Steuerzahler ausbaden muss, und eben nicht RWE, EON, Vattenfall ...)
2) Bei sehr geringer theoretischer (und in der Praxis um ein vielfaches übertroffener) Eintrittswahrscheinlichkeit bei gleichzeitig hohem und langfristigen Schaden bei tatsächlichem Eintritt ist der Betrieb von AKW über ihre projektierte Betriebsdauer schlicht unverantwortlich und inakzeptabel.
3) Und der Neubau eines einzigen AKW würde, guckt man sich Vergleichsprojekte im Ausland an, mal eben minimal 10 Milliarden Euro verschlingen, die wir bezahlen ... wieviele Solar- und On-shore-Windkraftparks könntem na damit wohl bauen?
4) Spaltbares Material ist genauso endlich wie fossile Energieträger. Angeblich kommt die Förderung frischen Urans schon seit Ende der Achtziger mit dem Bedarf nicht hinterher. Und das geförderte Uran ist in der Medizintechnik besser aufgehoben als angereichert in einem Kraftwerksreaktor.

PS: Falls jemand mein Hausdach verspiegeln möchte und 'ne Windkraftanlage auf mein Grundstück setzen möchte soll er sich bitte direkt bei mir melden ;)

„Waltrop“ (Pseudonym)

@ herb: Merci!!!!! Das war ein toller Beitrag!!!!

„Rhein-Kreis Neuss“ (Pseudonym)

@ Niedersaxe trotz allen werden unsere Autos immer Größer und Mächtiger und vor allen stärker. Was sollen diese Kisten SUV, Geländewagen Sportwagen mit 600 und mehr PS ? die werden zum Teil auch noch wie ein Kleinwagen besteuert und saufen wie die Löcher. Siehe akuelle Benzinpreise und siehe Ausweitung der Anbauflächen speziell in den Problemzonen der Welt (südamerika, Afrika etc.) Auch trifft der Fortschritt bei den Motoren ins Leere weil die Fahrzeuge immer schwerer werden. Es ist doch Lachhaft was es dort für Verbrauchsnormen gibt die Grundlage zur Besteuerung sind NEFZ
oder VDO oder DIN egal wie sie heissen sie gehen an den Realitäten vorbei. Z.B. ein Mercedes A Klasse 140 PS Benziner und Automatik wird mit 6,8 l Verbrauch angegeben. Tatsächlich verbraucht er Durchschnittlich 9 L und wenn ich es drauf anlege sogar 18 l auf 100Km . Und dafür darf er sich dann Umweltfreundlich und verbrauchsarm nennen. Das hat man vor 25 Jahren mit einen Baby-Benz auch schon hinbekommen-----

„Rhein-Kreis Neuss“ (Pseudonym)

Zur Atomkraft @ Niedersaxe .....da gibt es ein Argument das viele ausser Acht lassen und unsere Deutschen guiten Atomkraftwerke lassen sich nicht Haftpflichtversichern. Wenn diese doch so sicher sind warum versichern dann die Haftpflichtversicherer sie nicht. (Ein Argument der Münchener Rückversicherung ist jede Versicherung ist bei einen größeren Zwischenfall pleite und die Summe als Prämie die bezahlt werden müßte ist Utopisch. ) Jetzt kommt es zur Energiewende und es ist machbar wenn die selben Mittel in Alternative Energieerzeugung gesteckt werden wie bei der Atomkraft sind wir bald sehr weit. Doch die Lobby von FDP-CDU-CSU streicht lieber die Mittel für Wind und Solarkraft und tut so als ob dort nur Abzocker am Werk wären.

„Potsdam-Mittelmark“ (Pseudonym)

Lebensmittelknappheit ist bei uns vorläufig noch kein Thema .
60% der Deutschen sind zu dick und die Tendenz steigt vieleicht noch .
Wir könnten den armen Menschen in Afrika noch genug abgeben .

„Osterholz-Scharmbeck“ (Pseudonym)

jawoll Willi......alle Marsriegel ab nach Afrika und die Pralinchen nicht vergessen....
Was ist denn das für eine Logik??

„Aurich“ (Pseudonym)

Ja, an Willi ist echt ein verkanntes Genie verloren gegangen.

Alles Hochwertig, was er hier schreibt.

Da kommt doch Freude auf.

„Wismar“ (Pseudonym)

Ich finde, willi hat recht: während wir inzwischen an Krankheiten wegen Überkonsumierung von Lebensmitteln leiden, müssen noch immer Millionen Kinder an Hunger oder Krankheiten wegen Mangelernährung sterben.

„Gera“ (Pseudonym)

@ Mamamsui : Ich will aber hierbleiben ;-)), will nich nach Afrika!

„Potsdam-Mittelmark“ (Pseudonym)

Die Chinesen kaufen doch in Afrika fruchtbares Land auf .
Tatsache ist , das die Chinesen dicker werden und die Afrikaner dünner .

„Waltrop“ (Pseudonym)

Und wir, die Amis und die Chinesen irgendwann an unserem ganzen Wohlstand erkranken.

die menschen, die bezogen auf den staat weltweit am wenigsten zu essen haben leben in äthiopien. einem erwachsenen stehen da im schnitt 1800 kcal zur verfügung. der durchschnittliche amerikaner isst 3500 kcal, die deutschen etwas weniger.
es würde mich nicht wundern, wenn es gesünder ist 1800 kcal zu essen als 3500.
china kauft nicht nur das land und die rohstoffe afrikas sondern auch die firmen der sogenannten ersten welt auf.
immer wieder lese ich, dass deutsch firmen in chinesische hände gehen.
diese verkäufe könnte man per gesetz einschränken.
wir sollten weniger produkte aus china kaufen, dann hätten die nicht so viel geld um die ganze welt aufkaufen zu können.
früher haben staaten um rohstoffe und land kriege geführt.
stimmt heute gibt es das auch noch, bezogen auf das öl.
es würde mich nicht wundern wenn es auch in zukunft wieder kriege um rohstoffe und land geben wird. z.b. wenn ein afrikanischer staat auf die idee kommt, chinesische eigentümer per gesetz zu enteignen.

„Potsdam-Mittelmark“ (Pseudonym)

@ Annette
Kann ich nur zustimmen .

„Ostholstein“ (Pseudonym)

Um mal auf Biogas zurückzukommen.. Ich komme selber vom Bauernhof, und ich erlebe es fast tagtäglich. Die Menschen in der Republik sorgen sich um die Umwelt und kritisieren die deutsche Agrarwirtschaft. Was bringt es mir, wenn ich als Landwirt ökologisch produziere, davon aber nicht leben kann. Jeder schreit nach Ökostrom aber keiner will Windkraft, Biogas, Photovoltaik. Und wenn dann nicht vor der eigenen Tür.
Wo soll dann die Energie herkommen? Aus Frankreich, dem Land mit dem meisten Atomkraftwerken?
Auch in der Landwirtschaft sterben die kleine aus und die großen Höfe wachsen. Auch hier geht es um Profit. Warum soll ich jeden Tag zweimal melken und 7 Tage die Woche 10 Stunden arbeiten, wenn ich mit Biogas doch den gleichen Gewinn mache und dabei weniger Arbeit habe.
Die Monokultur auf dem Acker tut dem Boden nicht gut, soweit klar. Mittlerweile wird aber auch hier über alternativen Nachgedacht. Ein Jahr pflanze ich Mais, darauf Getreide, darauf Raps usw. Was bedenklich ist, es werden eben Nahrungsmittel, die in anderen Ländern fehlen, zu Energiegewinnung genommen. Es gab sogar schon Versuche mit Milch in Biogasanlagen. Verückt, aber damit hätte der Lanwirt mehr Geld verdient, als sie an Molkereien zu verkaufen.
Im großen und ganzen wird sich sicherlich ein Markt einstellen. Wenn der Mensch in Deutschland mehr Geld für Energie ausgeben will als für Nahrungsmittel, wird sich die Agrarwirtschaft darauf einstellen. Die Statistiken zeigen es auf, der deutsche Bürger spart als erstes am Essen. Aber nicht an der Heimkinoanlage, die ja bekanntlich Strom braucht. Jeder hat einen Computer, jeder hat ein Mobiltelefon, jeder hat einen Fehrnseher. Luxus der Energie kostet. Keine will darauf verzichten.

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