Ich fühle mich nicht schuldig, aber ich wehre mich gegen das vergessen. Ich sehe gar nicht ein, das ich mich als Deutscher immer und überall schuldig fühlen soll. Allerdings kann und werde ich nicht wegsehen, wenn ich irgendwo ein Unrecht, gleich gegen wen, mitbekomme. Wer wegsieht, macht sich immer mitschuldig.

Man sollte auch mal hinterfragen wer hitler finanzierte!und dieses schreckliche verbrechen mit zu verantworten hat.

@nachbar....du meintest, wir sind die einzigen, die es bisher nicht untersucht haben.
vielleicht weicht das jetzt ein wenig ab....aber andere Länder haben sich ihre eigene Geschichte auch nicht so genau angesehen.

Ich fand zumindest den aktuellen Film 'Der Butler' sehr interessant, weil es meiner Meinung nach das erste Mal ist, dass sich Amerika kritisch mit seiner eigenen Apartheit 'auseinandergesetzt hat, in so einem sehr publikumsfreudigen Medium.

@all
Allgemein bin ich jetzt nicht diejenige, die sich regelmäßig mit Hitler, Nazis, und dieser Zeit auseinandersetzt. Sie gehört zu unserer Vergangenheit. Mein Anliegen ist es grundsätzlich in meiner Umgebung gutes zu tun, mit oder ohne dieser Vergangenheit

Nicht nur wir tragen Verantwortung! Was sich der israelische Staat seit Jahren gegenüber den Palästinensern erlaubt, ist eine Frechheit. Diese permanenten militärischen und grenzpolitischen Provokationen tragen ja nun nicht wirklich zu einem freidlichen Nebeneinander bei.
Aber gut dass Sie mich dran erinnert haben!
In den Medien ist das Thema ja auch wirklich totgeschwiegen worden.
Ach, das am 9. November 1989 für viele Deutsche die Freiheit in ihr Leben Einzug gehalten hat, ist natürlich völlig uninteressant und geschichtlich irrelevant. So ticken die Gutmenschen....

"Ihr seid nicht dafür verantwortlich, was geschah. Aber dafür, dass es nicht wieder geschieht - dafür schon!" Max Mannheimer

wie gesagt, von Schuld ist garkeine rede.
Es geht um die Verantwortung die wir heute haben.

Gedenken ist okay und richtig und wichtig. Schuldigfühlen bzw. Schuld übernehmen ist nicht okay. Weder ich noch meine Eltern hatten mit den Verbrechen in der NS Zeit was zu tun. Meine Großeltern haben in der Zeit gelebt und sind beide tot.

@Einzelstückerl, ich glaube, dass die Deutschen natürlich einen anderen Blick auf die Vergangenheit haben. Denn sie haben andere Erfahrungen, eine andere Geschichte als z. Bsp. die Spanier, die Franzosen usw.
Vielleicht sind die Deutschen auch besonders hellhörig beim Thema Holocaust. Kein Wunder!
Ich empfehle jedem, die Ausstellung unter dem Holocaust - Mahnmal, hier in Berlin, anzusehen. Sehr beeindruckend und informativ!

@*amant de fruit défendu* : ich danke ebenfalls für diesen Thread

*amant de fruit défendu* - Daumen hoch für diesen Thread! Danke schön!

Einzelstückerl - keiner sagt, es wäre die Schuld von jemandem, aber vergessen darf man das nicht. Nicht mit erhobenem Zeigefinger und nicht mit der moralischen Stimme, aber vergessen darf man das nicht!!!! Die letzten echten Zeitzeugen sterben langsam weg, aber wir müssen ihr Vermächtnis weitertragen und dafür sorgen, dass so etwas nie!!!! wieder geschieht.

Das ist selbstverständlich.

Kann es sein, dass die Menschen in Deutschland einen etwas anderen Zugang bzw. Bezug zu der Vergangenheit haben, wie z.B. die Menschen im restlichen Europa?

Und zur Info: ich bin bereits mit 18 nach Erreichen der Volljährigkeit aus Eigenintiatove aus der katholischen Kirche ausgetreten und habe es nie bereut, ganz im Gegenteil (wobei meine Beweggründe damals lapidar waren, im Vergleich zu dem was in den letzten Jahren an Gründen geliefert wurde).

Ich finde, unsere Geschichte kann nicht oft genug erzählt, erklärt, erläutert und mit Ausstellungen und Verstaltungen für die jüngere und ältere Generation veranschaulicht werden. Unabhängig davon, wie viel Zeit seitdem vergangen ist. Nur so können solche Grausamkeiten wie die POGROMnacht als Aufklärung "dienen" und hoffentlich nie wieder geschehen.

Es gibt dinge mit denen man sich abfinden muß.
Eines davon ist die Verantwortung vor unserer Geschichte.
Das uns niemand die schuld dafür geben kann was damals passiert ist ist vollkommen unbestritten.
Wir tragen die Verantwortung für das was heute geschieht und damit haben wir genug zu tun.
Mir kommt die Galle hoch wenn ich beispielsweise Bilder in den Nachrichten sehe wo normale Bürger in Berlin den rechten Arm hoch reissen weil da Asylbewerber ein heim bekommen.
Oder da werden Menschen in einer Fußgängerzone befragt was sie über Juden wissen/denken.
Fast alle erzählen irgendeinen quatsch darüber wie schlimm die doch sind.
oder der Brief eines Juraprofs an den zentralrat der Juden in dem er ganz offen schreibt das sie es eigentlich alles selbst schuld sind.

Das ist doch nicht normal

leider gibt es immer noch genug rechtsradikales gruppierungsgut in deutschland um das man sich sorgen machen muss wer das ignoriert gehoert zu den menschen die die zeitzeichen nicht erkenne daher hat jeder was damit zu tun um faschismus nie wieder aufleben zu lassen

@Einzelstückerl:
"Aber wenn ich ehrlich bin, kann ich es schon nimmer hören, was habe ich als heute 45-jährige damit am Hut?"
Bist Du noch in einer christlichen Kirche? Oder generell Christ? Dann hast Du noch eine Menge damit zu tun... Denn die sind die einzigen, die bis heute weder ihre Rolle in dieser unsäglichen Zeit untersucht haben, noch für ihre Mittäterschaft Verantwortung übernommen haben. Aber die ihnen damals zugestandenen Rechte noch immer verteidigen...
Über deren Urheberschaft am Antisemitismus möchte ich mich nicht weiter auslassen.

Wenn es nur antisemitischer Schwachsinn sein würde, dann könnte man wenigstens noch sagen, dass hierzulande nur das nicht begriffen wurde.

Noch immer werden ganze Volksgruppen über einen Kamm gezogen und Gesellschaftlich ausgegrenzt.

Wenn es nicht die Arbeitslosen sind, die für alles die Schuld bekommen, dann sind es die Ausländer, Vorurteile gegen Homosexuelle sind leider auch noch sehr weit verbreitet, oder passend zu dieser Community, werden Übergewichtige auch gerne ausgegrenzt.


Fazit der ganzen Sache : Es wird immer weiter viele Leute geben, die weder aus der Geschichte, noch aus besseren Wissen, noch aus ihrem Gewissen lernen werden. Viele sind hinterher leider nicht immer Klüger.


P.S : Es soll sogar noch Leute geben, die denken, dass Helmut Kohl noch immer Kanzler ist !!!! Wie sollen diese Leute erst wissen, was die so genannte Reichskristallnacht gewesen ist ??

@ *amant de fruit défendu*:

Ich bin bei dir, dass das schrecklich war und dass man es nicht vergessen sollte.
Aber wenn ich ehrlich bin, kann ich es schon nimmer hören, was habe ich als heute 45-jährige damit am Hut?
Mir kommt das schön langsam so vor wie in der katholischen Kirche, wo auch jeder schon mit der Ursünde auf die Welt kommt.
Inzwischen sind immerhin schon 2 Generationen auf die Welt gekommen, die mehr oder weniger nichts mehr direkt damit zu tun hatten.
Habe ich deswegen Scheuklappen auf?
Nein, mit Sicherheit nicht!

Am Samstag jährt sich zum 75. mal die Progromnacht von 1938.
Dieser teil unserer Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten.
Ganz besonders wenn 20% hier zu Lande immer noch so dumm sind und antisemitischem Schwachsinn nachhängen.