Familiennachzug, wieso eigentlich?
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Paul hat absolut recht. Man muss das Problem "vor Ort" lösen.

Denn wenn keine Flüchtlinge mehr in Deutschland sind, braucht man auch nicht über den Familiennachzug zu diskutieren.

Sonst könnten sich komische Konstellationen ergeben, z.B.: Wenn ein Moslem mit mehr als einer Frau verheiratet ist, sollen dann alle Frauen mit allen ihren Kindern nachkommen und hier Leistungen beantragen? :-) Absurdistan.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2017
Natürlich denken auch andere an die Menschen, die zurückgelassen wurden. Daher ja z.B. die Diskussion und die Überlegungen Asyl auch IM HERKUNFTSLAND stellen zu dürfen, das würde die gesamte Fluchtproblematik nämlich lösen. Natürlich nicht die "Asyl-Problematik", deshalb ja auch die Weigerung dagegen. Selbstverständlich fänden wir das alle am sinnvollsten die ganze Welt wäre ein friedvoller und gerechter Platz für alle. Nur ist es doch nicht so, dass es lediglich an der Erkenntnis fehlt, dass es besser wäre die Konflikte in den Heimatländern zu beseitigen, wer hat denn jemals zu irgendeinem Zeitpunkt etwas anderes gefordert? Nur, das Beteuern dieser guten Absicht alleine ändert doch nichts und die Menschen sind halt dennoch in Not. Also, ich bin eine Frau und habe mit frauenfeindlichen Tendenzen auch meine großen Probleme, genauso wie mit Homophobie, Antisemitismus und zu "strenger" Religionsausübung, aber das Einstellen des Familiennachzugs soll dabei helfen das zu ändern? Wie denn? Hören wir uns mal einige Diskussionen an, da sind deutsche konvertierte Frauen größtenteils rückschrittlicher als "Alt-Moslems". Und vergessen wir doch beispielsweise eins nicht, ein nicht unerheblicher Teil bspw. der geflohenen Syrer sind geflohen, weil sie (und ihre Familen) dem BESONDERS STRENGEN IS entkommen wollten. Btw. auch Nicht-Moslems sind geflohen.
@schoggi
Ich kann dir da nur zustimmen, man kann es ja sehr schön sehen mit den Libanesen die vor etlichen Jahren hierher gekommen sind, Großfamilien als kriminellen Banden und das sind nun wahrlich keine Einzelfälle.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2017
In meinem Quartier hat ein Araber seine verschleierte Frau nachgezogen und marschiert mit Ihr bestimmt zackig Richtung Integration...
Verstörend finde ich, dass immer nur an die Personen gedacht wird, die Ihr Land verlassen. Aber niemand denkt an die Personen, die da schon leben und dann damit zurecht kommen müssen. wenn jemand seine ganze Familie nachzieht, zieht er auch seine Welt nach. Dies kann zu Parallelgesellschaften und Abschottung führen. Integration bedeutet Veränderung, Anpassung... Aber dies ist nur nötig, wenn man sich nicht in die alte Welt zurück ziehen kann.
Ich habe einfach Mühe mit frauenfeindlichen Tendenzen, Homophobie und Antisemitismus.
Und ich befürchte, der Familiennachzug aus einigen Regionen bringt hier keine Verbesserungen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2017
@Paul, auf lange Sicht schon ja, aber das braucht noch lange , lange ( wenn überhaupt) bis dieser Ansatz Früchte tragen würde...aber momentan sterben diese Menschen...und bevor es die organisierte Seerettung gab, waren es nicht weniger Menschen, im Gegenteil und das weiß ich aus erster Hand aufgrund der tatsächlich gemachten Erfahrungen meiner Freunde ( allesamt engagierte Menschen) und nicht aufgrund dessen, was man in den Medien zu sehen oder zu hören bekommt...es ist erschreckend, was dort passiert ist und passiert. Die Anzahl der Flüchtigen ansich ist zurückgegangen....und es sterben jetzt weniger Menschen und trotzdem sind es noch zu viele... Man kann darüber schimpfen , wie man will...und spekulieren, was man möchte, solange man nicht unter solchen Bedingungen aufwächst, den Frieden, wie die Kinder dort größtenteils nur aus Märchenbüchern kennt, unvorstellbares Leid von klein auf erfahren hat sollte man sich einfach kein Urteil erlauben...wie würden wir uns unter solchen Umständen entwickeln...und an den Umständen ist die westliche Welt nicht unschuldig...als ich noch aktiv in der Flüchtlingshilfe tätig war, bin ich so vielen furchtbaren Schicksalen begegnet...gerade das, der jungen Männer...dort heißt es nämlich, kämpfe und schieße für die richtige Seite deine Freunde/ Nachbarn oder Väter ab oder kassiere selber eine Kugel in den Kopf...ich kann mir keine großen politischen Gedanken mehr machen...das bringt nichts, ich kann wählen gehen ,schauen, dass ich fair einkaufe und nicht blind konsumiere( die Macht, die der Konsument , mit dem , was er in seinen Einkaufswagen legt ist nämlich nicht zu unterschätzen) aber das war es auch schon...alles, was ich kann, ist anpacken und hätte ich hier keine Kinder wäre ich schon lange auch dort vor Ort und würde regelmäßig anpacken...fertig...man kann nicht jede kaputte Seele von dort retten und viele sind verloren...aber sorry, dass sind viele der unseren auch...ich merke aber, ich sollte mich hier zurückhalten, denn dieses Thema ist zu emotional für mich. Ich kann eine solche Fragestellung , wie vom TE ebenfalls nicht nachvollziehen...wir sind doch alles Menschen und sowas müsste doch selbstverständlich sein....aber genug...ich bin aus dem Thema raus, mir fehlt da die Objektivität um konstruktiv diskutieren zu können...
@Chaos_Queen, es ging um den Familiennachzug. Da schicke ich doch nicht die schwächsten Familienmitglieder auf eine Reise ins Ungewisse. Aber ich glaube, wir können uns nicht wirklich alle vorstellen, wie das in so einer bedrohlichen Ausnahmesituation (hier jedenfalls) ist.
@Glücksgefühl: genau. Die Familien im Herkunftsland wollen dem "besten" Mitglied der Familie, dem überlebensfähigsten eben, eine Chance auf ein besseres Leben ermöglichen - und diese jungen "Männer" sind meistens nur Jungs, die hier oft noch als Kinder angesehen würden, 15 bis 17 Jahre alt...auf denen lastet oft schon die Sorge für den Rest der Familie im Heimatland. Die können nix dafür... die, die ich kenne, lieben Fußball und Gummibärchen, hören Musik und haben Träume von der Zukunft - so wie überall auch. Stellt euch doch mal vor, das wären eure Kinder. Und das weiß ich sicher: es sind Kinder dieser Welt, mit demselben Recht auf Frieden und Sicherheit wie wir auch.

*gutmenschbapperleinsammel*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2017
Ich denke, Integration klappt besser, wenn die Familie dabei ist und man sich gemeinsam ein neues Leben aufbaut, in Frieden und Freiheit.
Wenn ich mir vorstelle, in einem fremden Land zu sitzen, ohne meine Familie, nicht zu wissen, wie es ihnen geht, dann würde mich dieses neue Land herzlich wenig interessieren und ich würde mich nicht wenig bis kaum in die Gesellschaft integrieren. Das hat doch den Beigeschmack eines kurzen Zwischenstopps.

Sicher, es wäre am Besten, in den Herkunftsländern so gute Bedingungen zu schaffen, dass die Menschen dort gar nicht an Flucht denken müssten. Frieden, genug Nahrung für alle, medizinische Grundversorgung und eine Zukunft. Aber so lange das nicht geht, finde ich, muss man seine Verantwortung übernehmen und Familien eine Zusammenführung ermöglichen.
Ich kann Deine Beobachtungen bestätigen,@Glückgefühl, aber diese Männer sind nicht von Familienzusammenführung betroffen. Sie sind nicht minderjährig und dürfen somit ihre Eltern nicht nachholen.
Es gibt sie aber, die Familienväter, die alleine gekommen sind, es gibt sogar vereinzelt Frauen, die ohne ihre Familie gekommen sind. Die Anzahl der nachkommenden Familien wäre also nicht, wie angenommen, so dramatisch hoch, weil "Familie" ganz eng ausgelegt wird. Oma, Opa und Tanten müssen tatsächlich in zB Syrien bleiben...
in der Nähe von meiner Wohnung befindet sich ein Flüchtlingsheim, in dem die Erstaufnahme für unsere Gegend erfolgt. Ich fahre täglich mehrfach daran vorbei und kann nur eines feststellen, dass es zum Großteil sehr junge Männer sind, welche sich dort aufhalten (meist um die 20) und ich glaube nicht, dass der Großteil von Ihnen Familienväter sind, welche aus Angst um das Leben ihrer Kinder allein geflohen sind...Mittlerweile wurden Statistiken bekannt gegeben und aus diesen ist ersichtlich gewesen, dass zumindest bei uns meist alleinstehende, junge Männer sich auf den Weg nach Deutschland gemacht haben. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man der Armut entfliehen möchte, aber gerade junge und gebildete bzw ausgebildete Menschen sind wichtig, um ein kriegsgebeuteltes Land wieder menschenwürdig aufzubauen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Wer gegen Flüchtlinge ist, ist egoistisch. Aber ist Egoismus falsch, ist die Kernfrage.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Es ist halt schlicht nicht so einfach die ganze Welt zu befrieden ...
Die Frage war nicht: wie gehen wir mit der Situation in zB Syrien um; wo müssen wir ansetzen, um Flucht unnötig zu machen, sondern die Frage war, warum ein Mensch, der in ein anderes Land "reist", letztendlich seine Familie nachholen möchte.

Einfach mal davon ausgehend, dass der TE von geflüchteten Menschen spricht, die nicht freiwillig ihr Land verlassen haben, finde ich die Frage, warum dieser Mensch seine Familie aus dem Kriegsgebiet nachholen möchte, schon fast zynisch.

Ist es nicht nachvollziehbar, dass ein Mann seine Frau und seine Kinder in Sicherheit wissen möchte? Diese Menschen kommen aus einem Kulturkreis, wo Familie das bindenste Glied ist; Familie ist heilig und wichtig.Diese Familien kommen aus Kriegsbebieten, die nicht zur Ruhe kommen.

Wie hier schon angesprochen wurde, ist keine Flucht eine Wellnessveranstaltung mit 5-Gänge-Menü, sondern eine lebensgefährliche, unberechenbare und zudem teure Angelegenheit ohne jegliche Gewissheit und Gewähr.
Soviel zu der Frage, warum ein Familienmitglied die anderen zurücklässt und alleine flieht.

Integrationsbeauftragte sagen, dass Integration am besten in Familie gelingt, das wäre das kleine Einmalseins der Sozialpolitik. Wie soll denn ein Mann, der absorbiert ist von der Sorge um seine Familie noch Ressourcen für Integration haben?? Wie soll ein Mensch, der seine Familie im Bombenhagel wähnt, an Zukunft denken, wenn die Zukunft die Sicherheit und das Überleben seiner Familie ausschließt??
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Three Lions: Das "berühmte" T-Shirt für 3 Euro? Schuld ist IMMER
NUR die Politik und ,ganz vergessen, die Konzerne.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Sternentänzerin, keineswegs bist Du das, aber die Option der Rettung ist doch genau das, was diese Leute dazu bringt Ihre Leben auf dem Mittelmeer zu riskieren.
Unterbindet man dies, rettet man konkret Leben.

Findest Du nicht, das die Heimat zu befrieden und zurückzukehren (oder besser gleich dort zu bleiben)
viel besser ist, als sich in einer fremden Kultur neu einzurichten, fern der Freunde und Verwandschaft.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Aktuell ertrinken Menschen, werden Menschen verfolgt und erschossen...ein guter Freund von mir , Arzt, ist bei SeaWatch mitgefahren und hat tote Babies aus dem Meer gefischt, weil irgendeine dieser Nussschalen gekentert ist ....vielleicht könnte das eine der "ehrenlosen", "feigen" Gründe sein, dass man seine Familie lieber auf sicheren Wegen nachholt...und zwar in ein Land, in dem die Kinder eine Option auf Zukunft haben und nicht nur auf dahinvegetieren...würden wir was anderes für uns wollen?....wie man die Probleme grundsätzlich beseitigen könnte, das ist unumstritten...ja, aber ändert nichts am aktuellen Leid der Menschen ...große, schlaue Reden, die über der Situation stehen, aber getan wird nichts...das macht mich wütend...aber egal, ich bin eh nur ein doofer, kleiner und naiver Gutmensch...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Es wäre insgesammt humaner die Ursachen in den Herkunftsländern zu beseitigen, aber das verdürbe die Machtverhältnisse, die gewollt sind.
Die Wirtschaft hat auch kein Interesse an normalisierung und wiederaufbau der Kriesengebiete, man will die Gegend als Kunden, nicht als Konkurenz.
Maximal als billigarbeitsmärkte wie zB Indien aktzeptabel.

Absolut richtig den Menschen im Mittelmeer das Leben zu retten, aber absetzen würde ich sie an der Küste von der sie gestartet sind.
Das aktuelle System heisst : fahr in irgendeiner Nussschale aufs Meer, den Rest machen die netten Europäer für Dich.

Schuldigung, ich schweife ab.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Tja, kurz vor Advent, da kommt es vor das Zeichen und Wunder geschehen^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Glaube, weil man seine kleinen, körperlich nicht so robusten Kinder vielleicht nicht unbedingt einer Flucht durch Kriegsgebiet und einer Überfahrt mit einem Seelenverkäuferkahn übers Mittelmeer aussetzen will.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Das Prinzip ist kosten / Nutzen.
Anstatt in ein nahe gelegenes Land von ähnlicher Kultur und Sprache zu fliehen, wo man ewig in Zeltlagern eingelagert wird und nichts zu tun hat als auf Frieden in der Heimat zu warten, geht man in ein Land mit maximaler sozialer und finanzieller Versorgung, das einen Nazi- Vergangenheits- Komplex hat und desen Politiker am liebsten mit sozialer Kompetenz Augenwischerei betreiben.

Familienzusammenführung dient der Imagepflege der Politik und der Organisierenden. Anstatt in den Herkunftsländern Ursachen zu beseitigen, importieren wir uns noch ein paar "Facharbeiter". Die Politik verweigert pragmatische Lösungen, weil die als unmenschlich verteufelt werden.

Die Einzelschicksale sind oft tragisch, dennoch ist es falsch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2017
Ich habe keine Kinder und keine Liebsten... Und nur weil ich ganz anders "gestrickt" bin, habe ich deshalb besondere Rechte?
Ich verstehe das Prinzip nicht...
@Schoggi, die Leute sind FLÜCHTLINGE, die haben sich größtenteils nicht mal eben entschlossen, ein paar tausend Kilometer weiter in ein völlig fremdes, kaltes (naja, im Moment) Land zu begeben. Das sind arme Hunde, in deren Heimat die Familie ihr höchstes Gut bedeutet, nicht wie wir, die da ganz anders gestrickt sind. Würdest Du dir keine Sorgen um deine Kinder und deinen Ehepartner machen? Und deine Liebsten bei dir haben wollen? Viele sind ganz alleine hier, die haben nicht so einfach Freunde - auf der Flucht muss man schauen, zu überleben unter tausenden Fremden, wenn man sich mit jemandem versteht, kann man nicht sicher sein, ob er am nächsten Tag noch da ist oder die Reise überlebt. In den Camps sind viele isoliert - es gibt nicht "die Flüchtlinge", da gibt es viele verschiedene Sprachen und Volksgruppen.

Und der Familiennachzug beschränkt sich auf Ehepartner und Kinder. Ich will nicht wissen, wie viele alte Leute in den gefährlichen Regionen ums Überleben kämpfen.

Edit: Ihr wart schneller... :-)