Familiennachzug, wieso eigentlich?
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Einfach mal ganz naiv gefragt, wieso gibt es so etwas eigentlich?
Wenn ich in ein fremdes Land ziehe, dann bin ICH das, der dort hin zieht. Wieso sollte ich das Recht darauf haben, meine Familie nach zu ziehen?
Die Ehefrau vielleicht, aber wieso die kranke Oma?
Ist Integration nicht zwingend, wenn man alleine in der Fremde ist?
Wenn ich jetzt plötzlich wieder die alten Sttrukturen um mich habe, habe ich dann noch einen Druck mich anzupassen?
Ich verstehe das Prinzip einfach nicht...
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Weil es ja weniger darum geht, wenn ich irgendwohin ziehe, sondern, wenn ich flüchten muss (und abgesehen davon meist die restliche Familie ebenso in Gefahr ist, nur mit zwei kleinen Kindern und schwanger flieht es sich recht beschwerlich, bspw.).
Rein praktisch, ein Mann flieht vor politischer Verfolgung aus einer Diktatur. Ist es realistisch , dass seine Ehefrau und seine Kinder nicht nachkommen dürfen? Über welchen Zeitraum wird das sein? Ist klar ob und wann das Unrechtsregime abgeschafft werden wird? Ist seine Familie solange in Sicherheit (da diese ja sehr häufig als Druckmittel benutzt werden)?
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Gerade mal geschaut, der Familinennachzug gilt nur für Kinder oder für die Eltern von Minderjährigen. Oma ist draußen.
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Japp, @Hanna
@Schoggi, die Leute sind FLÜCHTLINGE, die haben sich größtenteils nicht mal eben entschlossen, ein paar tausend Kilometer weiter in ein völlig fremdes, kaltes (naja, im Moment) Land zu begeben. Das sind arme Hunde, in deren Heimat die Familie ihr höchstes Gut bedeutet, nicht wie wir, die da ganz anders gestrickt sind. Würdest Du dir keine Sorgen um deine Kinder und deinen Ehepartner machen? Und deine Liebsten bei dir haben wollen? Viele sind ganz alleine hier, die haben nicht so einfach Freunde - auf der Flucht muss man schauen, zu überleben unter tausenden Fremden, wenn man sich mit jemandem versteht, kann man nicht sicher sein, ob er am nächsten Tag noch da ist oder die Reise überlebt. In den Camps sind viele isoliert - es gibt nicht "die Flüchtlinge", da gibt es viele verschiedene Sprachen und Volksgruppen.

Und der Familiennachzug beschränkt sich auf Ehepartner und Kinder. Ich will nicht wissen, wie viele alte Leute in den gefährlichen Regionen ums Überleben kämpfen.

Edit: Ihr wart schneller... :-)
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Ich habe keine Kinder und keine Liebsten... Und nur weil ich ganz anders "gestrickt" bin, habe ich deshalb besondere Rechte?
Ich verstehe das Prinzip nicht...
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Das Prinzip ist kosten / Nutzen.
Anstatt in ein nahe gelegenes Land von ähnlicher Kultur und Sprache zu fliehen, wo man ewig in Zeltlagern eingelagert wird und nichts zu tun hat als auf Frieden in der Heimat zu warten, geht man in ein Land mit maximaler sozialer und finanzieller Versorgung, das einen Nazi- Vergangenheits- Komplex hat und desen Politiker am liebsten mit sozialer Kompetenz Augenwischerei betreiben.

Familienzusammenführung dient der Imagepflege der Politik und der Organisierenden. Anstatt in den Herkunftsländern Ursachen zu beseitigen, importieren wir uns noch ein paar "Facharbeiter". Die Politik verweigert pragmatische Lösungen, weil die als unmenschlich verteufelt werden.

Die Einzelschicksale sind oft tragisch, dennoch ist es falsch.
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Glaube, weil man seine kleinen, körperlich nicht so robusten Kinder vielleicht nicht unbedingt einer Flucht durch Kriegsgebiet und einer Überfahrt mit einem Seelenverkäuferkahn übers Mittelmeer aussetzen will.
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Tja, kurz vor Advent, da kommt es vor das Zeichen und Wunder geschehen^^
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Es wäre insgesammt humaner die Ursachen in den Herkunftsländern zu beseitigen, aber das verdürbe die Machtverhältnisse, die gewollt sind.
Die Wirtschaft hat auch kein Interesse an normalisierung und wiederaufbau der Kriesengebiete, man will die Gegend als Kunden, nicht als Konkurenz.
Maximal als billigarbeitsmärkte wie zB Indien aktzeptabel.

Absolut richtig den Menschen im Mittelmeer das Leben zu retten, aber absetzen würde ich sie an der Küste von der sie gestartet sind.
Das aktuelle System heisst : fahr in irgendeiner Nussschale aufs Meer, den Rest machen die netten Europäer für Dich.

Schuldigung, ich schweife ab.
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Aktuell ertrinken Menschen, werden Menschen verfolgt und erschossen...ein guter Freund von mir , Arzt, ist bei SeaWatch mitgefahren und hat tote Babies aus dem Meer gefischt, weil irgendeine dieser Nussschalen gekentert ist ....vielleicht könnte das eine der "ehrenlosen", "feigen" Gründe sein, dass man seine Familie lieber auf sicheren Wegen nachholt...und zwar in ein Land, in dem die Kinder eine Option auf Zukunft haben und nicht nur auf dahinvegetieren...würden wir was anderes für uns wollen?....wie man die Probleme grundsätzlich beseitigen könnte, das ist unumstritten...ja, aber ändert nichts am aktuellen Leid der Menschen ...große, schlaue Reden, die über der Situation stehen, aber getan wird nichts...das macht mich wütend...aber egal, ich bin eh nur ein doofer, kleiner und naiver Gutmensch...
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Sternentänzerin, keineswegs bist Du das, aber die Option der Rettung ist doch genau das, was diese Leute dazu bringt Ihre Leben auf dem Mittelmeer zu riskieren.
Unterbindet man dies, rettet man konkret Leben.

Findest Du nicht, das die Heimat zu befrieden und zurückzukehren (oder besser gleich dort zu bleiben)
viel besser ist, als sich in einer fremden Kultur neu einzurichten, fern der Freunde und Verwandschaft.
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Three Lions: Das "berühmte" T-Shirt für 3 Euro? Schuld ist IMMER
NUR die Politik und ,ganz vergessen, die Konzerne.
Die Frage war nicht: wie gehen wir mit der Situation in zB Syrien um; wo müssen wir ansetzen, um Flucht unnötig zu machen, sondern die Frage war, warum ein Mensch, der in ein anderes Land "reist", letztendlich seine Familie nachholen möchte.

Einfach mal davon ausgehend, dass der TE von geflüchteten Menschen spricht, die nicht freiwillig ihr Land verlassen haben, finde ich die Frage, warum dieser Mensch seine Familie aus dem Kriegsgebiet nachholen möchte, schon fast zynisch.

Ist es nicht nachvollziehbar, dass ein Mann seine Frau und seine Kinder in Sicherheit wissen möchte? Diese Menschen kommen aus einem Kulturkreis, wo Familie das bindenste Glied ist; Familie ist heilig und wichtig.Diese Familien kommen aus Kriegsbebieten, die nicht zur Ruhe kommen.

Wie hier schon angesprochen wurde, ist keine Flucht eine Wellnessveranstaltung mit 5-Gänge-Menü, sondern eine lebensgefährliche, unberechenbare und zudem teure Angelegenheit ohne jegliche Gewissheit und Gewähr.
Soviel zu der Frage, warum ein Familienmitglied die anderen zurücklässt und alleine flieht.

Integrationsbeauftragte sagen, dass Integration am besten in Familie gelingt, das wäre das kleine Einmalseins der Sozialpolitik. Wie soll denn ein Mann, der absorbiert ist von der Sorge um seine Familie noch Ressourcen für Integration haben?? Wie soll ein Mensch, der seine Familie im Bombenhagel wähnt, an Zukunft denken, wenn die Zukunft die Sicherheit und das Überleben seiner Familie ausschließt??
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Es ist halt schlicht nicht so einfach die ganze Welt zu befrieden ...
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Wer gegen Flüchtlinge ist, ist egoistisch. Aber ist Egoismus falsch, ist die Kernfrage.
in der Nähe von meiner Wohnung befindet sich ein Flüchtlingsheim, in dem die Erstaufnahme für unsere Gegend erfolgt. Ich fahre täglich mehrfach daran vorbei und kann nur eines feststellen, dass es zum Großteil sehr junge Männer sind, welche sich dort aufhalten (meist um die 20) und ich glaube nicht, dass der Großteil von Ihnen Familienväter sind, welche aus Angst um das Leben ihrer Kinder allein geflohen sind...Mittlerweile wurden Statistiken bekannt gegeben und aus diesen ist ersichtlich gewesen, dass zumindest bei uns meist alleinstehende, junge Männer sich auf den Weg nach Deutschland gemacht haben. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man der Armut entfliehen möchte, aber gerade junge und gebildete bzw ausgebildete Menschen sind wichtig, um ein kriegsgebeuteltes Land wieder menschenwürdig aufzubauen.
Ich kann Deine Beobachtungen bestätigen,@Glückgefühl, aber diese Männer sind nicht von Familienzusammenführung betroffen. Sie sind nicht minderjährig und dürfen somit ihre Eltern nicht nachholen.
Es gibt sie aber, die Familienväter, die alleine gekommen sind, es gibt sogar vereinzelt Frauen, die ohne ihre Familie gekommen sind. Die Anzahl der nachkommenden Familien wäre also nicht, wie angenommen, so dramatisch hoch, weil "Familie" ganz eng ausgelegt wird. Oma, Opa und Tanten müssen tatsächlich in zB Syrien bleiben...
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Ich denke, Integration klappt besser, wenn die Familie dabei ist und man sich gemeinsam ein neues Leben aufbaut, in Frieden und Freiheit.
Wenn ich mir vorstelle, in einem fremden Land zu sitzen, ohne meine Familie, nicht zu wissen, wie es ihnen geht, dann würde mich dieses neue Land herzlich wenig interessieren und ich würde mich nicht wenig bis kaum in die Gesellschaft integrieren. Das hat doch den Beigeschmack eines kurzen Zwischenstopps.

Sicher, es wäre am Besten, in den Herkunftsländern so gute Bedingungen zu schaffen, dass die Menschen dort gar nicht an Flucht denken müssten. Frieden, genug Nahrung für alle, medizinische Grundversorgung und eine Zukunft. Aber so lange das nicht geht, finde ich, muss man seine Verantwortung übernehmen und Familien eine Zusammenführung ermöglichen.
@Glücksgefühl: genau. Die Familien im Herkunftsland wollen dem "besten" Mitglied der Familie, dem überlebensfähigsten eben, eine Chance auf ein besseres Leben ermöglichen - und diese jungen "Männer" sind meistens nur Jungs, die hier oft noch als Kinder angesehen würden, 15 bis 17 Jahre alt...auf denen lastet oft schon die Sorge für den Rest der Familie im Heimatland. Die können nix dafür... die, die ich kenne, lieben Fußball und Gummibärchen, hören Musik und haben Träume von der Zukunft - so wie überall auch. Stellt euch doch mal vor, das wären eure Kinder. Und das weiß ich sicher: es sind Kinder dieser Welt, mit demselben Recht auf Frieden und Sicherheit wie wir auch.

*gutmenschbapperleinsammel*
@Chaos_Queen, es ging um den Familiennachzug. Da schicke ich doch nicht die schwächsten Familienmitglieder auf eine Reise ins Ungewisse. Aber ich glaube, wir können uns nicht wirklich alle vorstellen, wie das in so einer bedrohlichen Ausnahmesituation (hier jedenfalls) ist.