Falsche Verdächtigungen
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Ich mache jetzt auch mal den Otto Normal Bürger und sage:

Umgekehrt kommt es (dass Opfer erst gar keine Anzeige erstatten, weil sie Angst haben, auszusagen vor Gericht) wohl häufiger vor und wäre sicher auch eine Diskussion wert.

Die Zahl der zu Unrecht inhaftierten ist mit Sicherheit WESENTLICH geringer als die Zahl der unrechtmäßig nicht-inhaftierten.
@Miss Jenny

Es wurde doch bisher alles sehr ruhig und verständlich diskutiert, formuliert und dargeboten.

Die, die bisher eine Äußerung Vornamen, haben verstanden, was Rudi damit sagen wollte.
Ich hoffe auch, dass meine genannten Beispiele dazu beitrugen.
Ich weiß, Du gehörst zu denen, die alles bis ins Kleinste aufgedröselt haben möchte, aber das muss eben nicht immer sein, weil zunächst im Allgemeinen darüber geschrieben wurde.

Ändern kann und möchte ich unsere Gesetzeslage nicht, auch wenn ich persönlich eben nicht immer mit den Urteilen einher gehe. Wie ich schon für mich erklärte, bin ich ein Mensch, der eben emotional reagieren würde, denn ich bin juristisch absoluter Laie.
Dennoch halte ich an unserem Rechtsstaat fest!
Wir diskutieren hier ganz entspannt über Meinungen nicht über bestimmte Fälle. Wer möchte kann gerne welche angeben.
Details werden nicht benötigt, das ginge zuweit, wird auch nicht gefordert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.01.2021
Es gibt so viele Fälle....

Ja, aber gibt es die denn wirklich in so großer Zahl? Wo denn? Und wann denn?
Wenn mal darüber berichtet wird, dann sehr groß, deshalb mag es so erscheinen als gäbe es so viele Fälle wo etwas derart schiefläuft - so wie bei Flugzeugabstürzen kommen aber eine unfassbar große Zahl von Flugzeugen heil an, von denen halt nicht jedes Mal groß berichtet wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.01.2021
Ähem - also bevor ich VÖLLIG bei Rudi bin, würde ich den Fall gern mal konkret sehen und nicht nur so grob nacherzählt, also wie alt der Schüler ist, welche Zeugen das waren, was eine "Handvoll" Sozialstunden bedeutet (wohl kaum lediglich 5 Sozialstunden?), warum das so scheinbar einfach war - das kann nicht die Schuld eines einzelnen Schülers sein, da muss bei den Erwachsenen im Umfeld, der Schule und der Polizei auch einiges schiefgelaufen sein und im Argen liegen.
So wischi-waschi kann man doch nicht darüber diskutieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.01.2021
@Rudi
Ich bin da persönlich auch VÖLLIG bei dir :o/
So etwas ist wirklich erschütternd.

Umgekehrt wäre es auch fahrlässig, wenn man jemanden, der von mehreren Personen der Misshandlung Kinder beschuldigt wird, einfach so weitermachen zu lassen.
Da gibt es aktuell den Fall der Kindergärtnerin, durch die ein Kind zu Tode gekommen ist. Sie war ja auch schon in vorherigen Stellen auffällig.

Manchmal ist es leider falsch, egal was man macht.

Dennoch würde ich auch sagen, dass die Strafe für so ein Vorgehen nicht angemessen ist.
Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass es in dem Fall um ein Kind geht.
Da kann man natürlich weiter diskutieren inwiefern Kinder strafmündig und in welchem Ausmaß sein sollten.
Sowas ist furchtbar!!

Es gibt so viele Fälle....
Ich muss immer wieder an die kleine Peggy Knobloch und dem Ulvi denken.
Da wurde ein Behinderter vorgeführt, damit man was vorzuweisen hatte.

Solche Reportagen laufen oftmals auf ZDF Info. Immer sehr interessant!
Zudem werden ja jetzt auch immer mehr alte Fälle aufgeklärt, weil man eben in allem sehr viel weiter ist.

Ein weites Thema....
Ja, natürlich muss man sich damit abfinden, aber es ist schon krass.

Ich hatte vor kurzen eine Unterhaltung mit einer Bekannten, Lehrerin.
Sie erzählte das ein Schüler sie angezeigt hat, wegen Gewalt.
Suspendiert, Mann weg, Kinder weg, und weitere Unannehmlichkeiten.
Untermauert durch "Zeugen".

Bei der Verhandlung kippte dann ein Zeuge um und das ganze flog auf.
Schüler bekommt Handvoll Sozialstunden.

Ihr Leben ist ruiniert, zwar klar gestellt, aber trotzdem mit Beigeschmack.

So einfach geht das.
Rudi, ich verstehe Dich total.... Und ich empfinde ja ebenso, aber das ist eben die emotionale Ebene.

Mir fallen viele Strafen grundsätzlich zu milde aus.
Falschparken wird sofort geahndet, werden aber Millionen hinterzogen, wird der Straftäter noch beklatscht und kommt in einen offenen Vollzug, wo er nur die Nacht im Gefängnis verbringen muss. Einfach lachhaft.

Ich bin also voll auf Deiner Seite, muss mich aber mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen abfinden....
Das ist wohl wahr.
Ich finde es einfach zu einfach, jemanden für etwas zu beschuldigen, was dieser Mensch gar nicht getan hat. Abschreckend sind dann die Urteile nicht.

Nach dem Motto "Wenn es klappt ist er/sie weg" kleine Rache, und wenn es aufliegt dann gibt's kleine Strafe und vergessen ist es.

Das Verhältnis stimmt nicht.

Vielleicht würden weniger Menschen falsch verdächtigt, wenn die Strafe umgekehrt einen erwartet wegen Unwahrheit.

Nur so ein Gedanke.
@Rudi

Wenn es lediglich um Dein aufgeführtes Beispiel gehen soll, dann werden vermutlich unterschiedliche Anklagepunkte vorliegen.
Somit fällt eine Gleichsetzung an Strafe weg.
Wir leben in einem Rechtsstaat, der nach den gegebenen Gesetzen handeln und urteilen muss, auch wenn es missfällt.
Aber schürt das nicht automatisch Falschbeschuldigungen, wenn beim Auffliegen so lasch bestraft wird? Das steht einfach in keinem Verhältnis gegen das, was dem Angeklagten blüht.
Richtig Haftentschädigung...
Natürlich ist es nicht in Ordnung wenn jemand tatsächlich 100% unschuldig hinter Gittern sitzen musste und gesellschaftlich, finanziell so komplett ruiniert ist. Die Frage ist nur wie oft kommt so etwas tatsächlich vor 🤔, in %?

Der Kollateralschaden für das Rechtssystem wäre enorm denke ich wenn man Opfer und Zeugen so nach dem Motto "Auge um Auge " unter Druck setzen würde.
Ich würde es mir unter so Umständen gut überlegen als Zeuge bei einer beobachteten Schlägerei auszusagen.

Verleumdung, Meineid muss natürlich justiziabel bleiben.
Ist immer alles eine Frage der Sichtweise.
Recht haben und Recht bekommen, sind meist 2 paar verschiedene Schuhe.
Und:
Im Zweifel für den Angeklagten.
"Schuld" muß ja auch bewiesen werden.

Ich muß gestehen, ich habe zuwenig Ahnung von Recht.
Aber gibt es nicht auch ein Strafmaß für Verleugnung und Falschbeschuldigung ?
Allerdings muß der fälschlich Beklagte dann auch Anzeige erstatten.

Das mit dem "emotionalen"Recht ist eine sehr zweischneidige Sache.
Der Lynchmop ist schnell aktiv.
Und leider meist nicht rational.
Da ist schnell ein Feuer entfacht, was auch Leben zerstört.

Zumal man die sozialen Medien nicht unterschätzen darf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.01.2021
Nicht, dass ich das als ausreichend betrachten würde... aber bekommt der zu unrecht Beschuldigte dann nicht auch eine Entschädigung vom Staat? Der hat sich ja mitschuldig gemacht. Jedenfalls in meinen laien Augen.
Hmm, ich würde gerne über das obige Beispiel diskutieren.
Falsche Beschuldigungen die unschuldige Menschen in den sozialen Ruin treiben, aber nach der Enthüllung wird der Verursacher wesentlich lascher verurteilt, als der falsch Beschuldigte.
Die Differenz ist ja enorm.
Ist das in Ordnung? Oder sollte der Beschuldigende das Urteil bekommen, was der Unschuldige bekommen hätte?
28.01.2021
Sehe ich genauso wie Herz1967:
"Otto Normal" lässt die Emotionen richten, was immer eine enorme Abweichung des juristischen Rechts ergibt. "

Leider stimmt das Gesetz nicht immer mit dem überein, was wir fühlen und was unserem Gerechtigkeitsverständnis gerecht wird.

Andererseits ist die juristische Sichtweise, der gemeinsam Nenner. Weil Emotionen so unterschiedlich sind und nicht jeder alles gleich sieht.

Irgendwo muss man sich eine Grundlage schaffen, die "objektive" Beurteilung über Sachverhalte zulässt.

Schwieriges Thema, Ungerechtigkeit gibt es leider oft..
"Otto Normal" lässt die Emotionen richten, was immer eine enorme Abweichung des juristischen Rechts ergibt.

Dieses wurde neulich sehr anschaulich im TV gezeigt.
"Der Feind" nach Ferdinand von Schirach.
Ein Fall aus zwei Sichtweisen erzählt und aufgezeigt. Dazu gab es einen Versuch, wo 100 ausgewählte Personen im Kino ihre Meinung abgeben sollten. Polizisten, Mütter und Väter, sowie Jura-Studenten.

Dort wurde sehr anschaulich gezeigt, wie das Volk, wie angehende Juristen und die Polizei urteilen würden.

Mich haben die Filme wirklich fasziniert!.... Und ja, auch ich hätte rein emotional gerichtet...., denn ich bin "Otto Normal"....
Ich löse mal eine neue Diskussion aus.

Man liest immer wieder über Gerichtsverhandlungen, dass ein(e) Angeklagte(r) eine schwere Straftat begangen haben soll, belastet durch ein Opfer.
Im Laufe der Verhandlung stellt sich aber heraus, dass alles gelogen, erfunden wurde. Aus unterschiedlichen Gründen.
Der/die Angeklagte(r) hätte eine mehrjährige Haftstrafe absitzen müssen, wärend aber das angebliche Opfer, was mutwillig falsch ausgesagt hat, nachher nur mit einer recht milden Strafe, meist Bewährung, davonkommt.

Ich finde das nicht richtig. Der Angeklagte sitzt ggf. schon lange in U-Haft, Familie, Job, Freunde alles weg, im ungünstigsten Fall sitzt er/sie Jahre lang in Haft. Unschuldig.

Im Gegenzug kommt die falsch Anschuldigend(e) glimpflich davon.
Warum wird nicht 1:1 geurteilt? Das Urteil des Angeklagten 1:1 auf die falsch Beschuldigende(r) umlegen.

Viel zu leicht kann man jemanden unschuldig beschuldigen um den/die zu ruinieren, wärend man selbst dann recht glimpflich davon kommt, wenn es denn auffliegt.

Wie steht Ihr dazu?