Fahnentage
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
"Ich denke, dass bei dir ein Bild im Kopf ist- deutsche Flagge gröhlende Nazis, denn das beschreibst du ständig in deinen Beiträgen."

Nein, DoA,
das ist in DEINEM Kopf.
Für mich ist nicht jeder der eine deutsche Flagge hißt ein Nazi.
Und nicht jeder der diese Land liebt ein Nationalist.
Ich bitte darum meine Beiträge zu lesen und Unterstellungen, nach Möglichkeit, zu vermeiden.
Und was ich "ständig" beschreibe, ist diese grausame Besonderheit des deutschen Vernichtungswillen im Gegensatz zu Kriegsbeteiligung, Kriegsschuld und Völkermord anderer Nationen.
Auch deren Vergehen sind unentschuldbar, doch nicht mit solch einer irrwitzigen bürokratischen Mordabsicht (und Vollzug) beladen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
Ach Giftzwerg,
ich fand Dich ne Weile mal wirklich interessant als Antipode, als Gegenpart mit einem gewissen Bildungshintergrund...
Mittlerweile bestehen Deine Beiträge aber nur noch aus Angriffen unterhalb jeglichen diskutablen Niveaus.
Diffamierung, Unterstellung, Polemik, unterirdische Schmähungen...
Für mich hast Du dich als Diskussionsteilnehmer komplett diskreditiert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
@Waltraud siehe Natioalstolz/Patriotismus in wikipedia bitte nach. Da ist nichts vermischt worden.

Ich denke, dass bei dir ein Bild im Kopf ist- deutsche Flagge gröhlende Nazis, denn das beschreibst du ständig in deinen Beiträgen. Das verbindest DU damit, das ist jedoch nicht die Realität von Menschen, die die deutsche Flagge hissen, bzw sich patriotisch fühlen.

Gröhlende Nationalisten sind gröhlende Nationalisten, die es in jedem Land auf dieser Welt gibt und deren Ursprung ist nicht eine deutsche Vaterlandsliebe, Nationalstolz oder Patriotismus.

Es muss sich auch niemand patriotisch fühlen, wenn er es nicht will - ich finde es nur schade, wenn es jedoch hier in Deutschland fast immer negativ bewertet wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
@DoA
Ich finde Du vermischt sehr unterschiedliche Begrifflichkeiten miteinander.
Die Zurückhaltung was das offensive Präsentieren von "Stolz" auf die eigene Nation betrifft, bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich ein "schuldbeladenes Leben führe"

Selbstverständlich trage ich keine persönliche Schuld am Massenmord der Nazis.
Doch Ausgangspunkt der Diskussion hier, ist die Frage warum in Deutschland der Stolz auf die eigene Nation, nicht wie in Finnland zB durch regelmässige Beflaggung verdeutlicht wird.

Geschichtsbewußtsein gehört für mich einfach unabdingbar zu dieser Fragestellung.
Ich freue mich für Dich wenn Deine Familie sich nicht am Massenmord beteiligt haben sollte.
Und nein, ich beziehe mich nicht nur auf die Kriegsschuld, sondern wie schon geschrieben, vorallem auf die systematische Ermordung und Enteignung von abertausenden Menschen deren Nase den Nazis nicht passte.
Und auf das Negieren dieser grauenvollen Vernichtung.

Patriotismus ist wiederum nicht automatisch gleichzusetzen mit National"Stolz".
Ich mag dieses Land und ich bin vielerlei Hinsicht vermutlich typisch deutsch (was immer das ist)
Ich lebe sehr gerne hier und bin froh über ein (noch) stabiles politisches und wirtschaftliches System und die Freiheiten die mir dies ermöglicht.
Trotzdem baue ich am Strand von Griechenland keine mit Nationalflagge bestückte Sandburg und gröhle die Nationalhymne....
Warum?
Unter anderem aus Respekt vor den Gefühlen Deiner Grosseltern.
@Heinrich_D:
Was ist z.B. mit Goethe oder Beethoven oder Dürer? Nie gelesen, nie gehört, nie gesehen? Sind Sie nur auf die 12 dunklen Jahre fixiert? Fühlen Sie sich schuldig im Sinne der Solidarschuld? Laden Sie die Sünden anderer auf sich quasi im Voraus, weil Sie spüren, dass Sie sich unter bestimmten Umständen auch zutrauen würden, z.B. Menschen zu vergasen?

Und Ihre jetzige Fahne, die immerhin das Symbol für eine deutsche Republik ist, ist um einiges älter, als die verfluchte Hakenkreuz-Fahne Ihrer Vorfahren, die die schwarz-rot-goldene Fahne abgelehnt haben.

Was haben Sie gegen "Deutschland über alles"? Weil das für Sie faschistisch klingt? Lieben Sie Ihr Land nicht über alles?

Worauf sind Sie überhaupt stolz? Auf die komische EU-Fahne, die inzwischen sogar Sterne verliert? Oder haben Sie gar keinen Stolz? Sind Sie tatsächlich so amorph?
@ DoA: Ich rede ja nicht von der individuellen Schuld einzelner Personen. Die Täter dürfen in der Hölle schmoren (was diese zu einem doch nicht erstrebenswerten Ziel macht). Und mit der institutionellen Sühne sind wir lange noch nicht durch, denk nur mal über die Kunstwerke nach, die z.T. noch in den Museen hängen, deren Kuratoren sich sperren, diese den rechtmäßigen Erben auszuhändigen oder diese zu entschädigen.
Deswegen kann ich weder auf Deutschland stolz sein noch Stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein. Ich schäme mich deswegen aber auch nicht oder streue Asche auf mein Haupt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
Mein Opa war im Krieg gegen die Deutschen und Italiener und wurde auch verwundet. Es starben Millionen Menschen und ich habe nie dafür Haß gegenüber den Deutschen und Italienern beigebracht bekommen.

In Deutschland selbst habe ich bis zum Abi das Thema Nationalsozialismus bis zum Erbrechen gehabt, ich sage jetzt bis zum Erbrechen, weil ich mir die Einredung von Schuld und Sühne für die Taten von Menschen, mit denen meine deutschen Klassenfreunde nihcts zu tun hatten irgendwann nihct mehr verständlich waren.
Ich halte nichts davon Menschen Schuld einzureden, das ist auf Dauer ein so negatives Gefühl, dessen man sich entledigen will und es dadurch sogar zu einer 180° Drehung kommen kann.

Die Menschheit an sich hat getötet, gefoltert und gemordet. Sollten sich alle Menschen schuldig fühlen und mit gesenktem Kopf laufen?

Patriotisch zu sein, heißt sich emotional verbunden zu fühlen mit dem Land, hier Deutschland.
Warum sollte man dies nicht fühlen?
Und warum sollte es nicht JEDEM Menschen gut zu Gesicht stehen nachdenklich zu sein und nicht ein gröhlender Nationalist zu sein? Warum gerade den Deutschen?
Alle haben damals zu der Situation mitgewirkt und sind verantwortlich, nicht nur die Deutschen.

Wenn jemand sich schuldig fühlen will für die Taten von seinen Vorfahren, dann soll er das, aber ich würde kein schuldbeladenes Leben führen wollen und finde es unmöglich dies quasi per Moralkeule einer ganzen Nation aufzubürden.

Da kommt ein Baby zufällig hier auf die Welt und bekommt per Geburt schon SChuld und Sühne für sein weiteres Leben???
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
@ Heinrich_D
Danke, dass Du das Unbehagen nochmal ausführlicher beschrieben hast.
Ich stimme Dir in allen Punkten zu.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
Ja, WvW so ähnlich fühle ich auch.

Sicher, auch andere Länder haben aus der Vergangenheit Dreck am Stecken, aber die Deutschen haben es geschafft, allem eine Krone aufzusetzen und ihre Verbrechen besonders bösartig und gut bürokratisiert zu verüben.
Wir Deutschen versuchen halt in allem immer besser zu sein, als die Anderen. Auch die deutschen Kommunisten in der DDR waren immer irgendwie fahnentreuer und fanatischer als ihre Brüder und Schwestern in anderen Ostblockstaaten.

Es gab durchaus Zeiten und Ereignisse, zu denen ich ein wenig stolz auf unser Land war, z.B. bei der Fußball WM 2006 wo Deutschland es geschafft hat ein fröhliches Fussballfest zu veranstalten und es positive Kommentare dazu aus der ganzen Welt gab.
Oder 2015 als 100 000de Menschen auf irgendwelchen Fluchtrouten festsaßen und drohten zu verhungern. Da hat die deutsche Kanzlerin Größe gezeigt und Humanität. Dass dabei Fehler gemacht wurden, tja sowas bleibt halt nicht aus, aber das ist ein anderes Thema (Oh, viele wetzen jetzt wieder ihre Tastaturen um mir messerscharfe Gegenposts um die Ohren zu hauen ...).

Ansonsten fällt es mir oft schwer, Gründe zu finden, wegen denen ich stolz sein soll auf dieses Land. Wenn man mal von den Verbrechen aus der sog. "dunklen Zeit" absieht, und nur die Zeit nach 45 anschaut, kommen mir auch da meine Zweifel. Wie Regierungen und Verwaltungen Massenmörder und ihre Gehilfen willig integriert haben und Gegenmeinungen unterdrückt haben. Wie Konzerne, die sich im 3 Reich dumm und dämlich verdient haben, sich hinterher wieder an die Spitze der Weltwirtschaft gegaunert haben. Dabei haben sie sich schön jahrelang aus ihrer Verantwortung gestohlen, bis ihre früheren Opfer massenweise anfingen zu Sterben.

Das ist unsere Wirtschaftsmacht, auf die alle so stolz sind, oder?

Nach dem Untergang wurde noch nicht mal die unsägliche Hymne abgeschafft zu deren Strophen die Soldaten heroisch und stolz ins Feld zogen. Es wurde nur lächerlicherweise die erste Strophe verboten, die heute aus unzähligen Kehlen gerne wieder zu lauter Orchesterbegleitung bei jedem Spiel der Nationalmannschaften gesungen werden.

Die Fahne, dieses Stückchen Stoff, das man so leicht mit der Belgischen verwechseln kann? Soll ich darauf stolz sein?

Nennt mir Gründe!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
National"stolz" orientiert sich immer an dem was WAR.
Ich sehe überhaupt keine Veranlassung gröhlend und triumphierend in der Welt aufzutreten, nachdem meine Großväter und ihre Kumpane systematisch, mit grauenvoller Konsequenz und bürokratischer Mordabsicht dieses Land "säubern" wollten.
"Säubern" von Juden, Andersdenkenden, Kommunisten, Schwulen, Lesben und Menschen mit Behinderung.
Dass sie bei der Gelegenheit auch noch die Welt von ihrer unmenschlichen Massenmord-Ideologie durch Angriffskrieg überzeugen wollten und dabei ganz locker Millionen von Toten billigend in Kauf nahmen, macht es mir nicht sympathischer.

Nein, ich gehe nicht gebeugt, in Sack und Asche durch die Welt.
Aber Hordentrieb, stolze Gröhlgesänge, Fahnengeschwenke mit Nationalstolz-Pose finde ich überall enervierend und unangebracht.
Und gerade uns Deutschen stünde nachdenkliche Zurückhaltung echt besser zu Gesicht.


Edit hat Rechtschreibfehler gefunden
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
@cop

Oh. Ich stehe zu Land und Fahne. Sogar einige Jahre in Uniform mit Sturmgewehr und im Kriseneinsatz im Balkan als auch bei der Oderflut. 7. Panzerdivision, Artillerieregiment 7. Ich hoffe das reicht als Nachweis meiner Vaterlandsliebe auch wenn das Fahnengeschwenke in der Tat nicht so mein Ding ist. Aber das Du pers. Schuld und gemeinsame Verantwortung fuer Geschichte nicht trennen kannst..nein. Das glaube ich Dir nicht.
Es stimmt, dass diejenigen, die in der Nazizeit persönlich Schuld auf sich geladen haben, langsam wegsterben. Allerdings haben wir uns bei der Strafverfolgung der Täter und der Entschädigung der Opfer wirklich nicht mit Ruhm bekleckert, zu oft haben bis in die 70er die Richter aus der Nazizeit weitergeurteilt, z.T. über die Opfer aus der Zeit. Die Profiteure der Nazizeit (Industrie und Banken) sperren sich oft noch gegen eine Aufarbeitung ihrer Rolle in dieser Zeit. Die Schuld kann nicht vererbt werden, aber die Schulden.
Mit der Aufarbeitung der DDR-Geschichte sind wir auch noch nicht durch, es wird immer wieder Menschen geben, die feststellen werden, dass mindestens eine Person aus dem Umfeld für die Stasi gespitzelt hat. Und wenn in anderen Staaten weggeschaut, totgeschwiegen und verleugnet wird, macht es das nicht besser und richtiger.
@ DoA: Wie hat Deine Familie den 2. Weltkrieg überstanden? Laut Wikipedia wurden fast 60.000 Griechen in die KZ gebracht.
Der Ist-Zustand, auf den sich der Nationalstolz beziehen soll, basiert auf einer Vergangenheit.
Und noch einmal: Nationalstolz kann der erste Schritt zur Ausgrenzung sein (WIR sind gut, DIE nicht).
"Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!" - Auf die Frage, ob er (Gustav Heinemann) diesen Staat denn nicht liebe. Zitiert von Hermann Schreiber in DER SPIEGEL, 13. Januar 1969 (aus Wikipedia)
@ Feucht von Lipwig
Wie ich schon sagte. Nationalstolz sollte sich an dem orientieren was ist uns nicht an dem was war. Die letzte Generation der Menschen, die hier deinen Angriffskrieg ausgefochten haben lebt bald nicht mehr und ich denke schon, dass "Schuld" nicht vererbt werden kann. Das wird sie scheinbar auch in anderen Ländern nicht.

Du musst weder zu diesem Land, noch zu seiner Fahne stehen. Aber man sollte aus der Vergangenheit lernen und nicht in ihr leben, da hilft auch dein Sarkasmus nicht...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
Total schlimm wie immer alle wegen des vergasens von Menschen und des doofen Angriffskrieg hier immer alle noch auf D. rumhacken. Das ist doch total lange her und wir haben uns das schon lange selbst vergeben. Seid doch mal so richtig Stolz auf eure Ahnen. Die haben doch alles aufgebaut (nachdem sie 2 Kriege verloren und Kinder ins Gas gejagt haben). Fahne hoch! Die Strasse frei!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
@herzenssucher....wenn ich das schon lese...DIE Deutschen, die heute leben, haben doch kein Krieg begonnen. Das Gefühl von Scham und Schuld einem ganzen Volk übergeben zu wollen finde ich total schlimm.
D besteht nicht nur aus zwei Weltkriegen und Nazis. Das ist ein Teil der Geschichte dieses Landes. Und es ist auch nicht vergessen.
2017 ist D so beliebt, dass Menschen in Scharen hierher kommen.
Würdest du das mit einem Menschen machen? Also ihn schlecht stellen, weil der Großvater und Urgroßvater zB Verbrecher waren? Oder würdest du da nicht eher schauen, wie derjenige heute ist?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
Keine Sorge. In Deutschland wird reichlich geflaggt. Jeden Morgen zieht in jeder Kaserne die Wache auf. Begrüsst in "Achtung" die heilge Landesfahn und holt sie Abends mit erheblichen Personalaufwand auch wieder ein. Auch andere Staatliche Stellen sind stets beflaggt und hin und wieder wird sogar "Halbmast" angeordnet. puuh. Also alles halb so wild. Hier wird also auch die Fahn geschwungen. Das die stolzen Finnen, die unter ihrem vortrefflichen Marschall Mannerheim ja in Nibelungentreue fest an Nazi Deutschlands Seite fochten, als Brüder in Waffen, noch mal besonders gern die Fahne schwingen das mag wohl sein. Keine Ahnung. ;-)
@ dagmar
Welche Werte für ein Land wichtig sind und was wir gemeinhin als "Tugenden" bezeichnen ist ja auch einem Wandel unterworfen. Es ist für mich nur essentiell, dass man da ein einheitliches Verständnis hat.

Auch dein Satz:
Da denke ich wohl vllt eher "europäisch".
Ist so eine Geschichte, die man durchaus für sinnvoll erachten kann. Leider hat die EU noch viel WENIGER klare und vor allem umgesetzte Werte, als es die einzelnen Länder für sich schon haben.
Die "EU" ist somit also ein noch weitaus fiktiverer Begriff als Deutschland es ohnehin schon ist.
Klar ist die EU ein Staatenbund und Deutschland ist ja auch ein Staat, aber beim Thema Nationalstolz oder eben Identifikation geht es ja um die Werte, die solch ein Staat oder solch eine Gemeinschaft auch LEBT. Es geht also nicht darum, was einem jeder Politiker vorquatscht, was wir denn alle gerne hätten oder moralisch "toll" finden würden aus welchen Motiven auch immer, sondern darum, was davon dann auch wirklich umgesetzt wird. Denn man identifiziert sich dann ja mit einem IST-Zustand und nicht bloß einer fiktiven Idee. Ich denke das macht es aber Menschen wie dir auch leichter, weil je schwammiger dieser Begriff ist und je weiter er von einem selbst "weg" ist, desto weniger betrifft es ja auch meine ganz persönliche Lebensweise. Ab einem gewissen Punkt müsste ich ja sonst auch mein Leben und Handeln an diesen Grundsätzen ausrichten. Nur dann hätte man es wirklich geschafft diese gemeinsame Identifikation zu erreichen und meine Wahrnehmung zeigt mir eben, dass dies nirgendwo in West-Europa mehr wirklich der Fall ist. Ob man das nun gut oder schlecht finden will...
Es gibt ja auch Menschen, die das sogar toll finden.


Welchen "Inhalt" hat nationaler Stolz, den ich dann mit einer Flagge anzeige ?
Ich fände es wichtig, dies erstmal zu klären.

Wenn diese Werte einigermaßen transparent und auch nachvollziehbar z.B. für Außenstehende sind, dann zeigt eine Identifikation mit diesem Land und damit auch mit dessen Werten, dass man hinter diesem gemeinschaftlichen Gefüge steht. Natürlich kann man damit trotzdem in einigen kleinen Punkten mit gewissen Dingen nicht einverstanden sein, aber man fühlt sich als Teil dieser Gemeinschaft und geht in der Mehrheit der Punkte mit dieser Konform würde ich sagen. Das ist zumindest meine Interpretation. Wäre doch einmal spannend das von anderen zu hören. Wie ist das denn bei dir? Wann würdest du eine Deutschlandfahne hissen?


Ein ausgeprägtes "Heimatgefühl" habe ich nicht "gelernt", bzw ich bin eben sehr weltoffen geprägt worden.
Ich denke es geht dabei auch weniger darum, wo man her kommt als darum wo man ist.
Und ich denke diese Identifikationskrise würde auch dem ganzen Flüchtlingsthema enorm gut tun.
Selbst wenn du z.B. türkische oder libanesische Wurzeln hast, aber hinter der deutschen Fahne stehst, dann vertritt man in meinen Augen eben auch die Werte dieses Landes. Für mich ist der Umkehrschluss eben, wenn ein Türke eben eine türkische Fahne hisst, dass ihm diese Kultur und Werte eben näher sind als die von Deutschland. Er identifiziert sich eben mit der Türkei und nicht mit Deutschland, auch wenn er hier lebt zum Beispiel. Ich möchte noch hinzufügen, dass ich dabei diese Identifikation gar nicht werten möchte und es dieser Person ja frei steht zu wählen hinter welchem "Land" man steht. Insbesondere wenn es im Falle von Einwanderern oder Flüchtlingen ja auch das Heimatland ist, welches einen ja auch geprägt hat in manchen Fällen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.10.2017
@Cop
Ich glaube, es wird ja schon schwierig sich festzulegen, was denn "deutsche" Tugenden und Werte sind.
Ist ein Gemeinschaftsgefühl , Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit- oder Zusammengehörigkeitsgefühl
zwangsläufig an das Land Deutschland gebunden ? Ich glaube, dies macht jedes Land und seine Menschen irgendwie aus.
Da denke ich wohl vllt eher "europäisch".

Das Gefühl von "egal" habe ich nicht gesagt. Aber eben nicht stolz "deutsch".

Was genau macht denn unsere Kultur aus ???
Da wird es ja schon schwierig, weil es da wohl sehr unterschiedliche Ansichten gibt.

Welchen "Inhalt" hat nationaler Stolz, den ich dann mit einer Flagge anzeige ?
Ich fände es wichtig, dies erstmal zu klären.

Mich erkennt man im Ausland meist schnell als "deutsch", eben weil ich ziemlich direkt bin.
Die Rheinländerin wird auch oft "erkannt".... Lach. Ich quatsche mit jedem, ob er will oder nicht.
Ich komme sogar mit Nordlichtern ins Gespräch....auch zu mehr, als moin, schmunzel.
Äußerlich werde oft Südeuropäisch eingeschätzt.
Dabei habe ich sogar Wickingergene. Unter anderem. Meine Vorfahren kamen aus allen Himmelsrichtungen.
Meine Familie hat sich viel im Ausland "rumgetrieben". Von auswandern bis hin zu tätig beim Auswärtigen Amt.
Ein ausgeprägtes "Heimatgefühl" habe ich nicht "gelernt", bzw ich bin eben sehr weltoffen geprägt worden.

Wie gesagt. Ich lebe gerne in Deutschland.
Aber ich mag auch Europa und viele Dinge aus vielen Ländern.
@ Dagmar
Ok, ich gebe zu. Ich habe auch nicht ein so sehr ausgeprägtes "Heimatgefühl".
Ich glaube das ist aber eben auch das Problem an der ganzen Sache.

Wenn man eher der Typ Mensch ist, dem das alles egal ist und der sich mit einer "Gemeinschaft" oder einem "Staat" nicht identifizieren kann, dann sind das meistens Menschen, die eher sehr stark auf sich selbst schauen. Die identifizieren sich eher mit sich selbst und ihrem Umfeld und leben auch für dieses. Also werden auch Entscheidungen im wesentlichen danach getroffen und nicht auf einer Basis, wo man darüber nachdenkt, wie das sich nun auf die große Gemeinschaft auswirkt.
Ich denke für einen privat ist das auch legitim, aber das Problem ist für mich eher, dass es immer mehr dieser Menschen gibt und diese Denke auch in die Politik getragen wird. Daher sieht man immer mehr, dass sich Kommunal oder Klientel Politik durchsetzt und eben keine Entscheidungen mehr für die Gesamtheit von Deutschland getroffen werden.

Ich denke auf die Weltkriege kann man bei weitem nicht stolz sein, aber wie schon gesagt wurde hat ja jedes Land dieser Erde ein paar dieser dunklen Flecke. Ich habe ja auch kein überschwänglich positives Verhältnis zu Menschen und hänge da auch nicht an einzelnen Personen, die in Deutschland gelebt haben.
Es kommt mir viel mehr auf die gesellschaftlichen, also die GEMEINSAMEN Dinge an, die man bewegt oder jeden Tag bewältigt. Auch unsere Tugenden, auch wenn viele davon leider immer mehr bröckeln.
Ich finde eine Kultur macht eben auch eine gewisse Beständigkeit und eine Ausrichtung in ihren Werten aus. Wenn alles "egal" und "multikulti" ist, dann verliert man eben seine Kultur.
Das passt einigen vielleicht ganz gut, weil sie in der heutigen Zeit sowieso nur daran interessiert sind "ihr Ding" zu machen, aber ich denke als Gemeinschaft kann man nur wirklich etwas leisten oder funktionieren, wenn es klare Grenzen und auch Regeln des Zusammenlebens gibt, die für ALLE gelten ohne Ausnahme. Das wird in Deutschland leider immer schwieriger und wenn, dann würde ich aus diesem Grund sagen, dass ich mich nicht mehr mit Deutschland identifizieren kann, weil dieser Begriff "Deutschland" und die Werte, die es mal hatte immer substanzloser werden. :(
an den öffentlichen Gebäuden wird am Wahltag beflaggt oder an allen gesetzlichen Feiertagen, welche den Staat betreffen...zum Beispiel Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober, volkstrauertag...
oder zu bestimmten Anlässen. auf Anordnung des Bundespräsidenten zum Beispiel
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.10.2017
Hmm, ich glaube, daß es leider immer noch oder wieder Leute gibt, die gerne dunkle Vergangenheit ausblenden wollen.

Ich bin froh in diesem Land geboren zu sein.
(Was ja auch ein Stück Zufall ist. Denn nach dem letzten Krieg sind viele Menschen ja "geflüchtet" und haben sich wo anders niedergelassen, als in den Orte, in denen sie geboren wurden )

Ich lebe hier gerne und kann auch genießen, in einem stabilen demokratischen Land zu leben. Mit vielen Freiheiten und relative Wohlstand usw.
Aber Nationalstolz ist mir irgendwie fremd.
Ich gestalte ein Land und seine Kultur jetzt. Vor mir waren es andere Generationen. Warum soll ich auf diese Menschen "stolz" sein. Ich bin froh über deren gute Leistungen und Auswirkungen auf unsere jetzige Gesellschaft. Aber stolz ?
Ich mag vieles in Deutschland. Aber nicht alles und weiß Gott auch nicht jeden, der sich "deutsch" nennt.

Ok, ich gebe zu. Ich habe auch nicht ein so sehr ausgeprägtes "Heimatgefühl". Wenn es notwendig würde, wäre ich auch gut in der Lage , den Ort oder das Land zu wechseln. Unter bestimmten Bedingungen würde ich hier auch nicht mehr leben wollen.
Ich fühle mich in der deutschen Sprache beheimatet. Wohl auch, weil ich sie am besten verstehe und mich in ihr am ausdruckreichsten formulieren kann. Und Kommunikation ist mir wichtig.


Fahnen bedeuten mir nichts. Zur WM hatte ich mal kurz angenervt von den ganzen Fähnchen, eine Piratenflagge am Auto, lach.
Auch, weil mich Fußball nicht die Bohne interessiert. Noch nicht mal zur WM.
Möge die bessere Mannschaft mit dem meisten Glück gewinnen,*bösegrins*

Ich kann mich sonst nur an Fahnen zum Weißen Sonntag und so erinnern, also mehr aus religiösen Gründen. Und vor öffentlichen Gebäuden fallen sie mir meist nur auf, wenn sie auf Halbmast gesetzt sind.
@Finnlady
Das sehe ich ähnlich. Ohne eine Verantwortung minimieren oder wegleugnen zu wollen, haben auch einige andere Nationen dunkle Stellen in ihrer Historie. Es wird nur nicht so plakativ drüber gesprochen, sondern lieber weggeschwiegen. Was ist z. B. mit den augehobenen Massengräbern in den ehemaligen jugoslawischen Regionen?

Beflaggung kenne ich nur aus der Oberpfalz. Aufgrund ihres starken Lokalpatriotismus haben nicht wenige im Garten ganzjährig die Bayern-Flagge gehisst. Aber eben "nur" die Bayern-, nicht die Deutschland-Fahne.
Aber hat nicht jede Nation irgendwo ein dunkle Vergangenheit? Und sollte nicht Langsam genug sein sich immer mit dem schlechten was passiert ist zu identifizieren? Keiner sagt wir sollen vergessen oder verleumden.
Wenn ich mir die deutsche Bilanz der letzten 117 Jahre anschauen, sehe ich, dass wir 2 Weltkriege begonnen haben und damit für den Tod von mehreren Millionen Menschen verantwortlich sind.
Kann ich darauf stolz sein? Kann ich überhaupt auf die Errungenschaften meiner Vorfahren stolz sein?
Viele Menschen aus der ehem. DDR können stolz sein, dass sie die Diktatur besiegt haben.
Nationalstolz kann schnell zu einer Waffe gegen Andersdenkende und Fremde werden, wie in den USA, in der Türkei, in China oder auch wieder bei uns.
Beflaggt wird schon der Höhepunkt war wohl die WM 2006 in Deutschland. Überschwenglicher Nationalstolz, der nach außen getragen wird hat aber nicht mehr unbedingt Tradition in Deutschland - in manchen Gegenden kommt da Regionalpatriotismus aber recht nahe ran.