Fahnentage
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

@ Musikschreiber

'Ich verstehe den Grund der Diskussion nicht so ganz. Viele staatliche Institutionen hissen ganzjährlich die deutsche Fahne, andere zu bestimmten Anlässen. '

Ich finde die Diskussion recht interessant, vor allem in Hinblick, dass ich es mit meinem finnischen Freund diskutieren kann und nicht nur meine Meinung und mein Wissen( was nach 10 Jahren Finnland nicht mehr so toll ist)einbringen kann. Er findet es gut hier verschiedene Meinungen zu lesen um sich auch ein Bild machen zu können.

Ich ging mir ja nicht darum jemanden zu überzeugen solche Tage in Deutschland zur Pflicht zu machen.
@ Musikschreiber
Sehr gut geschrieben. Vor allem dem Absatz:
Und um mögliche Gegenfragen gleich vorab beantworten: Ich schließe aus, mit meinem heutigen Bewusstsein Menschen zu vergasen, aber nicht, dass ich bei einer anderen Sozialisation und somit einer anderen Bewusstseinsbildung zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit fähig gewesen wäre. Eben deshalb denke ich, dass die Gesellschaft die Erinnerung an die deutschen Verbrechen im Sinne zukünftiger Generationen bewahren muss, damit diese sich nicht wiederholen können.
kann ich nur zustimmen und wenn man die Geschichte in diesem Kontext betrachtet, dann ist das auch in meinen Augen sehr sehr wichtig. Man sollte dabei nur nicht vergessen, dass es eben auch ein Deutschland im hier und jetzt gibt und somit sich selbst oder anderen nicht die Möglichkeit nehmen vielleicht auch auf andere "richtige" Dinge außer dem Faschismus stolz zu sein.
Ich denke, dass Deutschland trotz dieser dunklen Zeit und der zwei Weltkriege nicht nur das ist, was es ausmacht. Aber das ist eben auch eine sehr individuelle Empfindung, die vielleicht auch nicht zu Letzt durch das eigene gesellschaftliche Umfeld und die gelebte Politik geprägt wird.
@ dagmar
Was die Empfindlichkeit einiger User hier angeht muss ich dir Recht geben, dass sie mir ziemlich egal ist. Das liegt ja nicht daran, dass ich mir der Wirkung nicht bewusst wäre, aber ich werde diese User nicht in Watte packen, weil sie selbst ja auch ziemlich gut austeilen können. Es kommt halt auch immer darauf an wie gut man dann einstecken kann. Es geht hier ja auch um nichts und ich habe klar geäußert, dass es dabei um meine Meinungsäußerung geht.

Das Problem ist ja an der Stelle nicht, ob man nun die Farbe Rot sehen kann oder nicht. Es geht darum, dass einem verkauft werden soll, dass dies eine wichtige Farbe ist und da bin ich nun mal anderer Meinung. Wie gesagt, der Trugschluss man könne Dinge nicht nachvollziehen, nur weil man nicht so Reagiert, wie einige Damen und Herren es hier gerne so hätten mag für das eigene Ego eine gute Entschuldigung sein, trifft aber leider nicht zu.

Und nur aus diesem Grund trifft mich die ganze Geschichte auch nicht, da sie keinen höheren Anspruch hat als die persönlichen Empfindlichkeiten zu schonen. Dann sollte man sich aber auch selbst mal Gedanken über seine Art und seine Meinung machen, denn das Leben ist ja keine Einbahnstraße und das gilt für JEDEN und nicht bloß einen ShadowCop. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2017
@Bricriu Nemthenga

Auch wenn ich Heinrich_Ds Wunsch respektiere, auf Ihren Beitrag nicht zu antworten, möchte ich es gerne tun. Es soll ja nicht wieder heißen, man würde Leute wie Sie ganz antidemokratisch ignorieren.

Zitat: "Was ist z.B. mit Goethe oder Beethoven oder Dürer? Nie gelesen, nie gehört, nie gesehen? Sind Sie nur auf die 12 dunklen Jahre fixiert?"

Ich fürchte ja, dass Ihr Blick zu fixiert ist, weshalb Sie möglicherweise dazu neigen, diese "12 dunklen Jahre" losgelöst von der vorangegangenen Geschichte zu betrachten.
Sie führen drei kulturgeschichtlich relevante Deutsche ins Feld, die zu jener Zeit übrigens noch gar keine Deutschen (im heutigen Sinne) waren, weil das Deutsche Reich und somit der erste deutsche Nationalstaat erst nach dem Tod aller von Ihnen genannten Personen entstand.
Zuvor gab es einen territorialen Flickenteppich, mit teils widerstrebenden politischen und wirtschaftlichen Interessen (übrigend: fordert die AfD in ihrem Wahlprogramm nicht, den Wettbewerb und somit die Konkurrenz unter den Bundesländern zu stärken?). Als kulturell wertvollen Lesetipp würde ich Ihnen zu diesem Thema "Michael Kohlhaas" von Heinrich v. Kleist empfehlen.
Aus dieser Situation heraus, wünschten sich nicht wenige Menschen ein einig deutsches Vaterland und dieser Wunsch ging in jenen willkürlichen Zeiten der Monarchie mit dem Ruf nach einer Republik - also einer Demokratie - einher.
Man muss also feststellen, dass zumindest ein Teil des Kerns des deutschen Patriotismus liberal und demokratisch motiviert war und für eben diesen Teil, werden heute gern Goethe & Co. bemüht.
Es gab jedoch auch eine andere Bewegung, großer deutscher Geister, die Kulturgeschichte schrieben und dabei u.a. dem Nationalismus (z.B. Herder) und dem Antisemitismus (Luther, Kant, Nitsche, Heidegger) den Weg bereiteten.

Salopp ausgedrückt, hatten Liberale wie Goethe & Co. gleich zwei Mal in der deutschen Geschichte das Nachsehen und politisch etabliert wurde deren kulturelles Erbe nicht etwa den Deutschen selbst, sondern nach den "12 dunklen Jahren" von den Alliierten.
Gerade dieser Tage empfiehlt es sich also, die Bestrebungen, einen neuen deutschen Patriotismus zu etablieren, zumindest kritisch zu diskutieren, denn die Grenzen vom Patriotismus zum Nationalismus sind ebenso fließend, wie die Grenzen vom Nationalismus zum Faschismus.

Zitat: "Fühlen Sie sich schuldig im Sinne der Solidarschuld?"

Wie gesagt, bin ich nicht Heinrich_D, aber nicht selten habe ich das Gefühl, dass es jenen, die die Schuldfrage stellen, der Charakter fehlt, sich diese Frage im Rahmen der Meinungsfreiheit selbst zu beantworten.
Denn wann und wo wurden in der Nachkriegszeit geborene Deutsche für die Verbrechen der Nationalsozialisten als Schuldige bezeichnet?
Gängig ist jedoch die Mahnung, aus der deutschen Geschichte Lehren zu ziehen, damit sich derartiges nicht noch einmal wiederholt. Haben Sie damit denn ein Problem?

Zitat: "Laden Sie die Sünden anderer auf sich quasi im Voraus, weil Sie spüren, dass Sie sich unter bestimmten Umständen auch zutrauen würden, z.B. Menschen zu vergasen?"

Wissen Sie, was interessant ist? Nein, nicht, dass Sie hier jemanden unterstellen, das er Menschen vergasen würde. Solche Nummern ist man hier ja von Ihnen gewohnt. Interessant ist, dass die menschliche Psyche bei der Bewertung anderer Menschen zu Projektionen neigt, das heißt, Menschen unterstellen anderen Menschen gern ihre eigenen Unarten.
Sie haben mir bereits Gewaltaffinität unterstellt und dann selbst was von einer noch nie polierten Fresse geschrieben. Sie diskutierten zu einem Thema, bei dem es darum ging, dass nicht säkularisierte Muslime säkularisierte Deutsche nicht respektieren würden und schrieben mir dann, dass ich gott- und somit staatenlos wäre. Nun unterstellen Sie einem anderen User, er wäre fähig, Menschen zu vergasen. Und nun die Quizfrage an Sie: Was könnte man nun daraus schlussfolgern?

Und um mögliche Gegenfragen gleich vorab beantworten: Ich schließe aus, mit meinem heutigen Bewusstsein Menschen zu vergasen, aber nicht, dass ich bei einer anderen Sozialisation und somit einer anderen Bewusstseinsbildung zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit fähig gewesen wäre. Eben deshalb denke ich, dass die Gesellschaft die Erinnerung an die deutschen Verbrechen im Sinne zukünftiger Generationen bewahren muss, damit diese sich nicht wiederholen können.

Zitat: "Was haben Sie gegen "Deutschland über alles"? Weil das für Sie faschistisch klingt?"

Das dies für Menschen faschistisch klingt, könnte daran liegen, dass Faschisten diese Strophe der Hymne missbrauchten und die anderen Strophen (also auch das mit dem Recht und der Freiheit) unter den Tisch fallen ließen. Ebenfalls lassen Sie wiederum unter dem Tisch fallen, dass die 1. Strophe die Grenzen des Deutschen Bundes beinhaltet, die nicht dem des Deutschen Reiches entsprechen, das diese Grenzen in immerhin zwei Weltkriegen wieder bis zu den besungenen Stellen (und darüber hinaus) ausweiten wollte.
Und mal ehrlich, käme es selbst Ihnen nicht diplomatisch hinderlich vor, wenn bei der musikalischen Untermalung von deutschen Staatsbesuchen in den Niederlanden und Polen Grenzen glorifiziert werden, die schon längst keinen Bestand mehr haben?

Zitat: "Lieben Sie Ihr Land nicht über alles?"

Meine Antwort darauf: Nö und schon gar nicht über alles, denn dies fordert mich indirekt auf, mich und all meine Interessen der Nation unterzuordnen.

Zitat: "Worauf sind Sie überhaupt stolz? Auf die komische EU-Fahne, die inzwischen sogar Sterne verliert? Oder haben Sie gar keinen Stolz? Sind Sie tatsächlich so amorph?"

Haben Sie denn nichts in Eigenleistung erreicht, dass Sie letztlich nur darauf stolz sein können, dass Ihre völkerwandernden Vorfahren sich nun ausgerechnet auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik niedergelassen haben?

@Thema

Ich verstehe den Grund der Diskussion nicht so ganz. Viele staatliche Institutionen hissen ganzjährlich die deutsche Fahne, andere zu bestimmten Anlässen. Dazu kommen Weltmeisterschaften, Leute die ihre Fahnen danach lange nicht einholen, Kleingärtner und die Freiheit jeden Bürgers jede Flagge zu hissen, die keine verfassungsfeindliche Symbolik beinhaltet.
Man bekommt bei solchen Diskussionen ja stets das Gefühl, als gäbe es ein Fahnen- Hymnen- oder Patriotismusverbot. Tatsächlich scheint es mir hingegen so zu sein, dass jenen, die dies gern tun möchten, der Mut fehlt, mit Freiheit konfrontiert zu werden, dies - aus welchen Gründen auch immer – abzulehnen und auch klar zu äußern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2017
@Heinrich.
Vergesse es. Unser lieber Cop merkt es entweder echt nicht, wird es wohl nie lernen oder es ist ihm völlig egal. Hat immer so was schulmeisterlich besserwisserisches bei ihn, seufz...nervig. Bloß nicht persönlich nehmen. Unnütz verschwendete Lebensenergie, grins.

Ich sage doch. Er erinnert mich immer an Sheldon Cooper (Big bang theory. ...Serie)
MR. Spock versteht auch immer die Gefühle der anderen nicht. ("Faszinierend")
Aber da hat Cop schon zu Recht widersprochen. Der fühlt ja auch nicht....das spreche ich unserm lieben Cop nun nicht ab.
Nur verstehen tut er nicht, warum er immer wieder Menschen hier mit dem selben Eigenschaften seiner Art zu schreiben unsensibel vor den Kopf stößt.
Ich sagte schon mal. Wer Rot nicht sehen kann, dem kann ich die Farbe Rot auch nicht in seiner Gänze erklären.
Ich verstehe dafür andere Dinge nicht. Und auch andere Schreiber hier sind mir nur schwer "verständlich".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2017
@cop warum wirst Du gleich beleidigend?
Du merkst das wahrscheinlich nicht mal, oder magst Du es einfach andere, die nicht Deinem Weltbild entsprechen, herabzuwürdigen.

Du findest mein Denken rückwärts gerichtet, wirfst mir vor keine Stellung zu beziehen und mich durchs Leben zu schlängeln und am Ende findest Du mich auch noch als Mensch albern.

Das ganze nennst Du dann sachlich argumentieren?

Ich habe Deinen Post gemeldet.
@ Heinrich_D
Ich stelle mir lediglich die Frage, ob es Gründe gibt auf dieses Land stolz zu sein, also auf die Tatsache, dass ich in diesem Land geboren bin. Ich habe zu diesem Aspekt nichts beigetragen. Also habe ich keinen Grund stolz zu sein.
Das ist das Problem an dem rückwärts gerichteten Denken. Ich bin auch nicht stolz darauf hier geboren zu sein, sondern hier zu LEBEN, weil ich Teil des HEUTIGEN Deutschlands bin. Nicht dem vor 10, 20 oder 60 Jahren. Daher ist es im Grunde für Nationalstolz in meinen Augen sogar egal, ob man gebürtig aus diesem Land stammt, wenn man sich mit dem Leben dort identifizieren kann. Aber da haben wir ja auch die größte Diskrepanz in unserer Wahrnehmung.

Wenn andere Deutsche tolle Dinge machen, oder Spitzenleistungen erbringen, freut mich das. Wenn Deutsche in internationalen Wettbewerben gut abschneiden, freut mich das auch. Ich habe keinerlei Probleme damit Deutscher zu sein, im Gegenteil ich mag dieses Land. Aber ist das ein Grund stolz zu sein?
Wie gesagt, keine Stellung zu beziehen ist für die meisten Menschen immer noch am leichtesten, dann kann man sich auch am besten durchs Leben schlängeln und muss sich auch für nicht verantwortlich fühlen. ;)
Ich mag auch andere Länder, aber ich lebe jetzt und heute nun mal hier und stütze daher auch einen Großteil der Deutschen Werte und Gebräuche. Wenn man das nicht tun will, dann steht einem ja frei ein anderes Land oder eben nur sich selbst toll zu finden, wer will einen daran hindern. Aber was ich albern an diesen Menschen finde ist, dass sie ANDERE dafür kritisieren, dass sie sich mit Deutschland identifizieren, dann müssen sie sich im Gegenzug auch mal Seitenhiebe zu ihrer Person gefallen lassen. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.10.2017
Die Meckerer, welche uns die Vergangenheit vorhalten, können mich mal Murmeln.
Es gibt nichts zu beschönigen am Reich, am Stalin, am Mao, am Terror, am Opfern von Millionen Existenzen und Leben für wirtschaftsinteressen.
Trotzdem muss sich kein Land, keine Generation für vergangene Generationen schämen, höchstens dafür es selbst nicht besser zu machen.
Angemessenes Bedauern, oder auch entschuldigen für Verbrechen und/oder Fehler der Altvorderen kann durchaus angemessen sein. Niemand muss das Büßerhemd tragen weil er eingesteht das Fehler gemacht wurden.


Wie andere von sich schon schrieben, bin auch ich froh in Deutschland gebohren, Dankbar in Hamburg aufgewachsen zu sein.
Stolz allerdings bin ich nicht auf anderer Leute Leistungen oder von mir nicht beeinflussbares, sondern auf mich und mein Erreichtes.

Ich mag die Bundesrepublik, Friedensvertrag hin oder her.
Ich war froh Wehrdienst untauglich zu sein, würde aber inzwischen dieses Land und die Werte für die es steht prinzipiel und faktisch mit der Waffe verteidigen.

Nationalstolz ist nicht meines, Heimatverbundenheit ist ein sehr, sehr viel besseres, passenderes Wort.


Ich hoffe sehr,
irgendwann werden die Menschen global zusammenleben.
Dann werden keine Afrikanischen Tomatenbauern (illegal, für Hungerlöhne) auf italienischen Feldern die Arbeit machen, von der sie in ihrer Heimat, wegen der EU-subventionierten, italienischen Tomaten nicht leben können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.10.2017
@Finnlady

Ja, das die Finnen in einer schwierigen Lage waren ist mir klar. Das sie sich im Winterkrieg tapfer gegen die USSR behauptet haben ist nach wie vor beeindruckend für so eine kleine Armee.

Ich weiss nicht ob Du die Mannerheim Recordings kennst. Eine Tonbandaufnahme die heimlich gemacht wurde als sich Mannerheim und Hitler auf ein Tässchen Tee trafen. Hochinteressant. Wen das Thema interessiert -> Mal reinhören, aber Achtung, die Aufnahme könnte irritieren da Hitler ganz normal spricht und wir ihn durch Guido Knopp nur als Schreihals kennen. Beim anhören weht einem da schon etwas an, so ein Eishauch der Geschichte möchte ich mal sagen.

https://www.youtube.com/watch?v=oET1WaG5sFk
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.10.2017
@Finnlady, ja sicher, es haben auch einige Deutsche gegen das System gekämpft. Es gab immer auch Deutsche mit Gewissen, aber leider hat eine große Mehrheit gejubelt als Hitler die Macht ergriffen hat. In der (vorgetäuschten) Reichtagswahl vom November 1933 bekam er eine Zustimmung von über 90% bei einer Wahlbeteiligung von knapp 95%. (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_November_1933)

Dabei hätten damals noch viele ungefährdet mit "nein" stimmen können oder ungültig wählen.

Aber seis drum, das ist alles lange her, warum ich (und ich rede nur von mir, ich wurde hier schließlich auch angegriffen) nicht so richtig stolz sein kann Deutscher zu sein:

Ja wir habe eins der besseren Sozialsysteme im Vergleich zu allen anderen Staaten, aber dieses wird seit vielen Jahren immer schlechter. Die Schere zwischen arm und reich öffnet sich immer weiter und es wird hingenommen, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung mittlerweile abgehängt fühlt. In einem der (nominell) reichsten Länder der Erde wächst die Anzahl der Leute, die man als arm bezeichnen kann. Vor allem Kinder und alte Menschen sind betroffen. Die Mehrheit dieses Volkes stimmt daraufhin für "weiter so" oder rennt Populisten hinterher, die ihnen das Blaue vom Himmel herunterlügen. Soll mich das stolz machen?

Davon abgesehen, soll ich stolz darauf sein zu einem der peinlichsten Völker dieser Erde zu gehören?

Warum peinlich? Schau mal in die Touristenhochburgen, wer nicht vollgekotzt, eingepisst und besoffen am Strand rumliegt kämpft kurz nach Sonnenaufgang um die besten Liegestühle am Pool. Ja dies ist bewusst überspitzt formuliert. Aber schau Dich mal am Ballermann um oder in anderen Party Zentren.

Ja, es gibt noch peinlichere Auftritte von anderen Nationen, aber komischerweise fällt es mir schwer stolz darauf zu sein, wenn andere noch peinlicher sind.

Schon mal ne Kreuzfahrt gemacht? Wer außer den Russen beläd sich die Teller am Bufet immer so voll, dass das Essen an allen Seiten herunterfällt?

Ja im gewalttätig sein sind die Deutschen auch ganz groß. Alle Länder freuen sich wenn deutsche "Fußball Fans" anreisen. Ja auch hier gibt es schlimmere Nationen. Aber soll ich darauf stolz sein, wenn wir bei den größten Prügelidioten nur auf Platz Drei stehen?

Naja und beim allgemeinen Musikgeschmack bekleckern wir uns auch nicht gerade mit Ruhm! Auf welchen Plätzen waren wir in den letzten Jahren im ESC? In welchem Land ist der peinlichste US Musikexport des vergangenen Jahrhunterts (David Hasselhoff) ein Star?

Braucht irgendwer noch mehr Gründe dieses Land nicht über alles andere zu stellen?

Sorry für diese ganze Auskotzerei meiner Gedanken, aber ich war schon immer gegen Hurrapatriotismus allergisch.
Was mir hier in Finnland auffällt und was ich auch unter Nationalstolz verbuche ist, das die Bevölkerung konsequent zuerst finnische Waren kauf, auch wenn die finnische Gurke 3 Euro kostet und die spanische Gurke nur 60 Cent. Was ich dabei übertrieben finde ist das auf jedem, aber wirklich auf jedem Artikel dann die finnische Fahne ist.Aber das ist ihre Mentalität. Sie versuchen sich ihre Kultur zu erhalten was sehr schwer ist durch die schwedischen und russischen Einfluss.
Und worauf sie auch sehr stolz sind ist die Fürsorge für ihre Kinder. So ist die Kommune zuständig, das jedes Kind ab 18 Monate einen Kitaplatz bekommt. Ist das nicht möglich bekommt die Familie das Geld für eine Tagesmutter. Das Schulessen ist umsonst genau wie die sportlichen Aktivitäten ausserhalb der Schule.
Dafür zahlen sie gern die erhöhte Mehrwertsteuer und die hohen Preise für einheimische Waren.
Waltraud van Wogen,

auch ging es mir nicht darum einzufordern grölend und Fahnen schwingend durch die Strassen zu laufen, ich meint eher die Kleinigkeiten was Nationalstolz ausmacht und das nicht nur beim Fussball.


der Grossteil der Deutschen sieht nur was die Nazibefürworter getan haben, aber auf der anderen Seite haben auch viele Deutsche gegen die Nazis gekämpft.
Die Deutschen haben es geschafft das Deutschland wieder eins wurde.
Deutschland hat noch eines der Besten Sozialsysteme, auch wenn sie oft kritisiert werden. Ist das nicht etwas vorauf man auch stolz sein kann?
@ Feucht von Lipwig,

es ging mir nicht um die Sorge das in Deutschland zu wenig beflaggt wird, es war eher eine Frage wie es jetzt ist, einfach um meinem finnischen Bekannten keinen Bären aufzubinden.

Und zum anderen haben die Finnen natürlich an Mannerheims Seite gekämpft , was blieb Ihnen denn über? Sich wieder von Schweden oder Russland besetzen zu lassen?
Manchmal hat man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und es ist ja auch nicht so als hätten die Deutschen Lapland aus versehen niedergebrannt.
Letztendlich sind die Finnen den Deutschen für ihre Hilfe immer noch dankbar.

In diesem Jahr feiern die Finnen 100 Jahre Unabhängigkeit, sie sind ein neutrales kleines Land.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.10.2017
@giftzunge auf Deine Hetze gehe ich nicht ein! Das ist unter meiner Würde.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.10.2017
@cop
Du kannst Dir so einen kleinen Seitenhieb unter die Gürtellinie nicht verkneifen, oder?

Erstens, ich verteufele nichts. Ich mache mir meine Gedanken und kritisiere, wenn ich Kritikpunkte bemerke.

Zweitens, es interessiert mich nicht ob wir in bestimmten Punkten besser sind als Andere. Wir sind auch in anderen Punkten schlechter als andere Länder.

Ich stelle mir lediglich die Frage, ob es Gründe gibt auf dieses Land stolz zu sein, also auf die Tatsache, dass ich in diesem Land geboren bin. Ich habe zu diesem Aspekt nichts beigetragen. Also habe ich keinen Grund stolz zu sein.

Wenn andere Deutsche tolle Dinge machen, oder Spitzenleistungen erbringen, freut mich das. Wenn Deutsche in internationalen Wettbewerben gut abschneiden, freut mich das auch. Ich habe keinerlei Probleme damit Deutscher zu sein, im Gegenteil ich mag dieses Land. Aber ist das ein Grund stolz zu sein?

Ich mag nämlich auch andere Länder, fahre gerne mal in den Süden oder in den Norden. Ich bin immer wieder gerne in Spanien oder Portugal. Südfrankreich ist auch toll oder Norditalien, Irland ist z.B. ein sehr schönes Land mit sympathischen Menschen. Und in Holland oder Dänemark habe ich mich auch wohlgefühlt.

Warum sollte ich jetzt mein Land über eines der anderen Länder stellen, bloß weil ich hier geboren bin?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
@cop
Ja. Es gibt verschiedene Motive sich zum Dienst fuers das Land zu verpflichten. Meinen Grund habe ich dargelegt. Ob Du diese gelten lässt interessiert da ehr weniger aber ich lasse mir von einem wie Dir nicht meinen Patriotismus in Frage stellen. Danke.
@ Shadowcop: Wen habe ich angefeindet? Und ich habe meine Meinung zum Nationalstolz durchaus deutlich kundgetan.
Danke erst einmal für eure Beiträge dazu. Ich werde meine Gedanken dazu morgen schreiben. Heute ist mein Kopf zu voll um einen klaren Gedanken nieder zu schreiben.
@ Waltraud van Wogen
Daher sollte man sicherheitshalber den Adressaten angeben, das vermeidet Missverständnisse und kostet wenig. Daher ja auch meine Nachfrage in meinem Posting. Es war ja schon dein zweiter Beitrag nach Bricriu Nemthenga und auch schon eine halbe Stunde her.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2017
@DoA
Selbstverständlich meinte ich nicht Dich mit meinem Beitrag von heute 13.30Uhr.
Falls dieser Eindruck tatsächlich entstanden sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.
Mit "Giftzwerg" war der User "Bricriu Nemthenga" gemeint dessen Name übersetzt "Giftzunge" bedeutet.
Ich dachte das sei eindeutig.
@ Heinrich_D
Wir Deutschen machen es uns wirklich nicht leicht auf uns und unsere Gemeinschaft stolz zu sein. Vielleicht sind wir ja auch ein Volk kriegerischer Versager, zu denen du dann ja auch gehörst. Trotzdem denke ich, dass selbst im internationalen Vergleich auch Deutschland viele positive Seiten hat wie die Pressefreiheit, Wohlstand und Organisation. Alle diese Werte bröckeln im letzten Jahrzehnt an vielen Ecken und Kanten und das auch nicht nur in Deutschland, sondern überall in Europa!
Mit Sicherheit sollte nicht der Eindruck entstehen, dass man wenn man Nationalstolz zeigt nichts mehr tun muss oder fertig mit der gesellschaftlichen oder staatlichen Entwicklung ist. Aber ein wenig mehr zusammen zu stehen würde uns denke ich schon gut tun, wenn es nämlich für die "richtigen" Werte ist und DARAUF kommt es an.
Aus Angst davor sich nicht darauf festlegen zu können das alles zu verteufeln halte ich für etwas rückradlos.


@ herzensucher
Deswegen kann ich weder auf Deutschland stolz sein noch Stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein. Ich schäme mich deswegen aber auch nicht oder streue Asche auf mein Haupt.
Aber was tust du denn dann? Einfach gar keine Position beziehen und nur Angst davor haben, dass es andere tun und diese dann anfeinden?


@ Waltraud van Wogen
Trotzdem baue ich am Strand von Griechenland keine mit Nationalflagge bestückte Sandburg und gröhle die Nationalhymne....
Warum?

Darum ging es auch nicht, weil es ja um die Beflaggung im eigenen Land ging. Da vermischst du, wie du eingangs in deinem Posting geschrieben hast nämlich auch einiges mit einander. Ich glaube das Problem bei dir ist eher, dass du Nationalstolz so krampfhaft auf die Vergangenheit beziehen willst und nicht in der Lage bist in die Gegenwart zu schauen.

Was dann folgt:
Ach Giftzwerg,
ich fand Dich ne Weile mal wirklich interessant als Antipode, als Gegenpart mit einem gewissen Bildungshintergrund...

Ist ja ein gutes Beispiel dessen wie reflektiert so Menschen wie du wirklich sind, wenn Dinge nicht so laufen, wie du es dir vorstellst oder man mal kritisiert wird.
Waren diese Worte wirklich an DOA gerichtet? Ich kann nicht erkennen, dass sie da etwas unter der Gürtellinie geschrieben hat und der gleiche Eindruck, der sich auch DOA zeigte, den kann ich im übrigen auch nur teilen.
Ich denke eher, dass diese Menschen ein persönliches Problem mit ihrer Vergangenheitsbewältigung haben. Dann sollte sich dein Zorn und deine Wut auf die Entscheider in der Gegenwart fokussieren, wenn dir diese Themen und die Aufklärung so wichtig sind. Dann solltest du die Medien anprangern, die ebenso kein Interesse haben hier sachliche Aufklärung zu betreiben. Aber ich denke es ist müßig hier dem kleinen Bürger vor zu halten er hätte die grauenvolle Vernichtung negieren wollen. Er ist schlicht weg nicht Verantwortlich dafür und auch wenn dir das persönlich nicht in den Kram passt sollte man auch an deiner Stelle einen gewissen Anstand wahren.
@ Feucht von Lipwig
Na beim Bund gewesen zu sein impliziert das für mich eben nicht automatisch. Da kann man auch aus anderen Motiven sein. Den Rest hatte ich herzensucher ja schon geschrieben.

@ Waltraud van Wogen
National"stolz" orientiert sich immer an dem was WAR.
Das sehe ich anders und würde gerne mal wissen, wie du zu dieser ziemlich allgemeinen Annahme kommst?
Was du in deinem Text schreibst würde dann aber auf viele Menschen und Nationen zutreffen und ich denke bei all den Kriegen, die die Menschheit schon geführt hat müsstest du dann als Misanthrop irgendwo einsam auf einem Berg wohnen. :D Ich denke eben nicht, dass ich eine Veranlassung hätte dafür die Verantwortung zu tragen. Oder würdest du dem Kind eines Kinderschänders auch sagen, dass es doch bitte Reue für die Taten seines Vaters zeigen sollte? Ich denke da sähe die Sache wieder anders aus, oder?
@ herzensucher
Der Ist-Zustand, auf den sich der Nationalstolz beziehen soll, basiert auf einer Vergangenheit.
Leider nicht ganz richtig. Der IST Zustand bezieht sich auf die Gegenwart und was wir heute sind, das ist ein Ergebnis dieser Vergangenheit, das wäre richtig.
Ich habe nicht gesagt, dass man aus der Vergangenheit nicht lernen sollte, aber ich fühle mich weder persönlich verantwortlich noch schuldig für Dinge, die bis 19:45 passiert sind...