ESM - was kommt da auf uns zu?

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 112 Antworten

„Seevetal“ (Pseudonym)

Was für`n Drama, Solidarität macht uns kaputt. Es wird alles weitergehen und daran werden wir bestimmt nicht sterben.

„Werra“ (Pseudonym)

Ich habe zu dem Thema ein ganz informatives Video gefunden.
Die drei Herren gehören zu den Hauptklägern in der Verfassungsklage und bieten einen hier einen guten Einblick in das Thema.

Ich bin übrigens zwar in einigen Punkten derselben oder ähnlicher Meinung,aber nicht in allen. Diese Leute stehen mir halt politisch in entscheidenen Kernfragen nicht nahe.
http://www.youtube.com/watch?v=dwoGTy4UTxU

„Schwäbisch Hall“ (Pseudonym)

Niemand wird sterben :-))) Zahlen wird Ihr ganz schön viel dafür.

„Seevetal“ (Pseudonym)

Ich denke jedenfalls , dass es auf der Welt weitaus größere Probleme gibt. Wo sind die Kläger für Menschenrechtsverletzungen und wo die, für dass kein Kind (und überhaupt kein Mensch ) mehr wegen Hunger , Krankheit oder Terror sterben muß. Hier haben doch nur wieder die Angst um ihr Geld, die eh das Meiste haben.

@riedel. Seinerzeit hatte Madagaska riesige Auslandsschulden, die jeweilige Vorgängerregierungen hinterlassen hatten. Es soll oft vorgekommen sein, daß sogenannte Entwicklungsländer durch Bestechungen zum Schuldenmachen verführt wurden. Der IWF hat Madagaska entsprechende Auflagen gemacht, sogenannte Sparauflagen, damit die Geberländer auf einen Teil der Forderungen verzichten sollten. Dazu gehörte auch eine Sparmaßnahme für die Malariabekämpfung. Durch eine unvorhersehbare plötzliche Verbreitung starben über 100000 Menschen, darunter sehr viele Kleinkinder. Medikamente konnten so schnell nicht besorgt werden. Das ist die Verknüpfung von Geld mit "weitaus größeren Problemen". Aber welche Gefahr laufen wir denn mit der ESM-Problematik. Die geretteten Banken nehmen nicht das Geld um etwa günstige Kredite auszureichen, 15 bis 18 Prozent Zinsen auf Verbraucherkredite wurden unlängst kritisiert, die Gelder werden auch nicht für Firmenfinanzierungen angeboten, 2 bis 4 Prozent sind ja auch sehr wenig, wenn man das Geld spekulativ einsetzen kann - es werden Wetten vereinbart, wann die Schuldner krachen gehen, und darauf dann mit Versicherungen spekuliert. Das finde ich krank. Unser Moralempfinden sagt uns Schulden müssen zurückgezahlt werden. Die Banken spekulieren, wann die Blase platzt. Daß sie platzt, das war schon vorher klar.

„Seevetal“ (Pseudonym)

Aber warum regt man sich auf, wenn ausländischen Banken geholfen wird, das gleiche passiert doch in Deutschland auch, hier wird auch nur den Bankern und Zockern geholfen, der kleine Mann muss zusehen, wie er zurecht kommt, ob im Ausland oder in Deutschland.

„Werra“ (Pseudonym)

Wenn du mal wissen willst, warum der Rettungsschirm für Hunger, Terror, Krankheit und Armut verantwortlich ist, dann guck dir mal auf youtube JOHN PERKINS ECONOMIC HITMAN an. Da wird ziemlich gut beschrieben,was die Auswirkungen der Handlungen des IWF sind.

„Hamburg“ (Pseudonym)

Moody's droht Deutschland mit dem Entzug vom Triple A, weil es wachsende Unsicherheiten infolge der Schuldenkrise und des möglichen Griechenlandaustritts gibt. Dies hätte Auswirkungen auf die Zinssätze...

Die Krise begann bereits 2001/2002 mit dem New Eco. Und wer in solchen Zeiten noch den Euro einführt, muss sein Interesse am Geschichtsbucheintrag haben...

„Donau-Ries“ (Pseudonym)

Es ist keine Schuldenkrise...es ist eine Finanzkrise...wann/warum wurde eigentlich aus der Finanz- die Schuldenkrise? Damit man irgendwann vergißt, das man mal nen paar Banker anne Hammelbeine kriegen müßte?

Bis jetzt wurde weltweit nur 1 Banker verurteilt, und das wohl auch nur, weil er Reiche beschissen hat...

...ich versteh bis heute nicht, wann und warum solche Ratingagenturen eingeführt wurden und von wem...wie kann es sein, das ein paar Typen in irgendwelchen Büros solche Macht haben. Warum gibt es bis jetzt keine Finanztransaktionssteuer, damit die, die schuld an der Misere sind und schon wieder Boni kassieren und weiter auf Länder und ihre Miseren wetten, auch mal sich beteiligen.
Seit wann sind Banken wichtiger als Länder mit ihren Einwohner und allem drum und dran. Wieso gehen diese Milliarden an die Banken und nicht an die Länder, die man nebenbei auch noch kaputtspart. Haben die vorher nicht ihre Banken gestützt?
Da werden dem Mittelstand und den unteren Einkommen durch Sanierungsvorschriften nach Gutsherrenart noch die Löhne gekürzt und dann sollen die mit kaum Geld inne Tasche die Inlandswirtschaft ankurbeln...ahja, schon mal nem Nackten in die Tasche gegriffen?
Da haben die Lobbyisten und Bankerfreunde bis jetzt ihr Glanzstück abgeliefert, totale Zockerfreiheit, zahlen tuns andere und da werden jetzt mal eben auch soziale Errungenschaften, die vor Jahrzehnten durch massive Streiks erreicht wurden, zur Disposition gestellt. Da wird an den Sozialversicherungen, Lohnfortzahlung, Kündigungsschutz, Tarif- und Lohngefüge noch geschraubt...Unser heutiger Reallohn liegt unter dem Reallohn von 1972 (kaufkrafttechnisch), obwohl der Lohn seit 1990 um 45% gestiegen ist kann man sich nicht mehr leisten, da die Kosten um 43% im selben Zeitraum gestiegen sind....wer zahlt da die Zeche?

Der vllt-Austritt Griechenlands wird uns ab 86 Milliarden Euro kosten, nach oben ist natürlich noch Spielraum....

„Alfter“ (Pseudonym)

@bigette: sign.

„Saale-Holzland-Kreis“ (Pseudonym)

der euro ist schlicht und einfach in seiner jetzigen form tot,er wird nur noch künstlich beatmet.wobeibei man sagen muß,er war von anfang an,eine totgeburt. man man muß sich ja schlicht und einfach nicht wundern,wenn man ochs und fperd vor einem wagen spannt,dass am ende der ochs das tempo vorgibt.

„Schwäbisch Hall“ (Pseudonym)

@Optio. Vergraben von Euro wird sehr sehr teuer, deswegen tun die so das Euro lebt :-))) Naja, wir sind ja noch jung und dumm, was solls, zahlen werden wir so oder so, auch unsere kinder werden zahlen.

„Hamburg“ (Pseudonym)

Der ESM-Vertrag erfüllt in seiner bisherigen Form noch nicht die verfassungsrechtlichen Vorschriften, die sich insbesondere aus Artikel 79, 1 und 2 des GG ergeben.

Gründe:

Bei völkerrechtlichen Verträgen, die mit der BRD abgeschlossen werden, ist formal darauf hinzuweisen, dass die Bestimmungen des GG dem Abschluß und dem Inkrafttreten der Verträge nicht entgegen stehen.

Dies resultiert aus Artikel 79 des GG.

Dies bedeutet, dass die Bestimmungen des GG eine Grundbasis der Vertragspartner darstellen, so dass auch die Verfassungen der jeweiligen Vertragspartner eine gewichtige Rolle spielen, da sie das Grundniveau eines gemeinsamen Vertrages darstellen.

Im ESM-Vertrag mangelt es an einem solchen Klartext, dass auf die Bestimmungen des GG abgestellt wird.

Der ESM-Vertrag korelliert nicht mit dem GG für die BRD, so daß das GG dem Abschluss und dem Inkraftsetzen entgegen steht.

Das GG kann im übrigen nicht geändert werden, wenn z. B. die niedergelegten Grundsätze im Artikel 1, 20 GG berührt werden, da dies unzulässig ist.

Ein Amtsträger hat das GG für die BRD nach besten Wissen und Gewissen zu bewahren. Es stellt keinen Freibrief dar, wenn man ein Amt auf Zeit übernimmt, wie sich aus dem Amtseid und der Dienstverpflichtungserklärung ergibt.

Beim ESM werden die Grundsätze vom Artikel 1 und 20 des GG sowie Artikel 79 des GG berührt.

Nach diesem lebendigen Rechtshinweis stellt sich die Frage, wie Herr Schäuble darauf kommt, dass der ESM verfassungskonform sei ? Ich bin gegenteiliger Rechtsauffassung.

Und so bin ich auf das Urteil vom Bundesverfassungsgericht schon gespannt, welches im dritten Quartal 2012 verkündet wird.

@alpha: Verstöße gegen das Grundgesetz sind das einzige Hindernis, die unsere Politiker bei diesem Wahnsinn bremsen könnten.

@bigette: Nein es ist eine Schuldenkrise, viele privaten Banken wie die Commerzbank haben die in der Finanzkrise erhaltenen Hilfen bereits wieder zurückbezahlt. Und auch die staatlich geführte Bayern-LB wird die 5 Milliarden in den nächsten jahren abstottern. Schuld sind zum einen chronische Staatsdefizite, seit Ende der 60 er Jahre gibt auch Deutschland jedes Jahr mehr aus als ein! Und das schlimme ist, kein Finanzminister hat die Kraft, dies zu ändern.
Dazu kommt der freiwillig erzwungene Forderungsverzicht von 70% gegenüber Forderungen an Griechenland. Das hat die Marktteilnehmer zutiefst verunsichert, und sehr viele haben sich aus diesem "Geschäft" verabschiedet und suchen sich bessere Alternativen außerhalb Europas.
Mal ehrlich: würdest Du derzeit Spanien für 10% Kredit geben? Mit der Gefahr, daß du in 6 Monaten auf die Hälfte des Kredits verzichten mußt?

„Leichlingen“ (Pseudonym)

was auf uns zu kommt? ganz einfach: eine Diktatur.
Vorteil: wir brauchen niemanden mehr wählen
Nachteil: wir werden nicht mehr gefragt (wurden wir aber ja auch vorher schon nicht)
Ansonsten hat Optio es meines Erachtens schon richtig beschrieben.
Wer mehr wissen möchte sollte sich bei Youtube folgenden Beitrag anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=1rvPPxnITzU
Viel Spaß....

„Donau-Ries“ (Pseudonym)

@Bernstein....versuchs es doch einfach mal global zu sehen und über den Tellerand Deutschlands drüberzugucken...

Es geht hier nicht nur um Deutschland, das is ne WELTWEITE Krise, die AUCH Deutschland als Teil dieser Welt überraschenderweise mit betrifft...
...schön und nett auch, das die Commerzbank, die teilverstaatlicht ist wegen der Krise (und der darauffolgenden staatl. Finanzhilfe, nur mal so am Rande), schon mal was zurück gezahlt hat, und prima, das die BayernLB sich auch bemüht alles in den nächsten Jahren abzustottern, ganz brav, echt toll....mach sowas mal als Privatmann knetetechnisch solche Scherze, da biste aber ratzfatz pleite UND im Knast...

Nur siehts so aus, das das iwie Banken in ANDEREN Ländern, die auch von der Finanzkrise betroffen sind, das wohl mit dem zurückzahlen lockerer sehen oder das bis jetzt "vergessen" haben oder das wegen der Bankerboni grad mal net können.

WELTWEIT zocken Banker mit zB CDS, an der Öffentlichkeit und Bankenberichten (OTC..over the counter) vorbei, auf Staatsbankrotte, natürlich nur haarscharf, sonst isset murks, und wir zahlen dann, auch in D, die Zeche....

Wenn ich als Staat meine Zockerbank rette, und dann wegen dieser Rettung selbst Geld brauche, von der selben Bank, der ich den Arsch gerettet habe, und diese Bank sagt "Nö", weil man sich mit CDS auf meine vllt-Staatsbankrott mal eben den ehemals von mir geretteten Arsch vergoldet, dann is echt was falsch.
Während ich als Normalo noch weit über 10% fürs Dispo zahle, leihen sich die Banken Geld für 1-2% von der Weltbank...Business hin oder her, aber das ist gierig und krank.

Da werden Geld an der Börse durch CDSs/CFDs/ETCs etc aus dem Nichts erschaffen, von denen bis auf die Zocker keiner was hat...schon mal was von Wertschöpfung gehört?
http://de.wikipedia.org/wiki/Credit_Default_Swap
http://files.schulbuchzentrum-online.de/onlineanhaenge/files/978-3-14-116231-8-1-l.pdf

Zu den 10% Kredit für Spanien...ja, würd ich, ABER, ich würde das nur, wenn das Geld NICHT an die Banken weitergeleitet wird, sondern in den Arbeitsmarkt, Infrastruktur, Korruptionsabbau, etc gesteckt wird.....und nicht im Bankennirvana verpufft.....und ich würd sogar auf die 50% Verlust schei*en, wird genug Geld zum Fenster rausgepulvert, da kommts da auch nicht mehr drauf an...nee, Scherz...
Ich denke einfach, der Ansatz in das Humankapital und nicht in Banken/Zocker zu investieren würde mehr bringen....

"Aabeit ziehtAabeit nach sich", sagt schon Meister Röhricht...will sagen, nur wo man Geld reinsteckt, kann was rauskommen, ich kann nicht Geld verpuffen lassen, das Land kaputtsparen und von Menschen, die kein/kaum Geld haben, mal eben verlangen die Binnenkonjunktur hochzupuschen....ich bezweifle, das der Rentner in Athen "containert" um bei Gucci dann nen Anzug zu kaufen...
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1820735/

Und wenn der ESM durchkommt....dann wird eben das entstandene Finanzloch ( falls zB Spanien wie im Beispiel, die Hälfte des Kredits nicht zurückzahlt ) durch den Kreditverlust über ne Zwangshypothek auf Omis Häuschen, das Einsparen von zB Medis oder Dialyse (Kranke sind ja so teuer und eh schon totes Humankapital) oder rigides Zusammenstreichen der Rente oder ALG1/2 etc wieder reingeholt...(frag dich mal, wofür der Zensus war, vllt Vermögenserhebung?, Man muss ja wissen, wo was zu holen is...)

http://deinerechte.wordpress.com/2012/07/12/straftatbestande-und-verstoesse-gegen-menschenrecht-und-gg-esm/
http://netzwerkvolksentscheid.de/2012/07/09/sturmangriff-auf-grundgesetz-und-menschenwurde-im-namen-von-mehr-demokratie/

In diesem Sinne wünsch ich trotzdem noch nen guten Schlaf...

„Nidwalden“ (Pseudonym)

...es ist zum k..... ja ja, ich weiss...

...es wird nach wie vor so verfahren, dass die gewinne eingestrichen, jedoch die verluste der banker-zockerei der 'allgemeinheit', aufgebürdet werden !
...ist ja auch nicht verwunderlich ! -wozu sollte sich diese BANKER-ZOCKER-GANG denn sonst sogenannte VOLKSVERTRETER halten ?!!

übrigens : ich möchte an dieser stelle mal daran erinnern, dass es entgegen 'landläufiger meinungen' sehr wohl massiven wiederstand gegen die einführung des euro gab !

leider gab und gibt es nur wenige kluge köpfe, die sich trauten, die erheblichen bedenken gegen 'den euro' öffentlich zu vertreten...
...und die JA-SAGER dieser welt sind nun mal leider beliebter beim gemeinen volk, welches durch massenmedien der primitivsten sorte bereits vollends verblödet zu sein scheint !


-.-

@frätt: Und weil das alles so gut läuft, mit den "Gewinne in die eigene Tasche schieben" streicht z. B. die deutsche Bank 2000 Arbeitsplätze im Investmentbanking (Zockerabteilung). Und die Deutsche ist damit nicht allein. Weil die Geschäfte nämlich nirgendwo mehr so richtig laufen, streichen alle Banken, die sich damit noch beschäftigen diese Abteilungen. Und es gibt auch Banken, die haben diese Abteilung bereits total zusammengestrichen, und sich aus dem Geschäft verabschiedet. (Commerzbank)

Und dann nochmals: wenn eine Bank mit Kreitausfallversicherungen handelt, (mit deinen Worten auf das finanzielle Ableben einer Währung zockt) macht sie das nicht gegen den betreffenden Staat, sondern gegen einen anderen "Zockpartner" (in der Regel eine andere Bank) Eine der beiden wird gewinnen, der andere verlieren.Gesamtwirtschaftlich ist das egal: Geld kann man nicht vernichten, es wechselt lediglich den Besitzer.

Wann merkt ihr, daß die Thesen von Lafontaine und Wagenknecht, die ihr pausenlos nachplappert, auch durch ständiges Wiederholen, nicht richtig werden.

„Donau-Ries“ (Pseudonym)

Banken erschaffen Geld aus dem Nichts...
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36097/2.html

Der Commerzbank blieb als teilverstaatlichte Bank nix anderes über als das zu streichen...

http://detektor.fm/wirtschaft/Kreditausfallversicherungen-oder-die-Wette-auf-den-Staatsbankrott/

http://www.youtube.com/watch?v=lzK0FFvlfTw

Deutsche Bank
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nach-verlusten-im-investmentbanking-deutsche-bank-streicht-stellen-1.1427453
Es läuft also nicht so gut bei der DB....interessanterweise, wird mal wieder am Humankapital gespart und nicht die Aktionäre behelligt...Lustig auch, nicht für die von Entlassung betroffenen, das man da scheinbar selbst selbst reingefallen ist (Libor) und die Kritik an dem Zocken auf Lebensmittel doch gefruchtet hat. Traurig finde ich, das mal wieder nur unten angesetzt wird, wenns um Entlassungen geht. Die Zocker haben ja schließlich nur das umgesetzt, was von oben erwünscht war, nun lief es aufgrund der Krise nicht so dolle und anstatt das obere Managment frühzeitig einen Strategiewechsel beschließt, wartet man, bis der Gewinn einbricht und kickt dann die "Schuldigen" raus...

Ich hab in meiner kleinen Welt immer das Gefühl, es trifft die Falschen bei sowas....wenn man jetzt mal aus dieses "Wachstum" eingeht...ich vergleiche jetzt mal das mit einem Haus...klar kann man zig Stockwerke bauen, aber irgendwann is Schluss, die Naturgesetze setzen einem unendlich hohen Bau einfach Grenzen. Das muss doch eigentlich auch beim Wachstum so sein...irgendwann hat jeder zB nen Toaster zu Hause (geplante Obsoleszenz jetzt mal außen vor), da ist mit Wachstum Ende, wer stellt sich schon nen 2. oder 3. Toaster in die Küche?
Und was passiert eigentlich mit diesen Gewinnen? Jetzt hat die DB ihren Gewinn im letzten Quartal halbiert..ok, was furchtbar, aber was machen die mit diesem immer noch hohen Betrag? Und warum "reicht" dieser Betrag einfach nicht mal, warum muss es immer noch mehr sein? Was will man mit so viel Geld? (Zocken etc jetzt auch mal ausgenommen)

@Bernstein:
Ich bin parteilos...Ersetze bitte mal Lafontaine und Wagenknecht gegen CDU und FDP...und dann sag ich zum dem letzten Absatz von dir zu dir... dito...

„Hamburg“ (Pseudonym)

Ich habe mir die wirtschaftliche Situation von Griechenland mit den gemeldeten Daten bei Eurostat angesehen, die mit größter Vorsicht zu genießen sind, da sie auf "Schätzungen" beruhen...

Die Maastrichtkriterien wurden nie erreicht. Das Land kann mit dem Eurobeitritt sein Bruttoinlandsprodukt nicht mehr erhöhen, das mindestens um einen Prozentpunkt ansteigen muss, damit eine konsequente Schuldenregulierung möglich wird.

Aktuell und seit mehreren Quartalen sinkt das BIP, so dass sich die Schulden binnen zehn Jahren verdoppelt haben. Im Ergebnis führten die bisherigen Sparbemühungen nicht wirklich weiter. Es wurde an den falschen Stellen gespart ! Ein Schuldenschnitt ist erster Schritt, der sich nur vorläufig auswirken wird, da wir hier ja die tatsächlichen Probleme noch nicht gelöst haben.

Griechenland ist ein herrliches Urlaubsland. Und so ist das Land und der wirtschaftliche Erfolg vom Tourismus abhängig. Blicken wir auf die starken Schwankungen während der Urlaubszeit, ist feststellbar, dass der Eurobeitritt sich im Tourismus ausgewirkt hat. Früher gab es nämlich nicht so starke Schwankungen. Die regelmäßigen Griechenlandurlauber entscheiden sich nicht mehr jedes Jahr aufs Neue für dieses Land oder bleiben nicht mehr so lange im Urlaub, als wie früher. Hierfür gibt es gewiss Ursachen.

Dies bedeutet, dass der Staat mit Mehreinnahmen durch einen Touristikboom rechnen kann. Fällt der Boom aus, geschieht das Gegenteil. Rückläufige Touristenzahlen sind ungünstig für jedes Land, welches hauptsächlich vom Tourismus lebt.

Der wichtigste Punkt ist die Umstrukturierung in der Abführung von Steuern. Ein einheitliches Steuersystem ist einzuführen, so dass die zu erwartenden Steuereinnahmen besser planbar sind.
Und dies funktioniert nicht mit fehlender Kundschaft, die diese angepriesenen Produkte nicht kaufen oder nicht kaufen können.
Tatsächlich müssen alle Preise fallen und das BIP deutlich, also mit 2-3 % angekurpelt werden.

Bigette berichtet, dass dann in einem anderen Land das BIP ja fallen müsste, was bereits an der Marktsättigung liegt. Und ich sehe dies genauso.

Die Wirtschaftskrise hat einen überschaubaren Kreislauf, der in einfachster Weise erklärt wird...

Wir erinnern uns an die bahnbrechende Industrialisierung, die zu einem nie dagewesenen Wandel führte. Sie waren in Euphorie...
Denn diese neue Geldquelle versiegt nie, dachten sich viele.

Und so kam es zu sehr vielen Investitionen, da jeder ein Stück vom Kuchen abhaben wollte.

Es entstanden immer größere Begehrlichkeiten, da alle wachsen und gedeihen wollten, so dass sie nach der Aufbrauchung vom Eigenkapital zu Fremdkapital griffen und den Geldhahn über die Börse noch weiter aufdrehen wollten, um Dagobert Duck etwas nachzueifern.

Die Modernisierung ging zu Lasten von Beschäftigten, die nicht mehr benötigt wurden. Sie ging zu Lasten der Umwelt. Und die Börse ging plötzlich in die Knie, weil eine Börsenblase platzte...

Viele haben sich mit ihrem Fremdkapital verspekuliert, also auch Banken, die sich bei anderen Banken beliehen. Und viele hatten die Weisheit mit der versiegenden Quelle aus ihrem Gedächtnis gestrichen, die zu Umsatzrückgängen führte.

Sie konnten die gewährten Kredite nicht mehr zurück bezahlen, so dass es nach der schweren Finanzkrise bei den Banken zur weltweiten Wirtschaftskrise gekommen ist. Das Kartenhaus der Illussion brach zusammen...

Die Abläufe, die zu einer Wirtschaftskrise führen, sind gar nicht neu. Die bahnbrechende Erfindung von Herrn Zuse, die letztlich zu den heutigen Personalcomputern und I-Net führte, war auch eine "nie versiegende Geldquelle" für viele Unternehmen, die wir am heutigen Markt größtenteils nicht mehr finden.

Ich darf hier an die New Economy Blase erinnern. Quellverweis:
http://de.wikipedia.org/wiki/New_Economy

Selbiges gilt für die Immobilienblase. Quellverweis:

http://de.wikipedia.org/wiki/Immobilienblase

Es spielt keine Rolle, ob wir es nun Banken-, Finanz-, und Wirtschaftskrise oder nur Wirtschaftskrise benennen. Die Elemente haben viel miteinander zu tun.

Quellverweis:

http://de.wikipedia.org/wiki/Finanzkrise_ab_2007

Auch die ESM Blase wird zerplatzen, da nicht jeder nur Geld ausgeben kann, wie es ihm beliebt. Man muss auch das Geld erst mal herein wirtschaften. Ich sehe es so wie Bernstein, daß wir uns zwingend um unseren Schuldenabbau kümmern sollten, was natürlich Courage und Wählerstimmen kostet...

„Brandenburg“ (Pseudonym)

[...] Es spielt keine Rolle, ob wir es nun Banken-, Finanz-, und Wirtschaftskrise oder nur Wirtschaftskrise benennen. [...]

Meiner Meinung nach haben wir zuallererst in Bezug auf die "EU-Krise" eine Währungskrise, der EURO ist wirtschaftlich gesehen ein Meerwasseraquarium mit einem Orca, weißen Haien, Barracudas aber auch Heringen, Sardinen und Anchovis bei dem man hofft über ständiges Wasser nachkippen und Beckenvergrößerung die gemeinsame Koexistenz aufrecht zu erhalten.

Griechenland, Portugal etc. werden ohne eine abwertbare Währung nicht konkurrenzfähig werden und auf keinen grünen Zweig kommen, die Nordländer konkurrieren die Südländer momentan auf den industriellen und finanziellen Sektoren in Grund und Boden, da wird kein ESM/EFSF etwas ändern. Wir bekommen auf den Anleihemärkten für die Refinanzierung fast Geld geschenkt, bei Zinsen unter der Inflationsrate, und die Südländer sollen über 7% Zinsen für Anleihen zahlen bei schrumpfender Wirtschaftsleistung.

Ein Ausweg mit gleicher Währung wäre das wir anfangen uns gemeinsam als Europäer zu sehen und zu fühlen, gemeinschaftlich, nicht nur konkurrierend, agieren mit gemeinsamer Finanz- u. Wirtschaftspolitik.

Wir Deutsche schicken ja auch keine Troika nach Bremen oder Berlin und verlangen den Leuten dort das ab was wir z.B. den Griechen abverlangen obwohl die Schuldenstände vergleichbar sind, weil wir uns eben als Deutsche fühlen ... ok, ist ein hinkender Vergleich der aber etwas verdeutlichen soll ^^

Nur sind wir (die EURO-Länder/Europa) leider noch weit davon weg und pflegen lieber jeder für sich das kleingeistige Hinterwelterdasein mit mein Feld, mein Strand, meine Flußfurt, mein Geld, meine Wirtschaft, meine Anleihe ... so wird das wohl nix und im Moment sieht alles nach gemurkse aus.

@Mino: grundsätzlich richtig, ich würd es trotzdem eine Mischung aus Währungs- und Finanzkrise nennen.

@alpha: Deinen letzten Absatz kann man nicht oft genug wiederholen. Leider glaubt die Mehrheit unserer Bevölkerung immer noch, daß es besser ist, Steuererhöhungen durchzuführen, anstatt endlich mal zu sparen. Ich glaube einem Gutteil der Bevölkerung ist nicht klar, wie stark unser Staat die Belastung in Form von Steuern und Abgaben erhöht hat. Wir haben ein massives Ausgabenproblem!

„Hamburg“ (Pseudonym)

Der öffentliche Schuldenstand stieg binnen eines Quartals von 87,3 auf 88,2 % des BIP im Euroraum (ER17) an, was letztlich einer Erhöhung um 0,9 % des BIP entspricht.

Im Zeitraum zwischen dem ersten Quartal des Jahres 2011 und dem ersten Quartal vom Jahr 2012 erhöhte sich der öffentliche Schuldenstand im Euroraum um 2 % des BIP.

Das bedeutet also, egal ob ich auf den Euroraum oder gar auf die E27 blicke, dass sich die öffentlichen Schulden keineswegs nach unten abgesenkt, sondern kontinuierlich erhöht haben.

Nur durch eine kleine Erhöhung des BIP in der BRD konnte eine smarte Reduktion der öffentlichen Staatsschulden von 82 auf 81,6 % erreicht werden. Das BIP lässt sich nicht beliebig nach oben schrauben. Wir bekamen sehr günstige Zinsen für unsere Verbindlichkeiten. Ansonsten hätte es anders ausgesehen...

Ich empfehle eindringlich eine Steuererhöhung Herrn Schäuble, damit der Deutsche Staat handlungsfähig bleibt. Ich empfehle, mit den Mehreinnahmen als Erstes für die Stabilisierung unserer sozialen Sicherungssysteme zu sorgen. Die Zuwanderung muss umdisponiert werden. Die Leiharbeit stört den Wirtschaftsfluss.
Die Zeitarbeitsunternehmen werden aufgefordert, Lohndumping wegen der wirtschaftlichen Folgen zu beenden. Als Zweites ist mit den Mehreinnahmen die Schuldenreduktion zu finanzieren.

Erhöhen sich die öffentlichen Staatsschulden um jeweils 2 % in den ER17 pro Jahr, wird ein BIP von 100 in den nächsten sechs Jahren erreicht.

Damit könnten nur noch die Schulden im Euroraum ausgeglichen werden.

Irgendwann muss auch Deutschland unter den Rettungsschirm, wenn wir die Vervierfachung unserer Schulden in den letzten Jahrzehnten konstruktiv betrachten. Und wer soll eigentlich den ESM finanzieren, wenn die Schuldenzeiger im Euroraum nur eine Richtung, nämlich die nach oben kennen ?

Die Maastrichtkriterien sind allgemeinverbindliche Richtlinien, so dass selbst die BRD deutlich über den RL liegt, wenn ich mir die zulässige Beschuldung in Ruhe betrachte. Wir liegen ca. 20 % über dem empfohlenen Schuldengrenzwert von 60 des BIP.

Quellverweis zur Statistik:

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/2-23072012-AP/DE/2-23072012-AP-DE.PDF

„Hamburg“ (Pseudonym)

Eine Steuer- und Abgabenreduktion ist natürlich das Endziel. Es gibt Geschäfte, die sich die Ladenmieten und NK in den Städten nicht mehr leisten können. Die hohen Belastungen führen daher zur Geschäftsaufgabe. Die kleinen Geschäfte sind betroffen, da sie mit den Großen nicht mehr mithalten können.

Ersteres wird natürlich nur mit dem Schuldenabbau erreicht, da wir dann das gebundene Kapital für Schulden freischaufeln und andersweitig investieren können. Eine Abgabensenkung ist für unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen wichtig, um wieder konkurrenzfähiger zu werden. Ich kaufe gern mal was in einem kleinen Geschäft ein. Denn jeder Euro zählt.