Erdogan will Beziehungen zur EU einfrieren
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2011
@ Artikel

Diese Zahlungen würden mehr oder weniger automatisch fliessen, da sie nach vorhandener Struktur des jeweiligen Landes etc. verteilt werden...guck dir Ostanatolien an und du weißt wohin das Geld fliessen würde...
Diese Gebiete östlich in der Türkei sind doch wesentlich schlechter entwickelt als die meisten Gebiete der jüngst beigetretenen Mitgliedsländer.
Wie gesagt ich sehe die Türkei noch lange nicht als Mitglied, aber das jede Menge Länder sich geradezu darum reissen Mitglied der EU zu werden zeigt doch deutlich, dass die Strahlkraft auch der Türkei weiter helfen würde und das die dortige Regierung deshalb auch weiterhin über einen Beitritt verhandeln wird.
So Zahlungen wären momentan politisch wahrscheinlich gar nicht durchsetzbar.

Die Karotte ist vor allem aber erheblich kleiner geworden als früher. Vor 10-15 Jahren hätte die Türkei noch wesentlich mehr finanziell profitiert. Durch die eigene wirtschaftliche Dynamik und die [hoffentlich nur momentane] Schwäche der EU kann man natürlich auch selbstbewusster auftreten. Zudem als innenpolitischer Treiber die Zahl der Euroskeptiker in der Türkei immer weiter wächst.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2011
Das denke ich kaum...in die Türkei würden nach einem Beitritt doch enorme Summen an Zahlungen aus den EU Strukturfonds etc. fliessen.
Glaube eher die Schuldenkrise macht die EU momentan nicht so attraktiv. Und natürlich das anhaltende Wirtschaftswachstum von >5% am Bosporus. Beides dürfte den Bedarf eines EU-Beitritts und die Bereitschaft sich an Standards Resteuropas anzupassen aus türkischer Sicht senken.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2011
@ Nichts Bestimmtes

Ich denke die Verhandlungen mit der Türkei sind grundsätzlich Ergebnis offen, wobei eine Mitgliedschaft natürlich angestrebt wird. Sofern die Türkei die notwendigen Kriterien erfüllt steht einem Beitritt nichts im Wege. Das werden sicherlich auch alle EU Länder so mittragen. Allerdings ist ja noch lange nicht gesagt, dass die Türkei wirklich alle Kriterien erfüllen wird. Ich gehe zwar davon aus, aber sicher kann man da wohl nicht sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2011
Nunja, man könnte ja auch einfach die Griechen fragen, die zwar momentan andere Probleme haben, und wie jeder weiß am Tropf der EU-Brust hängen...sie sind auch schon länger Vollmitglied und haben historisch betrachtet sicher auch nicht unbedingt Lust auf die Türkei.
Ist es nicht so, das an einem Veto die Neuaufnahme bereits scheitern würde ? Da u.a. Österreich und Dänemark nicht gerade Freunde des Beitritts sind, stellt sich mir ja die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, weiter zu verhandeln. Oft taucht ja die Frage auf, warum es keine arabische Union nach dem Vorbild der Eu gibt...die Antwort ist recht einfach...die Staaten sind sich nicht so grün) wie passend), wie manch einer denkt. Gerade die wirklich reichen Lander werden solch eine Idee sicher nicht unterstützen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2011
Das die Türkei in der Zypern Frage ein Problem hat, und sich insbesondere bei der Mitgliedschaft des zypriotisch-griechischen Teiles in der EU schwer tut, kann man durchaus historisch nachvollziehen.
Nichts desto trotz muss man auch als türkischer Ministerpräsident mit den Fakten auseinandersetzen und demnach ist und bleibt der griechisch zypriotische Teil Zyperns Vollmitglied der EU. Wenn das ein Ausschlußkriterium für weitere Verhandlungen der Türkei über eine eigene Mitgliedsschaft darstellen sollte, dann wäre das nach meiner Meinung halt so. In dieser Frage kann man, bei einer möglichen Zuspitzung keinerlei Rücksicht auf die Türkei nehmen, da es darum geht ein aktuelles EU Vollmitglied zu schützen und zu unterstützen. Da für die Türkei aber selbst viel auf dem Spiel steht, wage ich zu bezweifeln, dass eine Mitgliedschaft der Türkei in der EU an dieser Frage scheitert. Vielmehr wird man in Ankara lernen müssen, dass die EU zwar bereit ist Kompromisse einzugehen, aber bestimmte Standpunkte auch zurecht nicht verhandelbar sind. Dazu gehört auch die rechtliche Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern.
Na was denn? Ist doch eine klare Forderung an die EU, sich aus der Zypernfrage rauszuhalten. Und im Gegenzug das Angebot, mit denen, die es wirklich und direkt betrifft, zu reden.

Wenn ich die Hoffnung hätte, dass dieses gemeinsame Essen im Fischrestaurant was bringt, würd ich sogar die Rechnung zahlen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.07.2011
Nett ausgearbeitet aber leider am Thema vorbei. Es geht hier nicht um die EU und auch nicht um das Abendland, sondern um Zypern. In Anbetracht der Tatsache das (Süd-)Zypern von der Türkei nicht als Staat anerkannt wird und der EU-Beitritt 2004 eigentlich unter der Prämisse einer schnellen Wiedervereinigung, welche wohl bis 2008 vom damaligen zypriotischen Präsidenten sträflichst vernachlässigt wurde, stattfinden sollte, ist es nicht verwunderlich und auch zwangsläufig das sich eine nationalistisch geprägte Staatsführung öffentlichkeitswirksam zu so etwas herab läst. Das ist in etwa vergleichbar mit Frau Merkel, wenn sie wg. innenpolitischen Wahlkampfgeplänkel nationaldeutsch sagt: Kein Geld für Griechenland. Ich denke das das keinerlei ernsthafte Auswirkungen auf die Beitrittsverhandlungen zw. EU und Türkei haben wird, zumindest dürfte die Zypernfrage nicht mehr Gewicht erhalten als sie ohnehin schon hat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.07.2011
Nun, der Staatsmann Erdogan hat doch nie einen Hehl daraus gemacht, wes Geistes Kind er ist:

- "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." - auf einer Wahlveranstaltung am 6. Dezember 1997, zitiert in "Die Welt", 22. September 2004, "Recep Tayyip Erdogan: Der Islamist als Modernisierer", debatte.welt.de (Original türk: "Demokrasi amaç değil, araçtır. […] Camiler kışlamız, minareler süngümüz, kubbeler miğferimiz, müminler askerimiz.")

- "Gott sei Dank sind wir Anhänger der Scharia." - 1994 in einem Interview mit der Zeitung Milliyet, zitiert in: "Das System von Recep Tayip Erdogan", welt.de, 20. Juli 2007

- "Wir müssen die europäische Kultur mit der türkischen impfen." - Mit diesem Ausspruch eröffnete Erdogan die Euro-Türken-Konferenz zu der türkischstämmige Politiker geladen wurden, spiegel.de, Erdogan umgarnt deutsch-türkische Politiker

Quelle: wikiquote

Wenn der könnte wie er wollte, dann wäre auch hier Schluß mit einem aufgeklärten, humanistischen, abendländischem Weltbild.

Selbstverständlich darf er weder drohen noch versuchen, uns seine Ideologie auf zu diktieren. Aber selbstverständlich sind auch wir gefragt: denn WIR dürfen uns von ihm nicht drohen und erst recht nichts aufdiktieren lassen. WIR müssen ihm die Stirn bieten.

War da jetzt irgendetwas unsachlich?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.07.2011
http://www.focus.de/politik/ausland/streit-um-zypern-erdogan-will-beziehungen-zur-eu-einfrieren_aid_647142.html

Ja, da droht er, der türkische Imp...ähhh Ministerpräsident. Als hätte die EU nicht gerade genügend andere Problem - übrigens, bei der Wahl des Nato-Generals gab es schon mal solch ein merkwürdiges Demokratie-Verständnis aus Ankara- es war ja schließlich ein Däne.

Ich bitte alle, die Diskussion sachlich zu führen, und beim Thema zu bleiben...nicht, das es wieder gelöscht wird, denn es ist definitv "Politik" und kein "Islam" Thema. Und ich zumindest habe Lust, darüber ernsthafte Gedanken auszutauschen, ob ein "Nicht-Mitglied" den Mitgliedern mittels solcher "Drohungen" irgend etwas aufdiktieren darf...