Energiewandel - Eine Sackgasse?

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 373 Antworten

Ja, wir brauchen in Zukunft eher mehr Energie als weniger. Der ganze AI-Boom tut auch sein übriges. Mark Zuckerberg hat gerade gesagt, dass er künftig damit rechnet, dass ein AI Modell ungefähr ein Kernkraftwerk beschäftigen dürfte. Für ihr neues Datenzentrum in den USA rechnen sie bis Anfang der 2030er Jahre mit 1 bis 4 Gigawatt Verbrauch.

@Magic Glaub sie meint auch eine Art der Entsorgung bzw. Aufarbeitung, die nicht nur bedeutet, dass der giftige Müll dort landet, wo man ihn nicht direkt sieht.

„Westerstede“ (Pseudonym)

Die Entsorgung bedeutet - in die Einzelteile zu zerlegen und wieder Rohstoffe daraus rückzugewinnen. Vom deponieren haben wir ja nix.
Es funktioniert bereits, man muss es nur ausrollen.

„Westerstede“ (Pseudonym)

Die Nachnutzung vom Batterien aus der e Mobilität ist interessant, wird aber immer ein DIY Projekt bleiben.
Die Schwierigkeiten im professionellen Bereich sind Gewährleistung und Garantie.
Dann hat man noch die Brandgefahr.
Es gibt da zwar Ansätze, aber ich habe da selbst mehrere Anläufe für ein Startup eingestellt.
Ich habe keine Versicherung gefunden, die mir die Haftpflicht versichert. Die Risk Manager bei den Versicherungen schlagen da Alarm.
Ich war bei mehreren Projekten mit Altbatterien involviert, denn diese Batterien halten länger, als prognostiziert.
Auch in den Fahrzeugen selbst. Zwar verringert sich die Reichweite auf 70-80%, aber für die meisten Fahrten ist es ausreichend.
Ich besitze selbst einen Renault Twizy aus 2015 und der hat noch eine stabile Reichweite von 65 km im Voralpenland. Das Ding kostet mich nichts, außer 200€ Versicherung pro Jahr. Strom kommt ausschließlich aus PV.
Günstiger kann Mobilität nicht sein.

Für mich war das Auto nie Statussymbol, es ist die größte Geldverschwendung überhaupt.

„Westerstede“ (Pseudonym)

Diese Diskussion hat religiösen Charakter.
Einen Konsens zu finden halte ich für unmöglich. Die neue extreme Rechte will die grüne Energie nicht, die haben lieber Pickel am Arsch.
Für mich ist es ein reines Geschäft. Ich versorge mich selbst mit günstiger Energie, die Investition muss sich rechnen. Das tut sie auch. Ich brauche dazu das Netz nur wegen der Frequenz. Strom zu verkaufen lohnt nicht mehr. Stromverbrauch zu vermeiden bringt sehr gute Einsparungen.

Da muss jeder seine Situation betrachten und optimieren. Einheitliche Lösungen kann es nicht geben.
Für das produzierende Handwerk ist Photovoltaik ein Segen. Da passt es super und die haben die besten Einsparungen.
Auch für die Gastronomie kann es viel bringen, ebenso in der Landwirtschaft, wo bereits viel Technik eingesetzt wird.

Das bidirektionale Laden bei e Autos ist bereits Realität bei einigen Modellen, es ist nur nicht freigeschaltet.
Man muss da selbst Hand anlegen.
Dabei verliert man in der Regel die Herstellergarantie.
Der Accu wird dabei viel stärker belastet und abgenutzt, was durchaus zu begrüßen ist.
Ein Auto steht ohnehin meinst sinnlos rum.

Wer sich für das Thema interessiert, sollte eine Energieberatung in Anspruch nehmen, das lohnt sich auf alle Fälle.

„Westerstede“ (Pseudonym)

Der politische Wille ist keine verlässliche Größe. Die Ampel hatte gute Vorsätze, aber die Umsetzung war ein Jammer.
Die nächste deutsche Regierung, vermutlich schwarz/ rot wird es vielleicht besser machen. Die Energiewende ist bereits eingeleitet, die Frage ist jetzt ob Europa davon profitiert? Wenn die so weiter machen, dann sind die Chinesen die Gewinner. Wir stehen uns selbst im Weg.
Bürokratie, Regularien ohne Ende.

Ein Windpark braucht für die Genehmigung fast 10 Jahre.
Das ist doch nicht normal.

Bei den Stromnetzen ist es ähnlich.

Deutschland war im Solarzellenbereich führend und dann haben wir alles an die Chinesen verloren. Warum? Die haben den Sektor enorm subventioniert, unsere Regierung hat die Subventionen heruntergefahren. Also nicht die aktuelle, die damalige CDU Regierung. Wie viele Arbeitsplätze damals verloren gingen, wie viel Steuereinnahmen, usw.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/sma-solar-solarindustrie-solarbranche-energiewende-photovoltaik-erneuerbare-energien-100.html

„Westerstede“ (Pseudonym)

Jo Bill, da sagst was. Deutschland hat sich da richtig ins Knie geschossen.

In Spanien hatten sie Steuern auf Photovoltaik eingeführt, darauf hin wurden viele Wechselrichter deaktiviert bzw ausgebaut und dafür das Dieselaggregat angeworfen.

Ich habe das auf Fuerteventura mehrfach gesehen und überprüft.

Mittlerweile ist es wieder anders. 🤭

Die Kanaren und Balearen könnten vollständig mit grüner Energie versorgt werden .... könnten .... sie sind es leider im Ansatz nicht.

Politik ist manchmal so hirnrissig.

Warum verstehen einige Menschen nicht, dass es ein Unterschied ist, Strom zu produzieren und Strom dann vorrätig zu haben, wann man ihn braucht. Ist mir echt ein Rätsel.

Das Problem sind die die theoretischen Kapazitäten. Das Problem ist, das 200 Windräder genau so viel Strom produzieren, wie 0 Windräder, wenn der Wind nicht weht. Genau so verhält es sich mit den Solarzellen, wenn diese tückische Sonne gerade eben nicht scheint.

Und da haben wir noch nicht mal die Themen Grundlast und Netzstabilität angesprochen.

„Westerstede“ (Pseudonym)

"Warum verstehen einige Menschen nicht, dass es ein Unterschied ist, Strom zu produzieren und Strom dann vorrätig zu haben, wann man ihn braucht. Ist mir echt ein Rätsel."

Strom auf Vorrat gibt es nicht!!!!

Strom wird erzeugt und wird im gleichen Zeitraum wieder verbraucht.
Das Leitungsnetz dazwischen speichert nichts.

Die Netzbetreiber stellen die Regelleistung zur Verfügung, damit das in jedem Betrachtungszeitraum auch so ist und gewährleisten eine stabile Netzfrequenz von 50 Hz

Für den Verbraucher ist das eine Blackbox.

Wir können darüber reden, wie und womit das passiert.

Alternative Energien sind nicht immer verfügbar. Nacht und Dunkelflaute sind herausfordernd und damit steigt die Regelleistung und auch die Netzgebühren.

In den Nationalstaaten geht man da übrigens unterschiedliche Wege.
Man nimmt was da ist. Pumpspeicher in den Bergen, Müllverbrennungsanlagen in den Städten, Lastabwurf als Ultima Ratio oder geregelte Verbraucher sind Elemente der Regelleistung. Auch die Windparks werden da einbezogen. Die Wettermodelle spielen auch mit. Es ist hoch komplex das Netz auszuregeln. Die viel gescholtenen Gaskraftwerke sind da ebenso unverzichtbar.
In Summe über das Jahr gesehen, aber wird der Anteil fossiler Energie immer geringer.
Das ist das Ziel.

Die Energiespeicher, also die Batteriespeicher spielen noch eine geringe Rolle. Derzeit eher beim Verbraucher, Netzebene 7 , der dann weniger oder gar nichts bezieht. Für das Netz ist nur die Meldung relevant, damit das im Modell erfasst wird.

Windräder speisen auf 3 und 5 ein, ebenso große PV Parks.

Ein Stromnetz ist ein komplexes Gebilde und wird dann mit den Nachbarstaaten verbunden, damit wird es erst richtig unübersichtlich. 😉
Andererseits kann Deutschland damit jetzt seine Grundlast mit französischen AKW befriedigen. 🤹

Österreich hat dafür seine Donaukraftwerke.

Vermutlich liegt es wieder am Unterschied zwischen Deutsch und Österreichisch. Denn der deutsche Duden sagt:

Vorrätig= verfügbar, lieferbar, erhältlich, käuflich
https://www.duden.de/rechtschreibung/vorraetig

Nicht (nur) auf Vorrat irgendwo gespeichert.

Und nein, der Strom wird nicht einfach erzeugt und im gleichen Zeitraum wieder verbraucht. Denn keiner kann genau vorhersagen, wieviel Strom man wann konkret brauchen wird. Es wird immer mehr Strom erzeugt, als benötigt. Denn man muss Netzverluste ausgleichen, unerwartete Spitzen abdecken können und Netz stabil halten. Die Erneuerbaren sind nicht Grundlast fähig und destabilisieren das Netz, weil sie keine stabilen Frequenzen liefern. Du schreibst absolut korrekt, dass wir irgenwelche grundlastfähigen Kraftwerke (z.B. Gaskraftwerke) weiterhin für die Grundlast brauchen werden. Und diese Kapazität wird unter ein Bestimmtes Niveau nicht sinken. Also wenigstens bis wir andere Stromquellen gefunden haben, die fossilen Energien und Kernkraft ersetzen können. Oder gelernt haben, die wilde Energie, die vom Wind und Sonne erzeugt wird, so zu zähmen, dass wir damit Grundlast und Netzstabilität haben können. Dann wird zwar das Problem geben, dass wir dann eventuell alle unter einem Solardach leben, dass auf den Kolonnen der Windkraftwerke befestigt ist. Aber irgendwas ist ja bekanntlich immer.
Bei zu viel erzeugtem Strom werden nicht etwa Gaskraftwerke, sondern die Erneuerbaren vom Netz genommen. Das siehst du z.B., wenn der Wind offensichtlich stark weht, aber fast alle Windräder still stehen. Weil man mit dem Strom, was sie produzieren würden, nichts anfangen kann. Nicht nur, weil man ihn sonst mit negativen Preisen verscherbeln müsste, sondern auch weil es sonst das Netz zusammen brechen lassen kann. Und weil wir ihn für später nicht speichern können.

Wir waren früher ein Nettoexporteur für den Strom. Seit neustem sind wir - aufs Jahr gesehen - ein Nettoimporteur. Dabei produzieren wir ja jedes Jahr mehr Strom. Und wollen noch mehr davon produzieren, leider weiterhin ohne Sinn und Verstand.

„Westerstede“ (Pseudonym)

Der alte Kirchhoff würde sich jetzt im Grabe umdrehen.🤫 Du erinnerst dich vielleicht noch an die Knoten und Maschenregel. Die Zeiger und die doofe Vektor Rechnung. Zu Fuß war das sehr mühsam, heute mit dem Computer richtig bequem.

Genau so die Prognose Modelle. Sie wissen nicht, wann du deine Borschtsch kochst, aber die Statistik interessiert sich nicht für das Schaf, sondern kümmert sich um die Herde.

Die Grundlastfähigkeit den Alternativen per se abzusprechen ist eine Halbwahrheit.
Offshore Wind ist grundlastfähig, genau so Geothermie. Die Atomkraft kann es nicht ersetzen und da liegt ja das Grundlastdilemma. Regelleistung ist exobidant teuer. Da wird auch nicht gefragt, welcher Energieträger, es muss nur funktionieren und das um jeden Preis.
Der Konsument will ein stabiles Netz, die Übertragungsverluste interessieren ihn nicht. Er bezahlt seine Netzgebühren und die steigen künftig an.

„Westerstede“ (Pseudonym)

@AdMM natürlich kann virtuell im Verbund der verschiedenen Alternativen temporär Grundlastfähigkeit hergestellt werden.
Das passiert über die Prognosemodelle täglich.
Die Regelleistung kann übrigens auch negativ sein, das sind dann flexible Verbraucher.
Im einfachsten Fall ein Heizdraht.
SF hatte stillstehende Windräder erwähnt, die wurden gegen Geld abgeregelt.
Alle die Regelleistung verkaufen bekommen Geld .... Blockheizkraftwerk, Müllverbrennungsanlagen, Kühlhäuser mit Puffer, Pumpspeicher, Batteriespeicher..... .
Bei diesen Vertragspartnern regelt der Netzbetreiber den Energiefluss gemäß Vertrag.
Der Kritikpunkt der Gegner der Alternativen ist die Dunkelflaute. Das sind 2-3 Wochen im Jahr, wo es nicht funktioniert. Wer da dann unbedingt seinen Jahrsbedarf an Energie verbrauchen muss, der zahlt bei einem dynamischen Stromtarif ein Vermögen.
Heute sind es bei mir in der Spitze 85ct Arbeitspreis. Tut weh, aber ich kann Stromverbrauch in dieser Zeit reduzieren /vermeiden.
Bleibt halt die Wäsche liegen und der Geschirrspüler aus. Der Holzofen braucht auch Arbeit. Ich kann flexibel sein.
Das nennt sich Lastverschiebung und wird durch Vernetzung immer mehr Bedeutung gewinnen.

Wasserstoff mit Überstrom zu erzeugen hat sich noch nicht wirklich durchgesetzt, derzeit spielen einige auf Ebene 7 mit Kryptominer rum. Es soll lukrativer sein, als Strom zu liefern.

Österreich hat heute seinen Vertrag mit Gasprom gekündigt. Es geht auch ohne Putinas Furze.

Es ist ein Kraftakt, aber in 20-30 Jahren wird Europa sich selbst versorgen können.

Die Klimaziele werden wir trotzdem weit verfehlen.... . Neuerste KI Modell deuten eine deutlich schnellere Erderwärmung für Europa an.... .

Definition Grundlastfähigkeit Wikipedia:

Als Grundlastfähigkeit (engl. dispatchable) wird die Fähigkeit eines Kraftwerks bzw. von Kraftwerkstypen zur dauerhaften Bereitstellung von elektrischer Energie bezeichnet, ohne dass es dabei zu häufigen oder längere Unterbrechungen kommt.[1]

Habe ich eingefügt, damit der einfache Konsument noch mitkommt.
Es wird viel geredet und auch viel Müll verzapft.

Also, irgendwie bin ich wohl zu dusselig um es zu verstehen, mein Verständnis sagt, es ist z.B. viel Wind da, die Windräder produzieren Strom ohne Ende, wird nicht gebraucht, wir müssen den Strom also ans Ausland verschenken und dafür noch bezahlen das der Strom abgenommen wird, das kann wohl nur funktionieren wenn die beschenkten Länder Kraftwerke haben die sie runter regulieren können.
Ich bin nicht per se gegen die alternativen Energien, allerdings würde ich mir das mit Sinn und Verstand wünschen und nicht mit der Ideologie der Grünen Traumtänzer.

„Westerstede“ (Pseudonym)

Skipper, du hast gestern Abend wohl einen Glühwein zu viel getrunken.
Wir haben gerade zu wenig Strom, ich habe gestern in der Spitze 85 ct/pro KWh ohne Netzgebühr bezahlt.
Es war gestern Dunkelflaute.

AKW's sind träge und eignen sich nicht für Regelleistung. Das sind typische Grundlasterzeuger. Ein Windrad dagegen sehr wohl. Auch Wechselrichter sind einfach zu regeln.

Im Sommer ist häufig zu viel Energie im Netz, die wird verschenkt, bzw muss man für die Last zahlen, damit die Netze stabil bleiben.

Ich bleibe bei meinem dynamischen Stromtarif, auch wenn mir gestern wieder ein Loch in die Börse gebrannt wurde. Bald bekomme ich wieder Geld fürs Verbrauchen.

„Westerstede“ (Pseudonym)

Es ist nicht das Ende der Energiewende. 😂

Deutschland wird einfach einige Atomkraftwerke wieder hochfahren. Dauert sicher 1-2 Jahre, aber das geht schon noch.

Der Beitrag hat insofern recht, dass die letzten Atomkraftwerke einfach fehlen.

Ich denke man wird auch wieder Neue bauen. 🤫

Es gibt einfach zu wenig Grundlast und auch zu wenig Leitungskapazität in Deutschland.

Der Energiemix macht es einfach.

Wir haben für unsere regionale Energiegemeinschaft auch zwei Kleinwasserkraftwerke gewonnen, ein Windrad und ein Blockheizkraftwerk mit Biogas, der Rest PV. Leider ist das nur an einem meiner Orte. Dort war gestern kein Problem, es gab nie Bezug vom Netz. Wir haben immer geliefert. Insgesamt sind da 41 Teilnehmer, davon 7 Betriebe.
P.S. das geht leider nur in Österreich. 😍

Die Strompreise haben sich für morgen schon wieder normalisiert. 13,8 ct/ kWh max. ... das geht schon wieder. Ist ja Winter.

14 Tage Dunkelflaute kann es statistisch geben, trotzdem ist es übers Jahr kein Problem.

Ich habe 2024 an 52 Tagen Geld für einige Stunden Stromverbrauch am Tag bekommen. Meist Mittags zw. 12 - 16:00, Feiertag und Wochenende.
Das gleicht sich aus.

So mancher Bürger ist sicher gut vorbereitet, aber wer sich auf den Staat verlässt ist mittlerweile komplett verlassen, denn der sorgt für seine Bürger in keinster weise mehr vor oder bietet Sicherheit.

Einzig die Finanzämter arbeiten noch zuverlässig und sicher ;)