
„Ahaus“ (Pseudonym)
Empatie hat wirklich nicht jeder, auch nicht Emphatie, wohl aber Empathie (!).
Mit Vorratshaltung hat das, was ich beschrieben habe, übrigens nur ganz am Rande zu tun - es wundert mich aber nicht, dass dir das nicht aufgefallen ist.
Nebenbei habe ich auch nicht von "ausgeprägter" Empathie, sondern von "basaler" Empathie gesprochen.
Fakt ist, dass es ein hochentwickeltes Bewusstsein vom Selbst und vom Anderen als fremdes Selbst erfordert, sich soweit in den anderen Hineinzuversetzen, dass man begreift, was der andere sieht und was seine Motive sind, da er dieses Wissen besitzt. Das haben Eichhörnchen nicht, wohl aber zum Beispiel Krähenvögel.
Aber wer nicht einmal genau ließt, was dort steht, wird sowas wohl nicht begreifen *augenroll*

„Ahaus“ (Pseudonym)
Ich bin raus aus dem Thema, Antworten sind mir zu blöd...und DIE kann man SO nicht trainieren - die is tatsächlich angeboren.

„Neufahrn bei Freising“ (Pseudonym)
Irgendwo ist die Empathie hier auf der Strecke geblieben. *sich eine Nuss schnappt*
Es begann doch eigentlich ganz hoffnungsvoll.
@LaLuna Deine Unterscheidung von "Verhalten" bei den Krähen und Empathie verstehe ich nicht ganz. Unterscheidest du da anhand der Motivation und wenn ja, woran stellt man das bei Tieren fest?
@Arroganto Der Begriff der "basalen" Empathie erscheint mir ebenfalls schlecht gewählt, da das ja doch eher in den Bereich der bewußten Sinneswahrnehmung hineingeht. Ich würde Empathie schon als kognitiven Prozess und als eine Form der Intelligenz verstehen.
Ansonsten: „Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist“, sagt die Tante Wiki

„St. Wendel“ (Pseudonym)
Es ist eigentlich ein so wichtiges Thema in unserer heutigen Zeit und ich kann einfach nicht verstehen, wie man es wieder einmal so zerpflücken kann. Und ich glaube Empathie kann man nur haben, wenn man sich genauso wie andere lieben kann.

„Glarus“ (Pseudonym)
Das Problem vom Kapitalismus ist besser unter anderen Fragestellungen aufgehoben. Aber es ist schon richtig Empathie
hat was mit der Gesellschaft zu tun in der wir leben. Wie weit
wir uns davon entfernen zeigt ja eine kleine Fragestellung:" Im Gesundheitswesen wird heute nicht mehr vom Patient gesprochen wo das wort Empathie eingeschlossen ist sondern vom Kunden.Auch heisst die Krankenkasse nun Gesundheitskasse usw. Da zeigt sich der Wertewandel. Ich würde allerdings nicht nur die Empathie in den Vordergrund stellen sondern im Zusammenhang auch solche
Begriffe wie Solidarität, Toleranz, Hilfsbereitschaft .....

„St. Wendel“ (Pseudonym)
Letztere Begriffe fließen in die Empathie ein.

Empathie hat wirklich nicht jeder. Es gibt Menschen, die sie aufgrund gravierender Entwicklungsstörungen kaum gelernt haben, bzw. nicht ausbauen konnten. Soweit ich weiß, ist es dann sehr sehr sehr schwer, das noch über ein Lernen im Erwachsenenaltern nachzuholen. Am ehesten wohl über Therapie, aber auch das ist umstritten (z.B. bei dissozialer Persönlichkeitsstörung).
Wer schon empathisch sein kann, kann seine Fähigkeiten natürlich verfeinern. Empathie ist eine meist übliche menschliche Fähigkeit, die natürlich zu guten, aber auch zu hinterhältig negativen Zwecken genutzt werden kann. Manipulativ kann Empathie eingesetzt werden, das muss nicht immer negativ sein, auch Therapeuten manipulieren, wenden Techniken an, die helfen sollen. Ist ja auch ihr Job. Despoten tuns auch -davon bin ich dann nicht so begeistert.
Im kleinen Alltag benutzen die meisten Menschen ihre empathischen Fähigkeiten sowohl postitiv als auch negativ.
Das sind für mich erst einmal die Grundlagen. Aber um was diskutieren wir hier eigentlich? Wenn ich das Eingangsposting richtig verstehe, doch nicht um "Empathie", sondern um die gesellschaftliche Entwicklung, dass Mitmenschlichkeit durch zunehmende Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Menschen (auch Tieren, Natur und Generationen nach uns?) verdrängt wird, oder?

„Menden“ (Pseudonym)
Ich finde es gar nicht schlecht, sich erst einmal darüber Gedanken zu machen, was Empathie ist und dann weiter zu gehen.
Vielleicht hilft dabei mein zweites Zitat von untern weiter: Wer z.B. Umweltschutz nur aus Selbsterhaltungssorge treibt, der wird ihn allein ökologisch‑technokratisch „machen“ wollen ‑ und letztlich ohne Erfolg bleiben. Wer Umweltschutz aus Empathie für alles Lebendige fordert, fragt nicht nach dem „Erfolg“, sondern handelt aus „Liebe“ zur Natur- und könnte gerade aus dieser Haltung heraus das Leben retten.
Hm, wer kann denn einfach allein aus "Liebe" handeln? Völlig selbstlos. Das ist sicher nicht einfach.

„St. Wendel“ (Pseudonym)
Es gibt sie, die das können, aber die werden dann abwertend " Gutmenschen" genannt

„Menden“ (Pseudonym)
Ja, ich habe diesen merkwürdigen Begriff hier schon ein paar mal gelesen. Allerdings kann ich mir darunter nichts vorstellen. Vor allem weil er negativ gedeutet wird.
Sind die guten Herzen und das gute Engegement eines Albert Schweitzers, eines Gandhis, eines Martin Luther King, einer Mutter Theresa und vielen mehr negativ? Warum müssen solche Menschen abgelehnt werden? Ich verstehe das wirklich nicht.

„Horb am Neckar“ (Pseudonym)
weil sie das lebende gegenbeispiel für die vielen verfechter der these sind, das wir eigentlich garnicht anders können als uns danebenzubenehmen. und die wird gerne dafür herangezogen so ziemlich jedes anthropogene übel auf diesem planeten zu rechtfertigen, egal obs jetzt kapitalismus oder "familiendramen" sind.

„Menden“ (Pseudonym)
mr. niceguy, ich glaube Du hast recht. Wahrscheinlich saßen wir damals im Studium wirklich alle auf dem Elfenbeinturm. Wir sahen uns Biographien von solch tollen Menschen an und dachten darüber nach wie man wenigstens annähernd mal etwas "Gutes" tun kann. Lach wie Du sagst, suchen alle anderen dann eine Begründung für ihre eigene "Schlechtigkeit". Dann müssen sie natürlich die Guten Menschen als negativ hinstellen. Oh, da gruselt es mich völlig.
Hm, mir ganz persönlich sind die lieben netten Menschen, die Empathie kennen sympathischer als "böse" Menschen.
Ich erinnere mich daran, daß letztens einer meiner Azubis zu mir sagte, alle Azubis wollten lieber mich als den anderen Betreuer. Ich erwiederte ihm, daß es auch Azubis gibt, die mich völlig schrecklich finden. Er antwortete: "Das liegt daran Frau...... weil sie immer viel zu nett sind."
mr. niceguy, ja dann wollen die Menschen eher Ungerechtigkeit, Boshaftigkeit, Gewalt, usw. und nicht, daß man einfach nett ist.

„Horb am Neckar“ (Pseudonym)
es ist ja überhaupt nicht so schwer was "gutes" zu tun. wenn man sich dabei aber so übervorbilder wie gandhi, der mal eben ne relativ friedliche revolution geregelt hat, sucht, macht man es sicht selbst glaub ich nich unbedingt einfacher. ich sehe das so, wenn die welt irgendwann mal durch mich (wie auch immer ich das hinbekommen sollte) auch nur ein kleines stück näher an dem ist, was ich mir als gut und richtig vorstelle, dann hat sich die ganze laberei gelohnt. oder die knüppelschläge...was auch immer es eben im kampf um die richtige meinung so gibt ;)

„Neufahrn bei Freising“ (Pseudonym)
Kann man Empathie eigentlich irgendwie "messen"?

„St. Wendel“ (Pseudonym)
Nein, kann man nicht, entweder man hat sie oder hat sie nicht, das ist so ähnlich wie die Liebe :)

„Glarus“ (Pseudonym)
Einen Satz erlebe ich immer wieder im Realismus der Empatie mit Einschließt, "Das Sein bestimmt das Bewusstsein " die soziale Realität bestimmt oder läßt uns in eine Rolle reinwachsen die dann auch die Weichen stellt wie wir Empathie entwickeln im Positiven wie Negativen . Auch in die schlechten Dinge und das sogenannte Böse muss erlebt und Nachgefühlt werden. Jeder Mensch hat eine Gute wie Negative Seite und hat eine Persönlichkeit die im Gesamtbild den Mensch prägen.

„Neufahrn bei Freising“ (Pseudonym)
Da merkt an mal wieder, wieviel Leute einfach nur posten und nix wissen.
Ja, es gibt Tests zur Messung von Empathie... Eine Query bei Tante Google hat gereicht.
Ich wollte aber eigentich gerne von Experten wissen, die hier ja auch mitdiskutieren, ob es da was gibt, was in der Praxis anerkannt wird z.B. erinnere ich mich vage daran, das in Krimiserien zur Kategorisierung der Empathiefähigkeit von Serienkillern immer eine bestimmte Kennzahl verwendet wurde. *ja, ja, gesunde Prime-Time-TV-Bildung ;)*

„Neufahrn bei Freising“ (Pseudonym)
Ja, aber nicht alles, was es gibt, ist auch praxistauglich und aussagekräftig. ;

„Menden“ (Pseudonym)
Nein, das stimmt leider nicht. Wie wir forschen hat mit unserem Weltbild zu tun. Seit Galilei sehen wir die Welt in seiner meßbaren Dimension. Vorher war das anders.
So forschen viele Menschen empirisch und erhalten als Resultat etwas was meßbar ist. Forsche ich aber hermeneutisch oder phänomenlogisch erhalte ich ganz andere Ergebnisse.

„St. Wendel“ (Pseudonym)
Nun soll noch einer hier sagen, dass Gefühle auch messbar sind
bzw. vllt.die Seele noch selber, dann schmeiß ich mich wech :)

„St. Wendel“ (Pseudonym)
Und wo kommt dieses Vermögen her? Wenn dann ist es ein seelisches Vermögen und sicher eine Summe aus Genetik, Erziehung und Erfahrungen, die man gemacht hat und wie soll das messbar sein? - Hier wird aber ganz schön mit Klugheit rumgeworfen.