DSGVO oder auch die neuen EU Datenschutzbestimmungen, der Wahnsinn geht weiter....

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Zu diesem Thema gibt es 82 Antworten

Artikel der Marke Mann,
Ungefähr reicht eben nicht mehr. Die grossen Häuser wie Amazon und co, können sich 100te Datenschutzbeauftragte leisten inkl. Anwälte, aber der Mittelstand? Ich hatte oben den Link als Beispiel Whatsapp für den Mittelstand/Handwerker gepostet.
Bis heute doch normal, Malermeister schickt Dir Bild von irgendein Problem, Du kannst es Dir ansehen ohne zur Baustelle zu fahren, und entscheiden.
Gang und gebe.
Und genau das darf dann auch nicht mehr sein. Viele Dinge die durch moderne Kommunikation, kosten und Zeit sparen, verstossen gegen das neue Gesetz.
Eben weil man nicht überall den Weg der Daten weiss, was wohl auch die wenigsten gestört hat.
Das viele sich erst jetzt mit beschäftigen liegt auf der Hand, vor 2 Jahren beschlossen, kurz in den Medien, und das war es. Niemand hat das Thema angerührt, bis jetzt.

„Viernheim“ (Pseudonym)

Darf mir dann mein Vermieter in Zukunft keine Mieterhöhung mehr mit der Post schicken, weil er ja meine Adresse ohne mein Einverständnis nicht speichern darf?

Es gibt ein paar Regeln nach denen gespeichert werden darf. Grob kann man sagen: Die zur Erfüllung eines Vertrages notwendigen Daten dürfen für die Dauer der Geschäftsbeziehung (Kunde A bestellt oder mietet, Kunde bekommt Ware beliefert, Kunde hat binnen Zeit raum X Gewährleistungsansprüche) gespeichert werden. Sie dürfen aber für nichts anderes als für das vom Kunden beauftragte Geschäft verwendet werden. Die Mieterhöhung dürfte als Teil der Geschäftsbeziehung gewertet werden.

So ein Blödsinn, wenn Filiale A die Schuhe nicht in meiner Größe hat, werden meine Daten selbstverständlich Filiale B übermittelt und ich bekomme die passende Größe per Post nach hause oder wahlweise in Filiale A geliefert.

Das geht auch weiterhin. Das Problematische an meinem Beispiel war die Nutzung von Whatsapp. Da gibt nämlich die Firma deine Daten an unverschlüsselt an eine amerikanische Firma weiter. Das darf in Zukunft nicht mehr sein. Jede Firma muß beschreiben wie und wo sie personenbezogene Daten verwendet und deutlich machen, dass sie dabei die notwendige Sorgfalt walten lässt. Das ist z.B. auch nicht der Fall wenn Kundenlisten unverschlüsselt über öffentliche Mailserver verschickt werden - weil man das sehr leicht abfangen kann. Ein Foto der Baustelle ist per Whatsapp kein Problem. Ein Foto der Baustelle mit den kompletten Kundendaten und z.B. nicht nur der Auftragsnr. schon.

Neumann, genau das ist es, denn Dein Schuhgeschäft braucht deine Genehmigung, deine Daten an die andere Zweigstelle weiter zu reichen, und, es muss der Datenweg beschrieben werden.

Wenn das dasselbe Unternehmen ist und sie einen Kundenauftrag haben, brauchen sie keine explizite Genehmigung für die Weiterleitung, aber sie müssen einmal (für alle Anfragen) irgendwo grob irgendwo beschrieben haben á la "Verfahren für Kundenanfragen" wie sie solche Daten speichern und weitergeben und sich dann auch dran halten.

Wenn Frau A drei Brötchen beim Bäcker bestellt, hat der ein Problem, weil er ihren Namen aufschreibt und eine Verkäuferin das auch noch liest. Und wenn der Herr A Mohnallergie hat und deshalb keine Mohnbrötchen in die Tüte dürfen, muß diese Gesundheitsinfo in einen Tresor.

Wenn sie schreibt "Bei Bestellung Kontakt mit Mohn vermeiden" ist das o.k., wenn sie schreibt "Kunde war früher mal drogensüchtig und darf deshalb nicht in Kontakt mit Mohn/Opiaten kommen" ist das nicht okay. Unternehmen müssen sich Gedanken machen, wie sie Infos ablegen um ihre Kunden zu schützen.

Es regen sich jetzt nur alle auf, weil man halt mal darüber nachdenken muß und nicht einfach mehr "machen" darf. Weil: Verboten war das meiste bisher auch schon. Nur gabs keine richtigen Strafen darauf.

@rudi - beruflich bin ich schon genau informiert nicht ungefähr. Nun ich arbeite in einem mittelständischen Betrieb, da hat die Umsetzung zwar nicht reibungslos aber ohne externe Juristen funktioniert. Wer so verpeilt ist, daß er jetzt aus allen Wolken fällt wegen der neuen Regelung ist es selber schuld. Immerhin auch eine Chance schwarze Schafe auszusortieren. In 1-2 Jahren spielt sich da auch bestimmt eine Routine und ein bequemer Umgang mit DSGVO ein.

Das bezweifel ich auch nicht das Du Dich damit befasst. Keine Frage, sollte auch so nicht rüber kommen.
Ich finde einfach, das hier weit über das Ziel hinaus geschossen wurde. Ein Bürokratiemonster was in der Realität kaum erfüllbar ist. Die grossen Firmen sicherlich ehr, als die alleinstehende Mutter, die bei Ebay ein kleinen Shop mit 100 Kunden betreibt, die fast genauso ein Aufwand betreiben muss, wie ein Shop mit 100.000 Kunden.
Außerdem hat es bis jetzt trotzdem Datenklau/Misbrauch gegeben, obwohl bei den Betroffenen grosser Datenschutz bestand.
Whatsapp mit Facebook zusammen, hat ja vorgemacht, wie fix man Daten abgleichen kann, ohne die Tragweite zu offenbaren.
Übrigens ging es im Beispiel nicht um das Bild was der Maler überträgt, sondern due Tatsache, das Whatsapp zugriff auf das Adressbuch vom Smartphone hat, zum Abgleich der Daten wer Whatsapp hat.
Wir werden es erleben wie irre das wird, trotzdem wirklich interessant wie doch unterschiedlich die Ansichten sind.

@Deutsche in Norwegen. Zum konkreten Beispiel: In unserem kleinen Betrieb im Harz gibt es Betriebsführungen in denen gezeigt wird, wie Spirituosen hergestellt werden. Zu diesen Führungen konnte man sich bisher anmelden und bekam über ein Buchungssystem einen Termin bestätigt. Das ginge auch weiterhin so. Falls jedoch ein Buchender seine Buchung nicht zuende führt, aber schon Daten eingegeben hat und dann abbricht, bekommen wir keine Information davon und können seine Daten garnicht wissen. Aber irgendwo sind diese Daten ja eingepflegt worden, wir haben keinen Zugriff, aber wir haften dafür. Das können wir nicht leisten. Also haben wir dieses Buchungssystem eingestellt. Nun liegt das Risiko, daß unsere Führungen ausgebucht sind, beim Besucher.
Käufer und Besteller im Internetshop müssen zur Bearbeitung des Auftrages eine Einverständniserklärung abgeben. Dann läuft das. Bisher haben wir unseren Vorortbesuchern die Möglichkeit gegeben, sich ihre Einkäufe nachhause schicken zu lassen ( ab einem Mindestwert gratis ).Das war besonders für Wanderer oder Motorradfahrer interessant. Nun müssen wir Datenschutzbestimmungen ausfüllen lassen, da ihre Adresse der Post weitergegeben wird, diese durch die Post gespeichert werden, um eine Auslieferung zu garantieren. Jeder Service wird erschwert.

„Viernheim“ (Pseudonym)

Falls jedoch ein Buchender seine Buchung nicht zuende führt, aber schon Daten eingegeben hat und dann abbricht, bekommen wir keine Information davon und können seine Daten garnicht wissen. Aber irgendwo sind diese Daten ja eingepflegt worden, wir haben keinen Zugriff, aber wir haften dafür

Vermutlich liegt es eher daran, dass dabei ein externer dubioser oder schlicht internationaler Anbieter eines Buchungssystems verwendet wurde, der keinerlei Anstalten macht, euch zu garantieren, dass die erforderlichen Datenschutzstandards eingehalten werden, oder?

"Wir haben keinen Zugriff" heißt schlicht "Wir haben eigentlich überhaupt keine Ahnung, was mit den Daten unserer Kunden passiert, aber das System war günstig, vielleicht sogar gratis". Warum sind Systeme gratis? Na weil irendjemand anders damit Geld verdient z.B. mit den Daten der Kunden.

Weil: Ansonsten hätte man ganz einfach sagen können, dass so lange die Daten nur in der "temporären" Browsersession sind und nicht durch "Bestätigen" in eine Datenbank übertragen werden, alles wirklich ziemlich unkritisch ist ("So funktionieren Formulare im Internet"). Nur sollte euch vermutlich irgendjemand bestätigen, dass diese "temporären" Daten auch wirklich nicht gespeichert werden und das wollte vermutlich niemand, weil das eventuell doch passiert, weil Kundendaten einen "Wert" auf dem Markt haben.

Eine Einverständniserklärung ist nicht für die Reservierung notwendig. Eine Einverständniserklärung ist notwendig, wenn über die Reservierung hinaus noch etwas mit den Daten gemacht werden soll (z.B. für Werbung gespeichert) und viele User bestätigen das halt mit, weil sie es gar nicht lesen.

Nehmt einfach einen seriösen Anbieter für euer Buchungssystem, zahlt vielleicht max.10 Euro im Monat dafür bei Software as a service und ihr könnt das wieder anbieten. Alles andere ist eine Ausrede.

@Hanna. Es ist ein seriöser Anbieter, der auch etliches an Geld gekostet hat, aber was ist denn eine Garantie wert, wenn Daten gehackt werden können? Auch wenn wir alles erdenkliche tun, werden wir in die Haftung genommen. Genau das möchten wir nicht. Das Schöne ist, das auch nicht vorsätzlich begangene Datenverwendungen, sondern selbst durch unerlaubte Angriffe abhandengekommene Datensätze als Haftungsgrundlage gelten. Und wir haben keinen Zugriff auf Daten, die uns nie erreichten, weil der Vorgang abgebrochen wurde. Vermutlich schwirren die dann im System des Anwenders, also Nutzers, herum und wir sollen dann dafür geradestehen. Danke, nein.
Bitte unterstelle mir nicht, daß ich fahrlässig und unsorgfältig arbeite. Kundendaten haben natürlich einen Marktwert, aber wir sind nicht so dämlich, daß wir sie unseren Mitbewerbern überlassen.

„Starnberg“ (Pseudonym)

@ Gentlemen Panik ist kein guter Ratgeber.
Die DSGVO ist ein verbindliches Regelwerk, wie du in deinem Unternehmen mit Daten umzugehen hast. Sie gilt für Daten, die in deinem Unternehmen gespeichert werden. Als "gespeicherte Daten" gelten z.B. auch handschriftliche Karteikarten.
Da geht es nur um Daten, die du hast.

Dein Buchungssytem wird offenbar von einem "Auftragsverarbeiter" gehostet. Wenn sich dieser Anbieter innerhalb der EU befindet, dann unterliegt er ebenfalls der DSGVO. Du musst mit ihm einen Vertrag abschließen, dann verhälst du dich konform der DSGVO. Der von dir beschriebene Fall einer abgebrochenen Registrierung, liegt im Bereich des Auftragsverarbeiters. Er hat dafür zu sorgen, dass dann keine Daten gespeichert werden.

Ein weiterer Punkt - um welche Daten geht es hier ? - Name , Tel Nr., Adresse , E-Mail, mehr wird nicht benötigt, eher weniger. Die Risikofolgeabschätzung ist daher "nicht sehr kritisch".
Name, Tel. und Adresse stehen bei vielen im Telefonbuch, sind also bereits veröffentlicht.

Welcher Schaden entstehen, wenn diese Daten in falsche Hände geraten. Das musst du dir nun selbst überlegen.

Haftungen gibt es nur, wenn ein nachweisbarer Schaden entsteht, das gehört ins Zivilrecht.
Das ist aber nichts neues, im Gegenteil, durch die DSGVO werden die Vorfälle weniger, weil in Zukunft vieles vermieden wird, da die Firmen endlich Daten als schützenswert wahrnehmen.

Ich empfehle dir dringend eine Beratung, ich kann dir hier keine verbindlichen Auskünfte geben.
Man muss sich die Situation vor Ort ansehen und auch ein Blick in die AGB lohnt immer.

Die DSGVO soll niemanden hindern unternehmerisch tätig zu sein.

Hier im Thread wurde schon viel Blödsinn geschrieben, da sieht man wie unterschiedlich die DSGVO bei den Menschen angekommen ist.

Ich freue mich schon auf den 25. Mai - #Holyday4Kontra

Es geht ja nicht mal um die Haftung, die Einhaltung der Vorgaben. Da hat Gentleman recht, alles desktivieren was zzt nicht komform ist.
Das Problem kommt schon auf, wenn jemand kontrolliert wird, oder Mitbewerber einen anschwärzen. Dann Zahlst Du, und die Strafen sind mehr als ausverschämt.
Kontra, Du bist seit ewig wohl im Thema, wieviel Zeit hast Du verbracht, um das Gesetz zu verstehen und auch umsetzen zu können, kostenlos oder schon gut honoriert?
Jeder der sich diesen Gesetzeskatalog angesehen hat, wird wahrscheinlich vieles falsch verstehen und es entweder schueben oder er braucht Fachanwalt dafür. Alles andere, wird ein Problem vorallem finanzielles Risiko. Drum frag ich mich, welche Bürokraten sowas erstellt haben.

„Salzgitter“ (Pseudonym)

Soweit ich das Verstanden habe, verdient @Kontra sein Brötchen damit rudi !
In dem link wird doch Werbung für einen andern Dienst gemacht, um Daten sicherer zu Verschicken oder Interpretiere ich da etwas falsch ?
Ich denke auch das Facebook und Ko größere Probleme damit haben. Wenn man irgendwo was sucht über google, findet man es doch oft auf einmal bei Facebook Werbung darüber ,Ob du nach Katzentoiletten suchst oder nach Unterwäsche ganz egal, selbst wenn man über Whats App etwas schreibt über Hundefutter, findet man auf einmal Werbung über Hundefutter auch wenn Du keinen Hund hast !

Irgendwo habe ich darüber mal einen Bericht gesehen!

Und alle die eine Payback Karte habe, was ist den damit? Ich habe keine aber wo landen die Daten alle ?

„Heilbronn“ (Pseudonym)

Datenschutz ist im Grunde wichtig. Ich habe heute als Unternehmer ein wichtiges Gespräch gehabt und selbst Experten sehen die DSGVO kritisch. Daten sind schützenswert, keine Frage, wird Schindluder mit gemacht. Aber in vielen Dingen wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Nehmen wir mal an ein kleiner Händler gibt eine Kleinanzeige in einer Zeitung auf. Zack.. Schon ist es passiert. Verstoß gegen das DSGVO. Warum? Weil sobald ein Kunde anruft und ggf. Daten weiter gibt zwecks Geschäftsanbahnung ist er am Arsch. Er muss alle rechtlich relavanten Dinge in einer gewerblichen Anzeige verpacken. Gleiches gilt bei Ebaykleinanzeigen. Mir wurde heute geraten am 24 meine Anzeigen bei Ebaykleinanzeigen zu deaktivieren, damit mich dort keine Kunden anschreiben können. Soll mir ein anderes Portal suchen wo ich eine Möglichkeit habe automatisch bei Kontaktaufnahme eines Kunden meine rechtskonformen Datenschutzbestimmungen zugänglich zu machen. Allein das Fehlen dieser Möglichkeit kann wiederum andere abmahnwillige Konkurrenten oder Vereine dazu veranlassen einen Anbieter vom Markt zu kicken. Ich finde es echt toll das Kunden bis ins kleinste geschützt werden sollen und wir Unternehmer müssen all unsere Daten preis geben. Auch damit wird Scheiße gebaut.. Wer schützt da einen? Keiner...

„Borna“ (Pseudonym)

Wenn man die Panik unter deutschen Unternehmen ansieht sieht man schön wie das bisherige BDSG umgesetzt wurde. Nämlich gar nicht.

> Nehmen wir mal an ein kleiner Händler gibt eine Kleinanzeige in einer Zeitung auf. Zack.. Schon ist es passiert. Verstoß gegen das DSGVO. Warum? Weil sobald ein Kunde anruft und ggf. Daten weiter gibt zwecks Geschäftsanbahnung ist er am Arsch.

Wo ist in dem Punkt der Unterschied zu BDSG (alt) § 4, § 4a, konkret für nicht-öffentliche Stellen in § 28, § 33?

„Viernheim“ (Pseudonym)

Gibts gerade gratis, das Sonderheft der c't zur DSGVO:
ftp://ftp.heise.de/pub/ct/listings/1811-076.pdf

Das trifft mittlere und große Unternehmen mindestens ebenso - dort gibt es meist zwar einzelne Personen, die juristisch versiert und gut informiert sind in diesem Fall. Aber ob sämtliche Beschäftigten, die fleißig Daten sammeln, so sensibilisiert und verantwortungsvoll sind? In vielen Abteilungen gibt es interne Grauzonen bis schwarze Datenlöcher. Kleine Unternehmen sind oft weniger träge und haben den besseren Überblick.

Ist vielleicht ein wenig OT, aber die Anzahl der Mails, die diese depperte EU-Datenschutzbestimmung mir seit einer Woche täglich in mein Postfach schwemmt, geht mir einfach nur auf den Geist und übersteigt bald die Grenzen des Zumutbaren!
Die einen nehmen es ganz genau, die anderen lassen mich ohne Handlungsbedarf zurück, wenn es mit dem Newsletter so bleiben soll wie bisher, die dritten beschäftigen mich fast 15 Minuten.
Ich empfinde das inzwischen als eine Zumutung und ich bin kurz davor, alle Newsletter ganz einfach abzubestellen ---> der Schuss geht ja wohl langsam aber sicher nach hinten los...

„Bietigheim-Bissingen“ (Pseudonym)

Ja, geht mir auch so... :-/

„Syke“ (Pseudonym)

Im Ernst ??
Zumindest für uns User ist das ein großer Fortschritt in Sachen Datenschutz.
Da fühlt ihr Euch belästigt?
Und @ Einzelstückerl
"deppert" ist -nach meiner Auffassung - in diesem Fall nicht die EU, sondern allenfalls die von Dir frequentierten Unternehmen, die ein seit ZWEI JAHREN bestehendes Gesetz erst zum allerletzten Zeitpunkt umsetzen.
Ich verstehe durchaus die Beschwernisse die die Umsetzung für kleine Unternehmen mit sich bringt....dass sich jedoch Verbraucher davon belästigt fühlen, lässt mich den Kopf schütteln..

„Viernheim“ (Pseudonym)

Ich handhabe das genau so: Wer mir nicht erklären kann, wozu er mehr als die bisherige Einwilligung in den Versand des Newsletters braucht, braucht mir auch keine mehr zu schicken. Ist ganz interessant mal zu sehen, wer alles noch die eigene Adresse hat.

Wie sie das Gesetz jetzt kommunizieren ist ein guter Indikator für die eigene Seriösität. Die beste Mail hierzu habe ich von einem Bildungswerk bekommen, die unseriösesten von irgendwelchen Anbietern von Schmuckverkaufspartys. Asos z.B. hat mir noch nie personalisierte Rabatte geschickt, sagt jetzt aber, dass sie die erweiterten Berechtigungen genau dafür brauchen würden. Nö. ;) Die haben halt bisher mein Nutzungsverhalten analysiert, damit ich möglichst viel bei denen einkaufe. Nicht um mir die besten Kundenservice inkl. Rabatten zu bieten. ICH hatte da noch nie was von. Da brauchen sie jetzt auch nicht anfangen zu lügen.

Alle Unternehmen, die jetzt noch schnell sowas rumschicken müssen, haben vorher Schindluder mit den Daten betrieben. Medimops z.B. braucht keine neue Zustimmung. Die haben nur einen Hinweis auf ihre neue Datenschutzerklärung geschickt. Sowas ist okay. Aber sich jetzt noch kurz absichern á la "Aber der Kunde hats doch erlaubt". Ähm. Nö. ;)

Wenn ich da nochmal nen Newsletter irgendwann abonniere, sollen sie schön nochmal nen guten Gutschein dafür locker machen... ;)

„Heilbronn“ (Pseudonym)

Viele tun nun so als wäre der Datenschutz das allerwichtigste überhaupt und das ein Unternehmer gefälligst sich auch schon lange hätte darum kümmern müssen. Es gibt so viele Rechten und Vorschriften, soviele Gesetze und Verordnungen die in Kraft treten, verändert werden etc, das man als Unternehmer auch irgendwann gar nicht mehr den Überblick hat. Irgendwie muss man sich ja auch um das normale Geschäft kümmern. Natürlich kann man im Nachgang immer gut reden und sagen " Hätteste aber wissen müssen, hätteste schon machen müssen. Ich gehe davon aus das sehr viele Unternehmer von den Umstellungen die 25.05.2018 Pflicht werden so gut wie gar nix wissen. Ich finde es an sich richtig, das ein Unternehmer kritischer mit Daten umgehen sollte und sorgsam. Was aber meines Erachtens nicht passieren wird ist: Das mit der DSGVO nun ein Wunderwerk passieren wird. Fakt ist doch: Kaum jemand hat die Zeit und Lust bei Besuchen von Webseiten, bei Bestellvorgängen sich ellenlange Texte durch zu lesen, wer liest sich bei der Bestellung von Waren bitte die ganzen AGB durch? Wer liest sich dann noch die Widerrufsbelehrung durch und jetzt noch die Angaben der DSGVO von dem Unternehmen? Da wird doch meistens eh nur ein Haken überall gesetzt. Jetzt können sich Unternehmer schick durch die neuen DSGVO Regelungen die Elaubnis holen die Daten anderweitig zu verarbeiten und zu nutzen. Und die meisten werden aus Bequemlichkeit/Faulheit sich die langen Texte durch zu lesen, einfach zustimmen. Eine andere Sache sehe ich nun dass man mit dem Kunden herum diskutieren muss, warum man denn nun unbedingt seine Daten braucht, auf welche gesetzliche Grundlage das basiert etc. Ich habe sowas bei mir im Unternehmen schon länger, da ich als Gebrauchtwarehändler für Elektronik nach §33 GEWO beim An-und Verkauf eine gesonderte Buchführungs und Erfassungspflicht hatte und habe. Da fingen Kunden schon zu diskutieren warum man bitte Name und Anschrift braucht und auch den Geldfluss einer Person eindeutig zuordnen kann ( Aufgrund Gefahr von An-Verkauf von geklauter Ware) Kaum ein Kunde versteht sowas auf Anhieb oder will es verstehen.. Jetzt wird mit Sicherheit noch mehr diskutiert werden... Für mich als Kleinstunternehmer macht dieser ganze Bürokratiewahnsinn keinen Sinn bei der DSGVO.. ich will nur eine saubere Buchführung, im Nachhinein bei Betriebskontrollen beweisen können, woher hab ich die Ware und wo ist die Ware wieder verkauft worden. Aber jetzt darf man sich dafür die "Erlaubnis" des Kunden erstmal einholen, das man überhaupt seine Daten, zb. zum schreiben einer Rechnung verwenden darf.. Klasse !! Und nochmal zusätzlich nochmal Dokumentieren in einen zusätzlichen Bogen was man mit diesen Kundendaten macht.. für die eigene " nachweispflicht".... Soviel Papierkrams, soviel Bürokratie.... Und teilweise wirklich an der Realität vorbei. Ab Freitag: Streng genommen bitte nicht mehr mit den Kunden telefonieren, bei Nennung von Namen und Daten bitte am Telefon die Datenschutzerklärung runterleiern ( Kunde legt dann sicher auf und ruft woanders an). Schon das Überreichn einer Visitenkarte kann zur DSGVO Falle werden oder wenn ein Kunde einen von selbst anschreibt und dort einen Kontaktwunsch hat.... Das Ganze ist total überzogen.. Meine Meinung.

„Seligenstadt“ (Pseudonym)

Den Grundgedanken der EU Datenschutzbestimmung finde ich hervorragend. Und es war auch ein sehr heftig schwerer Akt eines jungen Abgeordneten diese Verordung zu erarbeiten bzw gegen alle Widerstände und Gezeter einer Lobbyisten Meute hin zu bekommen. Da wurde um jede Formilierung gefochten... über lange Jahre.
Letztlich hat gab es erst ein Umdenken seit dem Fall Snoden und reichlich anderen Auffälligkeiten und Skandalen zum Thema Datenmißbrauch.....
Wir werden um diesen ersten Schritt des umfangreichen Datenschutzes EU weit auch mit Respekt beneidet.


Im kleinen merke ich aber auch die Auswirkungen und komplizierten Bestimmungen zum Thema Vereine und Verbände gerade.
Im Gegensatz zu großen Unternehmen kann sich nicht jeder eine kostenspielige Rechtsberatung leisten. Das ist mehr als lästig und auch im einzelnen nicht so leicht zu verstehen und zu durchschauen.

Mich ärgert an der ganzen Thematik eigentlich nur massiv, daß diese Klage-Geier schon wieder auf der Lauer liegen und Kohle riechen , um mit Klagen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Da gehört noch etwas nachgebessert. Erst muß es eine "Verwarnung" oder so geben, damit man seinen "Fehler" korrigieren kann und erst dann darf geklagt werden. Zumindest in einer Übergangszeit.
Und es sollte auch nicht von jedem geklagt werden können.........
Diese Klage Abzocker....die ärgern mich richtig.

Datenschutz ok und wichtig, aber das muss einfach und ohne Anwaltsberatung zu erreichen sein. Jeder muss es ohne gigantischen Aufwand verstehen und umsetzen können. Dann funktioniert das. Aber nicht so! Hier verliert man langsam die Motivation. Es hindert den Ablauf extrem und schadet der Wirtschaft enorm. Gerade die Deutschen mit Ihrer Gründlichkeit.

Ich möchte wissen, wie das wohl in unseren EU Nachbarländern aussieht...Polen...Italien..Tschechien...Spanien...
wir werden die Deppen sein, die Dauerabgemahnt werden.
Mein Onlineshop hab ich entfernt, alle Daten gelöscht. Ausserdem gibt es keinen Onlineservice mehr , auch keine telefonische Hilfestellung.
Anmelden auf meiner technischen Webseite nurnoch schriftlich per Post, auf den selben Weg gibts die Freigabe. Emailanfragen werden nicht mehr beantwortet, Mailadresse abgeschaltet.

Fertig. Für den kostenlosen Service den Kopf hin halten? Nö. Die Verbraucher wollen es so, bekommen sie.

„Starnberg“ (Pseudonym)

@ Unternehmer Ächzträm Sexy

Pro-aktives Handeln ist des Unternehmer`s Pflicht !!!
Wenn du nur reagiergen willst, dann such dir einen Job.

Das Verfahrensverzeichnis wirst du wohl schon haben, dann die AGB schöne gerahmt neben die Tür gehängt und hier noch ein Link, was du sonst noch zu tun hast:
https://www.haendlerbund.de/de/downloads/dsgvo-guide-stationaerer-handel.pdf

Wenn du noch einen Onlineshop hast:
https://www.haendlerbund.de/de/news/aktuelles/rechtliches/2666-dsgvo-mini-guide

Der Händlerbund hat das alles schon lange veröffentlicht.

Wenn du das alles umsetzt, wird es zu 95% keine Probleme geben und die Geschäfte laufen weiter.

Abmahnungen werden in erster Line über die Internetpräsenz kommen, deinen Laden wird sich keine Sau ansehen.

Und wenn ich dann hier von Rudi lese, dass er werden wegen der DSGVO Dienste eingestellt, O-Shops dicht macht, Seiten und Hotline stillgelegt, dann brauch ich zur Beruhigung einen doppelten Vodka-Martini.

Wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann hol ich mir Hilfe. Das wird meist Geld kosten, aber die Geschäfte laufen weiter. Ein guter Junior-Consultant kostet 1500.- am Tag, der Senior 2000.- und das Thema ist vom Tisch.

Alternativ, man macht sich selbst schlau - das halte ich für die beste Variant.

Dein Vodka sei Dir gegönnt, Kontra.
Ich sag es mal so, die ISO zerifizierung hat viel viel Geld gekostet, in dieser ist der Datenschutz schon verankert, wird alle paar Jahre überprüft, ob man auch so arbeitet, wie da drin steht.
Jetzt kommt dieser Mist, und Mist meine ich, in diesem Irrsinns Monsteraufwand, der sicherlich wesentlich einfacher gewesen wäre, wenn dort Menschen gesessen hätten, die aus der Wirtschaft noch aktiv wären. So ist das mehr als fragwürdig.

Nun zu meinen Aktionen:
Ich wäge ab, welche Bereiche ich habe, die ein Service, oder Hobby sind, womit ich keinen Umsatz generiere, dadurch auch unwesentlich Kunden halte, mir aber deutlich höheres Risiko bereite, mir Strafgebühren zu verschaffen, sprich Abmahnungen, Verwarnungen, oder auch mein Tagesablauf empfindlich stört, oder der Materielle Aufwand nicht mehr in Relation steht.
Das kommt weg, fertig. Hab ich schon. Wenn ich dadurch 10% Kunden verliere, ist das eingerechnet.

Denn bei allem was ich so lese fehlt das Wichtigste.
Das was Du in den Verträgen oder/und Bestimmungen rein schreibst, das MUSST DU auch leben. Nicht einfach schreiben, und gemacht wird es eh anders.
Genau darüber sind sich die meisten nicht im klaren, das sind Verträge, gesetzliche Vorgaben, die man dann auch erfüllen muss.
Ein Einzelhändler, der bei Ebay einen Shop, von daheim aus der Küche heraus betreibt, kein Lager hat, sondern alles direkt vom Hersteller zum Kunden liefern lässt, wohl möglich aus China und co, dem unterstelle ich, das er/sie irgendwo sich die Verträge Online über Generatoren erstellen lässt, 20 Seiten und noch mehr, aber null Ahnung hat, wie er in Zukunft sich danach richten müsste.

Jeden Tag muss ich das erklären, das man nicht mal eben so was hin kritzeln darf, um die Bestimmung zu erfüllen, die Seele hat Ruhe, sondern man muss es, nachweislich, auch leben.
Gerade eben, 32 Seiten Exemplar bekommen, soll ich unterschreiben, und zum Absender zurück.....mache ich, aber ohne Unterschrift.

Das ist noch normal?
Ich habs eingetütet, geht zurück, Lieferant gelöscht. Hat auch was, man räumt seine Geschäftsverbindungen ordentlich auf.

Prost Kontra, Du wirst noch nen doppelten brauchen :-)

Hier mal ein Beispiel der IHK Frankfurt, sehr gut beschrieben.

https://www.frankfurt-main.ihk.de/recht/themen/datenschutzrecht/beispiele_dsgvo_unternehmen/index.html