Dieselexit in Grosstädten

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 61 Antworten

VW&Co haben geschwindelt, aber der Gesetzgeber findet es ja völlig ok, dass geschwindelt wird, bzw. die Abgasreinigung unterhalb von 20°C und oberhalb von 35°C nicht aktiv ist, angeblich um den Motor in bestimmten Fahrsituationen vor Schäden zu schützen.

Gleichwohl gibt es natürlich noch andere Stellschrauben, um die Luft in den Städten in dieser Hinsicht sauberer zu kriegen - siehe Beitrag von jaku75_Muc.

„Neunkirchen-Seelscheid“ (Pseudonym)

Beim LKW gab es das gleiche Problem vor vielen Jahren, da wurden die Hersteller gezwungen per Gesetz das zu ändern. Haben sie ja auch in den Griff bekommen und jetzt hat ein 40 Tonnen LKW einen geringeren Schadstoff Ausstoß wie eine Mercedes B Klasse!!

Solange die nicht per Gesetz dazu gezwungen werden und auch mal in Deutschland zur Kasse gebeten werden mach die was die wollen. Und an die Heilige Autoindustrie traut sich anscheint keiner ran.

„Neunkirchen-Seelscheid“ (Pseudonym)

Und so lange wir aus Braunkohle Strom gewinnen macht es kein sinn auf E-Autos zu setzen.
Und man überlege sich mal den Aufwand Batterien in der Menge Herzustellen die lange halten und große Leitung haben. Über einen explodierenden Handy Akku hat die ganze Welt gelacht aber beim E Auto sitzt man auf 1000´den Akkus die bei einem Unfall auch explodieren können!!
Gibt leider zu viele offene Fragen und auf langer Sicht sollte man schon eine Lösung hinbekommen wie man das hin bekommt. Aber die Autoindustrie hat nicht wirklich Interesse dran das zu ändern und alle haben Dreck am Stecken nur den kleinen Autofahrer kann man halt besser abzocken wie die groß arme Industrie.
PS.: Auch mein Job hängt von der Autoindustrie ab!

„Cottbus“ (Pseudonym)

Sowohl die Autokonzerne wie die Energiekonzerne haben die Regierung fest im Griff. Von der Ölindustrie bzw. den damit verwobenen Banken ganz zu schweigen.
Denn eigentlich gibt es schon länger Alternativen zur bisherigen Motorenart.
So gibt es seit längerem Stickstoffmotoren, deren Pläne allerdings von Daimler gekauft und in der Schublade verschwunden sind. Ebenso können Motoren mit Brennstoffzellen versehen werden. Diese werden zumindest für U-Boote verwendet.
Es mangelt weder an Ideen noch an Möglichkeiten, sondern mehr an der Grundausrichtung der Gesellschaft - da es heuer nur um Profit geht müssen die menschlichen Grundbedürfnisse hinten anstehen.
Und wer das Profitsystem nicht antasten will, muss sich notgedrungen mit den Konsequenzen daraus abfinden - wer a sagt muss auch b sagen - gelle

@ Kuscheltiger62
Naja, das kann man als Sozialist nicht wissen, aber es mangelt leider auch an Infrastruktur.
Es ist ja heute vielen Menschen nicht einmal möglich ein Elektroauto zu fahren, weil sie eben gerade in Innenstadtbereichen keine Lademöglichkeiten haben. (Stichwort: Sammelgarage).
Anders herum, die Menschen die weiter auf dem Land wohnen und eine Garage mit Stromanschluss haben sehen davon ab, weil die Reichweiten nicht attraktiv sind. Wenn dafür dann die Fahrzeuge auch noch MEHR kosten bei WENIGER Nutzwert, dann sind eben viele Kunden nicht bereit solche Autos zu kaufen, so einfach ist das. Immerhin bekommt man das Auto ja nicht vom Staat geschenkt sondern muss es selbst kaufen. ;)
Bei Brennstoffzellen kommt erschwerend hinzu, dass je nach Art der Brennstoffzellen Membran dort Platin zum Einsatz kommt oder andere seltene Metalle. Geht man nun hier in eine Massenfertigung ist man stark abhängig vom Rohstoffpreis. Also entgegen der Systematik der Massenfertigung würden die Produkte (Auto) bei einer Verknappung dieser seltenen Materialien sogar teurer werden.
Kein Unternehmer will aktuell so ein großes Risiko eingehen, erst Recht nicht, wenn man sich nicht mal auf eine Infrastruktur oder so einfache Dinge wie Ladeadapter etc. einigen kann.
Sind z.B. die Vorgaben beim Brennstoff ähnlich "streng" wie bei LPG Fahrzeugen darfst du z.B. nicht mehr in geschlossenen Garagen parken und und und...

Man kann natürlich viel jammern, aber man sollte vielleicht auch konstruktiv die Themen beleuchten, die in der Automobil Industrie schon seit Jahren bekannt sind und auch an dieser Stelle ist ja der Gesetzgeber gefragt die nötigen Rahmenbedingungen für Verbraucher und Produzenten zu schaffen.

Und wer das Profitsystem nicht antasten will, muss sich notgedrungen mit den Konsequenzen daraus abfinden - wer a sagt muss auch b sagen - gelle
Dann trifft das aber in erster Linie auf die KUNDEN zu und diese sind nun mal auch Wähler und ich habe so das Gefühl, dass die Mehrzahl dieser KUNDEN das eben nicht will.
Eine Automobilfirma baut gerne ein Elektro, Stickstoff, Brennstoffzelle oder sonst was für ein Auto, aber die Sicherheit im Absatzmarkt muss dafür da sein. Wenn man sich den globalen Automobilmarkt ansieht, dass wir in China und Indien gerade Autos bauen, die weit unter 10000€ kosten sollen, dann laufen wir diesem Trend eben an dieser Stelle genau entgegen und der Kunde entscheidet im Endeffekt auch immer zum Großteil mit dem Geldbeutel.

An dieser Stelle sind auch U-Boote kein wirklich gutes Beispiel, weil dort einfach eine Großtechnologie zum Einsatz kommt und keine Massenfertigung. Es gibt ja auch U-Boote mit Atom-Antrieb, aber ich habe noch kein Auto mit diesem gefunden. ;-)
Vielleicht ist auch hier das Stammtischdenken nicht das richtige, um solche komplexen Themen zu lösen...

„Cottbus“ (Pseudonym)

>>das Stammtischdenken<< ahh das ist wohl die neue sachliche Diskussionskultur ... ich verstehe.
da ich mich leider sehr selten bis nie in Kneipen aufhalte muss ich da leider passen.
Und wenn man wirklich wollte - könnte man auch die nötige Infrastruktur schaffen in relativ kurzer Zeit. und so gilt für die Regierung weiterhin - wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

@ Kuscheltiger62
Ja, aber da sieht man eben, dass das Stammtisch-Denken doch relativ groß ist, weil eben keiner ein Auto kaufen würde, dass er nur in Deutschland tanken kann. Wenn man diese Infrastruktur nicht fächendeckend, also z.B. in Europa schafft, dann werden sich diese Technologien nicht durchsetzen. Bis dahin kann man aber noch ein bisschen motzen. ;-)

„Cottbus“ (Pseudonym)

>>Hmm ich stelle immer wieder fest, dass es nicht unbedingt an mir oder an einer Diskussionsform liegt.<<
Nein ganz und gar nicht. An dir liegt es nie. .-)))))

>>Stamtischdenken und Motzen<< ist dann deine Bezeichnung für jemanden der nicht deiner Meinung ist oder etwas kritischer nachdenkt oder nicht einfach mit den Wölfen des Profitsystems mitheult.

>>Es bringt doch nichts, wenn gewisse Leute hier doch gar nicht diskutieren wollen und einen Meinungsaustausch aktiv ablehnen?<<
Eine wirkliche Ablehnung des Austtausches konnte ich im gesamten Forum noch nicht entdecken.
Allerdings unterschwellige Beleidigungen deinerseits. Da wundert es nicht sehr, wenn sich immer mehr dazu entschließen, den Austausch mit dir lieber zu unterlassen oder zumindest daruf gefasst zu sein, dass von deiner Seite quasi aus Prinzip versucht wird andere Poster unsachlich zu provozieren ober blöd anzumachen.

Die Infrastruktur für andere Kraftstoffe zu schaffen dürfte wohl kaum wirklich ein Problem sein wenn man bedenkt das Tankstellen wie Pilze aus dem Boden schießen wenn die Betreiber interessiert sind.
Da aber weder die Betreiber oder die Energiekonzerne ernsthaft an E-Autos - oder Stickstoffantriebe etc interessiert sind und die Regierung nach deren Pfeife tanzt, hängt es wohl vom Druck der Strasse oder dem Unmut aus en Betrieben ab - die Regierungg zu zwingen entsprechende Gesetze zu erlassen.
Freiwillig werden sie es sicher nicht tun. Ein wenig kämpfen muss man schon wenn man wirklich eine Veränderung will.

@ Kuscheltiger62
Richtig und hier zeigt sich die besondere schärfe und Geistestiefe der Kritik:
... der nicht deiner Meinung ist oder etwas kritischer nachdenkt oder nicht einfach mit den Wölfen des Profitsystems mitheult.

Da wundert es nicht sehr, wenn sich immer mehr dazu entschließen, den Austausch mit dir lieber zu unterlassen...
Es wäre doch schön gewesen, wenn du argumentativ auf meine aufgezeigten Probleme eingegangen wärst?
Hast du ja auch nicht getan und auch das gehört zu einer Diskussion. ;-)

..., wenn man bedenkt das Tankstellen wie Pilze aus dem Boden schießen wenn die Betreiber interessiert sind.
Und genau das ist das Problem, denn hier stellt sich die Frage, was zu erst da war. Die Henne oder das Ei. Eine flächendeckende Infrastruktur ohne Nutzer ist unwirtschaftlich und will keiner haben. Umgekehrt kauft aber kein Kunde ein Auto, für das er keine Tanke findet. Und wie lösen wir das Problem?

Da aber weder die Betreiber oder die Energiekonzerne ernsthaft an E-Autos - oder Stickstoffantriebe etc interessiert sind
Anders herum wird ja ein Schuh draus, oder? Nicht der Energiekonzern muss das E-Auto toll finden sondern der Kunde. Und da der Kunde sich auch schwer tut haben die Konzerne ja auch nichts davon.
Ich denke aber, dass ich einfache Marktwirtschaft, oder?

... die Regierungg zu zwingen entsprechende Gesetze zu erlassen.
Die Frage ist halt, wie diese dann aussehen? Die Gewerbe und vor allem Taxis werden so gut wie immer ausgenommen und bekommen auf Grund ihrer Lobby Sonderrechte. So ein Dieselverbot würde vielleicht ein Kaufanreiz für E-Fahrzeuge sein, wird dann aber wieder auf dem Rücken der Kunden ausgetragen.
Hast du einen konstruktiven Vorschlag, wie man das Dilemma lösen sollte?
Dann würde man vielleicht mit Nachdenken und konstruktivem Einbringen etwas erreichen und nicht immer mit "ziellosem" Kampf, oder siehst du das anders?

„Cottbus“ (Pseudonym)

>>Es wäre doch schön gewesen, wenn du argumentativ auf meine aufgezeigten Probleme eingegangen wärst?
Hast du ja auch nicht getan und auch das gehört zu einer Diskussion.<<
Soweit ich dass überblicke habe ich sehr wohl auf das Problem Infrastruktur geantwortet.
Kannst du eigentlich nie ohne Unterstellungen ?
Immerhin hast du es schon mal geschafft ohne unterschwellige Beleidigung.
Kompliment.
Huhn Henne EI ? was soll denn das für eine Argumentation werden ?
Dass herkömmliche Kraftfahrzeuge, insbesondere Diesel, die Umwelt verpessten dürfte wohl offensichtlich sein. Und dass unsere liebe Regierung die Autoindustrie deckt und schützt in all dem Betrugsskandal wird auch immer augenscheinlicher.
Es geht also darum Alternativen zu den herkömmlichen Motoren zu finden und nicht darum diese zu erhalten weil es sich marktwirtschaftlich also für den Profit besser macht.
Alternativen verlangen das herkömmlich in Frage zu stellen.
warum lässt Daimler die Pläne für Stickstoffmotoren in der Schublade verschwinden ?
Ganz sicher nicht weil sie untauglich sind, sondern für Zeiten wo das Öl so knapp wird, das andere Lösungen zum Erhalt des Konzerns bereit liegen müssen.
Nur - warum nicht sofort ?
Die Antwort ist die Profitrate aber nicht etwa die Sorge um die Umwelt oder etwa weil es nicht Möglich wäre in relativ kurzer Zeit die nötige Infrastruktur zu schaffen.
Ich mache mir auch nicht die Illusion, dass wir zwei da zu einer gemeinsamen Meinung gelangen, da du eher marktwirtschaftlich denkst und nur in den Grenzen dieses Systems.
Wenn aber dieses System die entscheidende Fessel oder da Hindernis darstellt, muss man es eben auch in Frage stellen.
Ich bin eben revolutionär und du allenfalls Reformist. so was beißt sich logischer Weise.

@Kuscheltiger
Die Antwort ist die Profitrate aber nicht etwa die Sorge um die Umwelt oder etwa weil es nicht Möglich wäre in relativ kurzer Zeit die nötige Infrastruktur zu schaffen.
Genau an der Stelle denke ich einfach, dass deine Begründung falsch ist und ich habe an mehr als einem Beispiel aufgezeigt, warum ich das so sehe.
Die Problematik der Infrastruktur habe ich angesprochen, aber du leider kein Konzept gezeigt, das praktikabel wäre.
Du hast lediglich "behauptet", dass es ja einfach wäre. Für wen? Wer soll denn so ein Netz betreiben?

Ich mache mir auch nicht die Illusion, dass wir zwei da zu einer gemeinsamen Meinung gelangen, da du eher marktwirtschaftlich denkst und nur in den Grenzen dieses Systems.
Und ich mache mir sorgen, weil du das eben nicht tust und die Realität einfach mal gerne ausblendest. Wir können gerne ein staatliches Tankstellennetz für Wasserstoff aufbauen, doch glaube ich nicht daran, dass dies auch im Sinne des Steuerzahlers wäre. Man kann natürlich über die Ablösung von PKW mit fossilen Brennstoffträgern reden, aber dann bitte ich einfach darum dies konstruktiv und auf Basis von jetzt bestehenden Strukturen zu tun und nicht bloß "Forderungen" zu stellen. Man kann keine Diskussion führen, wo die Gegenseite munter Behauptungen aufstellt, die von dieser Seite selbst nicht belegt werden können. Woher sollte der Glaube kommen, dass diese Infrastruktur so schnell und so einfach in Europa machbar wäre?

Wenn aber dieses System die entscheidende Fessel oder da Hindernis darstellt, muss man es eben auch in Frage stellen.
Ich bin eben revolutionär und du allenfalls Reformist. so was beißt sich logischer Weise.

Das Problem was ich sehe ist, dass in jedem Thema nur ein Grund für den "Kampf" gesucht wird und eben KEINE Lösung für das eigentliche Problem. Genau diese Denkweise gilt es den Linken anzukreiden und wenn sie aus dieser Denkhaltung mal heraus kommen würden, dann wären sie vielleicht auch eine realistische politische Alternative. Denn dann ginge es um reale Probleme und nicht nur in meinen Augen persönliche Ideologie. Und das ist keinesfalls eine Beleidigung, wie du so schön immer sagst sondern nur eine Nennung von Tatsachen.

@ stierfrau
Um Dinge zu verändern müssen andere Entscheidungen getroffen werden. Dies kann man tun indem man konstruktiv über die Folgen und Einflüsse der Entscheidung nachdenkt.
Demnach stimme ich dir zu, dass eine Entscheidung immer eine Veränderung der bestehenden Struktur bewirkt.
Wenn man jedoch bei der Entscheidungsfindung die bestehenden Strukturen und Gesetzmäßigkeiten außer Acht lässt, dann wird auch das Ergebnis unkontrolliert werden.
Wenn man gut damit leben kann lediglich eine "Veränderung" herbei zu führen ohne zu wissen wohin die Reise geht, dann kann man dies tun. Für mich wäre das gleichbedeutend mit Aktionismus. Daher denke ich es wäre besser, wenn man sich bestehende Strukturen anschaut und überlegt wo man ansetzen müsste oder welche Dinge man ändern müsste um zum Ziel zu kommen. Natürlich ist dieser Lösungsweg deutlich komplexer als alles über den Haufen zu werfen und neu zu machen. Leider hat das "Über den Haufen werfen" meist den Effekt, dass dabei ziemlich viel auf der Strecke bleibt. Im gesellschaftlichen Falle bleiben dabei meist Menschen auf der Strecke, wie man an der Geschichte ablesen kann...

Ehrlich gesagt, ist es mir wurscht, was bei dem "Dieselexit" herauskommt. Eines unserer Dieselautos wird in diesem Jahr 30, also ein Oldtimer, und für den gelten diese Bestimmungen nicht - und mit dem anderen werden wir sonstwohin fahren, nur nicht in Großstädte. Die Verkehrsinfrastruktur in Großstädten ist meist so gestaltet, dass wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln genau dahin kommen, wohin wir wollen.
So what?

Nun ja, normalerweise fängt man mit der Zielsetzung an, bevor man anfängt, irgendetwas zu verändern. Und in Sachen Mobilität ist das Ziel schon längst festgelegt: ab 2030 sollen in Deutschland und sogar in Europa keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Ist zwar noch kein Gesetz - aber eben eine Zielsetzung. Scheint noch weit weg zu sein - die Zeit ist aber schneller rum, als man denkt. Wir müssen also keine Angst haben, dass wir irgendwo landen - das Ziel ist klar und deutlich.

Was braucht man, um dieses Ziel zu erreichen? Die Alternativantriebe müssen so sein, dass diese die aktuellen Autos mit Verbrennungsmotor ohne Verluste an Gewohnheiten und Bequemlichkeiten ersetzen können. Dafür braucht man Autos, die entweder dieselben Distanzen ohne zu Tanken zurück legen können, wie die heutigen Fahrzeuge - oder(wobei eigentlich und) sehr schnell und bequem den Kraftstoff (was das auch immer dann sein wird) tanken können. Ach ja, und die Autos dürfen nicht wesentlich teuerer sein, als die heutigen.

Wenn wir uns also auf den Strom konzentrieren, müssen schnellstmöglich Autos her, die zwischen 800 und 1000 km rein elektrisch zurück legen können, ohne Strom "nachzutanken" - oder (bzw. immer noch und) man sollte nach spätestens 15 Minuten die "Tankstelle" mit vollem Tank verlassen können. Das das mit einer Steckdose nicht so einfach funktionieren wird, ist bekannt. Da steht die Physik im Weg. Es muss also eigentlich eine andere Lösung her. Ich bin gespannt, wie die Lösung, die ja sehr bald da sein muss (2030 ist nicht mehr weit) aussehen wird.

Ich würde schnelles Kraftstoff aufnehmen eigentlich als den wichtigsten Punkt ansehen. Denn wenn das möglich sein wird, wird man auch akzeptieren, dass man alle 150 km für 10 bis 15 Minuten anhalten muss. Auf jeden Fall eher, als nach dieser Distanz zwar überall eine Stromtankstelle finden zu können - dafür den Wagen aber mehrere Stunden dort parken zu müssen.

Wenn wir zurück schauen - das Reisen würde besser, als jemand damals auf die Idee kam, dass man an den Rasthöfen für die Postkutschen die Pferde bereithalten muss, um die Reise schneller fortsetzen zu können. Und später gilt dasselbe, als man nicht mehr Benzin aus 100 ml Gläschen in einer Apotheke kaufte, sondern Literweise schnell einfüllen könnte.

Es ist zwar gut und schön, auf den bestehenden Strukturen aufzubauen. Aber oft ist es so, dass diese nicht helfen können. Oder sogar im Weg stehen.

„Cottbus“ (Pseudonym)

>>ab 2030 sollen in Deutschland und sogar in Europa keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden.<<
Da bin ich ja noch gespannt, ob das wirklich dazu kommt. Wenn ich mir ansehe, wie es mit der Atomenergie gehandhabt wird, dürfte auch eine Verschiebung des Ziels nach hinten auch nicht unwahrscheinlich sein. Womit wir wieder bei der Frage wären, wer welchen Druck ausübt und fordert.
Sich dabei auf die Regierung und ihre Versprechen (versprechen tun die sich ja öfter) verlassen
halte ich eher für naiv.
Zumal sich auch gewisse Herren der Industrie zu Wort melden werden und bekunden wie wichtig es sei das herkömmliche bei zu behalten oder wie unmöglich es sei Neue Verfahren einzuführen usw.

@ stierfrau
Ok, die Zielsetzung haben wir denke ich mal abgehakt. :)
Wenn man mal von dem Fixpunkt 2030 ausgeht, dann ist ja klar, wann man wo sein will.
Die Frage die sich stellt ist ja eher das "wie" und "womit".

Man braucht einen Antrieb, der ähnlichen Komfort, Leistung und Alltagstauglichkeit besitzt, wie die aktuellen Verbrennungsmotoren.
Wie du richtig erkannt hast entscheiden auch die Kunden im Grunde über diese Merkmale, ob ein Produkt gekauft wird oder nicht. Also ist auch hier immer ein "Wettbewerb" zur vorhandenen Technologie der Fall.

Betrachten wir mal das Segment der Elektro-Autos, dann ist es heute schon möglich sich einen Tesla S mit einer Reichweite von über 600km zu kaufen. Dies ist für ein Elektroauto schon ein Spitzenwert.
Auch das angesprochene Thema der Ladung wäre nach deinen Maßgaben kein Problem mehr. Mit einem Supercharger:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Supercharger
kann man einen Tesla in 15 Minuten so weit aufladen, dass sogar 200km gefahren werden können!
Demnach gibt es die Technologie ja heute schon.

Das Problem an einem Infrastruktur-Netz ist eben, dass hier ähnlich wie bei dem Verbraucher auch nach gewissen Faktoren entschieden wird und einer ist nun mal die Wirtschaftlichkeit und das Ausfallrisiko.
Zu guter Letzt muss man berücksichtigen, dass dieses Netz ja mit Medien versorgt werden muss und je nach Medium hier auch wieder Kosten und Energieaufwand für Logistik anfallen, so wie es bekannterweise beim normalen Kraftstoff heute ja auch der Fall ist.

Physik ist also nicht unser Problem sondern eher unser Geldbeutel. Es kann sich gerne jeder einen Tesla kaufen nur kostet der knapp 100.000€ in der Variante mit 600km Reichweite. Das wäre für den normalen Familienvater wohl ein Problem. ;-)

Strom hätte den enormen Vorteil einfach verteilt werden zu können und auch dezentral über Solar und Windanalgen bereitgestellt zu werden. Man könnte ebenfalls Akkumulatoren als Zwischenpuffer für den Betrieb der Ladestationen in Spitzenlastzeiten verwenden.

Wie ich schon angesprochen habe, ist die Versorgung mit Ladestationen und auch Garagen mit Ladeanschlüssen das größte Problem. Eine Möglichkeit dies zu lösen wäre z.B. eine Änderung der Baurichtlinien, dass Garagen nur noch mit Stromanschluss je Stellplatz gebaut werden dürften.
Damit würde man sicherstellen, dass zumindest in neuen Objekten die Möglichkeit gegeben ist, ein Elektro-Auto ganz normal über Nacht zu laden. Dies würde keine "riesigen" Kosten verursachen und man würde damit den Grundstein legen, dass zumindest mal zukünftig die Möglichkeit in Innenstädten besteht!

Solche Vorschläge meine ich eben mit "realistisch" und zielführend. Weiter müsste man sich dann überlegen, wie man in bestehenden Haushalten die Möglichkeit schaffen könnte zumindest über Niederstrom Ladegeräte die Fahrzeuge über Nacht zu laden. Meist bräuchte man für die großen Ladeleistungen neue Stromanschlüsse oder Pufferbatterien, die aber irgendwo Platz "im" oder "am" Gebäude finden müssten.

Ich denke, dass die Elektro-Fahrzeuge später den größten Marktanteil haben werden, weil die Technologie verfügbar ist und das "Tanken" in jedem Land der Welt mit normaler Stromversorgung schon heute möglich ist.


@ Kuscheltiger62
Wie du meinem konstruktivem und bewusst sachlichem Beitrag entnehmen kannst geht es mir eben vor allem darum WOHIN denn der Druck gehen soll oder was denn dein Ziel wäre?
Und an der Stelle hätte ich es doch gerne etwas konkreter und differenzierter...
Druck müsste man DANN nämlich vor allem auf den Geldbeutel der Kunden ausüben und ich glaube nicht, dass du damit überall gut ankommen würdest.

Dazu muss ich sagen, dass ich wahrscheinlich schon einen Tesla fahren würde, da es bei mir nicht am Geld scheitert, aber ich habe in meiner näheren Umgebung keine Lademöglichkeit und leider auch in meiner Tiefgarage keinen Stromanschluss. Ich bin aber leider einer der wenigen Eigentümer, die Druck machen wollen die Stellplätze zu elektrifizieren, weil den meisten anderen das Thema einfach zu "unwichtig" ist. Da wird sich schon ein anderer respektive der Staat drum kümmern. So wartet eben jeder auf den Anderen. ;-)

@Kuscheltiger - da bin ich auch gespannt. Und glaube, ehrlich gesagt, auch nicht daran, dass das gelingen wird. Genau - siehe Atomstrom.
Sollte es gelingen, müsste die Autoindustrie zusammen mit Energiekonzernen schon voll dabei sein, die neue Infrastruktur zu schaffen, bessere Batterien entwickeln, Modellpalette erweitern. Bis jetzt sehe ich nur einzelne Design-Studien und überteuerte unpraktische Autos, bei denen 20 km Reichweite mehr so gefeiert wird, als ob es 2000 wären.


@Schadow: Tesla, wie du selbst bemerkst, ist viel zu teuer. (Sogar BMW i3 ist es, wenn man genau nimmt.) Die Wenigsten würden sich den Wagen leisten können. Ich zum Beispiel würde mir den Wagen nicht leisten wollen, denn ich brauche kein Auto zum Preis eon einem Einfamilienhaus.
Dazu schafft der Wagen keinesfalls 600 km - ausser man fährt ausschliesslich Landstrasse und diese mit maximal 80. Sonst zeigen Tests eine Reichweite von etwa 350 km. Bei bißchen mehr Gas werden es sogar schnell nur 200. Leider habe ich keine Angaben gefunden, was man so unter bißchen mehr Gas versteht. Da aber vor 2 Jahren etwa auto-motor-sport den damaligen Tesla S getestet hat - und der Wagen im Sommer mit 120 nach weniger als 300 km an die Tankstelle musste - bei angegebenen 500 km Reichweite - wird es wohl nicht mehr als 150 km/h sein. Ich fahre aber gern mal 200. Dann müsste ich ja auf meinen langen Strecken alle 30 Minuten an die Tankstelle. Also nicht akzeptabel. Fehlende Tankmöglichkeiten kommen dazu. Aachen z.B. hat ca. 240 000 Einwohner - und etwa 30 Stromtankstellen. Bei den meisten sind dann sogar 2 Ladesäulen. Es könnten also ganze 60 Menschen ihre Elektroautos über Nacht aufladen lassen. Von etwa 100 000, die es brauchen würden, wenn wir alle Elektroautos fahren. Wiederum - nicht akzeptabel.

Ich bleibe auf jeden Fall vorerst bei meinem Diesel - und meide weiterhin die Fahrten in die Stadtmitte. Dahin kann ich zu Fuss gehen oder mit dem Bus fahren.

@ stierfrau
Und das ist eben das Problem.
Diese Einschränkung wird man mit fast jedem praktikablem Antrieb bekommen oder die Kosten werden noch höher sein!
Bei einem Auto mit Brennstoffzelle bspw. müsstest du genauso tief in die Tasche greifen. Hinzu kommt, dass sich eine Brennstoffzelle nur sehr schlecht regeln lässt. Daher ist auch hier eine Stütz- oder Pufferbatterie im Hochvolt-Bereich nötig, um das Fahrzeug effizient bewegen zu können.

Was den Tesla angeht kann ich sagen, dass bei normalem Tempo als 140-150km auf der Autobahn die 400km real kein Problem sind. Wird das Tempo noch höher sinkt natürlich auch die Reichweite. Auch ein Diesel hat bei Tempo 200 ja keine 1000km im Tank. ;-) Einziger Vorteil wäre ihn schneller wieder auffüllen zu können.
Den Tesla S P100D haben sie ja auch erst 2016 vorgestellt. Er hat eine größere Batterie und kostet eben knapp 100.000€.

Das Problematik der Lademöglichkeiten ist dabei viel eklatanter. Wenn ich ein Fahrzeug hätte mit dem ich in normaler Geschwindigkeit 400km zurücklegen könnte (200km Reserve beim P100D), dann wäre das eine passable Alternative für mich. Damit könnte ich so ziemlich jeden Punkt in Deutschland erreichen von NRW aus. Würde es funktionieren, dass man an einer Raststädte mal 15 Minuten Pinkelpause macht oder etwas isst und dafür knappe 200km wieder im Akku hätte, wäre ich hoch zufrieden.

Die Problematik ist eben, dass der Preis noch nicht wirklich massentauglich ist.
Das liegt aber nicht in 1. Linie an den Herstellern sondern auch an der Technik.
Bei dem vielfach von Kuscheltiger angesprochenem "Stickstoff-Antrieb" hat man das Problem auch kein Netz für Stickstoff in den benötigten Mengen zu haben. Man müsste große Stickstoff-Erzeuger bauen und betreiben. Immer mit dem Risiko, dass wenn sich die Technologie nicht durchsetzt man auf dem Invest sitzen bleibt. Des weiteren hat der Stickstoff-Antrieb viele weitere Nachteile. Zum Beispiel verliert das Auto im Winter oder bei Minusgraden rapide an Leistung, weil der Verdampfer über die Umgebungstemperatur gefahren wird. Des weiteren neigt der Antrieb zum Vereisen bei feuchtem oder kaltem Wetter. Im Winter muss das Fahrzeug dann konventionell z.B. über Batterie "beheizt" werden. Dies ist immer ein großes Problem. Dafür würde man im Sommer ggf. Kühlleistung sparen.
Alles in allem ist so ein Fahrzeug aber nicht alltagstauglich, auch wenn das der Erfinder immer gern behaupten möchte. Es gab ja diese besagten Go-Karts mit NGINE Antrieb. In einer Halle mit konstanter Temperatur und trockener Luft ist das eine super Alternative. Aber im Straßenverkehr mit wechselnden Umweltbedienungen und solch einem großen Gastank schon ein Problem. Die Kosten würdest du dann sehr wahrscheinlich auch nicht tragen wollen wobei hier auch eine sehr kurze Reichweite wahrscheinlich wäre. Das bedeutet viele Stopps bei zwar schneller "Nachfüllung" aber auch keinen Komfort.

Es bleibt also abzuwarten WELCHE Infrastruktur man wählen soll und wie man an der Diskussion hier erkennt müsste man sich erst einmal entscheiden WELCHE Technologie man denn nun pushen will?
Aktuell sind das auf Grund der fehlenden Infrastruktur eben die Elektroautos, weil die ihr Ladegerät im Zweifel selbst mitbringen. Es dauert dann nur entsprechend lange z.B. an einer normalen 230V Steckdose...

„Cottbus“ (Pseudonym)

Seit 2011 scheinen ja die Möglichkeiten mit Brennstoffzellen auf richtigem Wege zu sein recht erfolgsversprechend.
Wenn dies von Regierungsseite auch noch intensiv gefördert würde und von der Autoindustrie aufgegriffen, sowie nicht von den Energiekonzernen zu Gunsten von Öl gebremst - dann sieht es zumindest dafür zuversichtlich aus.


"Weit größeres Potential sprechen Ingenieure der Brennstoffzelle zu, die Wasserstoff in Strom umwandeln kann. Doch der Tank macht den Entwicklern noch Angst. Denn um ausreichende Mengen im Auto zu lagern, sind 700 Bar Druck notwendig, oder man müsste den Wasserstoff auf -260 Grad Celsius herunterkühlen.

Doch das Problem lässt sich womöglich bald lösen - dank einer Trägerflüssigkeit, die den Wasserstoff speichert und dann wie Sprit ganz einfach in einen Tank gefüllt werden kann. Wolfgang Arlt, Professor für Verfahrenstechnik an der Universität Erlangen, forscht seit einem Jahr an dem Stoff. Die ersten Ergebnisse stimmen ihn so zuversichtlich, dass er jetzt einen offiziellen Antrag auf Forschungsgelder beim Bundesverkehrsministerium gestellt hat. Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten, davon ist er überzeugt: "Das Elektroauto von morgen tankt flüssige Wasserstoffträger."

Ausgangspunkt ist eine Kohlenwasserstoffverbindung namens N-Ethylcarbazol, die Wasserstoff chemisch speichern und wieder abgeben kann. Sie hat ähnliche Eigenschaften wie Diesel, ist zähflüssig, hat ein vergleichbares Gewicht, riecht ähnlich und lässt sich ebenso unproblematisch handhaben. "Carbazol kann durch die gleichen Pipelines fließen wie Rohöl, mit den gleichen Tankschiffen oder Tanklastern transportiert und über die gleichen Zapfsäulen verkauft werden", sagt Arlt. Ob die Wasserstoffanreicherung in einem Windpark auf der Nordsee, einem Solarfeld in der Sahara oder einem Wasserkraftwerk hinter dem Ural erfolge, sei gleichgültig."

Auszug aus:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/alternativ-kraftstoff-carbazol-zaubersprit-von-der-zapfsaeule-a-771516.html

„Leonberg“ (Pseudonym)

Ich bin der Meinung, dass viele Ersatz Technologien schon längst zu Verfügung stehen.
Preis? Weiss nicht ob, dass ein Problem ist, denn wenn irgendwann alle Pkws, Lkws, Land- und Baumaschinen ersetzt werden müssen wird sich sich das relativieren , vielleicht in den ersten Schritt braucht man Subventionen.
Auch die angesprochene Problematik, kann relativ schnell gelöst werde: Strom - Ladestationen jeder km zu bauen? Kann schon realisiert werden. Schau wie schnell die Kameras montiert werden konnten und wie verbreitet sind die Powerbanks für's Handy. Genau solche unproblematische Lösungen werden Entwickler auch für Autos rasant ausklügeln.

Ok, es muss gut überlegt werden wie, das alles umgesetzt werden kann und in welche Zeitraum, dennoch kann es umgesetzt werden.

Ich glaube eher, dass die Problematik daran liegt, über der Tellerrand zu schauen: was mache ich von heute auf morgen mit den ganzen Menschen die in den Hauptbransche und Nebenbranschen beschäftigt sind?
Die jenige die andere Motoren produzieren, die jenige die mit der jetzigen Kraftstoffversorgung zuständig sind? Einfach alles drum herum.
Sonst gibt es nur ein großes Crash, da hilft das ganze ausgeklügelte Technologie nicht weiter. Es dauert halt seine Zeit bis ein gutes Produkt in Massenproduktion hergestellt werden kann.
In Automobilindustrie, wo so viele Menschen und andere Zulieferer abhängig davon sind, müssen die Schritte gut überlegt werden und nicht nur Ziele setzen sondern auch gut überlegte Meilensteine umd Alternative vorsehen.

Denn im Gegensatz zu der Flughafen in Berlin, sind in dem Fall die Konsequenzen und Wirkungen, meiner Meinung nach viel größer, wenn die Planung schlecht ist oder was schief geht.

Ok, Opel ist auch vom frigidere und Fahrräder auf Autor und wieder auf E-bikes umgestiegen, aber das alles halt nicht von heute auf morgen.

Dieselexit in Großstädten: es ist auf einer Seite eine Notwendigkeit, auf der andere Seite müssen Lösungen her.
Dass bei der Realisierung Probleme auftreten, weil man nicht an alle und alles gedacht hat, ist klar zu erwarten.

Wer weiss, Gewärbe/ Zulieverer die noch ein Dieselauto haben müssen künftig in einen Großstadt, eine Rikscha mieten müssen... ;/