Die Erzdiözese Freiburg ist bereit 11 Millionen Euro für ein nettes Spektakel zu bezahlen. Der Papst kommt.
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.07.2011
Wie schon einmal erwähnt. Nur allein Freiburg kostet: 11 Millionen. Der gesamte Besuch kostet: 60 Millionen.

Hm, nun ist dieser Herr nun ja nicht der erste Papst den ich erlebe. Früher bei den anderen Päpsten, die hier nicht so viel Geld verschleudern ließen, konnten die Katholiken ihren Glauben trotzdem leben. Mir ist noch kein Katholik begegnet, der bzw. die mir erklärte, ihr Glauben sei davon abhängig einmal im Leben den Papst im eigenen Land gesehen zu haben.

Genau, und wie schon erwähnt: Jesus wäre mit dem Drahtesel gekommen. Zudem lebte er als Obdachloser sehr spartanisch. Und wie war doch sein Spruch: "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher in den Himmel kommt!"
Zumindest in Freiburg - in Dresden weiß ich es nicht so genau - gibt es aus Gründen des Papstbesuches einen Onlinshop. Und was haben wir bei unsere´m Herrn gelernt? Kennen diese Organisatoren ihre Bibel nicht?
Math.21,12 -13 "Und Jesus ging zum Tempel Gottes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus soll ein Bethaus heißen"; ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. (Jeremia 7.11)"
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.07.2011
Es ist halt nur immer wieder verwunderlich, wie auf der einen Seite über schwindende Beiträge geklagt wird und auf der anderen Seite Gelder für fragwürdige Projekt geradezu herausgeschleudert werden.

Den Papstbesuch für 11 Mio. €uro kann ich mir ja noch irgendwie schön reden mit Bürgernähe zeigen usw.

Aber es gibt ja noch viel sinnvollere Dinge...

...so wurde zum Beispiel herausgefunden, dass der Hildesheimer Dom zu seiner Ursprungszeit einen halben Meter tiefer in der Erde stand, als nach seinem Wiederaufbau. Dies ist natürlich ein untragbarer Zustand, der sich auch auf das Raumgefühl im Mittelschiff des Doms auswirkt. Selbstverständlich hat dieses Millionenprojekt, in dem nun seit über einen Jahr der Dom abgesenkt wird, von mir als gläubiger Christ meine uneingeschränkte Zustimmung... ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.07.2011
Ich kann mich hier Gentleman1960 nur anschließen.

Mir persönlich wäre es ehrlich gesagt lieber, wenn der Papst zuerst manche Aussagen überdenkt, bevor er diese in die Welt posaunt (wie z.B. in Kamerun das Kondome nicht ein Schutz gegen Aids sind, sondern ein Grund für die Krankheit. Diese Aussage steigert den Eigenwert ungemein wenn man weiß, daß in afrikanischen Dörfern immer noch der Glaube herrscht, daß man Aids heilen kann, indem der betroffene Mann mit Jungfrauen schlafen muß, natürlich ohne Schutz), als das ich mir Gedanken über Besuchskosten mache, welche vom eigenen Etat gestemmt werden.
@charmingman: Primär sind diese 11 Millionen Euro Arbeit für 11 Millionen Euro, Sekundärumsätze werden aber zusätzlich erzielt. Das schafft man mit Brunnenbau und Zeltausstattungen selten. Für viele Christen ist dieser Pabstbesuch sehr wichtig, sie leben so ihren Glauben. Bei der Kirche wird immer gerechnet, ob Glaube oder Gemeinschaft bezahlbar sind. Wie viele Subventionen werden für Sportveranstaltungen regelrecht verballert, wieviel Geld für Demonstrationen und Politveranstaltungen ausgegeben? Und alles ist normal. Ich kenne auch die Aufrechnungen nicht, wieviel Geld wofür gerechnet wird. Wie hoch ist der Gesamtumsatz der Kirche? Wollen wir alles in Frage stellen, was ein gemeinschaftliches Leben ausmacht?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.07.2011
Noch eine andere Sichtweise: Wenn die 11 Millionen in Freiburg ausgegeben werden, schaffen sie Arbeit. Das stimmt.
Wenn sie aber für andere Zwecke ausgegeben würden (Zelte, Nahrungsmittel, Brunnenbau etc....) würden sie auch Arbeit schaffen.
Immer, wenn Geld ausgegeben wird, wird gleichzeitig Arbeit geschaffen.
Dieses Argument ist also wertlos, nichtig!

Es würde dem Pabstbesuch gut anstehen, sich in Bescheidenheit zu üben. Und bitte nicht so tun, als hätte Ratzinger selbst keinen Einfluß auf die gesamte Organisation.
Ich persönlich fände eine Million für angemessen, für seinen gesamten Deutschlandbesuch.
Eines weiß ich ganz sicher: Jesus käme mit dem Fahrrad!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2011
Bisher wurde nicht beachtet, daß nur der Besuch in Freiburg 11 Millionen kostet. Der Papst kommt aber auch nach Dresden (?) und insgesammt liegen die Kosten bei 60 000 000,-€.
Wäre es da nicht eher angesagt, daß z.B. die katholische Kirche wie vor einigen Jahren normale Löhne bezahlt und sie Angestellten nicht ausbeutet? Von der Caritas in Freiburg kenne ich z.B. 2 Fälle, da kann einem nur der Hut hochgehen. Es war noch DM-Zeiten, da bekam ein promovierter Pädagoge der im Hort Kinder betreute 10,-DM Stundenlohn. Oder eine Kollegin von ihm war Lehrerin und saß auf einer Erzieherstelle. Da sie nicht ERzieherin war, bekam sie den Lohn der ungelernten Hilfskräfte.
Und die gleiche Kirche kann an anderer Stelle mit dem Geld um sich werfen!
Und nun gibt die Kirche Geld aus - für den Pabstbesuch. Und viele der Friseure, der Verkäufer und der Köche haben Arbeit dadurch. Das ist doch in Ordnung. Geld ist Arbeit. Natürlich wird dabei auch gerechnet wie viele Polizisten zu welchem Stundensatz welche Arbeit verrichten, als ob die nicht sowieso bezahlt werden müßten. Ich kann auch hochrechnen wieviel die Erziehung eines Kindes kostet, wenn die Mutter zum Stundensatz x 24 Stunden am Tag Bereitschaft hat. Aber was bringt das?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2011
die wohlhabenden leben auf kosten der armen. in deutschland werden viele leistungen sehr schlecht bezahlt. friseure, verkäufer, köche ... und wer profitiert davon? die ärzte, anwälte ... natürlich auch die schlechtverdienenen selbst, für die working poor in deutschland gibt es inzwischen ja eine eigene infrastruktur: kick, hairkiller ...
darüber hinaus leben wir auf kosten der armen länder. wir zahlen viel zu wenig für blumen aus kenia, für billigware aus china, für kupfer aus südamerika ...
davon profitieren wir alle, arm und reich.
wenn die preise höher wären, dann würden wir weniger konsumieren. das käme auch der umwelt zu gute. doch wie wirkt sich das z.b. in china aus? die nachfrage ginge zurück, und der umsatz? er könnte auch zurück gehen. bekämen die angestellten in china einen höheren lohn? würden welche entlassen werden weil es an absatz fehlt? ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
das ist nur ein einfaches gedankenspiel und doch lässt sich darauf keine eindeutige antwort finden.
dennoch denke ich, dass wir den menschen, die ausgebeutet werden, mehr bezahlen müssen und auch dass wir mehr in die umwelt investieren müssen. und eine wichtige investition in die umwelt zu investieren ist die vermeidung von konsum.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2011
...nicht , das mich die Kinder kalt lassen. Aber was ist denn die Konsequenz daraus ? Jahrelang wurde dem Papst die Schuld gegeben, das zuviele Kinder in Afrika zur Welt kommen - aber gerade an Somalia kann man sehen, das dies nicht so ist. Kinder werden immer als Schutzschild oder Druckmittel benutzt - das ist das schlimme daran. Letzlich muss man es viellicht nicht zu hart, aber auch etwas härter betrachten - sowas wird immer vorkommen. Wir können daran nichts ändern...Argumente gegen Spenden sind ja nun vorhanden - darauf einzugehen wäre schön :-)
Der Hunger wird als politisches Druckmittel eingesetzt, da helfen 11 Mio auch nicht. In viele Länder gehen Lebensmittelspenden der EU, Schiffsladungen Getreide etwa. Die werden gleich in den Häfen zu Ethanol verarbeitet, diese Ware wird in Rotterdam als Billigsprit angeboten, durch das E 10 noch mehr, von den Erlösen werden Waffen gekauft. Kontrollieren lassen wollen sich die Staaten nicht. Kolonien will Europa auch nicht mehr haben, obwohl eine effiziente Verwaltung vonnöten wäre und eine demokratische Verfassung auch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2011
was können die kinder, die vor lauter hunger qualvoll sterben dafür, dass es dort piraten gibt oder christen abgeschlachtet werden?

ja genau wegen den kindern. ich sah kinder live in kenya sterben. wen so was kalt lässt, der hat kein herz! und so einem wünsch ich, dass er das auch mal erlebt. tagelang dürre und nix zu futtern. glaube dann würde jeder anders über humanität denken.

die kinder sind unschuldig an dem was dort läuft! und denen sollte man helfen.

edit: nicht nur frauen ticken da anders. es gibt auch männer, die bestürzt darüber sind, wenn kinder hungern und deswegen sterben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2011
Also gerade Somalia würde ich nicht einen Euro geben. Eventuell können die Piraten ja ihren Landsleuten etwas von ihren Erlösen abgeben ? Nicht, das ich jetzt wieder den schwarzen Peter ziehen will...aber das in Somalia immer noch Christen abgeschlachtet werden, ist ja hoffentlich bekannt. Auch das der islamische Terror da eine nicht unbedeutende Rolle spielt...Humanität hin oder her - für MICH gibt es da auch Grenzen. Ich weiß aber auch, das Frauen da anders ticken, wenn im TV Bilder von Kindern kommen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2011
hab grad gestern zu meinem freund gesagt: denen in somalia könnte man mit diesen 11 mio euro ein gutes stück helfen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2011
Solide Einstellung, seh ich genauso, wem´s was bringt, es gibt mehr Geld, das für bedeutend weniger Sinnvolles ausgegeben wird!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2011
...hier in nrw wurde schon regelmäßig eine autobahn für dreharbeiten vön " alarm für cobra 11" gesperrt...diese sperrung war jedesmal mit einem riesenumweg verbunden...da hat sich auch niemand beschwert...oder letztes jahr der ruhrschnellweg...
nicht, das mir der besuch des papstes irgendwas bedeutet. aber einer menge menschen in diesem lande eben schon, daher ist das für mich okay.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2011
Ich weiß. Was du aber auch alles wissen willst, @lissi... ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2011
Im Eichsfeld wird für eineinhalb Stunden Papst mit Bad in der Menge (darf man das so nennen?) und Messe eine Autobahn mal eben gesperrt und zum Parkplatz umfunktioniert. Da kommt schnell das ein oder andere Milliönchen zusammen.
Bevor ihr euch hier die Köpfe einschlagt, würde mich mal interessieren woher ihr die Information mit den 11 Millionen Euro habt und inwieweit sie der Wahrheit entspricht. Und wenn sie stimmt, würde mich noch interessieren, wofür die 11 Millionen genau sind. Denn selbst wenn man den Papst auf Rosenblüten betten wollte und ihn ausschließlich von Champagner und Kaviar ernähren würde (was ich für äußerst unwahrscheinlich halte, was ich bisher von PapaRatzi gehört habe, würde ihm das nicht gefallen), kämen da nicht einmal 1 Million zusammen.
Meine Mutter erzählte mir mal eine Geschichte vom Papstbesuch 1980 in Köln, wo bei einer Geburtstagsfeier wild und kontrovers darüber diskutiert wurde, ob es gerechtfertigt sei einen Bahnsteig im Kölner Hauptbahnhof nur für den Papstbesuch zu verlängern. Und keiner ist an diesem Abend mal auf die Idee gekommen mal zu sagen, dass der Papst doch normalerweise gar nicht mit dem Zug kommt.
Also immer vorsichtig mit solchen Meldungen! Immer erst hinterfragen, dann aufregen ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.07.2011
Das stimmt...auch eine Frauen-WM z.B. hat den Veranstaltungsorten nicht unbedingt einen Erlös erbracht. Sowas sind meist Prestigeob-/projekte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.07.2011
Da ist die Kirche nicht anders als alle "weltlichen" Veranstalter oder Kommunen auch, siehe Münchner Olympiabewerbung. Größer, höher, schneller, weiter ist, was Schlagzeilen macht und damit trotz direkter Verluste einen indirekten, nicht messbaren Vorteil bringt. Und damit kommt der Papstbesuch - vielleicht - auch der Basis zu Gute.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.07.2011
In der katholischen Kirche wird in den letzten Jahren wegen fehlender Einnahmen(Kirchensteuern) gespart zB. Jugeneinrichtungen geschlossen, Stellen nicht mehr besetzt usw. und bei solchen Großereignissen wird genügend Geld zur Finanzierung bereitgestellt.
Die Entscheidungsträger in den Bistümern würden gut daran tun, wenn sie sich kritisch mit der Frage auseinander setzen würden, ob solche Großereignisse in der heutigen Zeit überhaupt noch zu vertreten sind!
Wem die christliche Kernbotschaft wichtig ist aber den Katholizismus in seiner jetzigen Form ablehnt kann sich ja dann konsequenterweise zu einer der zahlreichen anderen christlichen Glaubensgemeinschaften halten oder ihr sogar beitreten. Anstatt nur zu mosern.

Geistlich tangiert mich ein Papstbesuch noch nicht einmal peripher - ich bin nicht katholisch. Aber ich kann nachvollziehen dass es Leute gibt die so ein Ereignis glaubensmässig weiterbringt. Ich war auch schon bei einer Veranstaltung von Billy Graham. Oder beim Weltjugendtag in Köln hab ich gesehen dass so etwas auch eher kirchenferne Menschen begeistert.
Viele Organisationen und gesellschaftliche Gruppen - auch gemeinnützige - setzen schliesslich auf Grossveranstaltungen und Events. Sofern die eigentliche Basisarbeit nicht komplett vernachlässigt wird sehe ich da auch keinen Widerspruch oder moralische Bedenken.