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„Itzehoe“ (Pseudonym)
Das sehe ich anders, aber ich respektiere natürlich das Du eine andere Meinung hast auch wenn ich diese für falsch halte.
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@FvL grundsätzlich brauchen junge Menschen Erziehung, gute Beispiele und Idolen. Nun, ehrlich gesagt finde ich wichtiger, wenn unsere Generation es tun würde:
Meiner Meinung nach, erzieht man ein Kind in dem man ihm vorlebt was selbst für richtig hält: Respekt, Zusammenhalt, Ehrlichkeit Fleiß , Durchhaltevermögen, Zielstrebigkeit, Veranwortung übernehmen, Toleranz usw.usw.
Leider erlebe ich oft, dass Menschen in unser Alter nicht mal sich bewusst machen, dass die so eine Verantwortung für die nächste Generation haben. Schuld sind immer nur die anderen. Tun diesbezüglich müssen auch nur die anderen.
Ironie, Sarkasmus und mit dem Finger auf jemand Zeigen sind für mich keine Lösung um Jugentliche zu erziehen.
Grundsätzlich sollte Wehrdienst und FSJ, Werte die du beschrieben hast vermitteln. Nun das machte in der Hinsicht Sinn, wenn bis in dem Alter die Kinder/Jugendliche ähnliche Werte vermittelt bekommen. Nun, wenn man 10-13 Jahre in der Schule/ Leben oft das Gegenteil erlebt ist danach quasi viel zu spät.
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
Alles richtig. Mein Aussage bezieht sich nicht auf Miltär als "Schule der Nation" wie zur Wihelminischen Zeit. Aber die Abschaffung gehört, meiner Meinung nach, in eine lange Reihe von Veränderungen in unsere Gesellschaft die fuer den angesprochenen Werteverlust mitverantwortlich ist. In diesem Zusammenhang habe ich mir erlaubt zu meinen das etwas Pflicht am Gemeinwohl den Leuten damals nicht geschadet hat. Evtl. hat der ein oder andere sogar Positives für sich und Gesellschaft aus dem Dienst herausgezogen. So habe ich es erlebt und u.a. als Grundausbilder auch versucht vielen jungen Menschen zu vermitteln.
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„Varel“ (Pseudonym)
Über die Jugend wird wohl geschumpfen, solange es sie gibt. Also schon immer. Genauso, wie über die Erziehung und die verschiedensten Erziehungsstile. Da niemand wohl wirklich in die Glaskugel schauen kann und wirklich weiss, was wir in Zukunft brauchen, kann meines Erachtens auch niemand mit absoluter Sicherheit sagen, welche Skills unsere Jugend braucht.
Was ist richtig? Die Jugend mit starkem Ellebogen auszustatten, damit sie als Individuum ein gutes Leben haben? Die Jugend zu sensibilisieren für die Beürfnisse unserer Gesellschaft? Oder ist es eine Mischung aus Allem?
Ich sehe schon, dass unsere Gesellschaft zunehmend egoistischer wird. Aber es ist von den Menschen so gewollt.
@Feucht von Lipwig
Dass es allen Wehrdienstleistenden nicht geschadet hat, wage ich zu bezweifeln. Dass die Grundausbildung der Vermittlung von Positivem für sich oder die Gesellschaft darstellt, ist aus meiner Perspektive eine etwas romantisch verklärte Sicht auf die Dinge, die sich dort so abgespielt haben.
Und zuletzt ist auch eine gute Erziehung nicht Alles ;-))
Jeder Mensch hat seinen individuellen Charakter. Sogar die Jugend...
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
Ich bin da anderer Meinung und halte diese auch nicht fuer romantisiert. Solange tatsächlich geglaubt wird das es zentral in der AGA darum geht durch Schlamm zu kriechen...der hat ehr die verklärt vernebelte Sicht. Ein erheblicher Teil der Grundausbildung fand im Hörsaal/Unterricht statt zB.
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„Schwäbisch Hall“ (Pseudonym)
@Feucht von Lipwig, das sehe ich anders, aber ich respektiere natürlich, dass Du eine andere Meinung hast auch wenn ich diese für falsch halte.
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
Danke. Das sehe ich auch so.
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„Schwäbisch Hall“ (Pseudonym)
Was mich aber noch interessieren würde, @Feucht von Lipwig in unserer, abgesehen von der Schreibweise, einträchtigen Uneinigkeit, wo genau hat das:
"Der Schwächste gibt das Tempo vor, es nutzt gar nichs wenn einer der schnellste, stärkste im Zug ist. Alle müssen "durch den Schlamm" und wenn einer nicht mehr kann, dann tragen die Stärkeren eben seine Ausrüstung und wenn es sein muss auch den Kameraden selbst.
denn stattgefunden? Im Hörsaal oder im Unterricht? Musste ein Schüler dann von seinen Mitschülern mit seiner Studientasche rausgetragen werden, weil er so erschöpft war vom Unterricht? Wäre zwar verständlich gewesen, weil oftmals öde Schule/Unterricht/Studium hatten die Jugendlichen ja schon lange genug in ihrem Leben, dennoch, das muss dann doch ein sehr belastender Unterricht gewesen sein.
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
Vergiss es einfach. Du hast sicher recht. Schade das Du "erheblicher Teil" und "100% der Ausbildung" nicht unterscheiden kannst. Der Unterrichtsanteil (Staatsbürgerkunde, Ethik, Grundgesetz, Panzererkennung etc etc) beträgt etwa 25%. Eben ein erheblicher Anteil.
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„Olching“ (Pseudonym)
Es geht mir um das Jugendfestival "Schlachthof". Dies ist einmal
im Jahr. Protest mit der üblichen Drohung mit dem Rechtsanwalt.
Es handelt sich, wie der Name schon sagt, um ein Brachgelände.
Die jungen Leuten sagten zu mir: "Wo sind denn die Anwohner=?"
Dann kommt das Umweltamt misst. Dezibel von 22-24 Uhr?. Das
ganze gross in der Lokalpresse. Leserbriefe etc.
So wachsweich die Presse die "Folklore" gehört zu Wiesbaden.
Der Dezernent sagte zu mir "unter der Blume", DIE haben das auch
mal aushalten.
Interssant, dabei die UNPOLITISCHE Piratenpartei warb dort.
Wo bleibt bleibt der Aufstand?
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@Feucht von Lippwig:
Um einmal etwas Offtopic hereinzubringen (obwohl nach einem typischen Eingangspost von "Il professore.." man ja gar nicht weiss, was das Topic denn sein soll..): Ich bin erstaunt, dass du in der Bundeswehr warst, zumal vermutlich als Dienstgrad. Deine Postings lassen eine recht linke politische Überzeugung erkennen, das ist meist nicht unbedingt korreliert mit jemandem der Wehrdienst geleistet hat, sondern passt eher auf Essensausfahren im Zivildienst ;-)
In deiner Diagnose einer Entsolidarisierung (und Spaltung..?) der Gesellschaft und des Wegfalls der Wehrpflicht als eines (von vielen) Bausteines dieser Entwicklung stimme ich dir ansonsten völlig zu.
@Hat keinen Namen:
Kein vollständiges Aufnehmen und Verstehen-Wollen der Argumente des Diskussionspartners, stattdesen einseitig viel eigene Meinung bis hin zur Rabulistik. Schade.
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„Hameln“ (Pseudonym)
Die Abschaffung des Wehrdienstes war nicht falsch, im Gegenteil,meiner Meinung nach sogar vollkommen richtig. Niemand sollte zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden und sich nur mit Teilnahme an einem Ersatzdienst 'herauskaufen' können.
Was ich nicht verstehen kann, ist die ersatzlose Streichung dieses Gemeinschaftsdienstes. Hier bin und war ich auch früher schon der Auffassung, dass es keinem Jugendlichen schaden würde, ein Jahr im Dienst der Gesellschaft zu verbringen, in der er später einmal lebt und die er mitgestalten soll. Und zwar ohne Möglichkeit dies zu umgehen.
Diese Zeit schärft den Blick und vielleicht auch die Einstellung zu bestimmten Lebensumständen. Ändert möglicherweise die vorher getroffene Berufswahl, weil man neue Perspektiven entdeckt. Lässt einen das Leben anderer besser verstehen.
Ich habe Kinder, eines davon war als Berufssoldat bei der Bundeswehr und ich kann FvL nur zustimmen, auch mein Sohn hat dort viel für sich mitgenommen. Nicht alle Erlebnisse waren positiv, aber sie haben ihn weiterentwickelt. Und ja, wer einmal einen 30 km Marsch mit 25 kg Gepäck (oder war es umgekehrt) mitgemacht hat und dabei einem Kameraden Beistand geleistet hat, der am Ende seiner Kräfte war, der verändert sich. Dass dies nur im Wehrdienst geschehen kann, ist natürlich Unfug, aber das hat FvL auch nie gesagt. Trotzdem, die Wehrpflicht war in der Form und in den Strukturen der Bundeswehr eine Katastrophe.
Mein anderes Kind hat in der schulischen Ausbildung an der FOS zwei halbjährige Praktika im Pflegedienst und in der Kinderbetreuung gemacht. Auch das hat verändert. Weil es einen Umgang mit Personengruppen in der Gesellschaft ermöglicht hat, die sonst an den Jugendlichen oft vorbeilaufen. Großfamilien gibt es einfach nicht mehr so viele.
Wenn ich das zusammenfassend betrachte, haben meine Kinder, alle beide, von diesen 'erzwungenen' Erfahrungen profitiert. Und wenn sie profitieren und dabei hautnah erfahren haben, das eine soziale Gesellschaft aus Nehmen und Geben besteht, dann frage ich mich, ob man solche Gemeinschaftsdienste nicht verpflichtend machen könnte. Auf vielen verschiedenen Ebenen.
Das bedürfte guter Organisation und Betreuung, wäre aber eine Investition in die Zukunft genau dieser Jugendlichen.
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
@Thymian
Ja. Es ist tatsächlich so das es auch Linke gibt die keine Pazifisten sind.;-) Und die unser Grundgesetz und unsere Demokratie fuer Verteidigungswert halten. Aber das konservative war zu meiner Dienstzeit bei den Dienstgraden schon etwas dominanter. Durch die Wehrpflicht gab es aber bei den Manschaften eine gute "Durchmischung".
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
@callmebetty
Ich stimme Dir zu das die Ausgestaltung durch mangelnde "Wehrgerechtigkeit" nicht mehr gut war. Das sind politische Entscheidungen. Danke das Du weiterhin zusammenfast und bestätigst was ich zur Kamerad*innenschaft schrieb. (Anscheinend ein schmutziges Wort für einige)
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@Thymian, ich finde es etwas seltsam, aber im Rückschluss erfreulich, dass man aus Postings mit m. E. gesundem Menschenverstand gleich eine "linke politische Überzeugung" herauslesen kann... :-D
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„Wolfenbüttel“ (Pseudonym)
Ich bin sehr froh, dass wir in einer Gesellschaft leben, die es sich "leisten" kann so wenig Heer zu haben. Aber so ein Jahr Dienst an der Gemeinschaft fände ich auch gut, auch für die jungen Erwachsenen als Orientierungsjahr.
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
Hoffen wir, das wir nie erfahren müssen was es uns kostet, uns wenig zu leisten.
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„Wolfenbüttel“ (Pseudonym)
Glaube, die nächsten Kriege, spätestens die in 20 Jahren, werden eh nicht mehr direkt von Menschen ausgetragen, sondern nur noch von Menschen gesteuert.
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„Itzehoe“ (Pseudonym)
Unwahrscheinlich. Drohnen etc. sind derzeit nur bei absoluter Luftherrschaft effektiv. Die Luftherrschaft in einem Konflikt zwischen etwa gleichstarken Parteien zu erkämpfen ist nichts was Drohnen auf mittelfristige Sicht leisten können. Gegen technisch unterlegene Gegner ohne nennenswerte Luftstreitkräfte: Ja, das wird so sein. Da hast Du recht.