Die unpolitische Jugend?
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

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Als Schulsprecher waren drei Mann.
. Einer war ein ganz überzeugter
Sozialdemokrat, der driite war ein Chameur. Es gab die
"Kommunistische Schülergruppe". Das Lernziel war Solidarität:
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Brexit: Dieses Bild der weinenden jungen Frauen in London.
Warum sind die denn nicht zur Abstimmung gegangen!

In Bamberg, die drei Studenten die da Bier trinken. Regelmässig
kommt die Polizei vorbei. "Bamberg ist konservativ"

Die brave Minderheit hat keine Interssenvertretung.

Das Jugendfestival in Wiesbaden- -einmal im Jahr- macht nicht
nur Lärm, sondern es wird so unterschwellig etwas unterstellt.
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Hä ?
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Ist doch so gewünscht. Egoistisch, unkritisch, konsumorientiert und angepasst. So züchten wir hier seit Jahren. Und dann alle so ganz erstaunt: "Wie? Statt zu helfen wurden Handyphotos vom Sterbenden gemacht?" Man erntet was man sät. Grober Fehler: Einstellen der Wehr und Ersatzpflicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
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"Grober Fehler: Einstellen der Wehr und Ersatzpflicht."

Das sehe ich völlig anders. Menschen zu zwingen entweder sinnlos im Dreck zu robben oder statt dessen GEZWUNGENERMASSEN Essen für alte Menschen auszufahren (für einen Minilohn, der Pflegenotstände verwischt) erzeugt KEINE Hilfsbereitschaft.

Im übrigen sehe ich das völlig anders, die heutige Jugend IST NICHT unpolitisch und unengagiert, sie muss sich neu "formieren", unsere Vereinsstrukturen und unsere Handlungswege sind zu überaltet und verkrustet, da können sie sich nicht gut einfügen, obwohl es sie SEHR wohl gibt, die Jungen, die selbstlos und engagiert sind! Verklären wir doch auch nicht so blind unsere Generation, der Begriff "Null Bock Generation" stammt nicht aus 2018. Wer schon immer ehrenamtlich aktiv war, kennt das nicht anders, kennt das nur so, dass eine kleine Gruppe Aktiver einer größeren Gruppe Menschen entgegensteht, die erst aktiviert werden muss und einer anderen Gruppe von Menschen, die NIE aktiviert werden wird. Hat sich in meiner Schulklasse jemand für Politik und NGO-Arbeit interessiert? Nöö, da wurde geschminkt, in die Disko ausgezogen, am Moped rumgeschraubt usw. Das ist doch albern so zu tun, als ob unsere Generation die großen Helden des Alltags und der Straße gewesen wären und junge Menschen heute zu stumpf wären, etwas anderes zu tun als Selfies zu machen. Das macht mich richtig wütend, weil es so ungerecht ist, gegenüber den jungen Menschen, die ich kenne, die sich ehrenamtlich z.B. jede Woche im freien Radiosender um Politik im Alltag bemühen, Sendungen über Rassismus und Sexismus zusammenstellen oder über die Problematik von Wildtieren im Zirkus berichten, während Menschen unserer Generation Tagesausflüge machen. Das ist eine ganz unangenehme Selbstbeweihräucherung und wird nicht helfen dabei, was tatsächlich etwas fehlt, was aber wahrscheinlich bei jedem Generationenwechsel der Fall sein wird, zu beseitigen. Die Strukturen des Engagements müssen zusammenfinden, das klappt noch nicht so gut, dass Alte und Junge zusammen arbeiten.

Was aber tatsächlich problematisch ist, das ist, dass sich unsere Arbeitswelt in den letzten 20 (???) Jahren verändert hat, das Leistungsprinzip ist eher zu einem Überforderungsprinzip geworden (auf vielen verschiedenen Ebenen) und das bedeutet u.a. auch, dass wir mit vielen psychischen Belastungen zu tun haben, überfordert zu sein und depressiv, hilft nicht dabei, engagiert zu sein und Kraft zu haben für andere.
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"Brexit: Dieses Bild der weinenden jungen Frauen in London.
Warum sind die denn nicht zur Abstimmung gegangen!"

Hast Du sie gefragt ob sie waren?
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Das gebe ich Dir recht. Leute zu zwingen sinnlos in Schlamm zu kriechen oder die gar zum Essen fahren gezwungen werden hilft gar nichts. Aber darum ging es ja auch gar nicht. Es ging um Wehr und Ersatzdienst. Zivilgesellschaftlich und mit Blick auf die bereits heraufziehende Verschlechterung der Sicherheitslage in der Welt war die Aussetzung ein schwerer Fehler. Meiner Meinung nach. Stimmt. Es gibt sehr aktive sozial eingestellte junge Menschen. Ausnahmen bestätigen eben die Regel.
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Hat keinen Namen: Das war ein Korrespondentin. die dies voraussagte.
Die jungen Leute sagten dies zu sich selber.
Es gibt diese Häme, "Facebook,Twitter, die Abstimmung?"

Bamberg: In unserer Zeit hätten wir gesagt: "Verpiss dich Bulle!"
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"Es ging um Wehr und Ersatzdienst."

Ich verstand schon, deshalb:

Wehrdienst: im Schlamm robben;
Ersatzdienst: Essen ausfahren zum Minilohn, der Pflegenotstand verwischt;

Beides erzwungen. Macht so beides keinen Sinn.
Oder erklär einfach mal Du, was daran die heutige Welt so viel besser machen würde.


"Stimmt. Es gibt sehr aktive sozial eingestellte junge Menschen. Ausnahmen bestätigen eben die Regel."

Und das sind genauso viel Ausnahmen und Regeln wie es vor 30 Jahren waren.

Die tausende Jahre alten Zitate über die (schlimme) Jugend von heute kennen wir alle (wenn nicht einfach googeln!), mir selbst fiel erst etwas ein aus einer AG dazu wie man effektiver Öffentlichkeitsarbeit betreiben kann, DA WURDE SCHON GENAUSO gejammert über die Jugend, die sich angeblich für nix interessiert. Das war 1996(!) ... Leider hab ich das Protokoll noch nicht (wieder) gefunden, ich glaube dort wurde das kurz schriftlich festgehalten. Ich suche weiter und falls ich es finde, wird es hier gepostet.

An die eigene (mittel-)alte Nase packen wäre doch auch mal nicht schlecht, zumal WIR den jungen Leuten den Mist hier eingebrockt haben. Aber die sind einfach genauso schlecht und genauso gut wie wir Alten das sind.
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Aha. Im Schlamm kriechen ist fuer Dich also das was Modernes Militär macht? Bist ja richtig vom Fach, eh? Welche Teilstreitkraft kriecht denn mehr im Schlamm den ganzen Tag. Marine oder Luftwaffe? Ach Du meinst bestimmt das Heer. Ja klar. Balistische Feuerleitsysteme moderner Waffen werden nur im kriechen bedient während man in einer Pfütze hockt. Was aber wirklich zählt ist was ganz anderes. Der Schwächste gibt das Tempo vor, es nutzt gar nichs wenn einer der schnellste, stärkste im Zug ist. Alle müssen "durch den Schlamm" und wenn einer nicht mehr kann, dann tragen die Stärkeren eben seine Ausrüstung und wenn es sein muss auch den Kameraden selbst. Meiner Meinung nach haben solche "Lektionen" in keiner Weise geschadet. Wenn der Abiturient vor dem Studium und der Malocher aus dem Pütt nach der Lehre zusammen gewirkt und Veratwortung füreinander hatten dann hat das unserer Gesellschaft nicht geschadet. Aber das ist nur meine Meinung. Du scheinst mir aber in der Bewertung dessen wie Streitkräfte agieren genau so ahnunglos wie diese heutige Konsumentenjugend in ihren Filterblasen.
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Du hast das sehr richtig erkannt, dass ich null vom Fach der Kriegsausbildung weiß, nur ich hab nicht die geringste Ahnung, was das damit zu tun haben soll, dass die Jugend heutzutage so schrecklich konsumgeil, unpolitisch und unsozial "ist" (sein soll). Weder mein Vater noch Freunde, Bekannte oder wer auch immer hat von seiner Bundeswehrzeit irgendetwas von diesen verklärt romantischen Kameradschaftsdingern, die Du raus haust berichtet. Da wurde ebenso viel oder wenig hart und unkameradschaftlich wie überall sonst auch gehandelt. Und Schwache waren ebenso wie sonst auch Mobbing ausgesetzt (weil man im schlimmsten Fall mitleiden musste, wenn Horst-Uwe mal wieder einen Fehler gemacht hat). (Blinder) Gehorsam und (nutzloser) Drill erschaffen also gute, nützliche und wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft? Mein Gott, wie haben denn das dann Frauen früher geschafft ohne die Bundeswehr nicht so schlecht zu werden wie die heutige gesamte Jugend? Oder waren "damals" die jungen Frauen auch schon so schlecht wie heute die gesamte Jugend ist? Waren wehruntaugliche junge Männer, die also auch keinen Ersatzdienst leisten mussten, dann schon immer dem Verderb ausgeliefert, wie das die heutige Jugend ist?
Damit hier keine Mißverständnisse entstehen, ich finde es sehr gut, dass es eine Berufsarmee gibt, aber die Abschaffung der WehrPFLICHT halte ich für sehr richtig und dass die Jugend von heute so (angeblich) verlottert ist, WEIL es keine Bundeswehr mehr gibt, ist eine merkwürdige Idee.
In den Ersatzdienst (den Du ja auch nanntest) hatte ich übrigens wahrscheinlich noch einen bedeutend besseren Einblick als Du, aufgrund verschiedener Jobs, die ich über die Jahre hatte. Da kam hinterher keiner besser raus, als er reinkam, der Pflicht kann ich hier einfach keinen Nutzen abringen. Was anderes waren die FSJ/FÖJ. Nur, die gibts ja heute noch, also kein Unterschied.

Ach ja, wenn ich mich so umschaue, finde ich es übrigens auch ganz toll, dass bei uns Menschen über so ca. 25 Jahren überhaupt nicht konsumgeil sind. 😵
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Und ich halte die Abschaffung der Wehrpflicht und Ersatzdienst für falsch. Ich respektiere das Du deine Meinung hast, halte sie aber fuer falsch zumal Du selbst einräumst keine Ahnung zu haben. Schade das Du nur Bekannte hast die sich nicht in Gemeinschaften einfügen konnten und keinen Kameradschaftsgeist entwickelen konnten. Ich selbst habe das anders erlebt. Ein weiteres Zeichen für mich wie nötig unsere Ichlinggesellschaft dies eigentlich hätte. Du wirst meine Meinung dazu ebenso falsch finden aber auch ertragen müssen.
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Ähhm, ich habe gesagt, dass ich keine Ahnung von Kriegsführung und von der Vorbereitung darauf habe. Aber ich habe sehr wohl Ahnung davon was aus Menschen soziale Wesen machen kann und was nicht dazu beiträgt oder vielleicht sogar diesbezüglich schädlich ist. Und ich habe sehr wohl Ahnung von politischem Engagement über Jahrzehnte hinweg und auch über dieses der Jugend von heute. Und, wir erinnern uns, DAS ist Thema des Threads. Übrigens warst Du auch nur einmal in der Armee, egal ob beim Bund und/oder verpflichtet. Deine Erfahrungen sind doch nicht mehr wert, also sind deshalb korrekter, als die, der Personen, die mir berichtet haben von ihren "so unglaublich wertvollen Erfahrungen fürs Leben", die sie beim Bund gemacht haben.
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Wie gesagt. Ich bin anderer Ansicht.
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"Schade das Du nur Bekannte hast die sich nicht in Gemeinschaften einfügen konnten und keinen Kameradschaftsgeist entwickelen konnten."

DAS zeugt übrigens gar nicht so von so einer tollen Fairness, die Du doch wohl beim Bund gelernt haben willst. Wenn also z.B. jemand gemobbt wird, weil er eben nicht die gewünschte Leistung erbringen konnte, warum auch immer, dann "konnte dieser sich nicht in Gemeinschaften einfügen und Kameradschaftsgeist entwickeln"? Oder weil er etwas anders, z.B. schwul war oder was auch immer?

Und ohne Kenntnis von genauen Details zu urteilen, dass es an denen lag, die sich unwohl fühlten und nicht an denen, die (mit) dafür sorgten und/oder schlicht am System, ist seltsam. Stell Dir das gleiche in der Schule vor, da würdest Du auch erstmal pauschal das sagen.


UND: Du persönlich kennst ja auch bestimmt ALLE, DIE JEMALS "GEDIENT" HABEN, persönlich. Allein die Tatsache, dass Du nicht in Betracht ziehst, dass Deine Erlebnisse vielleicht toll gewesen sein mögen, aber nicht repräsentativ sind, finde ich merkwürdig.

Wie Du das mit der Ichlingsgesellschaft und der Bundeswehr zusammenbringst hast Du wieder nicht erklärt, das macht doch keinen Sinn:
"Schade das Du nur Bekannte hast die sich nicht in Gemeinschaften einfügen konnten und keinen Kameradschaftsgeist entwickelen konnten. Ich selbst habe das anders erlebt. Ein weiteres Zeichen für mich wie nötig unsere Ichlinggesellschaft dies eigentlich hätte."
Ich sprach doch von Männern, die beim Bund waren.
Und ich frage gerne nochmals: Frauen und Wehruntaugliche waren also schon immer Ichlingsgesellschafter?

Und was mich auch rasend interessiert: Du fandest also unsere Gesellschaft total spitze, solange es die Bundeswehr gab? Vor ein paar Jahren soll das also noch keine Ichlingsgesellschaft gewesen sein?
Dann leben wir nicht im selben Deutschland.
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"Wie gesagt. Ich bin anderer Ansicht."

Die Du halt nur nicht wirklich schlüssig erklärst. Muss aber natürlich auch keiner.
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Ich habe meine Gründe gennant. Das Dir diese nicht zusagen ist doch OK. Muss ja nicht. Deine Ausführungen finde ich unverständlich und vom Klischee beherrscht und nicht wirklich schlüssig erklärt aber ich respektiere das Du anderer Ansicht bist. Es scheint aber sehr schwer für Dich zu sein zu respektieren das es abweichende Meinungen zu Deiner eigenen gibt. Bedenklich. Und: Ja. In den 90er Jahren war dieses Land sozialer, einiger und weniger egoistisch. Die Veränderung ist Dir entgangen? Die entsolidarisierung in ganzen Bevölkerungsschichten? Die Abschaffung der Wehrpflicht ist ein Teil dieser allgemeinen Entsolidarisierung.
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Na, wo z.B. hast Du mir denn erklärt, wie das für Frauen und Wehrdienstuntaugliche früher möglich war zu engagierten und sozialen Wesen zu werden, wenn doch die WehrPFLICHT so unerlässlich ist für die Bildung dieser Eigenschaften?
Auch hast Du nicht die Frage beantwortet ob Du wirklich meinst, dass die Deutschen zur Zeit der Wehrpflicht besser waren oder meine frühere Frage, wann denn die Jugend so toll engagiert gewesen sein soll im Gegensatz zu heute.

Aber Danke für das Wort Klischee, das finde ich ist der passende Ausdruck für das, was Du zeichnest vom kameradschaftlichem Zusammenhalt, den man NUR beim Bund (beim Ersatzdienst???) lernen kann und vor allem Danke für das Wort: "bedenklich", das richtige Wort fiel mir nämlich vorher bei diesem Satz nicht ein:

"Schade das Du nur Bekannte hast die sich nicht in Gemeinschaften einfügen konnten und keinen Kameradschaftsgeist entwickelen konnten."

So etwas zu sagen, ohne Hintergründe zu kennen, finde ich bedenklich.
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"Und: Ja. In den 90er Jahren war dieses Land sozialer, einiger und weniger egoistisch. Die Veränderung ist Dir entgangen? Die entsolidarisierung in ganzen Bevölkerungsschichten? Die Abschaffung der Wehrpflicht ist ein Teil dieser allgemeinen Entsolidarisierung."

Ah. Du hast noch ergänzt.

Also, ich sprach z.B. schon Veränderungen in der Berufswelt an. Meiner Ansicht nach haben diese keinerlei Zusammenhang mit der Abschaffung der Wehrpflicht und hat begonnen um die Zeit der Wende und sich zugespitzt, natürlich, unabhängig von der Wehrpflicht. Auch das Auseinanderdriften der sozialen Schichten hat NICHTS zu tun mit der Wehrpflicht. Aber es geht doch um das Engagement der MENSCHEN, der einzelnen, im besonderen der Jugend. Und die ist genauso viel oder wenig engagiert wie zu der Zeit als wir so alt waren.
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Der Pflichtdienst war ein Teil dessen. Das man als Frau oder Untauglich gemustert kein soziales Wesen sei würde ich nie behaupten, aber ich behaupte der Wehr und Ersatzdienst war Teil! des sozialen Kitts in der Zeit der sozialen Marktwirtschaft, vor der Neokapitalistischen Ära in der die Wirtschaft fuer Pflicht an Bevölkerung und Staat kein Verständnis mehr aufbringen konnte. (Die jungen Leute stehen ehr dem Kapital zur Verfügung) Aber das ist wie gesagt nur meine ganz persönlche Meinung auch wenn es Dir schwer fällt das zu respektieren.
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Es ist halt ein Unterschied, ob man sagt, wir haben eine unterschiedliche Meinung oder wir haben eine unterschiedliche Meinung, weil Du keine Ahnung hast.

Wir sind hier ja in einer Diskussion. Von mangelndem Respekt zu sprechen ("Aber das ist wie gesagt nur meine ganz persönlche Meinung auch wenn es Dir schwer fällt das zu respektieren.") ist ... bedenklich ... Du darfst Dich natürlich der Diskussion "entziehen" (mir fällt jetzt kein untendenziöses Wort ein, meine es aber nicht so) und auf meine Erwiderung nicht eingehen, wenn ICH das aber nicht tue, ist das nicht mangelnder Respekt, sondern Diskussion.

"Der Pflichtdienst war ein Teil dessen. Das man als Frau oder Untauglich gemustert kein soziales Wesen sei würde ich nie behaupten"

Nur dann KANN der Wehrdienst doch keine Voraussetzung sein!?
Eine PFLICHT kann doch auch nicht einen Menschen von Grund auf verändern. Man sieht das ja z.B. auf die Spitze getrieben an diesen entsetzlichen Bootcamps in den USA. Was spricht denn dagegen sich Menschen so wie sie möchten entwickeln zu lassen. Egal ob das in einem FSJ/FÖJ, in der Berufsarmee, im Studium, in der Lehre ist. Wieder zurückzukehren/zu werden zu einer wirklich sozialen Marktwirtschaft und zu einem guten Sozialstaat wird weder mit einer Wehrpflicht erreicht, noch war die Abschaffung der Grund für die Veränderungen. Btw. auch das kenne ich anders, die Verpflichtung zum Bund hat kein "Pflichtgefühl" für das Land gestärkt, das hat einfach nur Widerwillen dagegen erzeugt.

Aber nochmals, es geht doch um die unpolitische (unengagierte) Jugend und nicht um den Neokapitalismus. Ist das also in Deiner Jugend so gewesen, dass da z.B. alle Deine Mitschüler NICHT mit sich beschäftigt waren, sondern mit Politik und der Gesellschaft? Also bei mir nicht und ich kenne auch niemand, der mir das so erzählt. Wiederum kenne ich durch meinen Sohn und durch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten engagierte und soziale/politische junge Leute.

Das ist einfach keine Veränderung. Man kann vielleicht sagen, ich hoffte, dass das mal alles besser wird und die Erkenntnis, dass da eine Konstanz herrscht, ist etwas ernüchternd, nur ich frage mich ernsthaft woher die Verklärung der eigenen Generation kommt? Weil man das selbst so empfunden hat? Weil es leichter ist den Stab zu brechen über die Jugend heute, als sich an die eigene Nase zu fassen. Die Jugendlichen heute haben unsere aktuelle Situation nicht angeschubst, das waren wir selbst.

Findest Du btw. wirklich, dass ein 40 jähriger heute weniger konsumiert als ein 17 jähriger?

Findest Du nicht auch, dass dieses Einteilen, ja fast in Gut und Böse der Generationen NICHT dazu führen wird, dass es mehr Kameradschaft geben wird (um mal Deinen Begriff aufzunehmen)?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Mir ist noch was eingefallen, wie ich das:
'Eine PFLICHT kann doch auch nicht einen Menschen von Grund auf verändern. Man sieht das ja z.B. auf die Spitze getrieben an diesen entsetzlichen Bootcamps in den USA. Was spricht denn dagegen sich Menschen so wie sie möchten entwickeln zu lassen. Egal ob das in einem FSJ/FÖJ, in der Berufsarmee, im Studium, in der Lehre ist.'
noch besser erklären kann (auch wenn es eigentlich OT ist). Als ich 30 (???) war, gab es einen Vorstoß, dass (aufgrund des Pflegenotstandes) alle Arbeitslosen und Rentner (erstes Jahr Rente) in der Pflege arbeiten müssen sollen. Das sorgte nicht nur unter Arbeitslosen und Rentnern für Aufschreie, sondern auch unter uns Pflegenden. Es gehört (abgesehen von der Sachkunde) einfach auch ein WILLEN zu pflegen dazu. Sich auf kranke, behinderte und alte Menschen einzulassen (physisch und psychisch) kann man genauso wenig erzwingen wie sportliche Leistungen zu erbringen und eine sehr starre Struktur einzuhalten. Jeder ist eben unterschiedlich, hat unterschiedliche Qualitäten und Fähigkeiten und unterschiedliche Arten sie einzusetzen. Ich z.B. finde es sehr wichtig, dass man einen Zugang zur Natur hat, dass man über Tiere etwas weiß, etc., ich würde es für komplett sinnfrei erachten, wenn jeder ein Jahr lang BUND-und NABU- Exkursionen begleiten müsste, Praktika in Tierarztpraxen ablegen müsste und Altpapiersammlungen organisieren müsste. Es gibt viele Wege sich in die Gesellschaft einzubringen. Ob man in der freiwilligen Feuerwehr engagiert ist oder eine Hausaufgabenhilfe anbietet, ist unerheblich, nur erzwingen sollte man das nicht, genauso wenig wie das, was man in der (Pflicht-)Grundausbildung tut, das liegt nunmal auch nicht jedem, ist halt so, macht denjenigen nicht zu einem schlechten Bürger oder Mann.
Eine gemeinnützige Organisation übrigens, die in die Gunst kommen möchte, dass sie die Begünstigten sind von Strafgeldern, Bußgeldern, etc. müssen sich im Gegenzuge bereit erklären, dass Sozialstunden bei ihnen abgeleistet werden. Das ist nämlich keineswegs so, dass man sich da über diese kostenlosen Arbeitskräfte freut, das ist eher eine Last. Es ist eben Zwang.

Zu dem (wie ich finde ungerechten) Pauschalurteil über die Jugend: Jetzt stell Dir einfach mal vor, da würde stehen, Ausländer/Flüchtlinge/Sinti/Moslems (bis auf wenige Ausnahmen, die die Regel bestätigen) sind unsozial, konsumgeil, egoistisch und uninformiert.

Pauschalisierungen sind halt immer doof.
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Ich bin da anderer Meinung und finde Du hast unrecht. Ich respektiere aber das Du eine andere Meinung hast.

Der Publizist Stephan Hebel drückte es so aus:

"Modernisiert werde die Bundesrepublik vor allem da, wo es im Interesse der Wirtschaft liege. Als Beispiele nennt er die Themen Energiewende, Familienpolitik und die Abschaffung der Wehrpflicht. Auf dem Arbeitsmarkt hingegen seien die Menschen in Deutschland auf sich allein gestellt und spürten einen „Verlust von Sicherheit im eigenen Leben“.

Und das hat meiner Meinung auch den Grundton, wie wir im Lande miteinander umgehen verändert, Insbesondere bei der Jugend die damit aufwächst. Ein Erfolg der FDP die auf das Aussetzen der Wehr und Ersatzpflicht drängte. Und was die richtig finden, war noch nie gut fürs Volk.

Es gibt also auch noch andere Menschen die meiner Meinung sind und damit wirst Du dann ganz einfach leben müssen so wie ich mit Deiner.
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Ich bin da anderer Meinung und finde Du hast unrecht. Ich respektiere aber, dass Du eine andere Meinung hast.

Auf das, was ich schreibe gehst Du nicht so wirklich ein, macht halt eine Diskussion schwierig, allerdings bin ich anderer Ansicht darüber, dass Stephan Hebel Deine Meinung vertritt, denn wiederum das:
"Modernisiert werde die Bundesrepublik vor allem da, wo es im Interesse der Wirtschaft liege. Als Beispiele nennt er die Themen Energiewende, Familienpolitik und die Abschaffung der Wehrpflicht. Auf dem Arbeitsmarkt hingegen seien die Menschen in Deutschland auf sich allein gestellt und spürten einen „Verlust von Sicherheit im eigenen Leben“.
stimmt nun schlicht und einfach. Da steht aber weder, dass die Abschaffung der Wehrpflicht falsch war (oder gar, dass die Wehrpflicht entscheidend wichtig für die positive Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen/Männer wäre), genauso wenig die Energiewende oder die Änderungen in der Familienpolitik (wo willst Du das denn in dem Zitat rauslesen???), da steht lediglich, dass Veränderungen nur passieren, wenn sie auch im Interesse der Wirtschaft sind. Stimmt. Wo habe ich was anderes berichtet? Wie gesagt: erster Post, Hinweis auf negative Veränderungen in der Berufswelt.
Aus anderen Threads kennst Du auch meine Einstellung zur FDP, aber Rückschlüsse auf die Richtigkeit einer Sache ziehen, nur weil die FDP das auch gut fand, das ist mir nun aber wirklich zu einspurig gedacht. Das allein ist nun wirklich kein Argument.

Mir fiel übrigens noch etwas aus meiner Jugend ein. Ich hatte eine Freundin, ihr Vater war Berufssoldat, etwas höheres Tier. Sie hat natürlich nie sonderlich lange an einem Ort gelebt, war es gewohnt rasch Freundschaften zu schließen und zu verlieren. Zu Besuch bei ihr war ich nur einmal. Sie siezte ihren Vater, zuerst dachte ich sie macht einen Witz, bis ich merkte, dass das ernst ist, genauso wie die Tatsache, dass sie Räume, in denen ihr Vater sich aufhielt erst auf Erlaubnis hin betrat und andere militärähnliche Regeln einhalten musste. Im Laufe der Freundschaft lieh sie sich mehr und mehr Sachen von mir aus, die sie nicht zurückgab, auch nicht auf immer drängendere Nachfragen. Irgendwann war sie einfach weg. Weggezogen. Ohne Bescheid zu sagen mit meinen Sachen. Sie war es gewohnt, dass sie sich nicht um Freundschaften bemühen muss. Genau das kann (und ist öfter auch) die Folge von Gehorsam gegenüber Autoritäten sein. Man hält diese strikt ein um keine Strafen zu erfahren, aber echte Solidarität, Freundschaft, Hilfsbereitschaft lernt man so nun wirklich nicht. Das Erlebnis mit der ehemaligen Freundin war ein Symbolerlebnis dafür. Übrigens, zur Sicherheit vorweg, ich hoffe sehr und gehe stark davon aus, dass es nicht in allen Berufsheer-Haushalten so zugeht, aber ein Beweis dafür wie toll militärische Regeln zu einer positiven Entwicklung von Menschen beitragen, ist es nun wirklich nicht.

"Und das hat meiner Meinung auch den Grundton, wie wir im Lande miteinander umgehen verändert, Insbesondere bei der Jugend die damit aufwächst."

In meinem ersten Beitrag ließ ich das ja anklingen, dass die Arbeitswelt sich nicht zum positiven verändert hat, sondern, dass sich die junge Generation mit einer schwierigeren Situation dort zurechtfinden muss. Um also zum Topic zurückzukommen, ist es da sogar erstaunlich und lobenswert, dass diese dann genau so wenig oder viel politisch und sozial engagiert und aktiv sind, wie die Menschen, die in meinem Alter oder 10 Jahre jünger/älter sind.

Mit Deiner Meinung kann ich übrigens ganz entsetzlich gut leben, denn es gibt ja keine Wehrpflicht, ich habe hier also nichts zu erreichen oder zu verlieren, wenn Du halt junge Menschen schlecht redest oder Menschen, die ihre Wehrzeit entsetzlich fanden, unterstellst, dass SIE über keinen Kameradschaftsgeist verfügen und sich in Gemeinschaften einfügen könnten, werde ich halt widersprechen, aber LEBEN kann ich damit selbstverständlich.