Die Lage in Katalonien

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 39 Antworten

„Werne“ (Pseudonym)

Ich finde es sehr komisch das man zwar in alles eintreten darf.... In die EU.... die DDR in die BRD.... In den Euro....in die NATO....aber wer Austreten will stellt fest das sowas gar nicht vorgesehen ist.

„Wangen im Allgäu“ (Pseudonym)

Das Thema Brexit verschlafen? Aus 3 der 5 genannten Dinge kann man relativ problemlos austreten. Nicht ganz zufällig sind 3 der 5 genannten Dinge halt auch keine Länder.

@Heinrich_D, meinst du, dass die europäischen Länder einen Bürgerkrieg in ihrer Mitte dulden/dulden können? Ich weiß, eigentlich kann man in der Politik meist mit dem Schlimmsten rechnen - aber was würde das nach sich ziehen? Menschlich, wirtschaftlich, politisch, auch EU-technisch... :-0

„Werne“ (Pseudonym)

@cocoa
Es gibt keine festen Regelungen um aus der EU auszutreten...siehe Brexit?,
Es gibt auch keine Regelung wenn zB ein Bundesland die BRD verlassen will...so wie in Spanien

„Wesseling“ (Pseudonym)

@rk ich habe halt so meine Bedenken, das die Vernünftigen, wie bei dem Referendum, aus Angst vor Krawallen, lieber zu Hause bleiben (ist ja auch vernünftig). Die Separatisten haben ja schon gezeigt, dass sie vor Gewalt nicht fliehen, sondern dagegenhalten. Das kann dann schnell aus dem Ruder laufen.

@Peppermint was sollen denn die anferen Europäischen Länder tun? Einmarschieren?

„Wangen im Allgäu“ (Pseudonym)

> Es gibt keine festen Regelungen um aus der EU auszutreten...siehe Brexit?,

Ja genau. Siehe Brexit. Artikel 50 ausrufen und 2 Jahre später bist du aus der EU raus. Das sowohl EU als auch Briten gewisse Dinge aus der EU-Mitgliedschaft behalten wollen und daher Verhandlungen nötig sind hat mit dem Ausstieg nix zu tun. Wenn die 27 EU-Mitglieder und die Briten keiner Verlängerung der Austrittsverhandlungen zustimmen sind die Briten im März 2019 definitiv aus der EU raus.

NATO ebenso, den USA mitteilen das man von Artikel 13 Gebrauch machen will und ein Jahr später ist man kein NATO-Mitglied mehr. Der Euro ist Pflicht für alle EU-Mitglieder ausser Dänemark und UK, daher ist ein Verlassen des Euro an ein Verlassen der EU gekoppelt.

Das sind eben keine Ländern sondern supranationale Organisationen. Wäre reichlich dumm wenn ein Land eine Möglichkeit bieten würde das sich einzelne Regionen einfach abspalten. Bei diesen Geschichten geht's nämlich immer nur um Egoismus. Es sind immer nur die reichen Teile die sich abspalten wollen.

„Wesseling“ (Pseudonym)

@Peppermint, ja wäre wünschenswert. Wenn nur immer die Vernünftigen am Ruder wären. Leider werden halt oft die Unvernünftigen gewählt.

Puigdemont hat nachdrücklich gezeigt, dass sein Verhalten nichts mit Vernunft zu tun hat und m.A.n. auch nichts mit Patriotismus. Was soll das für ein Patriotismus sein, seinem "Land" durch den zwangsläufigen Austritt aus der EU die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg der letzten Jahre zu entziehen???
Durch die jetzt zwangsläufig folgenden Konsequenzen seiner Unabhängigkeitserklärung kann er sich verhaften lassen und sich dann als Märtyrer feiern lassen. Welche Folgen der Austritt für die Bevölkerung hätte, scheint ihm dagegen egal zu sein. Es ist in den letzten Jahren scheinbar einfach geworden, Stimmung zu machen und anzufeuern. Das ist ihm ähnlich gut gelungen wie Trump in den USA oder Erdogan in der Türkei und hat in meinen Augen mehr mit persönlicher Inszenierung als mit Vernunft, politischer Weitsicht und dem Abwägen der Folgen von politischen Entscheidungen zu tun.

„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)

Dann ist ja diese Operettenrevolution jetzt beendet. Nicht ein Katalane war oder ist bereit für die Unabhängigkeit zu bluten. Gut so. Aber Unabhängigkeit gewinnt man so nicht. Ein einfacher Blick ins Geschichtsbuch hätte gereicht. Keine ausländische Macht, keine eigene Power die das unterstützt, nicht eine internationale Anerkennung = Operette.

Gut für Spanien, gut für Europa.

Der Vergleich mit einer Operette ist gut!
Der Protagonist ist feige abgehauen – nach Belgien! Erinnert er sich an die "gute alte Zeit", als das (heute) belgische Territorium noch zu Spanien gehörte - und damals auch (blutig) nach Unabhängigkeit strebte? Über Felipe II. und seinen Sohn Don Carlos verfasste Friedrich Schiller sein Schauspiel, Giuseppe Verdi komponierte darauf seine grandiose Oper – und wer dichtet und komponiert nun die Operette "Don Carles"?
Wenn er schon als Märtyrer in die Geschichte Kataloniens eingehen will, hätte er seine "Untertanen" jetzt nicht im Stich lassen dürfen! Erst will er ihnen die Existenzgrundlage nehmen um als "Held der Unabhängigkeit" zu reüssieren, und dann verhöhnt er seine Anhänger durch seine Flucht. Einen Anwalt hätte er sicher besser in Katalonien gefunden.
Es wird wohl leider nur eine Schmierenkommödie daraus – denn Fehler und Versäumnisse wurden auf beiden Seiten gemacht. Weder Puigdemont noch Rajoy haben es wirklich begriffen - der eine hat den Größenwahn, der andere versteht die Demokratie nicht. Hoffen wir auf einen guten Ausgang des seltsamen Bühnenstücks.

„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)

Du verstehst den Punkt nicht. Was die Katalanen wollen ist egal. Sie setzen es ja nicht durch. Wenn eine Mehrheit fuer Sezession stimmt geht nur die Operette in den 2. Teil. Denn dann greift ggf. erneut die spanische Verfassung sollte auch die neue Regierung die Unbhängigkeit ausrufen und auch diese neue Regierung würde wieder in Position gerückt. Irgendwie schein die Liebe zu mehr Euros nicht stark genug um eine Revolution zu tragen. Niemand mag dafuer bluten/ den Preis zahlen. Kein einziger Katalane. Darum wird das nichts. Revolutionen entfacht man nicht mit Wirtschaftsdaten zum Finanzausgleich. Dazu gehören ganz andere Emotionen. Gut das diese wohl nicht ausreichend vorhanden sind und ganz Spanien ein Blutvergiessen erspart bleibt.

„Ilmenau“ (Pseudonym)

Ich verstehe bis heute nicht, auf was die Katalanen ihre Unabhängigkeit berufen wollen. Die waren zuletzt vor 300 Jahren "unabhängig".