Deutsche gehen noch immer zu oft zum Arzt...
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Heute morgen gabs im Radio einen Bericht, dass die Politiker finden, dass trotz Einführung der Praxisgebühr noch immer zu viel zum Arzt gegangen wird. Um dem gegenzuwirken möchten die Herren und Frauen Politiker jetzt eine Gebühr von 5-10 Euro pro Arztbesuch einführen.

Im Netz hab ich dazu auch schon was gefunden:

Ein Fünfer oder Zehner für jeden Arztbesuch: Die schwarz-gelbe Koalition will nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung die Praxisgebühr im kommenden Jahr grundlegend reformieren. So plane Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP), ab Frühjahr 2012 Alternativen zur derzeitigen Ausgestaltung zu prüfen, heißt es unter Berufung auf Koalitionskreise. Vielleicht kostet dann jeder Termin beim Arzt extra.

Grund der Überlegungen: Die Praxisgebühr von bislang zehn Euro pro Quartal sollte die Zahl der unnötigen Arztbesuche senken und die Krankenkassen entlasten. Das hat offenbar nicht geklappt.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Lars Lindemann sagte der Zeitung: "Die jetzige Praxisgebühr hat keinerlei steuernde Funktion. Wir werden 2012 Alternativen prüfen."

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer erklärte: "Der Effekt, die Zahl der Arztbesuche zu dämpfen, ist mit der jetzigen Gebühr nicht erreicht worden. Deshalb werden wir prüfen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, ob wir eine unbürokratischere, bessere Lösung finden."

Laut dem Pressebericht gilt dafür auch die Einführung einer Praxisgebühr bei jedem Arztbesuch als Möglichkeit.

Der Duisburger Gesundheitsökonom Jürgen Wasem beispielsweise regte eine Gebühr von fünf Euro an. "Fünf Euro pro Besuch macht mehr Sinn als die jetzige Gebühr", sagte Wasem der Zeitung.

Der Kieler Sozialexperte Thomas Drabinski brachte sogar eine Selbstbeteiligung an der Behandlungskosten von bis zu zehn Prozent ins Gespräch. Das seien in der Regel fünf bis zehn Euro pro Arzttermin.

Auch der Chef der Techniker Krankenkasse, Norbert Klusen, unterstützt das Reformvorhaben der Koalition. "Als Steuerungsinstrument für weniger Arztbesuche ist die Praxisgebühr gescheitert", sagte Klusen der Zeitung. Sie spüle jährlich aber rund 2,8 Milliarden Euro ins Gesundheitssystem.

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Ich finde das persönlich echt total panne. Es gibt doch jetzt schon Leute, die sich die quartalsmäßigen 10 Euro nicht leisten können und deshalb nicht zum Arzt gehen. Das kann doch nicht wirklich deren Ziel sein, das keiner mehr zum Arzt gehen kann.
Das Problem sind die Leute, die mit jedem kleinen Zipperlein (oder ohne tatsächliche Bechwerden) zum Arzt gehen und damit das System unnötig belasten. Es gab schon einige Berichte darüber, insofern macht es mehr Sinn, als die jetzige Flatrate, abgesehen davon gibt es ja die Möglichkeit der Befreiung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Noch immer hoffe ich das irgendwann das System total erneuert wird und transparenter aufgebaut werden kann. Als Kassenpatient habe ich keine Ahnung was ein Arzt für mich abrechnet ob da tatsächlich nur berechnet wird was gemacht wurde mehr. Nach div. Aussagen und Texten rechnen die meisten Ärzte mehr Leistungen ab als sie getätigt haben (wundert mich nicht bei den Budgetbestimmungen). Das kostet die Kassen etliche Millionen jährlich. Würden alle Patienten nach dem Prinzip der Privatversicherten behandelt werden und direkt die Rechnung vom Arzt bekommen wäre das viel einfacher nachvollziehbar und würde x-Millionen einsparen. Als Patient kann man so prüfen was gemacht wurde und die Rechnung danach bei seiner Kasse einreichen.
Dann wird so Kram wie die Praxisgebühr auch hinfällig. Kosten senken statt neue Gebühren. Mehr Transparenz statt Abzocke.

Es ist eh sinnlos die Gebühren pro Arztbesuch zu erheben. So eine alte Oma muss nunmal öfter hin weil ältere Menschen mehr chron. Beschwerden haben als Teenies. Wenn ich nur daran denke was das immer für ein Akt ist wegen meinen Schilddrüsentabletten: Termin von der Arbeit freischaufeln, 30 Min. hinfahren, 10 Minuten Parkplatze suchen, 3,00 EURO Parkgebühren zahlen, Praxisgebühr 10,00 EUR zahlen, 1 Std- warten, 30 Minuten zurück fahren, Rezeptgehühr 5,00 EUR .. und das alles für ein Medikament das 19,98 EUR kostet!
Das ist völlig unwirtschaftlich. Da gibt es so viel Einsparmöglichkeiten...

Ich hoffe damit kommen die nicht durch. Die 10 EURO finde ich schon viel. Mehr muss wirklich nicht sein.
Bei vielen Erkrankungen muss man 2x gehen zur Nachkontrolle, oder OP-Nachsorge. tägl. Verbandswechsel beim HA, wo soll das hinführen?
Totale Erneuerung und Abschneiden alter Zöpfe wäre natürlich die beste Lösung. Jeder bekommt seine Rechnung mit nach Hause, gerne mit einem kleinen Eigenanteil, dann werden die Leute schon kontrollieren, ob alles korrekt abgerechnet wurde. Im Gegenzug niedrigere Kassenbeiträge. Mehr Verantwortung und Transparenz für den Einzelnen.
Ein Wunschdenken......
Eine Diskussion darüber anzustossen finde ich gut von der Politik. Ich würde mir höchstens Ausnahmeregelungen für beispielsweise chronisch Kranke mit geringem Einkommen oder arme kinderreiche Familien wünschen.
Das es Leute gibt die sich die quartalsmässigen 10 Euro nicht leisten "können" glaube ich nicht. Deren Haushaltplan möchte ich sehen.
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Kein Wunschdenken. Die Abschaffung des Kassenpatienten ist machbar. Es kommen doch eh immer mehr Leistungen die man selber zahlen muss. Viele Vorsorgeuntersuchungen werden von den Kassen nicht mehr getragen und sinnvolle Behandlungen sind auch nicht immer Kassenleistung.
Seit ich bei meinem Kiederorthopäden in Behandlung bin sehe ich auch auf jeder Rechnung was gemacht wurde und was das kostet (natürlich bekomme ich keinen Cent von meiner Kasse dazugezahlt). Es gibt auch verschiedene Preise bei den Ärzten. Nicht jeder der teuer ist, ist auch gut. So würde man die schlechten Arzte auch aussieben können weil sie weniger Patienten hätten während engagierte Ärzte endlich das verdienen was ihnen zusteht.
Das ist so einfach ... ich frage mich immer wieso das nicht endlich gemacht wird.
Wenn ich einkaufen gehe vergleich ich doch auch Preise und Qualität wieso wird uns das bei Krankheitskosten versagt?
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Es kann doch jeder bei der Ärztekammer die sich die eigenen Abrechungen zuschicken lassen. Ich habe es allerdings auch noch nie getan. Hm, vielleicht sollte ich mal wieder in Angriff nehmen, sie mir schicken zu lassen. Wäre doch interessant, was die Ärzte wirklich abrechnen.

Was mich ärgert, ich daß ich nicht - wie im Studium bei einem Grippalen Infekt eifach 3 Tage zuhause bleibe und mich in Bett kuschel, sondern immer gleich zum Arzt muß. Der stopft mich dann nur mit Antibiotika voll und ich viel länger "Knock-out"-gesetzt als ohne.

Zudem denke ich immer wieder, daß viele alte Menschen nur zum Arzt gehen, weil sie sich einsam fühlen. Da wäre ein netter Altentreff mit einer Krankenschwester und viel Kaffee, Kuchen und Spielen für die Kassen viel billiger.
Vielleicht weil die Leute tatsächlich glauben, daß es in Deutschland ein ganz tolles und effektives Gesundheitswesn gibt ? Solange die Leute nicht selbst kapieren, daß es eigentlich eine Bevormundung ist, in dieses vor Ineffektivität und Verschwendung trotzende System gezwungen zu werde, solange wird sich wohl nicht viel ändern. Im Moment ist der Trend der, daß die Beiträge enorm sind und die Leistungen niedrig, wie in allen staatlich organisierten Vorsorgesystemen. Nur entkommen ist für den gewöhnlichen Arbeitnehmer schwierig bis unmöglich.....
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Einfach Zuhause bleiben wenn man Arbeitnehmer ist geht nicht. Man muss sich, wenn man krank ist, krankschreiben lassen und den gelben Zettel beim Arbeitgeber einreichen.
Ohne den kann dieser die LFZ - Erstattung nicht bei der Kasse beantragen, also verlangt er die nicht nur zum Nachweise das man nicht blau gemacht hat. So ist jeder Arbeitnehmer gezwungen zum Arzt zu gehen und kann bei einer Erkältung nichtmal 3 tage Zuhause bleiben und sich so auskurerien. Das erhöht die Arztbesuche natürlich enorm.
Klar das man so öfter bim Arzt ist als man will und wer mag schon mit ner üblen Erkältung 2 Std in einem Wartezimmer sitzen. ich wünsch mir da oft mein Bett und eine Tasse Tee.
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Genau, aller dings kann ich mich an 2 Wochen vor inzwischen bald 7 Jahren erinnern. Ich war bei meinem damaligen Freund und bekam eine Gürtelrose im Gesicht. Also konsultierte ich die Ärzte dort. Die machten sich solche Sorgen, daß ich mich irgendwie fast täglich zum Arzt quälen mußte. Dort waren lauter alte Damen. Sie machten wirklich so etwas wie ein Kaffeekränzchen ohne Kaffee. Und sie unterhielten sich voller Inbrunst darüber bei welchen Ärzten sie sich an den Tagen zuvor schon getroffen hatten. Seitdem habe ich immer einen Altentreff mit Krankenschwester vor Augen.
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Jaaaaa und zwar vor allem die RentnerInnen.
Habe es letzte Woche WIEDER life mitbekommen.
O-Ton von 2 Damen: Eigentlich geht es mir ganz gut, aber mit dem netten Herrn Doktor plaudert es sich doch so schön....
Viele ältere Menschen fehlt die private Ansprache, da geht man halt zum Arzt.
Dienstag halb Elf in Deutschland. Im Wartezimmer 10 Senioren und 2 Arbeitnehmer.....
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Wie sollte ein System kollabieren wo Leistungen gekürzt werden, beiträge erhöht werden?
Die Kassen haben lt. eigener Aussage dieses Jahr kräftig schwarze Zahlen geschrieben. Das Sys krankt an sich selber, zu hoher bürokratischer Aufwand...eben zuviel Wasserkopf!
Bei meinen leider seit meiner Diagnose nötigen vermehrten Artztbesuchen stellt sich mir ein ganz anderes Bild!
Das Klientel liegt etwa gleicham zwischen 16-45, der Anteil der Damen und Herren jenseits der 65 ist nicht höher(beim allg. Mediziner).
Früher hat mich mein Arzt auch nur alle paar Jahre gesehen, er war selber erstaunt das er mich noch erkannt hat-lach!
Allerdings ist die Mentalität gestiegen, das gebe ich zu wegen jedem kleinen Schnupfen zum Doc zugehen, im übrigen sehr ausgeprägt bei Leuten die zb kaum einbuße beim Geld befürchten müssen(muss nicht ausgeführt werden weiss wohl jeder wer gemeint ist)!

in diesem Sinne
mfg
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Und NEIN ich meinte mit dem von mir angesprochenen Personenkreis keine Rentner!
in diesem Sinne
mfg
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sehr tolle ideee. damit ja noch weniger menschen zum arzt können.

hatte letzt auch ne unterhaltung und einer ist der meinung, dass das nur eingeführt wird, damit die ganzen rentner nemme zum arzt gehen und nicht mehr so alt werden ôo
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ich bin gerade wegen einem zipperlein nicht zum arzt und nun: alles vereitert. heftige schmerzen, krank geschrieben. das hätte ich mir erspart wäre ich gleich zum arzt. doch man traut sich ja kaum noch zum arzt zu gehen wenn man, so wie ich leider sehr häufig zum arzt muss. ich komme mir da schon richtig blöd vor und kann schon gar keine arztpraxis mehr sehen. ich gebe im jahr mindestens 500 euro für zuzahlungen aus.
menschen gehen doch primär zum arzt weil sie krank sind. wenn die regierung geld einsparen will soll sie doch dafür sorgen, dass die lebensumstände gesünder sind.
die idee das rentner um die volle rente zu erhalten ein soziales jahr ableisten müssen ist doch bescheuert. viele menschen müssen auch im rentenalter noch arbeiten. außerdem arbeiten viele ehrenamtlich oder sorgen für hilfsbedürftige familienmitglieder. und ehrlich gesagt, je älter ich werde, desto weniger liegt mir an der gesellschaft überhaupt. wer hilft mir denn, wenn ich hilfe brauche? Niemand!!!!! so ist es.
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Wird hier etwa wieder mal verallgemeinert und der gewisse angesprochene Personenkreis sind mal wieder die Hartz IVler? IKK!
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Das System fordert es doch selbst heraus, immer mehr Ärzte die sich Selbstständig machen müssen bezahlt werden. Am besten laufen teuer Bezahlte Fachdiagnostik und die gibts dann wie Sand am Meer. Ich bin dafür es wie früher zu machen .
Ein Quartal ein Krankenschein und der Hausarzt überweist entsprechend zu den Fachärzten. Wer noch zu anderen will soll die Behandlung selber bezahlen.
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... Also manche Beiträge hier sind ja nahezu menschenverachtend, besonders wenn es um die sog. Kaffeekränzchen geht Sollen Senioren künftig keinen Anspruch mehr auf medizinische Versorgung haben?

Es ist nun einmal Fakt, dass Krankheiten meist mit zunehmendem Alter auftreten. Ich wünsche dem ein oder anderen, der hier so gedankenloses Zeug schreibt, dass er dann in ca. 20 Jahren nicht beim Doc abgewiesen wird, wenn er auf medizinische Leistungen angewiesen ist.

Und was mich noch mehr erstaunt, ist, dass sich manche hier wohl gerne schon Antibiotika bei einem Schnupfen gönnen ... Und die sind nun mal verschreibungspflichtig!!!
Eine echte Entlastung wäre es, wenn Patienten die Leistung des Arztes abzeichnen würden. Ähnlich wie die Regiezettel bei Handwerkern. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber wer weiß schon was der Arzt tatsächlich abrechnet.

Die meisten Gelder bleiben in der Verwaltung und Werbung hängen. Es gibt KK die geben über 10% für Werbung aus, aber nur 5% für Physiotherapie.

Im Übrigen glaube ich, dass die Einführung einer Zuzahlung pro Arztbesuch nach hinten losgeht. Patienten die sich das nicht leisten können verschleppen ihre Krankheiten dann und die Kosten zur Heilung sind bei weitem höher, als wenn sie sofort zum Arzt gegangen wären.

Dazu kommen noch die chronisch Kranken Patienten, denen gar nicht anderes übrig bleibt, als beim "ersten Zipperlein" zum Arzt zu gehen um Schlimmeren entgegen treten zu können. Hätten die das fette Einkommen der Damen und Herren Politiker, wären sie trotz chronischer Erkrankung Privatpatienten und aus der Nummer raus.
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Ich bin Rentnerin. Ich bin zuzahlungsbefreit wegen chronischer Erkrankung und das sind garantiert fast alle Rentner, also fallen die Zuzahlungen für Arztbesuch ohnehin weg. Ich zahle einkommenabhängig meine Jahresgebühr im Voraus und damit hat es sich, egal wie oft ich zum Doc muss. Ich gehe auch ungern zum Doc, denn dort holt man sich ja erst die Grippe, lach !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich arbeite als Arzthelferin in einer Arztpraxis und hoffe auch nicht, dass die Gebühr für jeden Arztbesuch kommt ! Es gibt jetzt immer schon genug Diskussionen mit Patienten die ihre Praxisgebühr im Quartal nicht zahlen können. Natürlich tun mir auch gerad die älteren Patienten leid, die wirklich oft zum Arzt müssen und z.B. alle 2 Wochen zu einer Blutabnahme kommen müssen. Das kann sich dann bald keiner mehr leisten.
Natürlich gibt es auch die Fälle, die sehr oft wegen irgendwelchen (eingebildeten?) Krankheiten zum Arzt kommen. Aber davon lebt ein Arzt nunmal leider auch - auch wenn das nicht in Ordnung ist !
Wenn diese Gebühr kommt, kann sich doch bald kaum einer noch leisten regelmäßig zum Arzt zu gehen. Es wird demnach auch sehr wenig in den Praxen los sein, so dass auf lange Sicht auch wieder einige Arztpraxen schließen müssen. Dann steht das Personal auf der Straße und muss sich arbeitslos melden und muss dann also Arbeitslosengeld beantragen. Das ist eine Endlosschleife wenn man das mal weiter spinnt !