Der GDL-Streik sollte ein Vorbild sein
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Politik und Weltgeschehen

Ganz ehrlich Wolfschädel, so viele wie die letzten Jahre schon kassiert wurden müßten sonst so ziemlich das ganze Kabinett nur noch mit entsetzter Mine durch die Gegend laufen. Ich denke da alleine an die Urteile zur Vorratsdatenspeicherung.

Ich gehe eher davon auß dass selbst wenn ein Urteil das ganze kippt sie sich noch weiterhin im Recht fühlt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.12.2014
Haha ich freu mich schon auf das Gesicht von Frau Nahles wenn ihr das gesetz vom BVerfG um die Ohren fliegt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2014
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die GDL auch nur Lockführer vertreten sollte.
Die GDL wurde künstlich vergrößert. Erst seit dem auch das Zugpersonal dazu gekommen ist wurde die GDL so groß.

Es ist aber auch nicht zu bestreiten, dass nur ein Bruchteil des Zugpersonals GDL Mitglied ist.
Und das ist doch das Problem an dem ganzen.

Herr Weselsky will sich anmaßen für diesen "Bruchteil" einen Tarifvertrag auszuhandeln und die weit größere Gewerkschaft der Bahn zu ignorieren.

Was hat Weselsky denn bis jetzt erreicht?
NICHTS

Außer

Die Politik beschließt gerade, dass die Stärkere Gewerkschaft den Tarifvertrag aushandelt und der dann auch bindend für alle ist.

Ich halte nichts davon, dass es mehrere Gewerkschaften innerhalb eines Konzerns gibt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.12.2014
Der war vor den Streiks bekannt, war einer der Streikgruende, und beruht indirekt auf der BAG-Rechtsprechung.
Hauptstadsfrau - ich will dir auch nicht widersprechen, da das, was du sagst, richtig ist... Ich habe ja auch nicht gesagt, dass das die erste Amtshandlung war. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Befristung der Überlassungsdauer eben von der Regierung Schröder "weggezaubert" wurde. Ich war 1997-99 selbst in der Leihabeit - und musste noch die Befristungen einhalten. Später war das kein Thema mehr...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.11.2014
Es war mal ein Privileg, wenn man bei der Bahn war, was ist nur draus geworden,... das ist mehr als bitter.

Damals gabs bei der Bahn auch keine Streiks

;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.11.2014
Nein, unter Schröder war eine der ersten Amtshandlungen die drastische Verschärfung der Scheinselbständigkeitsregeln - also die Bestrafung von Arbeitgebern, die ihre Belegschaft rauswerfen und zwingen, sich "selbständig" zu machen und ohne SV-Abgaben und ohne Arbeitsschutz für weniger Kohle die gleiche Arbeit zu machen. So gerne ich die Beiträge von Dir, Stierfrau, auch immer lese, aber ausnahmsweise muss ich mal widersprechen. Damit einher gingen zahlreiche weitere SGB-Änderungen, die sämtlich eher contra Arbeitgeber waren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.11.2014
Es war mal ein Privileg, wenn man bei der Bahn war, was ist nur draus geworden,... das ist mehr als bitter.
Zeitarbeit und Ausbeutung von Menschen, in der Form wie es da betrieben gehört verboten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.11.2014
Hmmh, irgendwie ist da die Geschichte etwas durcheinander geraten ? Das Bundesverfassungsgericht hob 1967 das Vermittlungsmonopol der BA auf. Und zu der Zeit regierte Kurt Georg Kiesinger (CDU). Die UZA wurde 1969 gegründet, als ebenfalls Herr Kiesinger an der Macht war...

1972 sorgte ein Herr Willy Brandt (SPD) für enge Grenzen in der Branche mit dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). 1982 erfolgte ein Verbot der Arbeitnehmerüberlassung wegen fortlaufender Grenzüberschreitungen im Bauhauptgewerbe durch Helmut Schmidt (SPD).

Haben die Sozialdemokraten das AÜG aufgeweicht ? Ich negiere dies. Wie kam es dazu ?

Nach der Erhöhung der Arbeitnehmerüberlassungsfrist von 3 auf 6 Monate erfolgte 1997 das Arbeitsförderungsreformgesetz unter Helmut Kohl (CDU).

Haben die Sozialdemokraten das AÜG aufgeweicht ? Ich negiere dies.

2004 wurde unter Gerhard Schröder (SPD) eine größere Reform des AÜG durchgeführt. Herr Schröder brachte die SPD von Links in die Mitte, was zu vielen Parteiaustritten und riesigen Stimmverlusten führte.

Haben die Sozialdemokraten das AÜG aufgeweicht ? Ich negiere dies. Denn ich und viele andere Sozialdemokraten wanderten zu den Linken, da wir uns mit der SPD nicht mehr identifizieren konnten. Die CDU plante noch härtere Einschnitte, um genau zu sein. Denn dies wird gerne nicht erwähnt, um eben einen anderen Sündenbock zu haben...

Im Jahr 2008 erfolgte durch die EU eine Richtlinie für Zeitarbeit, in der vieles abgeregelt worden ist.

Wo liegt nun der Unterschied zwischen einem Lokführer und dem Mitarbeiter mit eisenbahnspezifischer Ausrichtung, die beide als "Lokführer" eingesetzt werden ? Die einen erhielten 2008 einen Stundenlohn von 12 € inklusive der Zulagen von der Zeitarbeitstochter und die anderen 17,10 € die Stunde.

Quellverweis:
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=wu&dig=2008%2F08%2F29%2Fa0091&cHash=e9c5cbe78c

Die EVG hat mit der DB Zeitarbeit GmbH einen Abschluss erreicht:
http://www.evg-online.org/Tarifpolitik/Aktuelles/14_01_16_Zeitarbeit/

Bei der Tarifgruppe 1, Region 1 wird 8,50 € Entgelt je Stunde ab 1.4.2014 bezahlt, welches maximal bei TG 6, Region 4 auf 14,69 € Brutto ansteigt...

Region 4 ist Bayern. Tarifgruppe 1 würde bei uns 8,60 € Bruttostundenlohn bedeuten. Und das Nettogehalt reicht für die Warmmiete in München, wenn ich mir das mal kurz überlege...

Hmmh, wenn ein Zeitarbeitslokführer einen Zug fährt, gibt es bestimmt ganz billige Zugtickets dafür Aber bisher hab ich die nicht bei der DB gefunden...
Seaangel, da irrst du dich, was fragen angeht - genau den gewissen Herrn Schröder muss man fragen, denn bis 2003 (er war seit 1998 Bundeskanzler) galt noch die Regel mit den befristeter Überlassungsdauer.
Allerdings sind nicht alle Firmen so, wie du beschreibst. Ich war selbst in der Branche tätig, jahrelang in derselben Leiharbeitsfirma als Verliehene. Ich bekam Weihnachts- und Urlaubsgeld, 30 Tage Urlaub, recht guten Verdienst usw. Ich kenne viele ehemalige Kollegen, die immer noch bei den Leihfirmen tätig sind, weil sie dort besser verdienen, als sie bei dem Wechsel zu den Entleiher angeboten bekamen. Aber ich rede von Facharbeiter und Ingenieuren - das ist wohl eine andere Geschichte...
Ja @Gentleman1960, an Leiharbeitnehmern wird viel Geld verdient. Wenn ein Leiharbeitnehmer 10,00 € in der Stunde bekommt, wird der locker für 35 oder 40 € verkauft. Der Entleiher hat den Vorteil, dass er nur die Stunden bezahlen muss, die auch gearbeitet werden, also keinen Urlaub, keine Krankheit usw. Und er muss keine Kündigungsfrist einhalten, kann den Leiharbeitnehmer von einem auf den anderen Tag abmelden oder einen anderen verlangen. Diese "Risiken" trägt der Verleiher. Versteht sich, dass es z. B. vor Weihnachten Kündigungen hagelt. Seltsamerweise wird diese Vorgehensweise von den Arbeitsagenturen akzeptiert, die Leute bekommen Arbeitslosengeld bis Mitte Januar. Dann werden sie wieder eingestellt.

Da gibt es Kunden, da hat jeder Abteilungsleiter seine eigenen Vorstellungen, der eine nimmt nur blonde kleine dünne Frauen, der andere große dünne schwarzhaarige, das ist kein Witz, ich habe in dem Bereich gearbeitet.

Tarifpartner sind zwischenzeitlich alle Zeitarbeitsfirmen, sie haben nur noch zwei Möglichkeiten, Tarif oder Equal-Pay. Allerdings ist es ein wesentlich schlechterer Tarifvertrag als z. B. der von GDL. Durch die oben beschriebene Vorgehensweise hat ein Leiharbeitnehmer nie ein ganzes Jahr Betriebszugehörigkeit und kommt so nie in den Genuss von Weihnachts- oder Urlaubsgeld...traurige Angelegenheit.

Die Bahn, Kliniken, Sozialverbände, die ihre eigenen Leiharbeitsfirmen haben, verdienen also zwei mal an ihren Mitarbeitern und können die Ausgaben noch anders verbuchen. Leiharbeitnehmer verursachen nämlich keine Personalkosten, das sind Sachkosten. Es wird alles irgendwie schön gerechnet, wie das genau geht, habe ich auch noch nie verstanden.

Warum der Gesetzgeber das gestattet? Danach müsstest du mal einen gewissen ehemaligen Bundeskanzler (nicht Herr Schröder) fragen, er (bzw. seine Regierung) hat das ursprünglich recht strenge Arbeitnehmerüberlassungsgesetz aufgeweicht.

Sorry für den langen Roman...
Es kann doch keinen Sinn machen, wenn Firmen Leiharbeiter auf Dauer nehmen, die pro Stunde uneingearbeitet viel mehr kosten, als die eigenen regulären Mitarbeiter, es sei denn, daß diese Leiharbeiter dermaßen wenig Geld verdienen, daß auch noch ein kräftiger Gewinn bei den Leiharbeitsfirmen verbleibt. Oftmals durch die " Vermittlung " generiert, die die Firmen bezahlen müssen, wenn sie den Leiharbeiter fest einstellen wollen. Früher nannte man das Menschen- oder Sklavenhandel.
Wenn nun die Bahn ein eigenes Zeitarbeitsunternehmen gründet, um ohne Tarifverträge Menschen für ihr eigenes Unternehmen als Leiharbeiter zu beschäftigen, nenne ich dieses angestrebte System schon im Denken krank.
Warum gestattet der Gesetzgeber solche unsozialen und unsoliden Geschäftsmodelle? Der einzige Leiharbeitgeber, der Sinn machen würde, wäre die Arbeitsagentur, die zeitlich befristet Beschäftigungslose in Firmen zum Probearbeiten vermitteln sollte, damit diese dann eingestellt werden könnten. Aber bitte alles zeitlich befristet oder zumindest begründet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.11.2014
Diese Zeitarbeitgeschichten haben krimimelle Ausmaße angenommen, wie ich finde.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.11.2014
Jeder Leiharbeiter hat selten den Mut sich zu organisieren, jeder hat Angst um seine geringe Verdienstmöglichkeit, weil existenzbedrohend, und das stärkt nicht gerade die Geschlossenheit so etwas wie einen Betriebsrat zu gründen, ein grosser Schritt, mit viel Druck und Angst verbunden !
Das stimmt schon...nur sind nur wenig Leiharbeitnehmer überhaupt organisiert, und wenn, dann bei Verdi. Weder am IGZ- noch am BZA-Tarifvertrag ist die GDL beteiligt.

Was mich am meisten erschüttert, ist die Tatsache, dass die Bahn überhaupt ein eigenes Zeitarbeitsunternehmen hat. Ich wusste ja, dass sie viele Leiharbeitnehmer einsetzen, aber von dem eigenen wusste ich besher nichts...

Eigentlich dürfte es mich ja nicht mehr wundern, denn auch Kliniken und Sozialverbände haben solche "Tochterfirmen"....
Es ist doch keinem Zeitarbeiter verboten, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Ich vermute, dass die allermeisten einfach die restlichen Beamten waren.
Bin eben darüber gestolpert, dass die Bahn ein eigenes Zeitarbeitsunternehmen hat, die DB Zeitarbeits GmbH, die sich wie folgt beschreibt:

Unsere Tochter DB Zeitarbeit GmbH ist der Partner für individuelle Personallösungen. Sie garantiert mit einem qualifizierten Mitarbeiterpool Flexibilität in Kundenunternehmen und attraktive Beschäftigungsbedingungen.

Das sind dann möglicherweise die Lokführer, die nicht gestreikt haben.

Ganz allgemein wundert mich jetzt gar nichts mehr...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2014
@Berneck, kann nicht sein, als Zugführer bist du keineswegs inkompetent. :-)))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2014
Mir haben die nur was verliehen, lach.