Das menschenwürdige Existenzminimum
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.02.2014
Man kann nicht die ganze Welt retten...aber es wäre doch schön wenn man es mal probieren würde.
Zunächst möchte ich mich Sonrisa und Venusdelta anschließen.

Ich bin ein Kind dieser Gastarbeiter. Ich sehe nicht so aus, weil ich die Gene meines amerikanischen Großvaters bekommen habe, aber außer ihm und mir sind alle dunkelhaarig, mit grünen Augen und olivfarbener Haut. Das nur zur Erklärung :-D.
Wir verstehen uns alle als Deutsche, meine Eltern sprechen gut Deutsch und ich spreche ausgezeichnet deutsch, obwohl ich dreisprachig aufgewachsen bin. Ich habe viele ausländische und deutsche Freunde. Und da ist etwas uns eint-wir verstehen die Deutschen nicht. Wir kapieren nicht, warum die Deutschen, nein, WIR Deutsche nicht Kritik üben dürfen, ohne in braune Schublade gesteckt zu werden.
Direkt ist man ausländerfeindlich, rassistisch oder was auch immer. Wenn ich jemanden doof finde, dann finde ich ihn doof um seines Charakters und seiner Taten willen und nicht wegen seinem Pass. Das musste ich mal los werden.

Ich persönlich glaube, es gibt kein Patentrezept zur Hilfe. Ich denke, dass Hilfe zur Selbsthilfe meistens das Beste ist. Aber es gibt auch Menschen, die aufgrund verschiedenster Zwänge Hilfe für jeden kleinen nächsten Schritt brauchen. Und dann sind noch die, denen einfach nicht zu helfen ist. Man kann nicht die ganze Welt retten. So einfach ist das für mich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.02.2014
@Sonrisa
sign :-)
aber von den anderen Antworten erwarten...

Womit willst DU denn jetzt diese Menschen erreichen?
Ich vermisse hier DEINE Vorschläge, wie DU das Problem für andere lösen würdest. Irgendwelche c&p Weisheiten hier gepostet wird die betroffenen nicht weiterbringen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.02.2014
Die Trümmerfrauen bauten die BRD wieder auf, obwohl sie Verluste aller Art erlebten. Die Gastarbeiterwelle gab es wegen der florierenden Wirtschaft in der BRD, die damals von den Unternehmern benötigt worden sind.

Die fleißigen Italiener blieben nicht nur hier, sondern passten sich unserer Kultur an, ohne ihre eigene Kultur aufzugeben.

Danach kamen die anderen zum Beispiel aus Griechenland und der Türkei noch hinzu. Die Türken hatten diverse Anpassungsschwierigkeiten, weil sie vollkommen anders als wie die direkten Nachbarn aus Italien waren. Und so etwas liegt an den Traditionen, Sitten und Gebräuchen.

Venusdelta kennt das Lied:"ich will alles, ich will alles und zwar sofort"! Aber auch das Lied:"It's a shame"! Unsere eigenen Leute mussten von einem Ort zum anderen flüchten, lebten auf engstem Raum und versuchten trotz allem Elend ihre Kinder durchzubekommen. Daher sind die Amis unsere Freunde. Die ältere Generation wuchs mit Gewalt in Unterrichtsräumen auf, weil es da noch Rohrstöcke für das Schreiben mit der linken Hand etc. gab.

Und das sind die bescheidenen Personen, die voller Stolz sind und sich halt nicht vorstellen können, dass es heutzutage keine Schande mehr darstellt in ein Amt zu gehen, wenn das Geld hinten und vorne nicht mehr ausreicht. Es gibt ganz unterschiedliche Einstellungen in den Bevölkerungsschichten. Aus dem Grunde erwähne ich immer die individuelle Einzelfallbetrachtung.

Naturgemäß gibt es eine Meinungsvielfalt. Die Frage von Paul erscheint mir sinnvoll, wie es mit unserer eigenen Hilfsbereitschaft aussieht, die freiwilliger Natur ist und ohne Hintergedanken gewährt wird.

Und es steht jedem frei ein Beispiel für die gute Tat zu benennen. Allerdings verzichte ich darauf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.02.2014
Danke, dass du die Erklärung für Seeangel übernommen hast P.N!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.02.2014
paul neuman...lies richtig und unterstelle nicht,dass ich dieses wort genutzt habe!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
Und nicht jeder kritiker ist ein Feind @ sweetmollie, bitte nicht gleich nazi schreien.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
Damals hiessen sie Gastarbeiter, waren zu Gast und haben gearbeitet.... ums sich in der Heimat etwas aufzubauen mit dem hier verdientem Geld.
Ok, sie haben in der mehrzal den Plan geändert.
Und die meisten dieser Gäste sind mitlerweile vollintegrierte Rentner welche Ihrer Hände Arbeit für Deutschland geleistet haben.
45 bis in die 70ger war das, lange bevor er "deutsch für Ausländer" an der VHS gab, damals warnte die BILD in der schlagzeile deutsche Mädchen vor den "fremden Männern"
Man sollte sie niemals in einen Topf werfen mit Sozialschmarotzern, egal welcher Nationalität, die jeden als Nazi beschimpfen der sie kritisiert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
muss das hier wirklich so einen ausländerfeindlichen unterton bekommen???
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
venusdelta : "aber es gibt kein Land, das so viel Hilfe wie Deutschland anbietet"

Da gibts sogar ne Menge Länder (Finnland, Frankreich, Belgien, Holland, Schweden, Norwegen etc.)...nur in Deutschland wird immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt, dass wir ja angeblich soviel an Sozialleistungen ausgeben...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
Naja, es gab eine Zeit, da haben gerade Migranten Deutschland wieder aufgebaut. Wie machst du das dann Venusdelta, man sieht alten Menschen nicht unbedingt ihre Herkunft an. Lässt du die Einkaufstüte dann wieder fallen, wenn sich herausstellt, dass derjenige doch kein rein Deutschers ist?!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
@venusdelta
das verstehe ich unter nächstenliebe - daumen hoch
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
das problem besteht tatsächlich in dem was streunende-katze-sucht-ned schrieb:wohnsitz muss nachgewiesen werden um hartz4 zu bekommen.den kann man nachweisen sobald man als obdachloser mensch in einem obdachlosenheim,frauenhaus oder asylheim aufgenommen worden ist und von dort aus geht dann alles seinen weg.dies ist-wenn man keine freunde hat die einen aufnehmen und den wohnsitz als adresse angeben lassen-die möglichket die bleibt.
hierbei ist aber das problem, dass obdachlosenheime überfüllt sind und leider nicht immer leute aufnehmen.es gibt zu wenige für die vielen menschen.
und jemand der 4-5 mal dort war,anfragte und jedes mal ein "nein"bekommen hat...der resigniert vlt und hat dann einfach keine kraft mehr zu kämpfen.
für frauen ist es viel leichter, denn frauenhäuser gibt es mehr als reine obdachlosenheime.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
Schwieriges Thema - die altrn Menschen schämen sich oft. Ein besseres Rentensystem wäre von Nöten - aber es gibt kein Land, das so viel Hilfe wie Deutschland anbietet ... Wer Hilfe braucht - muss Hilfe suchen.

Und vielleicht kann auch jeder etwas tun. Ich spende nicht für "arme Kinder in Russland" - da es dort unglaublich viele Millionäre gibt - die für ihr eigenes voll gar nichts tun. Aber ich zahle einer deutschen!!! Rentnerin zb ihren Einkauf bei Aldi oder schieb ihnen beim hinausgehen auch mal 50 Euro zu. Ja, ich spreche sie an und rede mit ihnen darüber. Ich fahr sie nach Hause, weil viele zu Fuß gehen müssen und ich trag ihnen die Sachen in die Wohnung. Und es gibt wenig Menschen auf der Welt, die so dankbar sind.

Und ja, das tu ich nicht für Ausländer oder russlanddeutsche. Nicht, weil ich ein Nazi bin - sondern weil ich Deutsche bin und diese Alten die Generation sind, die Deutschland aufgebaut haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
Du sagst es doch selbst, es gibt Menschen die keine Hilfe annehmen.
Was willst Du tun um sie zu zwingen gefälligst die ihnen zustehende Mindestsicherung anzunehmen? Sie entmündigen und in Heime zwangseinweisen?
Es gibt dankenswerter weise ehrenamtliche Helfer, bist Du auch bereit Deine Zeit solchen Menschen zu widmen?
Oder geht es Dr nur um die Debatte um Ihrer selbst willen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
In Bayern gibt es zur Zeit viel mit den Neuankömmlingen zu tun, damit sie ab dem ersten Tag ihr Kindergeld erhalten. Die wissen scheinbar alle, wohin sie müssen.

Ich meine die Menschen, die bei uns seit Jahren in versteckter Armut leben. Manche Menschen bekommen via Gerichtsweg einen Betreuer an die Seite gestellt.

Ich sah einen Film, bei dem sich ein Arzt vorsichtig Obdachlosen annäherte, damit sie nicht von der Kälte überrascht werden und erfrieren. Und so fand ich es erstaunlich, dass der eine nicht mit in die Wärmestube wollte und der andere erst nach mehreren Gesprächskontakten eine Decke annahm.

Also keiner von Jenen, die "Schieb die Kohle rüber, die mir zusteht", sagt ! Ich meine auch keine organisierten "Berufsbettler".
Der Gesetzgeber ist gemäß Grundgesetz und ständiger Rechtssprechung des BVerfG verpflichtet, allen Menschen, die sich in der Bundesrepublik aufhalten, ein menschenwürdiges Existenzminimum zu gewährleisten.
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Und hier kommen wir zu diesem Teil, wo die Frage offen bleibt: „Was ist ein menschenwürdiges Existenzminimum?”

Aber diese Frage gehört nicht auf Rubensfan bzw. diese Debatte. Gehört eher auf ein ALG-II Forum wie harz.info
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
@Alphamännchen
Ist es bei Obdachlosen nicht eher das alte Problem - keine Wohnung, keine Hilfe ---> keine Hilfe, keine Wohnung usw. ?

Frag nur, doch mir scheint, um Amtshilfe zu beantragen, muss man tatsächlich einen Wohnsitz nachweisen können.
Ausgefüllten Antrag hinterhertragen?
Sich mittags in einer Suppenküche mit einreihen und aktiv Hilfe anbieten?

Nein, jetzt mal im Ernst:
Wie wär's mit einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, die keine Hilfe annehmen wollen/können? Genauso wie es Menschen gibt, deren Anspruchsdenken unter unverschämt einzuordnen ist, weil sie denken, dass der Staat für alles Verantwortung tragen muss.

In München gibt es für sowas Behördenpaten, die bei Anträgen und Amtsgängen behilflich sind. Das ist eine ehrenamtliche Aufgabe und die wird es sicherlich nicht nur hier geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2014
Der Gesetzgeber ist gemäß Grundgesetz und ständiger Rechtssprechung des BVerfG verpflichtet, allen Menschen, die sich in der Bundesrepublik aufhalten, ein menschenwürdiges Existenzminimum zu gewährleisten.

Bei Einkommensteuerpflichtigen wird ein steuerfreier Grundfreibetrag gewährt, der sich am SGB XII bzw. dem Regelbedarfsermittlungsgesetz orientiert. Daher beginnt das zu versteuernde Einkommen erst nach Abzug jener Regelbedarfe, Kosten der Unterkunft inklusive Heizung sowie Bedarfe von Kindern zur Bildung und Teilhabe.

Ferner werden die Mehrbedarfe zur Berufsausübung mit den zu gewährenden Werbungskosten gedeckelt. Beiträge zur RV, KV und PflegeV bleiben bei der Ermittlung des Grundfreibetrages unberücksichtigt, da Vorsorgeaufwendungen als Sonderausgeben steuerrechtlich absetzbar sind.

Die Deckung des Erziehungsbedarfs eines Kindes und die Betreuungskosten erhöhen den steuerfreien Grundfreibetrag der jeweiligen Familien.

Das Regelbedarfsermittlungsgesetz nach § 28 SGB XII beinhaltet Bedürfnisse zur Abdeckung eines menschenwürdigen Lebens, weshalb Luxusgüter außen vor bleiben, die nicht dem aktuellen Zeitgeist entsprechen, wie einst der erste Farbfernseher und Personalcomputer, welche heut in den meisten Haushalten vorhanden sind und deshalb keinen Luxus mehr darstellen.

Das Bedürfnis, ein Tier haben zu wollen und den treuen Freund zu versorgen, auch wenn das Hunderl oder das Kätzchen mal eine teure Operation benötigt, stellt für Ältere und für Tierfreunde keinen Luxus dar, weil so ein Tier sehr viel Liebe, Trost und Halt für deren Besitzer vermittelt und zum eigenen Leben mit dazu gehört. Der individuelle Tierbedarf ist gegenwärtig vom Regelbedarf der Tierhalter abzuzweigen, die also dafür auf den Fernseher etc. pp. verzichten.

Viele Menschen geben an, dass sie keine Leistungen nach dem § 28 SGB XII beziehen und kein menschenwürdiges Existenzminimum erhalten, welches das GG garantiert.

Würde im Steuerbescheid stehen, dass ihr Sozialhilfeniveau bei der Ermittlung der Einkommenssteuerschuld berücksichtigt worden ist, wüsste jeder, dass der Rechtsanspruch auf ein menschenwürdiges Existenzminimum gewährt worden ist.

Die Menschen, die derzeit kein menschenwürdiges Existenzminimum erhalten, sind beispielsweise Rentner und Rentnerinnen, die ihr Leben lang sehr wenig Geld verdient haben und keinen Grundsicherungsantrag stellten, weil sie sich entweder nicht in die zuständigen Ämter trauten bzw. meinten, dass sie eh nur abgewimmelt werden.

Sie leben beispielsweise von 100 € im Monat und vegetieren vor sich hin. Und so gibt es Obdachlose, die sich nicht in ein Amt trauen, geschweigedenn zum Arzt, um ihre offenen Wunden zu versorgen.

Aber wie kann man auch diese Menschen erreichen, um ihnen den Anspruch auf ein menschenwürdiges Existenzminimum gewähren zu können ?