"Das beste mir bekannte Beispiel einer menschlichen Wahnsinnstat ist die Erfindung des Autos."
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Und neuste Forschungsergebnisse der Bundesregierung:
Der fossilnukleare Metabolismus der Industriegesellschaft hat keine Zukunft. Je länger wir an ihm festhalten, desto höher wird der Preis für die nachfolgenden Generationen. Doch es gibt Alternativen, die allen Menschen zumindest die Chance auf ein gutes Leben in den Grenzen des natürlichen Umweltraumes eröffnen können. Ohne eine weltweite Übereinkunft, diese Alternativen tatsächlich zu wagen, werden wir nicht aus der Krise der Moderne herausfinden. Nichts weniger als ein neuer Contrat Social muss also geschlossen werden. Dabei wird die Wissenschaft eine entscheidende, wenngleich dienende Rolle spielen. Nachhaltigkeit ist nicht zuletzt eine Frage der Phantasie.

Na, da gibt mir ja sogar die Bundesregierung recht, grins!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Ja, es gibt schon ganze Kliniken für mediensüchtige Menschen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Außerdem furzen die vielen Millionen Pferde viel mehr CO2 als alle Autos zusammen. Und der Anbau des Pferdefutters ist viel umweltintensiver als Ölförderung. :-)
Umwelt als Erweiterung? Ist immer gut, passt immer - die Umwelt müssen wir ja schonen. Also weg mit den Autos, weil ja jeder seinen Job in der Nähe hat und auch mit dem Fahrrad erreichen kann.

Wir sind ja zum Glück auch nciht auf LKWs angewiesen, wenn die Lebensmittelmärkte versorgt werden müssen. Anstelle der vielen Straßen und Parkplätze kriegt dann jeder seinen Garten und darf Selbstversorger sein.

Die Erfindung des Autos (gleich welcher Art) war eine logische Konsequenz nach der Erfindung des Rades. Die nächste logische Konsequenz in der heutigen Situation wäre das 1-Liter-Auto, sowie alternative Antriebssysteme.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Nein bin ich absolut dagegen. Denn Umweltschutz wird wohl jeder irgendwie noch unterstützen, so oder so.

Aber dem Autor geht es ja ausdrücklich gegen die individuelle Mobilisierung der Massen. Er ist mit anderen Worten dafür, dass wir alle in unseren kleinen Käffern hocken bleiben (müssen).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Hm, können wir das nicht als Erweiterrung zu der These sehen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Guckst Du mal am 29.06.2011 um 15:16
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
@ Kusper: Aber Pattrutt geht es doch auch immer um die Umwelt. Von daher kann man das sicher zusammenziehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
@ Bunte_Seele

Ich habe auch noch eine irrationale These!

"Wenn die Grünen in Baden-Würtemberg regieren wird Stuttgart 21 nicht gebaut."

Beweis:

Leider nicht möglich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Aber wenn Du die Thesen des Buchschreibers zum Thema machst, dem ging es ja nun nicht um die Umwelt sondern um die individuelle Mobilität, die er für eine Sucht und ein Unding hält...?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Ich denke, es geht ja auch vor allem um unsere Umweltverschmutzung durch Autos, das verminderte Grundwasser durch die Versiegelung und die entstehende Hektik.

@bunte_seele: Grins, solange ich jeden Tag radelte habe ich natürlich auch mehr essen können und damit gleich wieder das Bruttosozialprodukt erhöht, lächel!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
@Antje:
Habe mich mit Petroleum geirrt und Tran gemeint!

Siehe Wiki:
Tran:
Der durch das Auskochen von zerstückeltem Walspeck gewonnene Waltran wurde bis Anfang des 20. Jh. als Lampenöl benutzt; er war der erste in großen Mengen verfügbare flüssige Brennstoff und seine Gewinnung war die wirtschaftliche Hauptantriebskraft des Walfangs. Dieser wurde besonders im 17. und 18. Jahrhundert in sehr großem Stil besonders von Seefahrern aus England und den Niederlanden betrieben. Bevorzugte Regionen dafür waren die Küsten vor Spitzbergen und das Europäische Nordmeer, die zu jener Zeit enorm hohe Bestände an Walen und Robben aufwiesen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Wenn das letzte Auto verschwunden und die letzte Tankstelle geschlossen ist, werdet ihr feststellen, das Greenpeace euch nachts kein Bier verkauft.

Nun geht die Diskussion wieder in den Philosphischen Sektor über, nur mit teilweise weltfremden Gedankengut kommen wir nicht weiter.

Es wird niemand daran gehindert, wieder mit Fellbekleidung in eine Höhle zu ziehen, wenn das Bedürfnis danach besteht.

Wer es nicht so ganz so primitiv haben möchte, kann sich ja auch den Amish People in den USA anschließen, dort gibt es weder Strom und Autos und alle anderen Segnungen der Neuzeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
das sehe ich ganz genauso, Antje, aber die These aus deinem Eingangsposting ist halt sehr radikal und gleichzeitig unbestimmt. Ich glaube, die Diskussion wäre konstruktiver geworden, wenn du genauer bezeichnet hättest, worum es dir geht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
@spirit: Ich glaube, Du hast da ein wenig viel hineininterpretiert. Ich fand die Aussage eine recht gute Diskussionsgrundlage. Das sagt nun mal nicht nichts über meine Einstellung aus.
Allerdings lebe ich - wenn es möglich ist - ohne Auto und finde die Zeiten immer schön und viel naturnaher. Radel ich morgens an den Kälbchen vorbei, sehe ich sie viel intensiver und schöner als wenn ich mit dem Auto vorbeirase. Und ich höre die Vögel, ..... Es ist einfach schön. Nur ist dieses nicht immer möglich. Leider!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
@antje: Na ja, das ist aber doch sehr hypothetisch...es ist halt immer einfach, irgend etwas in frage zu stellen ohne einen alternativvorschlag anzubieten...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Hm ich bin ja der Überzeugung, daß wir dann noch ganz andere Transportmöglichkeiten gefunden hätten, die ja vielleicht viel besser wären. Zudem heißt kein Auto ja nicht gleich ein Leben wie vor 100 Jahren. Strom hat ja z.B. nicht mit dem Auto zu tun.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Naja nun ist MeckPomm nicht gerade gebirgig aber auf die niedrigste Ausländerquote kommt die höchste Naziquote... ODer so ähnlich.

Die Niederlande sind traditionell ein Volk der Seefahrer und (mal ganz abgesehen von den vielen ehemaligen Kolonien) hatten immer reichlich Input von außen.

f1977 ist so schwer doch nicht zu verstehen, er schrieb, man solle dann doch mal wie vor 100 Jahren leben. Und damals wurde auch anders beleuchtet und das Warenangebot war eben entsprechend eingeschränkt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
f1977: Nun verstehe ich nicht so ganz, was denn der Pottwal mit dem Strom und dem Auto zu tun hat, aber vielleicht reicht dazu einfach meine Intelligenz nicht aus.

@Knusper: Wenn Du statt dem Bergdorf das Dorf im Flachland bedenken würdest sähe die Sache schon ganz anders aus. So habe ich bei unseren deutschen Philosphen gelernt. Um es auf eine Formel zu bringen: "Der Horizont hat mit dem Horizont zu tun!" So konnte ich Arbeitskollegen aus einem Schwarzwaldtal erleben, die zwar ihren Urlaub auf allen Teilen der Erde verbrachten, für die aber die schon allein Menschen aus dem Ruhrgebiet super blöd und bösartig waren. Andererseits sind auch die Menschen in flachen Landstrichen in den Niederlanden super tolerant.
So fuhr z.B. auch der Philosoph Karl Jaspers von Heidelberg aus immer an die Ostsee wenn er ein Buch schreiben wollte. Er benötigte die Weite um eben auch weit denken zu können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.07.2011
Ohne das Auto heilig sprechen zu wollen und wissend, dass wir unseren Lebensstandart durch die Nutzung fossiler Brennstoffe mit allen Begeleiterscheinungen aufrecht erhalten, möchte ich für das Auto sprechen (schreiben).

John R. McNeill beschreibt in seinem Buch "Blue Planet" -Eine Geschichte der Umwelt im 20. Jh- auf Seite 327 f neben negativem auch folgende Tatsachen:

- Bevor das Auto das Pferd als Transportmittel ablöste, bestanden in Städten spezielle ökologische Probleme. Pferde verschmutzten mit tausenden Tonnen Mist die Straßen, lockten Fliegen an, Krankheiten wurden gefördert und aus Großstädten mussten Jährlich bis zu 10000-15000 Pferdekadaver geräumt werden.

-um ein Pferd zu füttern benötigte man zwei Hektar Land, was für die Ernährung von 8 Menschen gereicht hätte.

- In den USA wurden noch 1920 ca. 25% des Ackerlandes für Pferdehafer genutzt

- In Australien kam ein Pferd auf zwei Einwohner

- Gegen Ende des 19 Jh. drohte die Ausbreitung des Eisenbahnverkehrs die amerikanischen Wälder zu verschlingen.

- Die Lokomotive war zwar aus Metall aber Wagons, Schwellen und die Dampferzeugung erfolgte durch Holz

- Zwei neu Technologien retteten die Wälder vor der Eisenbahn: das Teeröl, das Holzschwellen haltbar machte und der Siegeszug des Autos!

Wer das Auto und den heutigen Lebensstandart hier kritisiert und als Wahnsinnstat verteufelt sollte doch bitte mal probeweise wie vor hundert Jahren Leben.

Schnappt Euch ne Sense, Gerste kann aktuell geerntet werden, nehmt den Bollerwagen und geht in den Wald Holz suchen, macht Obst in Gläsern ein, sonst verhungert ihr im Winter. Fangt einen Pottwal und macht Petroleum sonst sitzt ihr im Dezember ab 17 Uhr im Dunkeln......
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.07.2011
Ich unterstelle auch nicht den Polizisten und Ärzten, dass sie Unfallopfern nicht helfen würden - die werden schon ihren Job machen. Es war nur ein für mich als Kind sehr schockierendes Erlebnis, dass in einem kompletten Dorf alle Leute so getan haben als wären sie nicht daheim, auch wenn man sie am Fenster schauen sah, dass sie die Fenster und Türen sogar noch extra verriegelt haben, und dass es weder Telefonzellen (wir hätten eh keine Schweizer Münzen gehabt) noch sonstige Möglichkeiten gab, Hilfe zu holen.

Die Unfallopfer waren übrigens Schweizer. Wir waren ja nur Zeugen und haben versucht Hilfe zu benachrichtigen ;-)
01.07.2011
Ich war früher in der Bergwacht von unserem Dorf; damals haben wir vielen Berggängern unabhängig von der Nation, Geschlecht oder Hautfarbe aus misslichen Lagen gerettet. Also solche Barbaren können wir doch auch nicht gerade sein oder?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.07.2011
Nun selbstverständlich ist die Schweiz, seit in 1990 auch im letzten Kanton das Frauenwahlrecht eingeführt wurde, ein total fortschrittlicher Staat und es lag mir vollkommen fern, einen Schweizer zu beleidigen mit meiner Wortwahl. Ich formuliere es daher gern um:

Länder, die sich und ihre Bürger bewusst abschotten, und in denen es entlegene Gegenden gibt, die aufgrund ihrer geographischen Lage (Tal, kein Hafen, keine Autobahn, kein Bahnhof) wenig Fremdeinflüssen unterliegen, zeigen in ihrer dortbetroffenen Einwohnerschaft verhältnismäßig weniger Offenheit als beispielsweise solche Orte, die seit Jahrhunderten täglich tausende Touristen, Seeleute usw. und damit fremde/ andere Kulturen kennen/ gewohnt sind.

Dem liegt folgende Begebenheit zugrunde: Das Müsli war ca. 8 Jahre jung und mit ihren Eltern bei Schaffhausen, als quasi vor unseren Augen zwei Autos verunfallten und sich überschlugen. Eine Hochschwangere wurde schwer verletzt und brauchte dringend Hilfe (die anderen Opfer auch). Mangels Handy (was es damals nicht gab) rasten wir also ins nächste Dorf und klingelten bei jedem Haus und Hof an. Die Leute öffneten nicht ihre Türen, verriegelten die Fenster und auch Hilferufe führten nicht dazu, dass überhaupt jemand bereit gewesen wäre, die Polizei anzurufen und den Notarzt. Weder meine Eltern noch ich sahen irgendwie ungepflegt, bedrohlich oder andersartig aus, unser Audi 100 hatte lediglich ein deutsches Kennzeichen. Dem liegt überdies das Wissen aus dem Geschichtsunterricht über das Verhalten im 2. WK, zur EU und die politische Entwicklung zum Frauenwahlrecht zugrunde ;-) Vom Gegenteil lasse ich mich gern überzeugen.

Als Touristin in HH oder Wien wurden wir hingegen oft angesprochen, gefragt ob man uns helfen könne usw.