Das Recht auf Unantastbarkeit

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 157 Antworten

Ein Aspekt fällt mir noch ein: vielleicht würde es helfen, wenn man Kinder von klein auf darin bestärken würde, ihrer eigenen Wahrnehmung zu vertrauen. Wie oft hört man Aussagen wie "Quatsch, das hat der doch gar nicht so gemeint!", "Stell Dich nicht so an!", "Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche!" etc. Wenn einem Menschen immer wieder vermittelt wird, dass die eigene Wahrnehmung nicht stimmt und die Reaktion darauf nicht angemessen ist, stellt dieser Mensch irgendwann seine eigene Wahrnehmung auch in Frage.
Ich kenne es von mir selber, dass ich in entsprechenden Situationen eher Gedanken hatte wie "Das habe ich mir jetzt bestimmt nur eingebildet!", "Das war bestimmt nur ein Versehen!" oder "Komm, mach jetzt keinen Aufstand, ist ja auch nicht so schlimm!", anstatt laut zu werden oder mich anderweitig zu wehren.
Ich fände es gut, wenn das Thema Wahrnehmung und die Berechtigung der eigenen Wahrnehmung in Schulen etc. behandelt werden würde. Erstmal kann eine Wahrnehmung nicht falsch sein, sondern hat ihre Berechtigung. Und dann kann man das Ganze auf eine sachliche Ebene holen und überprüfen, was nun wirklich Fakt ist.

„Herford“ (Pseudonym)

Nie einfach so eine Bewaffnung in Erwägung ziehen, wenn man nicht etwas Sicherheit im Umgang damit üben will. Und niemals! die Waffe ziehen um nur zu drohen. Wenn es akut wird: Einsetzen.
Zitat: FvL

Ich bin auch sehr zwiegespalten was den Einsatz von Abwehrwaffen betrifft.
ABER ich finde Feucht von Lipwig hat die -in meinen Augen- nötigen Bedingungen ja genannt.

Und mit der Forderung sie auch wirklich einzusetzen sind wir wieder beim eigentlichen Thema: MUT!
Eine Waffe konsequent einzusetzen erfordert Mut und Übung. Nur dann ist die Gefahr gering, dass der Angreifer sie für seine Zwecke nutzt und das Opfer in größere Gefahr gerät als ohne.

Bitte lasst uns aber nochmals auf andere Strategien kommen...

Selbstverteidigungs-Kurse wie schon angesprochen, setzen ja u.a. auch darauf dass körperlich Unterlegene ihre innere und äussere Haltung verändern und die Bereitschaft (auch körperlich) signalisieren sich zur Wehr zu setzen.
Lautes Brüllen (hatte Paul ja auch schon erwähnt) muss auch geübt werden...vorallem schüchternen Menschen fällt dies extrem schwer..

Aber grundsätzlich muss sich auch am Miteinander, auch und gerade in beruflichen Zusammenhängen, etwas ändern!
Ich fand Kontras Schilderung der Qualitätsstandards in seiner Firma sehr spannend und stimme seiner These zu, dass sich in der Wirtschaft bzgl Opferschutz (auch und gerade für Frauen) nur dann etwas bewegt wenn es -im weitesten Sinne- Profit bringt.
War jedenfalls bisher immer so :-((
Mich würde interessieren was in solchen internen Standards konkreter steht...wie ist die Vorgehensweise?
Vermutlich ist dies nicht öffentlich einsehbar, aber vielleicht kann man es ja verallgemeinert beschreiben, Kontra?

„Bingen am Rhein“ (Pseudonym)

Aus den von Frau Apfel genannten Gründen ist bewaffnung sehr dumm.
Ausserdem ist der Angriff mit einer Waffe äusserst schwer als Notwehr zu rechtfertigen, siehe Verhältnissmäsigkeit der Mittel.
Schon ein Spazierstock oder Regenschirm gilt als Waffe, wenn man es als eine benutzt.

„Dormagen“ (Pseudonym)

Das sind sicher die Gedanken die man so hat bei einer Vergewaltigung: "Schnell den Schirm runternehmen, sonst krieg ich Ärger.." Frau Apfel sagt nur das was ich auch sage. Mattilda hat das genau richtig verstanden. Dumm ist es Angriff und Verteidigung zu verwechseln. Notwehr wird hier kleinlich unterschätzt. Verhältnismässigkeit der Mittel wird überschätzt.

„Bingen am Rhein“ (Pseudonym)

unbewaffnete, körperliche Gegenwehr ist lernbar, steigert das Selbstvertrauen und es gibt vielfältige Möglichkeiten es zu trainieren.

Praktisch auch das niemand sie einem wegnehmen und gegen die eigene Person verwenden kann.

„Waldkraiburg“ (Pseudonym)

Die Bewaffnungsfrage halte ich nicht für sonderlich relevant, da die Mehrzahl sexualisierter Übergriffe/Gewaltdelikte durch, dem Opfer bekannte, Personen aus dem (näheren) Umfeld verübt wird und in Situationen stattfindet, in denen das Opfer nicht damit rechnet, attackiert zu werden. Wer sitzt schon mit griffbereitem Springmesser im Büro oder hat sein Abwehrspray auf dem Nachttisch stehen. Und sollte einen tatsächlich mal der berüchtigte hinterm Busch lauernde Täter nachts im Park anfallen, wird einen die Verhältnismässigkeit nicht kümmern und man nimmt eben den Schirm oder Schlüsselbund zur Verteidigung.

„Dormagen“ (Pseudonym)

Richtig. Aber das sie statistisch nicht relevant sind hilft dem Paar das an den Rheinauen gezeltet hat und der Studentin die Nachts vom Rad gezogen wurde auch nicht mehr. Eine Abwehrwaffe hätte es evtl. getan. Man weiss es nicht. Muss jeder fuer sich entscheiden.

„Herford“ (Pseudonym)

Können wir bitte von der Waffen Pro-Contra-Diskussion ablassen...??
Ich glaube das Nötigste ist dazu gesagt.

UND es geht ja nicht nur um Vergewaltigung sondern auch um subtilere Übergriffe, die sicher seehr viel häufiger und für den Alltag relevanter sind..

„Salzkotten“ (Pseudonym)

Am Montag hat ein Kollege gemeint, mich zur Begrüßung in den Arm nehmen müssen, ich habe mich geschickt rauswinden können, ihm gesagt, das er das unterlassen soll, nun ist er beleidigt.
Depp der💩

„Waghäusel“ (Pseudonym)

@Berith
sign.

Deutlich, notfalls laut werden oder körperlich abwehrend und eben das Risiko einzugehen, für eine spinnerte, blöde Zicke gehalten zu werden.....

Abgrenzen lernen und auch akzeptieren lernen, wenn jemand deutlich Nein sagt.

Wobei "Ignoranz" von Grenzen und "Übergriffigkeit" in unserer Gesellschaft zunehmend zu Problem werden.
(Angriffe auf Rettungsdienst usw...nur mal so als Beispiel)


Da ist es sicherlich sehr wichtig, bei den Kindern schon zu beginnen und für ein gutes Selbstwertgefühl zu sorgen.
"Ich will das nicht".
Aber auch deutlich und konsequent dafür zu sorgen, daß ein Unrechtsbewusstsein sich entwickelt und die Frustrationstoleranz steigt. Man sich eben nicht alles nehmen und herausnehmen kann, nur weil man es will.
Sprich...daß Scheiße bauen auch Konsequenzen hat.
Fängt beim Mobbing an, geht über aggressives Verhalten bis hin zu sexueller Nötigung und deutlich Schlimmerem.
Keine Verharmlosung oder Darstellung als Kavaliersdelikt. ...usw.

„Waldkraiburg“ (Pseudonym)

@Deutsche in Norwegen 2
Das ist distanzlos, aber fällt es in die Kategorie sexueller Übergriff ?

„Salzkotten“ (Pseudonym)

Der Typ hat's auf mich abgesehen, von daher ist es mehr als distanzlos.
Auch verbal hat er sich trotz Warnung daneben benommen, kommt es wieder vor, scheuer ich ihm eine und ein Gespräch bei der Obrigkeit steht an.

„Herford“ (Pseudonym)

@ Fleur des Lys

Solch eine unerwünschte Umarmung kann ja die unterschiedlichsten Bewegründe und auch sexuelle Konnotationen haben...die Grenzen sind da ja leider recht fliessend -wie wir alle wissen. :-((

Ich habe den Thread ganz bewußt " das Recht auf Unantastbarkeit" genannt und meinte damit tatsächlich nicht ausschliesslich sexuelle Übergriffe.
Ich finde es fängt im Kleinen an....auch das Üben des deutlichen "NEIN!"

„Waldkraiburg“ (Pseudonym)

@Mattilda

Kann, muss aber nicht. Es existieren einfach distanzlose Menschen, die zu achtlosem Körperkontakt neigen. Andere schätzen schlicht die Beziehungsebene bzw. die Qualität der Beziehung falsch ein. Wiederum andere wurden vllt. in einem Milieu oder einer Kultur sozialisiert, in der ein lockererer Umgang mit Körperkontakt üblich ist. Ähnliches gilt für die Praxis des verbalen Umgangs.
Wenn ich klarmache, dass es mir unangenehm ist und die Person macht trotzdem weiter, ist das ein anderer Schnack und zweifelsohne kritik- und sanktionswürdig, aber dieses chronische Wittern ubiquitärer Übergriffigkeit nimmt schon pathologische Züge an.

Und wer soll eigentlich das "deutliche Nein" üben ? Kinder werden es müssen, aber erwachsene Menschen, besonders Frauen ? Das empfinde ich als Infantilisierung und Desavouierung. Frauen sind weder unmündige Kinder noch Daueropfer.

„Salzkotten“ (Pseudonym)

Wäre es wohl möglich, eine Übersetzung für die Begriffe dazu zu schreiben? Ich mag nicht jedesmal googlen müssen. Danke.

„Herford“ (Pseudonym)

Fleur de Lys,
wo genau siehst Du das chronische Wittern hier im Thread?
Dass es allgenwärtig scheint ist eine These die ich nicht bestätigen kann.
Du bezogst Dich zunächst auf den Post, von Deutsche in Norwegen, die ja bereits klarstellte, dass diese Art der Annäherung unerwünscht war und der Betreffende dies bereits wusste.

Und tatsächlich:
Frauen sollen/müssen garnichts ;-))
Sehe ich auch so.
Aber wenn sie Stärke entwickeln WOLLEN,
kann deutlich "Nein!" "STOP" oder "verpiss Dich!" ;-))
sagen sehr hilfreich sein.

Übrigens versuche ich bewußt nicht nur von Frauen zu sprechen.
Ich habe deutliche Beispiele von schüchternen, körperlich eher zarteren Männern vor Augen, die auch dringend mehr Mut brauchen könnten um Übergriffe frühzeitig zu stoppen und evtl auch zur Anzeige zu bringen.
Die Darstellung von erwachsenen Menschen als unmündige Opfer lehne ich auch ab.

„Cuxhaven“ (Pseudonym)

Ach liebste #meeto Feministinnen.....wartet doch einfach mal noch so 20-25 Jahre, die dann vorherrschende Religion des "Friedens" hat ein viel besseres Verhältnis zu Frauen,
Ihr seid dann alle im schwarzen Sack und kein Mann tut euch mehr unsittlich behelligen..könnte ja auch seine Großmutter drin sein....grins

„Herford“ (Pseudonym)

Dein Prinz....
Bitte beteilige Dich konstruktiv am Thema und bitte unterlasse polemische Einwürfe.
Wir haben viele aufgeheizte Konfrontationen zu diesem Thema hier gehabt, so dass der Betreiber letztlich eingegriffen hat und das Thema löschte.
Ich würde nur sehr ungern ausblenden, werde dies aber notfalls tun.

Auch wenn ich wieder als Frauenverachter hingestellt werde, aber ich oute mich hier jetzt gerne. Alleine schon denen gegenüber, die ihr Herz am rechten Fleck haben.

Eine Umarmung ist für mich Herzlichkeit, Wärme, Menschlichkeit, sie zeigt mir das wir was besonderes sind, eine Umarmung zum Abschied von einem netten Treffen, mit tollen Menschen.
Einen netten Menschen zu umarmen, vielleicht auch als Trost. Oder der Beginn einer wunderbaren Verbindung, Liebe?
Wo käme ich dahin, wenn ich umarmt werden soll, und ich drehe mich weg oder reiche die Hand.
Nein, egal was hier draus gedreht wird, ich selbst mag umarmt werden, wenn es jemand möchte und den ich kenne, genauso mache ich das auch, bei Menschen die ich kenne und die genauso ticken.

Die Hand zu reichen ist freundlich, eine Umarmung herzlich. Wisst Ihr nicht mehr wie sich das anfühlt, wenn euch jemand in den Arm nimmt, euch drückt und knuddelt? Es ist toll, und macht glücklich.

Natürlich nur mit netten Menschen, die ich kenne und per Du bin und wo man spürt das es dem gegenüber auch angenehm ist. Das merkt man doch.

Und auf so etwas verzichte ich nicht. Auf keinen Fall.

„Salzkotten“ (Pseudonym)

Ich möchte von gewissen Personen nicht umarmt werden!!!

„Herford“ (Pseudonym)

Rudi,
das ist schön für Dich.
Und solange die anderen Menschen damit einverstanden sind auch schön für sie.
Hat aber nix mit unerwünschten Übergriffen zu tun (hoffentlich!)
und ist mal wieder komplett OffTopic.
Bitte eröffne Dir ein Kuschelthema und "oute" Dich dort weiter......

„Bingen am Rhein“ (Pseudonym)

Deutsche in Norwegen 2
Dazu hast Du ja auch jedes Recht.

Klar, damit tritt man manchen auf den Schlips, aber besser er ist stinkig als daß Du Dich unwohl fühlt.

Also ich fand es sehr genial was gestern abend für Beiträge vom Frau Apfel und Herrn Neumann kamen. Frau Apfel erwähnte die bessere Schulung um mit Vergewaltigungsopfer umzugehen, damit sich mehr Damen trauen, eine sexuelle Übergriffigkeit zur Anzeige zu bringen. Herr Neumann sagte das Selbstverteidigungskurse der richtige Weg wären. Den ganzen Tag habe ich darüber nach gedacht wie toll es wäre, wenn es für alle Kinder Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurse an Schulen gibt, richtig im Sportunterricht oder in AG´s wo jedes Kind es erlernen kann. Natürlich gibt es diese Kurse schon ewig, aber nicht jedes Kind hat Zugang zu so einem Kurs aus unterschiedlichsten Gründen. Es wäre so toll zur Prävention gegen sexuelle Übergriffe, zur Stärkung des Selbstbewußtseins im Allgemeinen und gegen mobbing.

Lieber Rudi, Kuscheln und Umarmen ist super, jeder Mensch braucht körperliche Nähe und wir sind eine sehr gesellige Spezies. Und ich glaube du hast es doch verstanden oder nicht? Frau Norwegen möchte eben nicht mit ihrem Kollegen kuscheln, weil sie ihn eben nicht so lieb hat. Überliest du manchmal absichtlich etwas? Umarmst du jeden im Supermarkt oder auf der Straßen den du siehst, nur weil Umarmen eine schöne Sache ist? Also wenn ja hätten sie dich schon mit einer weißen Jacke abgeholt mit der du die schönsten Umarmungen mit dir selbst haben kannst.

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