Coronavirus

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 4882 Antworten

„Memmingen“ (Pseudonym)

@raimonda
Mein Hausarzt war am schimpfen. Er bekommt nur eine geringe Dosis pro Tag Astrazenica. Und hat eine Warteliste von 150 Patienten. Meine Mutter habe ich zwar mit draufsetzen lassen aber Chancen auf schneller denke ich gibt es dort auch nicht.

@Teja - warte nur ab. Wenn wir weiter so mit Antibiotika um uns werfen und diese für immer mehr Resistenzen sorgen, wird Pest unter Umständen wieder ein Problem werden.
Aber das ist nicht das, worüber wir sprachen. Grippe soll ja nicht als Vergleich herangezogen werden, weil Corona ja viel Schlimmer ist. Corona sorgte bis jetzt für ca. 3,5 Mio. Toten weltweit. Spanische Grippe vor 100 Jahren für bis zu 50 Mio. Toten. Honkonggrippe in der 50-ger sorgte für ca. 1 Mio. Toten. Russische Grippe in den 70-ger immer noch um ca. 500 000. Und sorgt jedes Jahr für Tausende Tote weltweit. Also für mich führt die Grippe immer noch.

Corona ist aber vieeeeeeeeeeeeeel schlimmer. So schlimm, dass ca. 90% der Infizierten gar nichts von einer Infektion merken:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/studie-fuenfmal-mehr-unerkannte-corona-ansteckungen-als-gedacht-a-670f1faf-8e77-49af-adc8-ae053641008f
Dunkelziffer Faktor 5 - 80% der Infizierten merkten nichts von einer Infektion und die Hälfte der Positivgetesteten hätten ja auch nichts gemerkt, wären sie nicht getestet worden.
In Unterschied zu Pest, bei der ca. 60% der Infizierten daran starben. Auch wenn es "nur" ein Bakterium ist. Daher bitte keine Vergleiche mit Pest anstellen.

Das bringt dir auch nichts Stierfrau, wenn du nichts von der Infektion merkst, aber dann fett an long covid erkrankst . Und komm mir nicht damit, dass das nicht viele sind, meine Schwester leidet drunter und durch die Selbsthilfegruppen wird einem das immense Ausmaß erst bewusst. Long covid wird noch ein großes Problem darstellen zukünftig. Ging man anfangs von 10 % aller Infizierten ( auch die ohne Symptome) aus, hat man die Zahl mit der steigenden Erfahrung schon auf rund 30 % korrigiert. Verflixt wirds, wenn du long covid hast und nicht weißt, dass du davor infiziert warst. Wird so schon schwierig zu behandeln. Und ist alles andere als nur ein Pimperlittzchen.

@Kate - wenn du an Long Covid erkrankst, hast du ja von einer Infektion mehr als was gemerkt. Oder?
Und jeder, der darunter leidet, ist schlimm betroffen. Brauchen wir gar nicht darüber zu diskutieren.
Also wenn man mit Symptomen für Long Covid kommt und nicht getestet wird, ob man eine Corona-Infektion gehabt haben könnte, dann weiß ich auch nicht. Es ist echt schlimm mit unserem Gesundheitssystem - aber wenn das passiert, dann ist echt Schicht im Schacht...

In der Selbsthilfegruppe meiner Schwester sind einige "unklare" Fälle, die nie positiv getestet wurden, auch keine Infektionsanzeichen hatten, aber eben genau dieselben Symptome haben und innerhalb kurzer Zeit komplett aus dem Leben gerissen wurden. Meine Schwester war eine vitale, quirlige Person und immer viel auf den Beinen, seit einem Jahr kämpft sie nun schon . An guten Tagen schafft sie es 10 Minuten am Stück spazieren zu gehen. An schlechten schafft sie es kaum die 15 Stufen zu ihrer Wohnung hoch. Es ist toal erschreckend, noch vor eineinhalb Jahren sind wir zusammen 20 km gewandert. Das Blöde ist , dadurch dass sie eben auch dick ist , wurde sie von der Kondition her lange in die "Dickenschublade" gepackt, unabhängig davon, dass sie davor noch sehr fit war.

Ich finde es gut, wenn man Dinge kritisch hinterfrägt Stierfrau. Die Regierung macht auch nicht alles richtig, da war zu viel Chaos. Aber ich krieg echt einen Hals, wenn man andauernd mit Zahlen kommt, die verharmlosen und relativieren sollen . Ich denke, unter diesen Umständen ist es besser, zu vorsichtig zu sein, als zu nachlässig. Das wirkliche Ausmaß kann heute noch gar niemand vorhersagen.

Noch vor einem Jahr hieß es, dass Corona Kinder nicht trifft. Und nun schaut euch die Zahlen mit der neuen Mutation an und nach Großbritanien, wo es inzwischen Selbsthilfegruppen mit tausender Kinder gibt, die ebenfalls an long covid leiden.

Niemand kann sagen, ob das im schlimmsten Fall in ME /CFS mündet, eine Erkrankung die nicht geheilt werden kann und die bisher noch viel zu wenig erforscht wurde. Wenn dem so wäre, dann Gnade uns Gott!

„Lilienthal“ (Pseudonym)

Ich kenne einige, die an long Covid erkrankt sind, mindestens einer von denen hatte nie irgendwelche Symptome. Der wurde erstmal auf alles mögliche untersucht. Dann hat er einen (selbst bezahlten) Test gemacht - positiv.

Aaaber ... ich kenne niemanden, der long Grippe hat.

Warum muss man Covid eigentlich immer mit den Jahrhundertgrippen vergleichen um auszudrücken wie “harmlos“ diese Krankheit ist?

Covid ist eine potenziell tödliche Krankheit, die weltweit über 3,3 Millionen Opfer gefordert hat. Bei ca. 160 Millionen Infizierten. Ca. 10 - 20% erkranken schwer. Das heißt wir hatten zwischen 16 und 32 Millionen schwere Fälle TROTZ der Maßnahmen weltweit.

Wir in Deutschland kamen verhältnismäßig gut zurecht, WEGEN der Maßnahmen und weil wir (noch) ein brauchbares Gesundheitswesen haben.

Natürlich wurde auch ein Haufen Sch... gebaut, weil kein Politiker zugeben konnte, auch keine Ahnung zu haben. Es hätte vielleicht noch weniger Tote geben können. Es hätte aber auch wesentlich mehr sein können, wenn ein Großmaulpolitiker à la Trump oder Bolsonaro (mir fallen da diverse Herren ein) an der Macht gewesen wäre.

@stierfrau
Sorry. Aber deine Rechnung geht so nicht auf.
Du vergißt die unterschiedlichen medizinischen Bedingungen zu früheren Zeiten und Orten/Ländern.
Zu Zeiten der spanischen Grippe waren die Menschen vom 1 Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise körperlich in deutlich schlechterer Verfassung und hatten kaum medizinische Versorgung, wenn sie nicht reich waren.



Und Long Covid wird noch ziemlich viele Menschen aus ihrem bisher aktiven Leben werfen, weil sie nicht mehr arbeitsfähig sind.
Das wird für die Rentenversicherung noch "teuer".
(Mal zynisch ausgedrückt. )
Kinder erkranken dann an PIMS, obwohl sie kaum Covid Symptome hatten. Was für ein mieser Start ins Erwachsenen Leben.

Ich kann dir sehr gut erzählen, was für ein massiver Einschnitt ins Leben eine chronische Erkrankung ist. Das wünsche ich noch nicht mal einem Feind an den Pelz.

Natürlich hätte/könnte einiges besser laufen (können ) im Umgang mit Corona.
Aber hinterher sind immer alle schlauer.
Da ist mir mehr Vorsicht lieber.
Und von mal nicht in Urlaub fahren können, erkrankt oder stirbt keiner ;-)

Ich las die Tage einen interessanten Artikel zum Thema "Nanobodies" . Die binden sich an die viralen Spike Proteine von Viren und verhindern u.a wohl auch Mutationen.
Da geht es um Medikamente zur Behandlung von Covid, aber auch entzündliche Erkrankungen.

Es wird das Blut von Kamelen, Lamas und Alpakas untersucht. Die haben wohl für die Forschung interessante Antikörperfragmente gegen das Virus im Blut, welche Bonner Forscher gerade untersuchen.

Ähnliche neuartige Antikörper Therapien sind bei D.Trump angewendet worden.

Da ist einiges in der Forschung in Arbeit.
Das weckt bei mir Hoffnung.

@IsterMix - dann google mal nach postgrippalen Astenie, nach postgrippalen Gehirnhautentzündung, Lungenödem nach viraler Grippe usw usf.
Es heißt halt nicht "Long Grippe" - gefährlich, langanhaltend und auf Dauer tödlich sind die Nachwirkungen der Grippe aber allemal.

Und das momentan vermehrt die Kinder erkranken, das war zu erwarten. Denn durch Lockdowns hat man das Immunsstem der Kinder davon abgehalten, zu trainieren und eigene Immunabwehr aufzubauen. Deswegen leiden die Kleinsten momentan mehr - weil sie noch wenige Chancen hatten, ihre Abwehrkräfte auszubilden. Und jetzt fehlt ihnen mehr als ein Jahr.
https://www.stern.de/gesundheit/sorgen-die-covid-19-massnahmen-dafuer--dass-unser-immunsystem-schwaechelt--30393650.html
Der Artikel ist schon etwas älter, es geht da um harmlosere Rhinoviren. Aber es ist ja nicht besser geworden, eher schlechter nach nochmaligen monatelangem Lockdown.

@Kate: es tut mir sehr leid, dass deine Schwester so schwer erkrankt ist. Ich hoffe, dass es bald Medikamente dagegen gefunden werden, so dass die Betroffenen wieder vollständig genesen.

Aber das ist ja gerade, was ich meinte. Wir wissen, dass dieser Virus diese Erkrankung verursacht. Dass da bei Symptomen nicht als Erstes (!) auf Corona und/oder auf Antikörper getestet wird, um diese Ursache auszuschliessen - oder eben genau das als Ursache zu bestätigen - entzieht sich für mich jeglichen Verständnisses.
Wundern tut es mich aber nicht. Ich kenne mehrere Fälle, wo eine Boreliose von Ärzten, in deren Wartezimmer alles mit Plakaten über diese Erkrankung gepflastert ist, nicht erkannt wurde und sogar auf direkte Hinweise verneint wurde (im Sinne von - das kann nicht sein).

Hatte mal gelesen, dass einige Leute, die an Long Covid gelitten haben ihre Beschwerden durch die erste Impfung verloren haben. Vielleicht findet sich da was im Netz.

Aber es ist doch leider immer so: Leute, die mit den Virus schon im Bekanntenkreis u.a. sich auseinandersetzen mussten, haben eine andere realere Einstellung zu dem Virus, als Andere, die niemanden (ihr Glück) kennen der erkrankt ist. Leider setzen sich damit zu viele erst mit auseinander wenn das Virus sehr nah kam. Schade ….

Das hier nun doch wirklich noch Vergleiche von Corona mit der Pest gezogen werden find ich ziemlich am Thema vorbei…. Aber gut jeder wie er möchte. Ich fund es etwas… aber nur etwas am Thema vorbei. 🙋🏻‍♀️

Die Impfung hilft nur bei etwa 15 % beim jetzigen Erkenntnisstand bei long covid. Wir haben meine Schwester fast dazu geprügelt, weil sie sich nicht impfen lassen wollte. Leider blieb alles beim Gleichen , sie hatte sogar heftigere Nebenwirkungen , als der Rest der Familie. Zum zweiten Piekser haben wir sie nicht mehr überredet bekommen.

@ Stierfrau. Also meine Neffen und Nichten sind nicht daheim eingesperrt und lind viel draußen und haben Bewegung. Das es Kinder mehr trifft liegt einfach an der Mutation. Das Virus passt sich eben an.

Also wenn man sich mit Menschen aus der Pflege , Ärzten und Rehaärzten unterhält, dann bestätigen die fast einstimmig, dass es nicht so viele Probleme mit Langzeitfolgen nach anderen Viruserkrankungen gab in ihrer Berufslaufbahn, warum hälst du da so wehemment fest, wenn die Fakten doch dagegen sprechen? ME/CFS gabs schon davor, aber noch nie gabs den Trigger dafür vermehrt auf einmal und das auch noch global. Zumal bei Covid die Betroffenenrate wirklich hoch zu sein scheint.

Aber mit welchem Impfstoff dort geimpft worden ist, kann ich leider nicht mehr sahen… Vielleicht spielt das noch ne Rolle ob Biontech oder Astrazenica…. Finde es für die Betroffenen schlimm, so derartig aus dem Leben gerissen zu werden und keiner weiß so wirklich Rat! Ich wünsche deiner Schwester auf jeden Fall alles Gute und vor allem gute Besserung! Schlimm, was der Virus alles so anrichten kann. Und wie viele jetzt schon davon betroffen sind! Hoffentlich kann auch in diesem Bereich die Forschung etwas ausrichten!

„Westerstede“ (Pseudonym)

Also ich als Long Covid Betroffene habe mich dummerweise zur Impfung überreden lassen :( Hätte ich das mal lieber gelassen. Ich war für geschlagene 5 Tage schwer krank,Fieber bis 40 und kaum in der Lage, das Bett zu verlassen und meine Fatique, die sich davor schon gebessert hatte , war wieder voll da ...bis heute . Hab Biontech bekommen, war aber immer sehr skeptisch, weil ich einfach Angst hatte, dass sich meine Symptomatik verschlechtern könnte, wollte es eigentlich nicht wirklich. Hätte ich mal bis nach der Reha gewartet :( Aber meine Antikörper waren inzwischen fast weg und alle meinten, es wäre besser für ich, da ich mich auch sonst dort nicht mehr anstecken würde....das stimmt vielleicht alles, aber dass es mir nun noch schlechter geht, das kann ich echt nicht gebrauchen.