Brexit
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aber wie ist das jetzt, noch sind sie ja in der eu drin. momentan kracht es an der börse, vorallen die banken beutelt es, auch die der in UK. muss da jetzt nicht trotzdem die eu unterstützend eingreifen, so ala griechenland? immerhin ist UK nicht ausgetreten, theoretisch müssen wir da mit ran, oder? drum pocht merkel auch so auf raschen austritt.
oder verstehe ich das falsch? wäre ja der hammer :-( lassen sich erst och gesund sanieren.
Auch das ("Farage und Johnson hätten bleiben müssen und den Brexit anführen") halte ich für ein hohles Argument, das der Linie deutscher Medien nachgeplappert ist. Ziel ist es, nachtreten zu können und den Charakter der beiden (und damit eigentlich den Brexit selber) in Frage zu stellen.

Sehen wir es doch einmal realistisch;

a) Johnson war spätestens seit der Kandidatur von Gove angezählt, der vorher sein engster Vertrauter war. Weiterhin hätte das Establishment der Tories den Aussenseiter Johnson als PM schwer akzeptiert.

b) Farage wäre in keinem Falle als Premierminister mit einer Mehrheit im Unterhaus in Frage gekommen, da seine Partei die UKIP ist, nicht Labour oder die Tories.


Für beide Kandidaten hätte aber gegolten, dass sie in Brüssel schlechtere Konditionen für den Brexit hätten heraushandeln können. Man siehe insbesondere die jüngsten Beschimpfungen des EU-Kommissionspräsidenten an die Adresse beider. Insofern haben sie ihrem Anliegen und ihrem Land den besten Dienst getan, zurückzutreten.

Das zum Anlass zu nehmen nachzutreten, halte ich für billig. Schlimmer noch: für dumm.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.07.2016
Wenn wir schon bei "Geschichte" sind:

Es ist halt nicht jeder einer wie der schwedische König Gustav II. Adolf, der preußische König Friedrich II., oder um mal einen demokratisch gewählten zu nehmen, Salvador Allende, die auch Risiken für ihre Leute eingegangen sind aber für ihre jeweilige Sache bis zum Schluß auch selbst an vorderster Front standen, manche sind eben auch eierlose wichtigtuerische egozentrisch Feiglinge, wie Dareios III. der vor Alexander dem Großen lieber geflohen ist als es eng wurde, der Statthalter in Germanien Varus vor 2010 Jahren sowie der zwergwüchsige Schluchtenscheisser bei uns vor 80 Jahren die sich lieber selbst umbrachten als selbst das zu tun was sie von anderen verlangten, nämlich zu kämpfen.

Jetzt heißen sie halt Johnson und Farage, die schon gleich von Anfang an den Schwanz einziehen, wenn sie merken, dass sie jetzt nicht bloß hetzen und andere beschuldigten müssen, sondern sie jetzt auch noch was tun müssten....
Ne, da haben sogar Lafontaine und Gysi erst den Schwanz eingezogen als sie zumindest das Amt inne hatten in das sie gewählt wurden.

Ach ja, der zwergwüchsige Schluchtenscheisser wurde i.Ü. auch gewählt, was m.E. die Sache nicht besser macht.
Ein erwachsener Mensch ist in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen, nach Abwägung aller Argumente. Ich muss das täglich tun. Und ich (und genauso du) nehmen nicht jede Aussage für bare Münze, sondern muss gerade da prüfen und kritisch abwägen, um eine gute Entscheidungsgrundlage zu haben.

Oder anders gesagt: Glaubst du jedes Werbeversprechen, dass dir täglich im Fernsehen serviert wird?

Insofern ist die Argumentationslinie "Die Verführer haben dem nichtsahnenden Volk falsche Informationen geliefert, und deshalb..." meiner Ansicht nach nicht tragfähig. Dass Farage und Johnson einen aktiven Wahlkampf geliefert haben, ist doch das Prinzip der Sache. Hat Cameron und andere jemand daran gehindert, einen ebensolchen Wahlkampf zu liefern?

Deine Wahrnehmung dass ein Teil der Leute "Brandstiftern" aufgesessen sind und nun bitter enttäuscht sind, scheint auch aus der Käseglocke deutscher Medien zu stammen. Lies doch mal ein paar britische Stimmen zum Thema, und ganz besonders dazu warum die Mehrheit der Briten für den Brexit gestimmt hat. Das wesentliche Thema war Migration..
@Thymian: Da kann ich dir leider nicht ganz folgen. Warum bedeutet, die beiden Herren, die maßgeblichen Anteil an dem Anti EU Wahlkampf in England hatten, zum Teil mit nachweislich falschen Versprechungen, als Brandstifter zu bezeichnen gleichzeitig eine Entmündigung der britischen Bevölkerung?

Solche Kampagnen laufen doch immer stark personenbezogen ab. Das Volk wählt doch in den seltensten Fällen wirklich nach rationaler Abwägung aller Aspekte. Natürlich spielt der „Nasenfaktor“ eine Rolle. Farage und Johnson haben einen populistischen Wahlkampf mit allen Mitteln und mit dem Ziehen sämtlicher Register geliefert.

Natürlich hat das Volk gewählt, und natürlich sind 52% Brexit Befürworter nicht wegzudiskutieren, aber es scheint zumindest bei einem Teil der Leute so, dass sie eben genau diesen beiden „Brandstiftern“ aufgesessen sind und nun bitter enttäuscht werden. Sowohl was die gemachten Versprechungen betrifft, als auch durch das – ich sags jetzt mal sehr platt – „Verpissen“ dieser Herren, die sich hier meiner Meinung nach eindeutig aus der Verantwortung stehlen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.07.2016
Und ein wenig Wählerbeschimpfung macht auch Spaß, wir sind ja keine Politiker ! Denn Reinfallen ersetzt nicht Wissen, Strafe muss sein. Zb die Jungen, erst nicht wählen gehen und sich danach beschweren, ich versteh ja das Parteien zu wählen unsexy ist, aber hier ging es nur um Yes or No, um die Folgen hatte sich keiner Gedanken gemacht !
Da die ganzen Austrittsvertreter nun abgetreten sind, braucht sich die Regierung ja nicht mehr an die Ergebnisse zu halten, denn es ist ja niemand mehr da, der das großbritische Königreich in Brüssel beim Austritt vertritt. Es war ja alles nur Spaß.
Man kann durchaus Nigel Farage oder Boris Johnson als Brandstifter (wenn man dramatische Wörter mag) bezeichnen, und ihnen die tragende Rolle für die Brexit-Volksabstimmung zuweisen. Diese Sichtweise hat aber Konsequenzen.

Denn gleichzeitig entmündigt man aber das Volk damit und degradiert es zum dummen Mob, dem von einer Elite beigebracht werden muss was richtig ist, und was nicht. Dass 52% der Briten für den Brexit stimmten wird somit als irrelevant bezeichnet, weil es nicht der Auffassung der Elite entsprach.

Die Protagonisten dieser Sichtweise in Medien und Politik (und auch im Forum) sind sich vermutlich gar nicht der Paralleleln zum Staatsverständnis des 19. Jh (und vorher) bewusst:

"Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen."
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.07.2016
Tja die Ratten verlassen das sinkende Schiff oder besser die Brandstifter das brennende Haus.
Blöde Rechtspopulisten, Hauptsache irgendwas kaputt gemacht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.07.2016
Die Schotten haben ihm ja schon vor 3 Jahren gezeigt was sie von ihm halten:

http://www.theguardian.com/politics/2013/may/16/nigel-farage-edinburgh-protesters-van

Ich hör mir jetzt erstmal "The clans are marching" von der "Tunes of war" von Grave Digger an :-)

(Für Helene-Fischer-Fans: Themenalbum einer Powermetalband über die Kämpfe zwischen Schottland und England zwischen den Stämmen im 11. Jahrhundert bis zu den jakobitischen Aufständen im 18. Jahrhundert )
Auch der zweite Brandstifter will sich keiner Verantwortung stellen.

Nigel Farage: " Ich will mein Leben zurück!"
Na prima, aber das EU Mandat will er natürlich behalten, obwohl die EU ja ach so fürchterlich ist.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Ich glaube nicht das sie wirklich austreten.Die eiern da viel zu viel und schon zu lange herum. Klare Ansage der Bürger aber mit Voraussetztungen die die Brexit Befürworter schon jetzt nicht einhalten können. Dazu Schottland was sich sträubt. Irland hält auch dagegen. Nee... irgendein Trick wird's geben und sie bleiben zumindest noch ein paar Jahre dabei. Die beste Ausrede hätten sie jetzt schon.... das Versprechen alles wird besser ist verpufft.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2016
Nachdem Boris Johnson heute bei der Kandidatur gekniffen hat, wird sein Beitrag zur Gestaltung des Brexits wohl eher zweitrangig werden.
(Und sein Aussehen ist für mich in jeglicher Hinsicht, aber vorallem in solch einer Debatte, irrelevant)

Mir ist immer noch nicht klar, wieso bei den Überlegungen der RF-User zum zukünftigen Status GBs, nicht das Beispiel Norwegens diskutiert werden soll...!??
Vorallem, da die Phantasie eines "NorwegensPlus", ja offensichtlich auch bei britischen Politikern umgeht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2016
Ich wiederhole:

Ooch Leute, ich eröffne einen Tread zu Thema Brexit, zwei User unterhalten sich über das norwegische Steuersystem, dann wird auch noch das norwegische Rentensystem mit unserem Rentensystem verglichen, ich hake ein.

Warum wirft man mir jetzt vor ich hätte das Thema nicht verstanden.


Mein Einwurf betraf NUR die obigen Abschweifungen. Ich wollte hier nicht über die Vorteile des norwegischen Steuersystems oder den Unterschied zwischen dem norwegischen und deutschen Rentensystem, sondern über den Brexit diskutieren.

Und Damencavalier, meine Kritik an Dir betraf nur Deinen herabwürdigenden Vorwurf, sonst nichts.

Können wir jetzt wieder sachlich diskutieren, Danke!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2016
Ich finde es schön, wenn man so offen diskutieren kann.....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2016
Da hat aber jemand nicht so ganz genau gelesen.
Niemand vergleicht Norwegen und Noch-Großbritanien. Und schon gar nicht irgendeine Leistungsfähigkeit wirtschaftlicher Art.
Aber was man vergleichen kann..........................Den STATUS, den ein Land haben könnte, dass umgeben ist von EU-Nachbarn und welches selbst kein Mitglied ist.
Nicht mehr oder nicht weniger wurde angesprochen.
Aber ich kenne das ja tatsächlich hier schon......................Da wird viel interpretiert. Besonders in anderer Leute Beiträge.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2016
Der britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt und mögliche Nachfolger von Premierminister Cameron hat bereits einen Namen für diese Haltung gefunden. Er träumt im britischen "Telegraph" von einer "Norwegen Plus"-Option, einem "besseren Deal" mit Sonderrechten für Großbritannien.
(Zitat n-tv)
http://www.n-tv.de/wirtschaft/London-will-EU-Rosinen-herauspicken-article18077071.html
Selbst der mögliche neue Premierminister (und damit wahrscheinliche Verhandlungsführer für die Gestaltung des Brexits) zog gestern den Status Norwegens als Vergleich/Beispiel zu Rate....
Es scheint also nicht nur für User hier nahezuliegen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2016
@Damencavalier suchst Du Streit?

Dann such woanders :-)

Ich möchte hier einfach nur diskutieren und mich nicht blöd anmachen lassen.
Du musst es nicht so sehen dass Norwegen bis 2012 noch mehr Erdöl exportiert haben als Staaten wie Katar oder Lybien und immer hin noch knapp doppelt so viel wie Großbritannien (bei weniger als einem Zehntel der Einwohner), aber wundere dich dann nicht wenn deine Argumente auch kein Gehör finden, denn letzten Endes werden viele Länder auch heute noch nach dem Motto entscheiden "erst kommt das Fressen/Geld und dann die Moral".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2016
Das sehe ich absolut anders. Es ist auch eine Frage der Souveranität und Organisation eines Landes. Aber darüber kann man ja streiten. Nur wenn die eine Sicht der Dinge nicht diskutiert werden soll, da unerwünscht, sollte der TE sich fragen, ob er statt Meinungsvielfalt nicht lieber nur seine eigene Meinung bestätigt haben möchte.
Die Frage ist doch wohin es sich entwickelt!
Norwegen mit Großbritanien zu vergleichen ist wie der Birnen-Äpfel-Vergleich.
Norwegen zieht schon seit Jahrzehnten einen enormen wirtschafzlichen Aufschwung durch seine Ölexporte und hat deswegen einen der weltweit höchsten Bruttoinlandsprodukte pro Kopf.
Sie sind deswegen auch viel weniger auf die EU angewiesen als andere Staaten in Europa.
Auf eine ähnlich große Rohstoffstütze kann Grobritanien nicht zurück greifen und im Falle einer Abspaltung Schottlands wäre diese sogar komplett versiegt.