„“ (Pseudonym)
In Mainz gibt es seit einiger Zeit für die Polizei Bodycams, wenn sie zu Einsätzen fahren und auf Streife gehen.
Die Absicht dahinter: Man hofft, dass sich die Anzahl der Pöbeleien und Übergriffe auf Polzisten alleine schon durch das angekündigte Mitfilmen verringert.
Was haltet ihr davon?
Hat sich bei uns während des einjährigen Testlaufs in Wien bereits bewährt und kommt nun in ganz Österreich!
http://wien.orf.at/news/stories/2837797/
Zudem werden dadurch auch ungewollte Übergriffe von Polizisten auf Passanten ebenso dokumentiert (mitgefilmt) oder dadurch verhindert (Ja leider, auch sowas gibt es bei uns in Österreich, also quasi andersrum).
Finde ich auch super. Jeder Bürger sollte eine Bodycam haben dürfen.
Darf das nicht jeder?
@ skipper
Rechtlich leider nicht.
Aber man arbeitet an Cams die verschlüsselt aufzeichnen und nur von einem Gericht freigegeben werden können. Gleiche Technik wie bei der Polizei. Die Cams machen auch eine automatische Ansage, dass jetzt aufgezeichnet wird.
Ich sehe ja auch so die ein oder andere Cam im Auto....das ist dann wohl ebenfalls hier nicht erlaubt.
„“ (Pseudonym)
Wieso soll ich rechtlich keine Cam besitzen dürfen?
Weil das grundlose Filmen ohne Zustimmung rechtlich nicht verwertbar ist. Das Problem haben ja auch Dashcam Besitzer in Autos.
„“ (Pseudonym)
Eine Cam besitzen darf jeder. Nur filmen ist problematisch: Persönlichkeitsrechte.
„“ (Pseudonym)
Es ging ja auch um den Besitz und nicht die rechtliche Verwertbarkeit. Wobei die gegeben ist, jedoch für den Staat und nicht den Privatmann. Wenn deine Dashcam einen Terrorakt filmt ist es für die Behörden verwertbar.
„“ (Pseudonym)
@Einzelstückerl
Österrich scheint da ja ne Vorreiterrolle zu haben. Ich denke, dass das wahrscheinlich in Deutschland auch relativ bald kommen wird.
Ich habe deshalb gefragt, weil ich am Münchner Hauptbahnhof eine Szene zwischen Polizisten und Drogendealern mitbekommen habe, wo ich mir dachte, da wäre ne Bodycam wirlich allein zur Deeskalation wahrscheinlich schon hilfreich gewesen.
Auf beiden Seiten! Wenn sowohl die Dealer als auch die Polizisten gewusst hätten, dass sie aufgezeichnet werden, wären sie mit Sicherheit etwas ruhiger vorgegangen.
Wo seht ihr eventuelle Nachteile?
@ Optimistin
Nachteile sehe ich bei Transparenz gar keine.
Ein praktisches Beispiel....bei uns gegenüber ist ein Spielplatz wo Jugendliche fast jeden Abend Randale und laute Musik gemacht haben....seit 2 Wochen landet dort auf einem Hügel jeden Abend eine Drohne...die leuchtet den Platz aus und ich vermute da ist auch eine Kamera dabei....ob die Drohne von Privat oder der Polizei dort platziert wird weiß ich nicht...nur, seitdem die da ist, absolute Ruhe nach 21.00 Uhr.
@ Optimistin:
Bei uns haben die österr. Bundesbahnen auch schon diese Bodycams getestet und da ging es vor allem darum, weil es immer wieder Übergriffe auf das Bahnpersonal gegeben hat... Auch hier geht man jetzt dazu über, das Personal damit auszustatten und alleine die Anwesenheit dieser Cams scheint schon Wirkung zu zeigen.
https://futurezone.at/digital-life/oebb-bringen-mehr-sicherheitspersonal-und-bodycams/241.879.064
Absolut pro Bodycam! Einerseits zur Prävention, andererseits zur Dokumentation was wirklich passiert ist, denn insbesondere Letzteres bleibt oft im Dunkeln.
In meiner Dienststelle läuft zurzeit eine Testphase. Grundsätzlich finde ich das gut, allerdings birgt die Technik einige Tücken, so muss der Sitz und die Anbringung der Bodycam noch mal überdacht werden und sie zeichnet nur ohne Ton auf (aus datenschutzrechtlichen Gründen).
Wir sind mitten in der Stadt und zu unserem Revier gehört auch die Rotlichtmeile mit div. Discos und Amüsierbetrieben. Wirklich weniger geworden sind die Widerstände gegen Polizeibeamte nicht und auch ansonsten macht das auf unser "Klientel" nicht wirlich Eindruck.
Als Beweis ist es auch nur teilweise geeignet, weil die Kameras halt nur von einem bestimmten Blickwinkel her aufzeichnen und ein Kollege im Einsatz sich ja nicht ständig so hinstellen oder agieren kann, dass die Kamera den "bestmöglichen Blick" hat.
Wenn da noch nachgebessert wird, finde ich, jeder Kollege aus dem ESD sollte mit einer Bodycam ausgestattet werden.
Gut vorstellen kann ich mir das bei Einsätzen der Polizei wo Übergriffe oder Straftaten überproportional häufig sind zB in wirklichen sozialen Brennpunkten, bei Veranstaltungen mit Randalepotential wie einige Demonstrationen oder manche Fußballspiele. Aber eher nicht im Alltag - Bürgernähe sieht anders aus und so wird Misstrauen vor einem Überwachungsstaat geschürt.
Es wird jetzt schon soviel aufgezeichnet, Tankstelle, Einkaufsläden, Banken, teilweise vor Schulen, Autobahnmautsysteme, Bahnsteige, regt sich auch niemand mehr auf, finde die Bodycams gut und richtig, ob ich da nun mit drauf bin oder nicht, solange ich niemanden schädige o.ä. Aber Abschreckungseffekt hat es. Wenn es allein schon die Hemmschwelle Polizei anzugreufen reduziert, ist das Super.
„“ (Pseudonym)
habe mich nochmal informiert; anscheinend sind die Polizisten am Münchner HB bereits mit Bodycams ausgestattet, aber die richtig "harten Fälle" lassen sich (wie Hagzissa beschrieben hat) nicht davon beeindrucken.
Auch auf dem Oktoberfest kann ich mir nicht vorstellen, dass die Alkoholisierten überhaupt registrieren, wenn etwas aufgezeichnet wird und sich daher auch nicht abschrecken lassen, Polzisten anzugreifen.
Die Strafverfolgung könnte, falls nachgebessert wird und die Aufzeichnungen gut sind,wenigstens erleichtert werden.
Bodycams für jeden Bürger, wie von Cop gewünscht, halte ich für übertrieben. Obwohl ich mein Leben lang in internationalen Großstädten gewohnt habe, auch an sozialen Brennpunkten, bin ich noch nie in eine wirklich schwierige, nicht durch Weglaufen lösbare Situation, geraten.
Cop, warum hast du das Gefühl eine Bodycam zu brauchen? Wohnst du gefährlich oder musst du dich öfter an sozialen Brennpunkten aufhalten?
„“ (Pseudonym)
noch ein kurzer Nachtrag: Ich bin es durch meine Aufenthalte in GB gewohnt, dass überall Kameras sind, aber z.B.in der U-Bahn hat das mein Sicherheitsempfinden nie positiv beeinflusst, weil mir stets klar war, dass sich eventuelle Angreifer durch ne Cam nicht aufhalten lasse.
Ein Nachteil von allgemeinen Cams überall könnte sein, dass man sich in falscher Sicherheit wähnt und nicht mehr selbst aufmerksam ist.
Täter lassen sich nicht gerne filmen oder fotografieren, denke gewisse Abschreckung ist gegeben. Auch die Einsätze der Polizei werden besser gezeigt, vorallem wenn Gewalt aufkommt.
Sehe nur Vorteile darin.
Ich glaube auch nicht, dass Kameras, egal, ob fest installiert oder in Form von Body Cam mehr Sicherheit im Sinne von Abschreckung bringen. Aufmerksam sollten wir also alle immer bleiben. Aber ich bin sicher, dass Kameras helfen, Täter zu fassen und zu überführen. Und wenn sie von der Straße weg sind, bringt es dann insgesamt doch auch mehr Sicherheit. Und die Aufschreie in Bezug auf Überwachungsstaat kann ich nicht verstehen. Wir leben in einer gefährlichen Zeit, in der wir doch froh sein sollten, wenn man "über uns wacht". Wer sich selbst an die Regeln hält, hat doch nichts zu befürchten.
„“ (Pseudonym)
Überwachung hin oder her....pro oder contra.
So lange unsere Justiz maßlos überfordert ist betr ihrer Kapazitäten, sich um "Reglementierung" und "Bestrafung" von Straftaten zu kümmern, nutzt auch eine Video Aufnahme nicht wirklich was.
(Und diese Prozesshanseln ,die sich mit jedem Nachbarn im Rechtsstreit befinden, tragen da nicht zur Entlastung der Gerichte bei )
Zumal es ja in unserer Gesellschaft generell immer weniger Akzeptanz von Regeln und Grenzen gibt. Fängt ja schon bei der Erziehung von Kindern an. Entweder wird alles diskutiert und verhandelt, bis die Regeln aufgeweicht sind und so lernt man , daß man Konsequenzen für "Scheiße gebaut haben" weglabern kann. (Ok, daß können viele Erwachsene auch gut...sich aus der Verantwortung ziehen, seufz)
Oder es gibt die Autoritäre Fraktion, die erstmal ein paar auf die Fresse haut und vielleicht dann fragt, was eigentlich los war.
Ich gestehe, ich überzeichnet gerade recht polarisierend zu Verdeutlichung.
Was sollen da Kameras bringen ?
Ggf Abschreckung. Im guten Fall.
Aber Leute mit gestörte Aggressionspotential und geringer Frustrationstoleranz lassen ich davon nicht beeindrucken.
Auf "Opfer" einprügeln und vor die Gleise schubsen, nur weil man gerade gefrustet ist,
gab es ja nun schon mehrfach.
Von Kameras auf den U Bahnhöfen haben sich diese gestörten Looser nicht aufhalten lassen.
Zivilcourage, sich zusammen gegen solche Aggros stellen, Respekt vor Mitmenschen und scharfe Reglementierung von wiederholten Straftaten.....da sehe ich eher einen Weg.
"sich zusammen gegen solche Aggros stellen"
das wird in der heutigen Zeit wohl kaum noch klappen - den Menschen heute fehlt einfach der Gemeinschaftssinn. Dieser ist leider nur noch bei denen vorhanden, die von der s.g. Gesellschaft ausgegrenzt werden, sich dann zusammen rotten, weil sie sich gemeinsam stärker fühlen.
Und auch das fängt schon bei der Kindererziehung an. Früher wurde man vom Lehrer gelobt, wenn man auf dem Schulhof einem Schwächeren beistand. Heute werden die Kinder bestraft, egal, ob sie sich verteidigen, einem Angegriffenen helfen und sogar, wenn sie melden, dass sie attackiert wurden. Die "Aggros" lachen sich über die Strafen kaputt und lernen, dass sie mit ihren Aktionen durch kommen, die netten und sensiblen Kinder leiden und lernen, einfach die Klappe zu halten.
Rita: du sprichst ein wahres Wort gelassen aus. Diejenigen, die es gerecht wollen und den Mund aufmachen sind "Petzen". Wenn sie jemandem auf dem Paushof zur Hilfe kommen, kriegen sie Ärger. Und die kleinen "Aggros" schauen grinsend die Lehrerin an, wenn sie denn mal bestraft werden.
Schuleschwänzen, Drogen und Mobbing sind jetzt schon ein großes Thema. Ich spreche von einer 7. Klasse.