puuuh....das ist ja tiefstes Mittelalter...

Warum sollte man ein Kind nicht im Glauben seiner Eltern erziehen können, nur weil sein Penis nicht manipuliert ist? Würde Gott wollen, dass Juden keine Vorhaut haben, würde er ein Zeichen setzen und diese Menschen ohne Vorhaut zur Welt kommen lassen.

Ich bin der Meinung, all diese Glaubensgesetze, egal welcher Konfession, sind von Menschen gemacht und zielen nur darauf ab, Macht auszuüben. In jeder Religion anders.

Wird denn bei der Beantragung eines israelischen Passes der Peniszustand kontrolliert?

Ach so, und einen israelischen Pass (die israelische Staatsangehörigkeit) würde er auch nicht kriegen. Ist jetzt sicherlich kein so wichtiger Grund, aber als Jude ist man quasi per Geburt israelischer Staatsbürger, kann dort einfach wohnen, arbeiten, studieren usw.

Dass er vorher nicht in seiner Religion erzogen werden kann, weil er offiziell nicht Jude ist. Die haben ja ganz genau wie Christen ihre Festtage, Riten etc. Das wäre halt, als ob man Kinder von Katholiken bis zum 18. Lebensjahr vom Gottesdienst, der Firmung usw. ausschließen würdest.

Okay...was in Israel ist, weiß ich nicht...es geht ja darum, ob es in Deutschland eine strafbare Handlung, also Körperverletzung ist oder nicht...

Aber ich frag mal gegen: Was spricht eigentlich dagegen, das Mann wartet, bis er 18 ist (also halbwegs erwachsen und rechtlich gesehen entscheidungsfähig) und dann selbst für sich die Entscheidung trifft, wie er seinen Penis gestalten möchte? Vielleicht sogar unabhängig davon, ob er es für seinen Glauben oder für seine Sexualität tun möchte.

Das ist nicht richtig, Seaangel. Auch in Israel wird sowohl von Ärzten aus auch von Beschneidern beschnitten. Wie ich schon sagte - ich bin dafür, Beschneidung hierzulande zu erlauben, wenn sie von Medizinern durchgeführt wird.

Sternstunde...im Judentum wird nicht von einem Arzt beschnitten.

Also, ein Arzt (!) wird wohl kaum mit Wein betäuben...!

letzte Woche bei Markus Lanz hat Adriana Altaras (eine jüdische Schriftstellerin) erklärt, wie ihre beiden Kinder beschnitten wurde - mit Wein betäubt...

Das Video (vom 12.09.) gibts da:

http://markuslanz.zdf.de/

da wird nix mit Creme oder sonstwas gemacht. Sie hat das auch gesagt, dass die Beschneider im Hauptberuf meist Metzger sind...unglaublich, dass es das in Deutschland geben darf...

EFH: wenn Du mir etwas mitteilen möchtest, drück Dich doch bitte verständlich aus - danke!

@Sternstunde: Naja, aber Staat und Religion sind voneinander getrennt zu halten, und körperliche Eingrife wegen irgendeiner Religion gehen schon dreimal nicht klar. Wenn es den Herrschaften nicht passt....bitte, da ist die Grenze.

Soweit ich weiß, wird Betäubung verwendet (z.B. Creme, gibt bestimmt noch andere Mittel).

@Jessi...Respekt vor deinem Ex-Mann...endlich mal einer, der zugibt, dass seine Beschneidung keine tolle Erinnerung ist und das seinen eigenen Kindern erspart...

Es ist angeblich schmerzfrei, weil man dem Säugling vor der Prozedur "koscheren" Wein einflöst...

Alleine diese Praxis finde ich äußerst fragwürdig, da mag sie noch so viel Tradition und religiöse Begründungen haben...

So wurde es mir jedenfalls berichtet. Kann da leider nicht aus eigener Erfahrung sprechen. ;-)

Jeder Mann sollte, wenn er volljährig ist, selbst entscheiden können, ob er sich beschneiden lassen möchte oder nicht.

Ob nun aus religiösen, traditionellen oder hygienischen Gründen spielt dabei keine Rolle.

Hm? Vorhaut abschneiden ist bei einem Säugling fast schmerzfrei? Ist das wirklich so? Hatte immer angenommen, ein Säugling empfindet Schmerz genauso wie jeder andere Mensch auch.

@bigette:
"Auch finde ich es schwierig sich in fremde Religionen einzumischen, über die man nur rudimentäre Erfahrungswerte besitzt."

Ganz genau. *unterschreib*
Wir sind leider ein Volk von Besserwissern und Rechthabern.

@Seaangel: lol, stimmt... es ist ein Freudenfest für die Familie, der Säugling kriegt davon nicht viel mit.
Und gerade das ist auch der Punkt. Warum nicht einen Säugling beschneiden, wo die Angelegenheit noch quasi schmerzfrei abgehandelt werden kann?

"Beschneidung sollte nur dann erfolgen, wenn sie medizinisch begründet ist..." - ja, wie schon gesagt. Sie hat medizinische Vorteile, z.B. wird die schmerzhafte Vorhautverengung verhindert. Die anderen habe ich schon genannt.

Also ich war mit einem Moslem verheiratet. Er war natürlich beschnitten. Rein vom hygienischen Standpunkt gesehen wäre ich natürlich auch dafür.

Ich und und mein Ex haben zwei Söhne. Gott sei Dank hat er das aber niemals gefordert, denn seine eigene Beschneidung ist ihm gut in Erinnerung geblieben. Und das wollte er unseren Jungs selber nicht zumuten.

Wenn meine beiden alt genug sind um das selber zu entscheiden, und das dann machen lassen wollen, dann werde ich sie sicher unterstützen. Allerdings sollte das dann natürlich nur von einem Arzt gemacht werden.

In ihrem jetzigen Alter oder auch früher hätte ich das niemals machen lassen, dazu bin ich zu sehr Mutter als das ich den beiden Schmerzen hätte zufügen lassen, aus nicht wirklich zwingenden Gründen.

ich finde die beschneidung sollte grundsätzlich von ärzten durchgeführt werden und erst ab 16 jahren . immerhin ist es seit november 2011 verboten vor dem 16. lebensjahr die haare zu färben oder zu strähnen ( für alle und die erlaubnis der eltern ist ungültig ) !!!
wenn eltern eher an ihren kindern rumschnippeln wollen , sollen sie es im ausland tun , meine meinung

Wenn man volljährig ist und selbst entscheiden kann, okay. Wurde ja jetzt hier auch schon öfter vorgeschlagen. (Da fällt mir ein...käme eine volljährige Frau zum Arzt mit dem Wunsch einer Infibulation oder sonstigen Beschneidung, wäre das dann okay?)

Dass im Kindesalter beschnittene Männer ihre Beschneidung immer als normal oder gar als Vorteil erachten ist logisch....ihnen fehlt schlicht und ergreifend die Vergleichsmöglichkeit, sie kennen es ja nicht mit Vorhaut.

Zum Ohren piercen bei Kleinkindern...sollte verboten werden und ich kann ganz offen dazu stehen, dass ich über Mütter, die ihre Säuglinge wohlmöglich auch noch zum Optiker mit Schusspistole schleppen, mehr als nur die Nase rümpfe. Ich persönlich habe Null Verständnis für jegliches Rumgeschnippel und Gemurkse an Kindern nur weil die Erwachsenen das gern so haben wollen.

Beschneidung sollte nur dann gestattet sein wenn sie medizinisch begründet ist.
Aber was die jüdische Glaubensgemeinschaft wieder abzieht ist wirklich schon sehr fragwürdig....Zitate wie "Der schlimmste Eingriff in das Judentum seit dem Holocaust..." oder das der Zentralrat der Juden von Juden aus aller Welt gefragt wird was denn bei uns los sei und ob man als Jude in Deutschland noch leben kann..... -.-
Liebe Juden...ganz ernsthaft...habt ihr sie noch alle? Immer diese Holocaust-Keule, irgendwann nervt's nur noch und keiner nimmt euch mehr ernst weil jede Diskussion irgendwann mal von eurer Seite damit beendet wird. Man kann auch im jetzt leben und die Vergangenheit ruhen lassen ohne das sie vergessen wird.

Ein jüdischer Junge muss bis zum 8.Tag beschnitten werden, um seinen Bund mit Gott einzugehen. Geht zurück auf Abraham, der seinen Sohn..blabla. Bei islamischen Jungen ist dies wohl bis zum ca. 12 Lebensjahr möglich...

Jede Tradition war mal neu...andererseits dauert es lange eine Tradition zu ändern bzw abzuschaffen.

Da seit Jahrzehnten auch in D Beschneidungen an Jungen stattfanden, versteh ich die jetzige Aufregung nicht. Ja, es gab bei einem Jungen Komplikationen, aber ich selbst keine eine Mutter, die ihrer Tochter noch im Babyalter Ohrlöcher stechen ließ. Auch da gab es Komplikationen und keiner wollte die Mutter als Rabenmutter hinstellen.

Auch finde ich es schwierig sich in fremde Religionen einzumischen, über die man nur rudimentäre Erfahrungswerte besitzt.

Ein Kompromiss für mich wäre, die Beschneidungen der Jungen nur von Ärzten durchführen zulassen, dies im Kinderpass festzuhalten und VERPFLICHTEND den Arztbesuch zu allen U1-?-Untersuchungen zu machen, um eine weitere Kontrollinstanz zu haben. Fehlverhalten würde ans Jugendamt gemeldet.

Das würde auch dann vllt weibliche Beschneidung eindämmen. Das diese Form der Beschneidung unmenschlich ist, ist wohl unumstritten. Hier wäre ich für eine strafrechtliche Verfolgung aller daran Beteiligten.

Auch in den USA formiert sich eine Bewegung, die gegen die Beschneidung (dort meist aus optischen Gründen) direkt nach der Geburt ist.

Die Diskussion ist irgendwie irritierend ... lol
Hieße das ich wäre ein schlechter Vater wenn ich ,gemäß es wäre so,meinen Jungen aus Tradition beschneiden lasse?

hm Sternstunde, mag schon sein, dass es im Judentum ein Freudenfest ist, aber nicht für das Kind, das beschnitten wird, denn es wird am 8. oder 9. Lebenstag (bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob der 8. oder 9.) durchgeführt, da da angeblich eine besondere Situation der Blutgerinnung ist.

Ich persönlich bin mir ganz sicher, dass ein Neugeborenes sich nicht darauf freut.