Beschneidung in Deutschland...

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 434 Antworten

„Traunstein“ (Pseudonym)

Nun ja, wenn man religiöse Handlungen und Praktiken hinterfragt und nach dem tieferen Sinn sucht, braucht man in dieser Hinsicht gar nichts mehr machen.
Denn bei der Taufe im Babyalter weiß das Kind nichts von Religion und bei den weiterführenden Zeremonien im jungen Alter (oft ja zwischen 8-12) bin ich mir auch nicht sicher, ob man sich tatsächlich darüber bewusst ist, was da mit einem geschieht. Natürlich ist kein körperlicher Eingriff inklusive.
Grundsätzlich sehe ich bei der Beschneidung der Jungs keine Probleme, wenn es von einem Arzt praktiziert wird. Und in Deutschland werden diese "Eingriffe" von Ärzten durchgeführt. Was und wie es in anderen Ländern von statten geht, weiß ich nicht.
Ich persönlich habe noch keinen Jungen / Mann getroffen, der seine Eltern wegen der Beschneidung verklagen wollte...

(Aber wenn man "Körperverletzung" als Thema hat (wenn jetzt auch etwas OT), finde ich es schlimmer, im Notfall Bluttransfusionen zu verweigern, die Leben retten könnten.)

„Ahrensburg“ (Pseudonym)

Für Seeengel:

Das Gericht beschäftigte sich mit einem Arzt, der an dem Kind eine Beschneidung durchführte. Und diese strafbare Handlung wurde vom erkennenden Gericht festgestellt.

Für PBA:

Das Gericht entzog den Eltern das vorläufige Sorgerecht, weil das Kind eine Bluttransfusion zwingend benötigte. Diese Eltern haben sich als Zeuge Jehova auf ihre Religionsfreiheit berufen. Es gibt also nicht nur ein Urteil über Sekten und dem Glauben.

„Eschweiler“ (Pseudonym)

Wenn man das Verstümmeln einens an sich gesunden Organs zugrunde legt....dann müßte die AC ebenfalls verboten werden...nur mal so OT....

„Bad Mergentheim“ (Pseudonym)

@bigette: vielleicht steh ich grad auf der leitung...
ac?

@jana. AC ist die Adipositas-Chirurgie...der Unterschied liegt aber darin, dass diese an erwachsenen Menschen durchgeführt wird, die sich in der Regel mit klarem Verstand und nach vorheriger Aufklärung dafür entscheiden...aber das ist ein ganz anderes Thema.

Alphamännchen...da hast du schlecht recherchiert. Das Gericht beschäftigte sich damit, dass ein Junge nach einer Beschneidung wegen Nachblutungen in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht wurde und dort nachoperiert werden musste. Die Klinik musste das natürlich zur Anzeige bringen...so kam der Stein ins Rollen...

Die Sache mit der Bluttransfusion ist eine andere Geschichte und hier nicht Thema.

Aber wer ist PBA??

„Neumarkt in der Oberpfalz“ (Pseudonym)

Das Ganze ist wirklich ein sehr heikles Thema. Kurz nachdem dieser Fall in der Presse war, telefonierte eine Arbeitskollegin, die bekennende Muslima ist und auch das Kopftuch als Zeichen dafür trägt, mit irgendjemandem und unterhielt sich lautstark über ein kommendes Beschneidungsfest und ob der Anrufer/die Anruferin auch mitkommt.

Ob das nun absichtliche Provokation oder nur Arglosigkeit war, vermag ich nicht zu beurteilen.

Jedenfalls ist generell die Religion und alles was dazugehört, ein sehr heißes Eisen. Niemand will sich sagen lassen, dass die eigene Religion und alle Rituale die dazu gehören, falsch seien.

In Bayern gab es ja schon einen riesen Aufstand, als die Kruzifixe aus den Schulen verbannt werden sollten. Wobei ich persönlich z. B. finde, dass öffentliche Gebäude, also Ämter, Behörden und auch staatliche Schulen, vollkommen religionsfrei sein sollten.

Aber in Bayern ticken die Uhren nunmal anders.

Jedenfalls finde ich, dass WENN SCHON Beschneidung, dann bitte nur von Fachärzten durchgeführt um das Risiko von Blutungen und anderen Komplikationen zu minimieren.

Im Übrigen regt sich auch keiner auf, wenn Eltern einer riskanten OP am Kind zustimmen oder das Kind eine feste Spange bekommt usw usw usw. Das sind alles Eingriffe, die Komplikationen nach sich ziehen KÖNNEN und werden dennoch zum Wohle des Kindes am Kind durchgeführt.

@Rubensdiva...ja, das Thema ist in der Tat heikel. Aber auch nicht geeignet, eine Beschneidung z. B. mit einer Zahnspange oder einer notwendigen Operation gleichzusetzen. Eine Zahnspange wird gesetzt, weil das Kind eine Kieferfehlstellung oder ähnliche Probleme hat und man damit lebenslang ein gesundes Gebiss oder gesunde Zähne bezwecken will. Außerdem wird eine solche Behandlung von einem Facharzt oder einer Zahnklinik durchgeführt, nicht vom Metzger oder Priester. Genau so andere Operationen.

@PreciousBlondeAngel du irrst...Beschneidungen werden auch in Deutschland in vielen Fällen nicht von Ärzten durchgeführt. S. nochmal den Link von gestern:

http://markuslanz.zdf.de/

(das Video vom 12.07.)

Im Übrigen finde ich nicht, dass man jetzt über Glaubensfragen diskutieren sollte, oder darüber, was Christen sagen würden, wenn Beschneidung im Christentum üblich wären. Das geht doch alles am Thema vorbei.

Ich persönlich ärgere mich am meisten über die weichgespülten Äußerungen unserer Politker, nachdem der Zentralrat der Juden das Urteil als Angriff gegen das Judentum bezeichnet hat. Nun wird nach einer Alternativlösung gesucht, die "verantwortungvoll durchgeführte Beschneidungen" in Deutschland straffrei stellen sollen.

Offenbar ist unsere Politik bereit, unser Grundgesetz aufzuweichen, das jedem Menschen körperliche Unversehrtheit garantiert. Genau das finde ich skandalös.

Für mich hat das Landgericht Köln genau die richtige Entscheidung getroffen!

„Traunstein“ (Pseudonym)

Wenn es in Deutschland grundsätzlich verboten wird, wird man eben auf andere Länder ausweichen. Das "Problem" (was ich persönlich nicht als solches sehe, wenn es adäquat gehandhabt wird) wird dann eben ausgelagert. Es gibt doch viele Familien, die ihr Beschneidungsfest "in der Heimat" veranstalten.

Zudem: Wie kann man denn etwas verbieten, das im Grundgesetz verankert ist? Mit der "Religionsfreiheit" ist es dann aber auch vorbei...

Und: Ich finde nicht, dass es am Thema vorbei geht, wenn man nach einer theoretisch umgekehrten Position fragt. Das "Andere" ist für uns doch oft mit "schlechter" verbunden.

Ich möchte mich hier nicht für die eine oder andere Seite aussprechen, aber ich finde es erstaunlich, dass diese Themen jetzt "plötzlich" so aktuell ist. Seit Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten werden diese religiös-traditionellen Rituale praktiziert und von einem Tag auf den anderen ist es Körperverletzung...DAS verstehe ich nicht.

@PerciousBlondeAngel, ich finde nicht, das damit die Religionsfreiheit vorbei ist. Denn "glauben" kann doch jeder was er mag, und auch seine Kinder in seinem Glauben erziehen. Das ist von Körperlichkeiten oder manuellen Veränderungen in Form von Verletzungen oder in dem Fall Entfernungen vollkommen unabhängig.

Auch die Frage nach der umgekehrten Position finde ich wichtig. Ich habe sie gestern schon mal gestellt, aber keine Antwort bekommen...deshalb kopiere ich sie heute nochmal rein:

<<<Aber ich frag mal gegen: Was spricht eigentlich dagegen, das Mann wartet, bis er 18 ist (also halbwegs erwachsen und rechtlich gesehen entscheidungsfähig) und dann selbst für sich die Entscheidung trifft, wie er seinen Penis gestalten möchte? Vielleicht sogar unabhängig davon, ob er es für seinen Glauben oder für seine Sexualität tun möchte.>>>

Vielleicht mag ja heute jemand was dazu sagen.

„Traunstein“ (Pseudonym)

Aber dann müsste das nicht nur für die "Penisgestaltung" :-) gelten, sondern für Entscheidung für eine Konfession insgesamt. Wie schon mal erwähnt finde ich jede Art von Zeremonie und Aufnahme in eine Gemeinde in fast jeder Konfession zu früh. Wann ist denn eine "religiöse" Reife erreicht???
Auch nicht einfach zu beantworten...

„Bad Hersfeld“ (Pseudonym)

na klar.... und jegliche Art von Erziehung ruht dann auch bis zum 18. Lebensjahr ;o)

„Traunstein“ (Pseudonym)

Wär doch mal was :-)

doch, ganz leicht zu beantworten: Wenn ein Mensch erwachsen ist, also nach meiner Meinung mindestens 18 Jahre alt.

Da gebe ich dir Recht, auch ich finde die Aufnahme in eine Konfession durch Geburt oder im Kindesalter für zu früh. Aber zumindest gestaltet sich das bei den meisten Konfessionen ohne körperliche Zeichnung, wie z. B. Beschneidung.

So können Menschen im Erwachsenenalter leicht austreten oder wechseln.

„Friedrichshafen“ (Pseudonym)

Die Sache ist deswegen erst jetzt aktuell, weil man sich im Strafrecht alle Mühe gegeben hat, das Problem mit den unsinnigsten Argumenten zu übersehen. Im praktisch gängigsten Kommentar von Dreher/Tröndle stand allen Ernstes, die Beschneidung sei kein intensiverer Eingriff in die körperliche Integrität, als wenn einem der Bischof bei der Firmung einmal sanft über die Wange streicht. Seit Fischer den Kommentar übernommen hat, ist dieser Blödsinn zum Glück geändert.

Angefangen hat die Diskussion vor einigen Jahren in den Fachzeitschriften der Ärzte. Viele von denen verweigern solche Eingriffe, weil ihnen der Hippokratische Eid gebietet, nur zu Heilungszwecken tätig zu werden.

Daran haben sich dann einzelne Strafrechtler angehängt, und mittlerweile kenne ich kaum noch einen, der die rein religiös motivierte Beschneidung für zulässig hält. Als Juristen verkomplizieren sie natürlich alles bis zum Anschlag, aber dass das keine Körperverletzung sein soll, glaubt wohl keiner mehr so richtig.

Auffällig geworden war vor allem die extreme Diskrapanz zur Behandlung der körperlichen Züchtigung. Die ist seit einigen Jahren als Körperverletzung strafbar, und im Familienrecht wird gerne betont, dass selbst ein "Klaps auf den Po" nicht im Kindeswohl liege. So etwas wird als entwürdigend angesehen, weil das Kind damit zum Objekt gemacht werde. Und wer normalerweise am lautesten für die Selbstbestimmung des Kindes trommelt, weiß man ja. Das sind so Leute wie die Grünen, also ausgerechnet die, die jetzt so sehr für die Beschneidung sind.

Von vielen Befürwortern der Beschneidung hört man meistens nur: "Das machen wir seit Jahrtausenden, wir meinen es doch nur gut mit den Kindern. Warum soll das jetzt plötzlich nicht mehr erlaubt sein?" Mit genau derselben Begründung könnte man auch die Ohrfeige als Erziehungsmethode rechtfertigen. Das hat eine mindestens ebenso lange Tradition, ist meistens "gut gemeint" und "mir hat's schließlich auch nicht geschadet". Notfalls gäbe es sogar Bibelstellen, die körperliche Züchtigung befürworten.

Nichts ist allein deswegen richtig, weil es eine lange Tradition hat.

„Eschweiler“ (Pseudonym)

Ich hab da mal noch eine Frage...

Nicht erst seit gestern oder dem Urteil könnte man doch ansatzweise wissen, das hier in D muslimische Jungen beschnitten wurden...ob man es von den jüdischen Mitbürgern wußte, sei jetzt mal dahingestellt.

Wenn man also so massiv gegen die Beschneidung ist, das Kindswohl ebenfalls körperlich und seelisch massiv beeintächtigt sieht...
Warum hat dann keiner von Euch schon mal ne Demo, Petition dagegen gemacht?
Theoretisch und praktisch hätte man seit Ende 1945 gegen die jüdische Beschneidung und seit dem Eintreffen der türkischen Mitbürger bzw dem Nachzug derer Familien dagegen protestieren können. Also auch seit gut 40-50 Jahren.

Mir ist auch noch kein Fall bekannt, indem ein muslimischer/jüdischer Sohn seine Eltern wegen der Beschneidung und der seelischen Grausamkeit verklagt hätte, ebenso hat noch kein Terrorist das als Grund angegeben.....
Wer hat denn überhaupt die seelischen Folgen in den Raum gestellt? Die Gegner der Beschneidung oder von Beschneidung betroffene Juden und Muslime selber?

Ich kann doch nicht anderen ihre Traditionen und Religionen teilweise verbieten und hab von der Materie null bis kaum Ahnung.
Sowas kann sich nur von INNEN heraus ändern, also durch "einschlafen" der Tradition, wenn immer mehr Juden und Muslime es nicht mehr machen lassen.
Nur mit der Holzhammer-Methode wirds nicht gehen, da geht die Gegenseite eben schnell einfach in Krawallstellung und schaltet auf stur...kennt doch jeder von sich selbst, wenn man sich ungerecht angegriffen fühlt.

Auch wenn der Vergleich hinkt, da hier kein körperlicher Eingriff stattfindet, aber welcher christlich religiöse Fori hier, würd sich von einem zB Atheisten, der keinen Plan von der Materie hat, seinen Gottesdienst inkl Ritus des Abendmahls verbieten lassen, weil der Atheist zB die Sache mit dem Blut zu Wein eklig findet.

Über die weibl. Beschneidung muss hier wohl nicht diskutiert werden.
Das Entfernen eines Stück Vorhaut mit der Entfernung der Klitoris und im schlimmsten Fall mit der Entfernung der Schamlippen inklusive Zunähen zu vergleichen geht einfach nicht, dafür sind die Eingriffe und deren Tragweite im Unterschied viel zu groß.

Hier geht es um ein Stück Vorhaut, das meist unter med. und hyg. Bedingungen entfernt wird...Aus religiösen oder rituellen Gründen...wenn einigen das Kindswohl so am Herzen liegt, das wegen son bißchen Haut son Rabbatz entsteht, na dann hab ich wenig Hoffnung für jeden Ritus/Naturreligion in Afrika/Asien/Südamerika....da werden noch zig schlimmere Verstümmelungen/körperliche Eingriffe bzw Veränderungen durchgeführt teilweise ohne Doc und ohne jedwede Hygiene....meine Damen/Herren, da haben sie noch was vor sich, entweder ganz oder gar nicht....

vllt sollten wir erstmal wieder vor unserer eigenen Religion/Haustür kehren...da gibt es noch genug zu tun...

„Bochum“ (Pseudonym)

Ich habe mich mit diesem Thema auseinandergesetzt, weil der Vater meines Sohnes Muslim ist. Wobei es für mich nie eine Frage war, ob mein Kind beschnitten wird, oder nicht. Selbstverständlich bleibt mein Kind "heile". Da mein Ex (Vater des Kindes) ebenfalls erst als Erwachsener beschnitten wurde, fand er es ok, dass wir die Entscheidung auf später verschieben, wenn der Junge das selbst entscheiden kann, also mit 18. Dann hatte mein Sohn aber eine Vorhautverengung und da musste operativ etwas getan werden. Wir hatten die Wahl zwischen einer kompletten Beschneidung und einem kleinen Schnitt, der die Vorhaut aber erhält. Wir haben mit unserem Sohn ausführlich über alles gesprochen (da war er 8) und gemeinsam entschieden, dass er seine Vorhaut behält und wir ihm später aber eine Beschneidung bezahlen, falls er das dann doch noch will.

Ich bin der Meinung, dass es die Pflicht der Eltern ist, den Kinderkörper so gut es nur irgend möglich ist physisch und psychisch unversehrt zu erhalten. Deswegen durfte meine Tochter auch lange Zeit keine Ohrlöcher haben. Sie hat die Erlaubnis dazu zu ihrem 16. Geburtstag bekommen.

Religionsfreiheit bedeutet, dass jeder seine Religion frei wählen darf. Dazu muss man ein gewisses Alter haben. Kinder haben sich die Religion nicht selbst erwählt, wenn sie mit 0-18 (minimum 14) Jahren beschnitten werden, sondern das passiert aus dem Religionswunsch der Eltern heraus. Das Argument mit der Religionsfreiheit zieht hier also nicht. Die Eltern dürfen sich ja beschneiden lassen, das interessiert ja keinen.

Die Beschneidung ist nicht wieder rückgängig machbar. Was ist, wenn der junge Mann sich später für eine andere Religion entscheidet und seine Vorhaut lieber dran hätte? Dann hat er leider Pech gehabt. Aber wenn sich jemand mit 18 für eine Religion entscheidet, die eine Beschneidung vorsieht, so kann er das Häutchen jederzeit noch abschnibbeln (lassen).

Außerdem gibt es auch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit und ein Grundrecht (Religionsfreiheit) hört dann auf, ein Recht zu sein, wenn andere (höherwertige) Rechte dadurch eingeschränkt werden.

Beschneidung aus religiösen Gründen bei unter 18jährigen? Ich bin dagegen!

„Rheinisch-Bergischer Kreis“ (Pseudonym)

@ Chaostante: Da kann ich nur vollumfänglich zustimmen! Genau so!

„Traunstein“ (Pseudonym)

Und: Wer handhabt das wirklich so? Ausnahmen bestätigen nun mal die Regel...

"Wozu dient die Vorhaut?

Die Vorhaut ist kein überflüssiges Stück Haut, sondern ein wertvoller Bestandteil des Penis und der männlichen Sexualität. Die Vorhaut erfüllt dabei drei wichtige Funktionen:

1Schutzfunktion: Im Kleinkindalter schützt die verklebte Vorhaut die Eichel vor den Ausscheidungen in der Windel. Während des ganzen Lebens hält die Vorhaut die Eichel zart und feucht und schützt sie vor Trauma, Verletzungen, Umwelteinflüssen, Reibung und Austrocknung.

2Sexuelle Funktion: Die Vorhaut enthält zahlreiche Nerven, Blutgefäße und Muskelfasern. Besonders dicht besetzt mit empfindlichen Nervenendungen ist das vordere Drittel der Vorhaut, vor allem das sogenannte gefurchte Band (bei kleinen Jungen als Vorhautspitze oder „Vorhautrüssel“ sichtbar).

Gemeinsam mit der sensiblen Oberfläche der Eichel bildet die innere Vorhaut, die bei einer Erektion zurückgezogen und nach außen gewendet ist, eine umfangreiche und hochsensible erogene Zone, die für eine normale, intensive Gefühlswahrnehmung bei Geschlechtsverkehr und Masturbation wichtig ist.

Die Vorhaut verhindert durch einen speziellen Gleiteffekt unnötige Reibung beim Geschlechtsverkehr und steigert das Lustempfinden bei Mann und Frau.

„Die menschliche Vorhaut ist in ihrem Aufbau einzigartig. Sie weist fünf Gewebsschichten mit einer ausgesprochen hohen Dichte an Nervenzellen auf und hat eine spezielle Funktion im Fortpflanzungsprozess.…“

Prim. Univ. Doz. Dr. Michael Rauchenwald, Vorstand der Abteilung für Urologie und Andrologie, Donauspital, Wien, Quelle.

3Immunsystem: Spezialisierte Zellen in der Vorhaut bilden Substanzen, die Krankheitserreger bekämpfen und abtöten können. Die Erforschung dieser Funktion steckt allerdings noch in den Kinderschuhen.

Trotz dieser wichtigen Funktionen, nicht selten aber auch aus deren Unkenntnis, wird bei Vorhautproblemen, insbesondere bei Vorhautverengung (Phimose) und vor allem bei kleinen Jungen, schnell eine Beschneidung in Betracht gezogen (Zirkumzision, komplette oder teilweise operative Entfernung der Vorhaut). Dies ist jedoch in den allermeisten Fällen unnötig. Eine enge, nicht zurückziehbare Vorhaut bei Kindern ist normal. Falls Probleme auftreten, gibt es schonende, vorhauterhaltende Behandlungsmöglichkeiten.

Die Vorhaut ist kein besonders krankheitsanfälliger Körperteil, um den man sich ständig Sorgen machen muss. Bei der richtigen Pflege der Vorhaut vom ersten Tag an ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beschneidung notwendig wird, äußerst gering."

Quelle: phimose-info.de

Es geht nicht nur um den religiösen Aspekt, es geht darum, dass die Funktionalität danach nicht mehr die gleiche ist.
Es gibt beschnittene Männer, die sich die Vorhaut wieder umständlich und langwierig lang ziehen, weil einfach die Empfindlichkeit nachgelassen hat und damit die Orgasmusfähigkeit.

Also @Erwin Lottermann... ich habe lange im arabischen Raum gelebt, Beziehungen bzw. Verheiratungen mit arabischen Männern aus unterschiedlichen Ländern gehabt und kann deine Aussagen, zumindest den letzten Absatz, absolut nicht bestätigen.
Sondern ganz im Gegenteil..... m.E, war die Orgasmusfähigkeit besonders hoch und daß sich irgendein muslimischer Mann - oder auch orthodoxer Christ oder eben Jude - die Vorhaut wieder annähen läßt, habe ich noch nie gehört bzw. kann es mir auch nicht wirklich vorstellen.
Es gehört zur Religion und auch in arabischen Ländern, zumindest in größeren Städten - wird die Beschneidung vom Arzt oder im Krankenhaus vorgenommen.
Die Frage des Wartens bis zum 18. Lebensjahr stellt sich bei gläubigen Moslems, Juden oder Orthoxen oder auch Hindus nicht.
Verstehe bis heute nicht, warum sich das - meistens - westliche Europa über Religionen mit ihren Traditionen aufregt.
Schießlich ist der Islam weltweit die größte Glaubensgemeinschaft und die Beschneidungen gehören dazu, millionenfach ausgeführt. und wieviel "Tragödien" haben sich daraus egeben???
Wohl nicht wahnsinnig viele, sonst hätten wir sicher schon etwas in der Weltpresse gehört.

Wo steht etwas von annähen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiederherstellen_der_Vorhaut

Es geht doch gar nicht um die Religion, es wird ja auch aus vermeintlich hygienischen oder ästhetischen Gründen gemacht.
Ein im Kindesalter beschnittener Mann kennt den Unterschied ja nicht, wie soll er dann vergleichen?
Viele Männer sind bestimmt vollkommen zufrieden mit ihrem beschnittenen besten Stück und wünschen es sich nicht anders, ist ja auch ok. Aber es gibt eben auch andere Stimmen und Männer, die sich das gerne selbst ausgesucht hätten.

„Bochum“ (Pseudonym)

Die erwachsenen Muslime, Juden oder auch Schmetterlingsanbeter können sich alles beschneiden lassen, was sie wollen. Niemand schreibt einem erwachsenen Menschen vor, wie er seinen Penis zu tragen hat, mit Mütze oder ohne. Aber es geht um die Beschneidung von kleinen Kindern, die sich ihre Religion noch gar nicht ausgesucht haben (können).