Beschneidung in Deutschland...

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 434 Antworten

So wird es aber nicht grundsätzlich durchgeführt.
Die Regel ist eigentlich mit Betäubung...
Aber es gibt ja immer irgendwo welche, die es "besser" wissen.
Bei den Beschneidungen, bei denen ich dabei war, wurde jedenfalls betäubt. Und ich weiß auch von anderen Ländern, daß dort auch mit Betäubung beschnitten wird.
Warum in diesem Video das Nichtbetäuben publiziert wird, kann ich nicht verstehen und nachvollziehen.
Jedenfalls sollte dieses Video nicht als Verallgemeinerung
angesehen werden.

„Schifferstadt“ (Pseudonym)

Das habe ich auch nicht raimonda, habe explizit geschrieben, so wie es in dem Video durchgeführt wird ist es einfach nur schlimm!

„Remscheid“ (Pseudonym)

Traumas, die in der Kleinkindzeit erlebt wurden, werden niemals von denen beschrieben, geschweige denn, verarbeitet werden können. So können sich diese Dinge auch über Jahrhunderte erhalten, bis vllt. einmal in 100 Jahren Computer etwas herausfinden.

„Neusäß“ (Pseudonym)

by the way : wem dieses video noch nicht das ganze ausmaß von religiösem wahn klar vor augen führt, dem sei 'empfohlen', sich die 'beschneidung' eines jungen mädchens anzusehen...

-obwohl ich davon eher abraten würde...

ganz klar zu empfehlen dagegen ist z.b. das stück >wenn et bedde sich lohne däät< von der beliebten kölner mundart-combo bap


-.-

„Bad Mergentheim“ (Pseudonym)

@frätt: wobei weibliche beschneidung im allgemeinen eher mit "tradition" begründet wird, als mit "religion". natürlich gibt es auch religiöse begründungen, es ist dort aber mindestens genauso umstritten.
es geht dabei jedenfalls nicht um ein zeichen der zugehörigkeit zu einer religion, sondern eher um die unterdrückung der weiblichen sexualität.

„Döbeln“ (Pseudonym)

@riedel:
Ich kenne viele traumatisierte alte Menschen, die noch immer nichts davon wissen.
Ist das nicht ein Widerspruch in sich???

Aber das spielt auch überhaupt keine Rolle, für mich ist das Thema durch und es gibt soviele Sachen die um einiges wichtiger sind.

„Remscheid“ (Pseudonym)

Das ist kein Widerspruch, weil es durch Therapeuten herausgefunden wurde, die Betroffenen aber nicht an ein Trauma glauben, weil sie sich nicht daran erinnern können. Lediglich Angehörige konnten dazu etwas sagen.
Mag sein, dass es wichtigere Sachen für dich gibt, aber menschliche Schicksale durch Menschen herbeigeführt sind für mich keine Lapalie.

„Osnabrücker Land“ (Pseudonym)

raimonda, das geht schon.
Babys, die z.B. zu früh geboren wurden und unmittelbar nach der Entbindung unter dramatischen Umständen in den Brutkasten kommen und nicht, wie im Idealfall, auf die Brust ihrer Mutter (und Vater), haben auch noch später im Kleinkindalter und danach ein etwas gestörtes Verhältnis zu körperlichen Nähe. Insbesondere dann, wenn die Eltern mit ihnen kuscheln wollen, sie eng an sich drücken. Das halten die Kinder kaum aus. Sie wissen nicht warum, sie können sich an das Geburtstrauma nicht erinnern, aber es hinterlässt eindeutige Spuren. Bei dem einen Kind mehr, bei dem anderen weniger oder auch gar nicht.
Ich habe hier einen Link, der meine Aussage bestätigt, im Falle, man zweifelt an meiner subjektiven Einschätzung. DIe allerdings, so offen bin ich, stammt aus meiner ganz eigenen Geschichte. Mir ging es aber noch verhältnismäßig gut und Gespräche mit einer Kinderpsychologin haben das Problem recht schnell aus der Welt schaffen können.
Ich kann mich aber noch grob daran erinnern, was das immer für ein Kampf war, bis ich "losgelassen" habe und genießen konnte, wenn meine Mutter mich umarmen wollte. An die Zet im Inkubator kann ich mich natürlich nicht erinnern.
Von daher kann ich durchaus diese These des lebenslangen Traumas nachvollziehen. Das st für mich endlich ein wirklich gutes Argument, darüber nachzudenken, ob eine Beschneidung im Jugendalter/Erwachsenenalter nicht doch von Vorteil wäre ...

"TraumaFolgen":
http://mitglied.multimania.de/frolic16/newpage4.html

„Glarus“ (Pseudonym)

...mein Link dürfte das mit dem Trauma und "nicht erinnern" wohl endgültig in das Reich der Fabeln katapultieren - es werden keinesfalls nur Babys beschnitten, und ab einem gewissen Alter hat man eben doch Erinnerungen. Eigentlich wundert man sich nur, das es Menschen gibt, die dieses merkwürdige Ritual verteidigen...aber gut, man kann nicht alles verstehen :-)

„Remscheid“ (Pseudonym)

Dann bin ich ein Widerspruch, denn auch ich bin traumatisiert, weil ich meine Eltern zu früh verloren und Schlimmes erlebt habe, kann mich aber an Einzelheiten,( möglicherweise Verdrängung) nicht erinnern. Wer selbst so etwas nicht erlebt hat, sollte mal lieber überlegen, bevor er so etwas von sich gibt. Für die Opfer ist das nämlich wie Hohn.

zwei wirklich empfehlenswerte Links - danke Gomez und Füchsin...

Die schweren Folgen frühkindlicher Traumatas kann ich nur bestätigen, auch wenn ich es nicht näher ausführen möchte. Gerade traumatische Ereignisse in der frühen Kindheit, also der Zeit in der es noch kein rationales Erinnerungsvermögen gibt, sind besonders schwer bis gar nicht greifbar. Deshalb auch nur schwer bis gar nicht therapierbar. Bei solchen Ereignissen geht ja auch das Urvertrauen unwiederbringlich verloren.

Mann kann für künftige Generationen nur auf ein Umdenken hoffen!

„Südschleswig“ (Pseudonym)

Wie manch andere religiöse Vorschriften und Riten diente das Beschneiden von Männern in heißen, wüsten-artigen und wasserarmen Gegenden dem Erhalt der Volksgesundheit. (im Gegensatz zu der gruseligen Beschneidung der Frau, die offenbar deren Freude am Sex verhindern sollte.)

Wenn nämlich die Erzieher bei den kleinen Jungs nicht aufpassen, kann es zu den bekannten Problemen mit der Vorhaut kommen: Verkleben, Entzündungen, Ballon-Bildung beim Pinkeln. In den "aufgeklärten" Industriestaaten ist dieses Risiko jedoch minimal - sodass nur in Ausnahmefällen Beschneidungen medizinisch notwendig sind.
Allerdings sind die Risiken einer Beschneidung bei Kleinkindern nach neuesten Erkenntnissen grösser, als statistisch bekannt.
Unfälle bei Riten und Tabus haben eine große Dunkelziffer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Allah und Jehova vergrämt wären, wenn man die Beschneidung um ein paar Jahre hinausschieben würde - mit verringertem Risiko.

Zwei Dinge wundern mich:
1. Warum melden sich hier wenige beschnittene Männer zu Wort?
2. Nach der Beschneidung ist die unheimlich empfindliche Eichel ungeschützt einer rauen Umgebung ausgesetzt. Zwar bildet sich nicht gerade Hornhaut, aber sie wird weniger empfindsam. Deshalb sollen Muslime und Juden zur Freude einiger Frauen sehr ausdauernde Liebhaber sein! Wer weiß, ob das stimmt? Oder liegt es eher an der Ernährung?

„Worms“ (Pseudonym)

Zitat quito : "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Allah und Jehova vergrämt wären, wenn man die Beschneidung um ein paar Jahre hinausschieben würde - mit verringertem Risiko."

Das sehe ich genauso. Besonders , wenn man bedenkt, dass
Abraham der biblischen Überlieferung nach erst im hohen Alter
von 99 Jahren beschnitten wurde .
Und ausgerechnet dieser Abraham ward dennoch für würdig
befunden, Stammvater der drei monotheistischen Religionen
zu sein.

Muslime, Juden und Christen verehren Abraham als Stammvater ihrer Religionen, obwohl er die allerlängste Zeit
seines Lebens mit Vorhaut herumgelaufen ist.

Insofern scheint mir der Zeitpunkt einer allfälligen Beschneidung keineswegs so unverrückbar zu sein.

Über Religionen sollte man keine Witzchen reißen.....
daß seht niemandem zu.

Und hier diese Diskussion dreht sich schon sehr lange im Kreis......

Weil niemand diese Religionen, in den beschnitten wird, akzeptieren will. Und Ahnung von deren Riten sowieso nicht hat.

Also was soll das ganze Hin-und Hergerede????
Zum wiederholten Mal: Deutsche Kinder werden nicht beschnitten.
Soll doch jede Religion so gelebt werden, wie sie geglaubt wird.
Man muß es ja nicht für gut befinden, nur verändern sollte niemand die religiösen Handlungen. Vor allem nicht, derjenige der den Glauben nicht hat.

„Neuss“ (Pseudonym)

Polemik ja, aber Witzchen sehe ich hier nicht und auch nicht mangelnde Akzeptanz Religionen gegenüber.

Aber ungeklärt bleibt die Frage im Raum: bis zu welcher Grenze darf Körperverletzung Wehrloser durch einen religiösen Brauch o.ä. gerechtfertigt werden?

„Bad Mergentheim“ (Pseudonym)

@raimonda: und wie ist das dann mit deutschen kindern jüdischen oder muslimischen glaubens? :-)

und ja, man kann auch über religionen witze reißen. es gibt witze über absolut alles, warum sollten da ausgerechnet religionen eine ausnahme darstellen? wer nicht über sich selbst lachen kann, ist eigentlich nur bedauernswert.

abgesehen davon ist es ja offenbar so, daß auch im judentum und im islam die beschneidung von kindern alles andere als unumstritten ist. diese diskussion ist also wohl gar nicht so neu, sie wird nur als neu wahrgenommen, weil sie im moment durch die medien schwappt, während sie vor diesem urteil kaum an die breite öffentlichkeit kam.

„Glarus“ (Pseudonym)

"Also was soll das ganze Hin-und Hergerede???? "

Das nennt man lebhafte Diskussion...aber du hast natürlich völlig recht - eine klare gesetzliche Regelung muss her. Beschneidung erst auf eigenen Wunsch, also ab 18, und alles ist geregelt :-)

"Zum wiederholten Mal: Deutsche Kinder werden nicht beschnitten. "

Das ist mit Verlaub das dümmste Argument, was ich in dieser Diskussion bislang gelesen habe...

„Bochum“ (Pseudonym)

Zitat raimonda:
"Weil niemand diese Religionen, in den beschnitten wird, akzeptieren will. Und Ahnung von deren Riten sowieso nicht hat."

Aha. Woher weißt du denn, wer welche Religion akzeptiert oder nicht? Nur weil man die Beschneidung der kleinen Kinder verschieben möchte auf eine Beschneidung der entscheidungsfähigen Kinder akzeptiert man gleich die ganze Religion nicht??? Abgesehen davon haben sicher eine Menge Leute genauso viel Ahnung wie du, wenn nicht sogar mehr. Oder bildest du dir ein, du bist die einzige, die sich mit den verschiedenen Religionen beschäftigt hat?

Zitat raimonda:
"Also was soll das ganze Hin-und Hergerede????
Zum wiederholten Mal: Deutsche Kinder werden nicht beschnitten.
Soll doch jede Religion so gelebt werden, wie sie geglaubt wird.
Man muß es ja nicht für gut befinden, nur verändern sollte niemand die religiösen Handlungen. Vor allem nicht, derjenige der den Glauben nicht hat."

Selbstverständlich werden deutsche Kinder auch beschnitten!!! Sag mal, wo lebst du denn??? Es gibt viele muslimische Migranten mit inzwischen deutschem Pass, viele der muslimischen Kinder in Deutschland wurden inzwischen auch in Deutschland geboren. Und es gibt die deutschen Konvertiten, deren Kinder ebenfalls Deutsche sind. Außerdem ist es vollkommen unerheblich, welche Nationalität ein Kind hat. Beschneidung ist Beschneidung und Misshandlung ist Misshandlung - das gilt für alle Kinder in gleichem Maße!!!

Viele angeblich religiöse Handlungen beruhen gar nicht auf der Religion, sondern sind auf kulturelle Entwicklungen zurück zu führen. Im Koran steht nichts von Beschneidung, das haben wir doch schon ausdiskutiert. Und den Hadithen ist auch auch kein spezielles Alter zu entnehmen, so dass zumindest im Islam GAR NICHTS an der Religion verändert werden müsste, man müsste die Beschneidung einfach ein paar Jahre verschieben.

„Unstrut-Hainich-Kreis“ (Pseudonym)

Raimonda, so wie du besagten Religionen zusprichst eine eigene Meinung haben zu dürfen, so gilt das auch für uns Gegner. Ich habe generell nix gegen Muslime oder Juden, ich bin nur dagegen Kinder zu beschneiden. Was man als Erwachsener selbstbestimmt tut ist mir persönlich wuppe. Und diese Meinung werde ich auch weiterhin jeder Religionsgemeinschaft um die Ohren hauen und es ist mir WURSCHT ob man da mit 3000 Jahre alter Tradition argumentiert, wir leben heute ! Und damit endet für mich auch die Diskussion. Ich hoffe immer noch darauf, das D in dieser Geschichte Vorreiter wird, aber wahrscheinlich knicken unserer Abnicker (Politiker) wie immer wieder ein.

„Grimma“ (Pseudonym)

[...] Also was soll das ganze Hin-und Hergerede???? [...]

Gedankenanregung -> Meinungsbildung -> stille oder aktive Teilhabe am Meinungsaustausch -> dadurch zu einem gefestigten Standpunkt kommen den man dann vertritt.

Genial, Standpunkte selbstbestimmt in einer freien Meinungs-/Sprech-/Denkkultur bilden mit einem großen Gesprächs- u. Gedankenradius dank des Internets.

Das wird noch über viele Traditionen, Religionen, Gesellschaften, Gemeinschaften ... im wahrsten Sinne des Wortes hereinbrechen, völlig egal ob es den archaischen oder mächtigen Gralshütern in den Kram passt.

„Schifferstadt“ (Pseudonym)

Man kann es herumhacken nennen, man könnte sich aber auch mal Gedanken darum machen, ob es nicht doch was zu sagen hat, dass die überwiegende Mehrheit dagegen ist.

Auch Religionen und Traditionen sind dem Wandel der Zeit unterlegen. Ansonsten hätten wir mancherorts noch ziemlich mittelalterliche Verhältnisse.
Und wer da auf veralteten "Traditionen" hocken bleibt, muss damit rechnen, dass ihm die Anhänger irgendwann wegbleiben...ich finde, die kath. und auch ev. Kirche ist ein gutes Beispiel dafür. Warum sollte es bei anderen Religionen anders sein? Die jüngste Generation wird aufgeklärter und fortschrittlicher sein als die alten Generationen und ich bin mir sicher, dass peu a peu ein Wandel stattfinden wird und die Jungs aufmucken und um ihren Zipfel kämpfen werden. Oder mehr und mehr Eltern hoffentlich freiwillig darauf verzichten, an ihren Söhnen im Säuglingsalter herumschnippeln zu lassen.