Berlin-Erfurt-Freiburg ... Eindrücke vom Papstbesuch
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.10.2011
Eine Woche nachdem der Papst den Politikern im Bundestag eine geharnischte Rede gehalten hat ( „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?“ ), bezeichnet ein C(!)DU-Politiker das Grundgesetz indirekt als Scheiss. So schlecht fand ich als Nicht-Kirchgänger den Auftritt Benedikts nicht!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.10.2011
Um Glauben zu verteidigen, müsste man erst mal klar definieren, was "Gott" sein soll.

Ich möchte keinem Gott huldigen, der seine eigenen Kreaturen verachtet, weil sie gleichgeschlechtlich lieben. Jeder Mensch ist für mich gleichwertig.

Ich persönlich möchte nicht "Weib" sein und dem "Manne Untertan".

Erst Recht ist für mich ein Jesus kein dunkelblonder Europäer, als der er dargestellt wurde. Und kommt man auf die Spuren der Realitäten, klappt die Kirche gern mal alle Türen und Fenster zu. Erinnert euch an den Film von Mel Gibson, die Passion Christi, der vor Blut triefte, wie es wohl realistischer war. Ein Skandal! Oder die Behauptung, Jesus hätte eine Ehe mit Maria Magdalena geführt und sei nicht gekreuzigt worden. Kritisiere die katholische Kirche und man braucht nicht mehr warten, bis man in die Hölle kommt. Die Sängerin Sinead O' Conner war raus aus der Nummer, als sie öffentlich den Papst kritisierte. Sie war nie mehr gesehen.

Ich kann nicht verstehen, warum ein Gott gegen Kondome sein sollte, wenn Menschen sich dadurch vor Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften hüten können. Wenn man dadurch Armut, Hunger und Tot verhindern kann. Immerhin war es doch auch eine Gotteskreatur, die dieses erfunden, erforscht und für gut befunden hat.

Ich erinnere mal immer gern an den Song von Joan Osbourne "What if God was one of us". Das ist ein toller Ansatz, denn wer weiß schon, wer oder was Gott ist.
Die Kirche stützt sich auf die Bibel - und die halte ich für zutiefst frauenfeindlich:
http://www.bibelkritik.ch/kirchenkritik/e15.htm

Nix von wegen "alle Menschen sind gleich" - es gibt in den Augen der Kirche genügend Menschen, die gleicher sind als andere.

Ebenso die Beteilung der Kirche an Kriegen. Da kämpft A gegen B und beide haben ihre Pfaffen, die sie segnen und zu Gott beten, dass sie über die Feinde siegen mögen.... Muss ein echter Gewisssenskonflikt für Gott sein *ironie*

Auf der anderen Seite - gegen Mord oder Völkermord hatte Gott ja noch nie was:
http://www.unmoralische.de/bibellex.htm
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.10.2011
Hmm...ich habe einen Priester nie als etwas höheres betrachtet, sondern eher als einen Mensch, der sich mit "dem Thema Glauben" intensiver beschäftigt als andere. Vieleicht kann man das mit einem Anwalt vergleichen und die Bibel ist entsprechend das Gesetzbuch. Auch hierbei traue ich ja nicht jedem Anwalt zu wirklich sehr gut zu sein und das Gesatz immer richtig auszulegen.
Genaugenommen hat ein Priester ja auch keinerlei Macht über mich, folglich kann er sie auch nicht ausüben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2011
@ Amazing

Zitat:

"Der von mir genannte Satz, enthält lediglich MEINE Interpretation."

Tja, und die Interpretation ist dann leider schon Murks...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.10.2011
Entschuldige bitte, aber ich bin in drei Generationen Matriachat groß geworden. Der Bibel kann ich nichts abgewinnen, auch wenn ich sie gelesen habe.

Ich hatte die Freiheit, alle Religionen zu lernen, auszuprobieren und mich zu involvieren.

Als Kind wurde ich evangelische getrauft. Ich bin auch zur Konfirmation gegagen, weil sich das so gehörte. Erst später ist mir aufgefallen, wie wenig "Gläubige" nach der Bibel handeln. Und ich habe gemerkt, wie wenig man von einer Kirche erwarten kann, wenn man nicht mehr weiter weiß im Leben.

Mit 13 Jahren war ich Messdiener in unserer örtlichen katholischen Kirche. Ich war getauft, was unserem Pastor völlig reichte. Nachdem ich meistens allen "messdiente", weil die guten katholischen Kinder Sonntags morgens lieber mit ihrem Allerwertesten im Bett blieben, habe ich mir irgendwann gedacht, was mache ich da eigentlich? Aber ich habe viel über Shows gelernt. ;o)

Alles ist eine Art, andere Menschen von oben herab zu gängeln und zu bestimmen. Eine Kirche, die nach der Bibel allein agieren würde gab es nicht. Es ist eine Art Machtausübung und wie oft von Priestern erwähnt, sind die Menschen "Schafe". Dieses Bild gibt es nicht umsonst.

Was mich als Jugendliche sehr fasziniert hatte, war der Glauben der alten Kelten. Sehr progressiv und sehr gleichberechtigt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.10.2011
Hm, ich möchte nun wirklich nicht wieder in das Licht geraten, die Kirche zu verteidigen. Doch bezüglich ber Mißbrauchsfälle kann man auf der Seite des Vatikans genau nachlesen, was die katholische Kirche in diesen Fällen tut - oder tun sollte (was ich nicht beurteilen kann). Schaut mal, danach wird es nicht so einfach vertuscht.
http://www.vatican.va/resources/resources_norme_ge.html

Hm, woher denn das Frauenverachtende???
Die frühen alttestamentlichen Schriften wurden geschrieben als noch Erinnerungen an die Matriachate herrschten (Kann man z.B. sehr deutlich an der Symbolik der Paradiesgeschichte sehen). Klar und die Männer wollten doch ihre Stellung festigen, also mußte die Frau klein gemacht werden.
Später verhielt sich Jesus ganz anders gegenüber den Frauen - völlig gleichberechtigt. Doch das paßte den Männern später wieder nicht mehr. So schrieb mal Paulus der Gemeide in Korinth, daß die Frau in der Gemeinde ihren Mund halten soll. Klar, daß entsprach dem patriachalem Denken und wurde gleich aufgenommen. Oder Maria war erst 12 Jahre alt, als sie Jesus gebar. So wurde von einer "jungen Frau" gesprochen. Bei den Übersetzungen vom Häbräischen ins Griechische und dann wieder in Lateinische wurde aus der "junden Frau" die "Jungfrau" - was natürlich wieder dem patriachalem Denken entsprach.
Nun ja, so würde ich nicht die ganze Bibel als frauenfeindlich betiteln. In meinen Augen haben ein paar Herren ihre patriachalen Gelüste ausgelebt und dieses wurde dann mit wahrer Begeisterung weiter getragen - zumindest in einem Teil der Kirche bis heute. Eine Abspaltung dessen hat dieses ja schon vor ein paar Jahrhunderten erkannt und verändert.
Eines der Grundübel dieser Religion liegt m.E. nach darin, dass der "Täter" selbst ja nur ein armer Sünder ist, der durch das Böse verführt wurde, und durch Reue und Buße von seiner Sünde befreit werden kann. Er wird damit von der Verantwortung für das, was er getan hat, befreit und braucht sich nicht mit seiner Tat auseinander zu setzen. Und genau das ist mit den Missbräuchen passiert: Die missbrauchenden Priester sind ja nur arme Sünder, die verführt worden sind! Und deshalb wurden sie nach Bekanntwerden einfach nur versetzt, anstatt sie anzuzeigen und zu bestrafen, wie es sich für Kinderschänder gehört. In jedem Sportverein (z.B., Missbrauch kommt ja leider nicht nur in der Kirche vor) läuft das anders, Strafanzeige wird gestellt und derjenige von Kindern fern gehalten, da kommt kein Mensch auf die Idee, den Kinderschänder in eine andere Abteilung zu versetzen, damit er dort weiter machen kann wie bisher!
Und diese Kirche nimmt für sich in Anspruch, eine moralische Institution zu sein und verteufelt jeden, der sich nicht nach ihren Regeln richtet! Diese Scheinheiligkeit braucht niemand!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.10.2011
Wer glaubt, die Stellung der Frau in der Bibel ist eine durchweg untergeordnete, zweitrangige oder negative, dem empfehle ich u.a. mal bei Bibel tv reinzuschauen, wenn Frau Ruth Lapide bei Herrn Henning Röhl zum Diskussionsgespräch geladen ist.

Dieses Thema wurde dort schon diskutiert, man kann es irgendwo bei youtube oder vielleicht auch im Bibel TV Archiv online anschauen, wenn man denn Interesse daran hat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.10.2011
@Roterriese, aber nicht doch! Wie könnte ich Dich, mit Deinem allumfassenden Wissen, beeindrucken?

Neee, nee... die Ambition hatte ich nicht und werde sie auch nie haben.

Der von mir genannte Satz, enthält lediglich MEINE Interpretation. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.10.2011
@ riedel

Es ist nicht allein frauenverachtend, was die Bibel hervor bringt, sondern der Vatikan selbst hat die Strukturen von vor 2000 Jahren beibehalten.

Hinzu kommt, dass der jetzige Papst der Verfechter einer erzkonservativen Haltung innerhalb der römisch katholischen Kirche ist.

"Übrigens gibt es im neuen Testament auch eine Stelle, in der das alleine Leben für einen Mann als beste Lebensform beschrieben wird"

(Es wäre schön, wenn du mal sagst, wo man diese Stelle finden könnte. Vielen Dank.)

Bisher dachte ich, dies wäre die Grundidee:

Und Gott segnete sie (die Menschen) und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. (Apostelgeschichte 17.26)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.10.2011
@Roterriese:
"die Partnerschaft zu einer Frau kommt da nur an zweiter Stelle"

Nicht nur die Partnerschaft zu einer Frau, sondern die Frau selbst steht weiter unter der Wertigkeitigkeit eines Mannes, da sie ja nur aus seiner Rippe stammt, womit wieder bewiesen werde, dass nicht alle Menschen gleich wert wären.
Aber Glaube ist nicht Wissen und deshalb soll man jedem seinen Glauben lassen, denn darüber kann und soll man einfach nicht streiten und möchte ich auch gar nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.10.2011
@ Amazing

Ach weißt du, in der Bibel stehen so viele Dinge, da kann sich jeder nach seinem Gutdünken an Zitaten bedienen und nach seinem "gusto" auslegen.

Glaubst du Ernsthaft bdu kannst mich mit sowas beeindrucken?

Man kann doch gerade dein Zitat auch so auslegen, dass natürlich auch für diesen Papst, und noch viel mehr vor Gott, alle Menschen gleich viel wert sind. Nur weil er Homosexualität ablehnt, heißt das noch lange nicht, dass der Mensch an sich weniger Wert ist, oder wo soll das in deinem Zitat stehen? Übrigens gibt es im neuen Testament auch eine Stelle, in der das alleine Leben für einen Mann als beste Lebensform beschrieben wird...die Partnerschaft zu einer Frau kommt da nur an zweiter Stelle.

@ Bernstein

Gerade mit der finanziellen Situation in Berlin habe ich auch keinerlei Mitleid. Sicherlich gibt es strukturelle Gründe warum die Stadt Berlin Schulden hat und heute am externen Finanztropf hängt, aber die Situation könnte sicher besser sein, wenn man in der Vergangenheit klüger entschieden hätte. Es geht auch anders, ich komme aus einer sehr viel kleineren Kommune, die ihre Schulden in den letzten Jahren komplett auf 0,0 reduziert hat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.09.2011
Ich habe aber meist den Eindruck, dass bei uns besonders auf die Sahne gehauen wird. Staatsbesuche in GB z. B. habe ich kaum mitbekommen in 8 Jahren, die ich damit zu tun hatte. Da war das meiste Geld für die Royals aus dem Schornstein gepustet worden, worüber die Bürger auch nicht grade amused sind.

Für mich ist das die pure Verschwendung. 50 Mio. an die Berliner Arche und die hätten ausgesorgt für eine laaaaange Zeit. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.09.2011
"Wenn Frau Merkel oder Herr Wulff ins Ausland geht, zahlt das Ausland sicher keine 50 Mio. Das ist der dezente Unterschied. ;o) "

Als der Obama frisch nach der Wahl in D-Land war wurden mehr Polizisten zum Schutz eingesetzt und mehr Aufwand betrieben als beim Papstbesuch.

Ich will damit nicht die Ausgaben rechtfertigen, sondern eher darauf hinweisen, dass diese Staatsbesuche durchaus sehr kostspielig sind.

An die Geldverschwendung bei G8 könnte man sich dabei auch erinnern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.09.2011
@ Roterriese: Das wird für immer mein kleines Geheimnis bleiben. Ich weiß aber, dass unsere Staatsobers sich nicht in Stadien feiern lassen und sonst was anstellen. Das heißt, reden und weg. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.09.2011
@Roterriese, daß muß nicht erst bewiesen werden... wenn Du die Bibel einigermaßen kennst, dann weißt Du, daß Jesus sagte:

"Vor Gott sind alle Menschen gleich."

Das ist beim Papst nicht der Fall!
Denn er, bzw. die katholische Kirche, lehnt Homosexualität ab!


Und das ist nur ein kleines Beispiel, bzw. ein kleiner "Beweis"... ^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.09.2011
@ Amazing

Ja Wanderprediger gibt es noch, sogar auch in Deutschland.

Zitat:

"Er würde sich im Grab umdrehen, wenn er vom Papst und "dessen Wirken" wüßte... :-("

...was zu beweisen wäre...

@ Venusherz

Woher weißt du was Staatsbesuche von Wulff und Co. im Ausland kosten?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.09.2011
Gibt es sie überhaupt noch, die Wanderprediger? *grübel*

Ich bin ein gläubiger Mensch, ich bete und kenne auch die Bibel.
Aber ich gehöre seit über 19 Jahren keiner Kirche mehr an.

Wenn ich mich an "das Wirken Jesu" wie in der Bibel beschrieben, erinnere, dann kann ich, für mich persönlich, eines mit Gewißheit sagen:

Er würde sich im Grab umdrehen, wenn er vom Papst und "dessen Wirken" wüßte... :-(
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.09.2011
?Sonja, wer kann Geld für sein Seelenheil ausgeben? Man kann sich sein Seelenheil doch nicht erkaufen. Hm, okay die Katholiken früher schon, so von wegen der Ablaßbriefe und so. Vielleicht geht das heute in der katholischen Kirche immer noch, das weiß ich nicht so genau.
Aber wir Protestanten können uns unser Seelenheil nicht erkaufen. Wir können nur glauben und der wird uns von Gott geschenkt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.09.2011
Wenn Frau Merkel oder Herr Wulff ins Ausland geht, zahlt das Ausland sicher keine 50 Mio. Das ist der dezente Unterschied. ;o)

Für manche von uns ist er nicht mehr als ein x-beliebiger Wanderprediger, auch wenn es dich noch so sehr aufbringt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.09.2011
@ Venusherz

Das war nicht nur ein Geistlicher sondern auch ein Staatsoberhaupt.

Wenn Frau Merkel ins Ausland reist oder Herr Wulff, dann werden da auch nicht die "Groschen" gezählt.

Vergleich doch den Papst nicht ständig mit einem x beliebigen Wanderprediger. Das ist doch wirklich daneben.
im grunde geht es doch doch um diese fragen, auf die es manigfaltige antworten (antwortversuche) gibt.
es geht um das seelenheil der menschen. hier auf der erde und gegebenenfalls auch nach dem tode.
der eigentliche, zentrale zweck der papstreise, zusammen mit den menschen gottesdienste zu feiern, taucht in der kritik gar nicht auf. ich denke, dass alle menschen, auch die, die nicht zu den armen und benachteiligten zählen, das bedürfnis nach etwas haben, dass ihre seele gut tut. und für manche menschen ist das eben ein papstbesuch.
wir geben doch unsummen für unser seelenheil aus. hier höre ich keinen aufsschrei bezüglich der kosten.
letztendlich können wir auf sehr vieles zu gunsten von anderen, denen es nicht ganz so gut geht wie uns, verzichten. doch tun wir dies nicht in dem ausmaß, in dem wir das könnten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.09.2011
Moooooment.

Nimm dir mal einen Karoblock und male darauf 50 Millionen Kreuzchen.

Da muss eine alte Frau lange für stricken.

Ob das ein Championsleage Besuch rechtfertigt?

Wäre rein im CHRISTLICHEN Sinne, diese Summe nicht besser angelegt für Menschen in Not?

Ich glaube, man muss schon katholisch sein, um so eine immense Ausgabe für einen Besuch eines Geistlichen zu erklären, bzw. zu rechtfertigen.