Automatisch Organspender/in?
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Das ist wohl wahr, nur geht es hier nicht über Organspende Ja/Nein, sondern die Idee der Regierung, da trotz Aufklärung (wo?), ein Gesetz beschlossen werden soll, das jeder erstmal Spender ist, wenn er /sie nicht schriftlich widerspricht.
Ich persönlich wehre mich gegen sowas, weil ich hier von vorne herein als Spender gelte,ich muß also reagieren.
Das sowas eine bessere Bereitschaft bringt, bezweifel ich arg, im Gegenteil. Ich setze auf bessere Aufklärung und Überzeugungskraft statt druck.
Hallo, ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen. Es gibt für alles ein Für und Wider und wir können alles kontrovers diskutieren, ob nun Bevormundung oder nicht.... Ja wir haben noch die Wahl, aber, sollte sich ein jeder durch einen schweren Unfall in dieser misslichen Lage befinden und benötigt ein Spenderorgan, bei einem Menschen der gerade verstorben ist, dann denke ich, würden viele Menschen ihre Einstellung verändern. Und die Menschen die sich gar keine Gedanken darüber machen, den ist es dann auch egal, wenn Sie verstorben sind und das deren Organe entnommen werden, schliesslich sind wir eine offene Gesellschaft und die Medien sind stark vertreten und da kann jeder Handeln und wer nicht handelt dem wird von unserer Gemeinschaft unweigerlich unter die Arme gegriffen und geholfen, falls es dann zum Ernstfall kommt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.04.2019
"Für mich persönlich ist die entscheidende Frage: würde ich ein Organ annehmen wollen, wenn ich eines brauche? Ja, vermutlich. "

Das ist aber nicht die einzig mögliche Sichtweise, speziell wenn es um etwas geht, das definitiv in der eigentlichen Ausführung kein Win-Win-Geschäft ist. Eher fast ein Loss-A little win-Geschäft. Wenn du das ganze von zwei Seiten betrachtest: dem "lebenswichtigen" Bedarf des Empfängers auf der einen Seite und dem "spendenden" Teil auf der anderen Seite, dann kannst du auch als Empfänger, wenn du in der Situation bist, keine rationale Entscheidung mehr darüber fällen, dass du die ganze Methode grausam findest. Dir ist dann doch die Verantwortung für den Spender egal, weil du um dein Überleben kämpfst. Für mich ist aber eine Transplantation, wie auch ein paar andere Behandlungsmethoden (z.B. Chemotherapie abhängig von der gesundheitlichen Situatin) etwas, das man rational anders bewerten würde, als in aktueller Lebensgefahr mit vermutlich Tonnen von Adrenalin im Organismus.

Stand heute, mit dem was ich über Transplantationen weiß und dem, was die Medikamente bewirken, wüßte ich nicht mal, ob ich Empfänger sein wollte. (Bei allem was einem wirklich Zeit verschafft und z.B. lebend gespendet werden kann vermutlich definitiv ja, aber bei einem Herzen?) Würde ich eventuell aus Todesangst wahrscheinlich trotzdem "Ja", sagen? Vermutlich. Aber im Grunde ist "Sie brauchen (gewisse) Spenderorgange" immer noch eine unglaublich fiese, schwerwiegende Diagnose.

Eine "humanere" Lösung dafür ist bereits am Horizont zu erkennen (nachgezüchtete Organe) und auch künstliche Organe (Kunstherzen) sind ja inzwischen verfügbar. Ich hoffe, dass wir diese Methode der Transplantation nicht mehr lange brauchen und auch solche "Entscheidungen" wie die über die automatische Organspende nicht mehr.
Hmm...und nun, Du vergleichst wirklich angewiesene Organspende mit dem verpflichtenden Personalausweis / Steuererklärung?
Für mich was total anderes. Aber ist ok, jeder hat seine Meinung dazu.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.04.2019
@ Hmmmm..was nun

Zitat "

Wenn Du keinen Ausweis mit Dir führst, wäre das der Beweis dafür, dass die regelmäßige Information in aktueller Form nicht zielführend war, also muss eine Änderung her.

"

Was ist denn das Ziel?

Erl sind die info s ja ausreichend nur möchten eben viele Menschen entweder nicht spenden...oder ich nicht mit dem Thema näher befassen...

Kleine Anmerkung:

Ich danke Dir für Deine sachlichen Beiträge hier. Ich mag solche Diskussionen sehr , denn auch ich bin lernfähig und lernwillig.
Leider neigt das geschriebene dazu es manchmal falsch zu verstehen, da es ohne Emotion dargestellt wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.04.2019
@hmm..und nun
Ich habe keinen Organspendausweiss bei mir da ich das für mich ablehne.

Auch möchte ich keine Fremdorgane bekommen noch spenden.

Meine KK hat mich noch nie "gefragt" ...was es gibt und gab sind Artikel in der Mitgliederzeitung, welche mir regelmäßig zugesendet wird.

Und wie ich s hin geschrieben habe... Mich stört es einfach das es nicht mehr Selbstverständlich sein soll das ich körperlich unversehrt Ableben kann... Ein regelmäßiges Abfragen zB bei einem neuen Perso usw finde ich persönlich völlig legitim... Das kann dann auf dem Perso vermerkt werden und gut ist.

Zum Thema Personalausweiss und Ordnungsgeld...das ist so nicht richtig.

Ich muss einen Perso besitzen aber bin nicht verpflichtet diesen auch mitzuführen...anders beim Führerschein...wenn ich weinen habe muss ich den auch mitführen.
Rudi, der Rechtsstaat in dem Du lebst (ich übrigens auch 😉) verpflichtet Dich bereits zu vielen anderen Sachen. Z.B. bist Du unter bestimmten Voraussetzungen zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet bzw. kannst jederzeit zur Abgabe dieser aufgefordert werden.
Klagst Du dann auch die Verletzung Deiner Grundrechte an und plädiert auf Freiwilligkeit an?
Auch unterliest Du einer Ausweispflicht, d.h. du kannst ein Ordnungsgeld bezahlen, solltest Du bei einer polizeilichen Personenkontrolle deinen Perso nicht mitführen. Ist das eine Einschränkung Deiner Grundrechte?
Du wirst doch in der Lage sein, ja oder nein zur Organspende zu melden. Das dürfte bereits viel mehr Entscheidungsfreiheit beinhalten, als die Höhe der von Dir zu entrichtenden Steuern.

Sieh es doch als deinen Beitrag zur sozialen Integration in diese Gesellschaft, indem Du selbstständig entscheidest.

Für mich persönlich ist die entscheidende Frage: würde ich ein Organ annehmen wollen, wenn ich eines brauche? Ja, vermutlich. Also kreuze ich konsequenter Weise & aus Gründen der Fairness dort ein JA an. Musst Du nicht machen: aber bitte triff einfach eine erwachsene Entscheidung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
@PeppermintPatty 🚙

Voraussetzungen für eine Spende:

*Feststellung des Hirntodes bei künstlicher Aufrechterhaltung des Herz-Kreislauf-Systems
*Vorliegen der Zustimmung der/des Verstorbenen in eine Organ-/Gewebespende (Spenderausweis) bzw. stellvertretend durch die Angehörigen

Dann wird getestet ...

*Blutgruppe
*Gewebemerkmale
*Ausschluß von Begleiterkrankungen, die eine potentielle Gefahr für den/die Organ- bzw. Gewebeempfänger_in darstellen
*Gesundheit & Funktionsfähigkeit der Spenderorgane/-gewebe

Für Organspenden kommen generell nur wenige Verstorbene in Frage, weil in den meisten Todesfällen der klinische Tod VOR dem Hirntod eintritt. Gewebespenden kommen dagegen deutlich häufiger in Betracht, da noch bis zu 72 Stunden nach Eintritt des Herzstillstandes Gewebe entnommen werden kann.

Alter KANN ein Faktor sein; idR kommt es aber auf die individuelle Befundlage bzw. den Zustand der Organe an. Nach unten existieren keine Beschränkungen, für manche Gewebe gibt es jedoch Grenzen nach oben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
"Und mit der Widerspruchslösung werden endlich mehr Leute eine Entscheidung treffen. Und genau darum geht es: Ja ODER Nein"

Prima zusammengefasst.

Alle die sich von den Gruselgeschichten (ich weiss, das Internet lügt nicht)
erschrecken lassen können klipp und klar nein sagen und weiter auf der Scheibe leben.

Natürlich habe ich Verständniss für Unsicherheit und Ängste, aber was ich hier teilweise lese ist ... erstaunlich.
@PeppermintPatty: seit Ende 2012 sind die Kassen gesetzlich zur Information zum Thema OS verpflichtet.
Meine KK sendet seitdem einmal jährlich ausführliches Info-Material & den Ausweis.
Ob deiner KK die Briefmarken ausgegangen sind? Komisch 🤔

Ich überprüfe immer neu den Eintrag (habe z.B. auf innere Organe beschränkt, da ich von manch medizinischer Entwicklung zwar fasziniert bin, aber die nicht als zwingend Lebenserhaltend einordne), so bin ich aktuell, das Ding ist aktuell datiert und gut auffindbar verstaut..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
Über Organspende disskutieren kann wohl wirklich nur der, der von diesem Thema noch nie betroffen war.Ich habe in den letzten zwei Jahren drei Freunde verloren weil es nicht rechtzeitig genug passende Spenderorgane gab. Ich kenne die Gefühle der Betroffenen wenn man HU gelistet irgendwo auf einer Intensivstation liegt. Weg von Familie und Freunden....das Hoffen und Bangen und dann ist es doch zu spät.
Wenn sich jemand jetzt darüber aufregt, das so vielleicht mehr Menschen geholfen werden kann, freiwillig werden sich die Zahlen nicht ändern, der sollte sich im klaren sein das es ihn durchaus auch mal treffen könnte. verzichtet dann derjenige der jetzt "wiederspricht" auch auf den Erhalt eines Organs?
Wie stellt man denn fest, ob der potentielle Organspender überhaupt spenden DARF, wenn die Anamnese nicht klar ist? (Ich hab jetzt gerade nicht alles gelesen)

Und meine KK hat mich noch nie gefragt. 🤔
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
Würdest du heute bei der Durchfahrt durch Österreich einen Unfall haben, würdest du als Organspender verwendet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
Und das mit dem Hirntod und kein Leben mehr bestreite ich, da kenne ich etliche mit diesem Leiden die laufen echt munter herum, und schau nur mal unsere Regierung und erst die Grünen!! , bezw. die Wähler ihres eigen Unglücks
Nein, darum ging es mir nicht Hmm..und nun,
Hier wird erstmal ein JA eingetragen, das ist was ganz anderes als wenn ich eine Entscheidung selbst tragen kann, dann habe ich die Wahl, Ja oder nein. Hier wird per Gesetz, sofern es überhaupt mit dem Grundgesetz vereinbar ist, ein Ja für mich, eingetragen, außer ich wieder spreche.
Das ist nicht in Ordnung, zumindest für mich nicht. Ich unterstelle mal, dass man drauf spekuliert, das 10-20% nicht mehr dran denken. Erst wenn der Fall der Fälle kommt, aber dann ist es zu spät.
Freiwillig sieht für mich anders aus, der Staat hat keine Vormundschaft für mich, und hier sieht das so ein wenig aus. Man darf mir das Autofahren verbieten, mir den Diesel wegnehmen, aber nicht über mein Körper entscheiden. Wenn 50% zwar der Spende zu geneigt sind, aber dann doch nicht aktiv sind, wird das ein Grund haben. Da muss man ran, nicht zwingen. Und für mich ist ein ja von vorneherein ein Zwang, den ich nur durch Wiederspruch abwenden kann.
Es gibt ja auch bei der Wahl nicht Stimmzettel, wo von vorneherein eine Partei angekreuzt ist, und ich die ggf. weg radieren muss, um eine andere wählen zu können.
Noch lebe ich in einem Rechtsstaat. Noch..
was mit meinem Körper passieren soll. Das entscheide ich, sonst niemand.

Ganz genau, Rudi! Du entscheidest!
Und mit der Widerspruchslösung werden endlich mehr Leute eine Entscheidung treffen. Und genau darum geht es: Ja ODER Nein
Was ich mir gefallen lassen würde ist die Nachfrage und der Vermerk bei Beantragung eines neuen Ausweiss oder Führerschein ob man der Entnahme von Organen zustimmt.

Du solltest bereits jedes Jahr gefragt werden. Deine Kraenkasse tut dieses seit ein paar Jahren.
Und nun die Frage an Dich: hast Du den Ausweis ausgefüllt?
(Unabhängig ob Du Dich für Ja oder Nein entschieden hast)

Wenn Du keinen Ausweis mit Dir führst, wäre das der Beweis dafür, dass die regelmäßige Information in aktueller Form nicht zielführend war, also muss eine Änderung her.
Wenn es Dich erreicht hat: prima! Ist nämlich auch für Ärzte nicht wirklich angenehm im Fall der Fälle ein Aufklärungsgespräch in Ausnahmesituation führen zu müssen.
Weiß gar nicht warum man gleich so austicken muß, schön geschmeidig bleiben, rege austauschen wird man sich doch hier dürfen.
Jeder hat sein Standpunkt, und niemand muss hier mit diskutieren wenn man damit nicht klar kommt.
Schon ham wir kein Stress. 😊
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
Zwang ist, wenn etwas gegen deinen Willen geschieht, also auch wenn du ausdrücklich nein gesagt hast...dem ist aber nicht so. Aber macht mal Drama..wers braucht...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
Eine SPENDE ist freiwillig....das worüber hier gesprochen wird, ist Zwang.
Wieso muss ich widersprechen wenn ich auch tot gerne vollständig sein möchte?
Was ich mir gefallen lassen würde ist die Nachfrage und der Vermerk bei Beantragung eines neuen Ausweiss oder Führerschein ob man der Entnahme von Organen zustimmt.
Ich lebe aber nicht im Nachbarland. Und ich werde mir nicht vom Staat vorschreiben lassen, was mit meinem Körper passieren soll. Das entscheide ich, sonst niemand. Als nächstes hast Du automatische Patientenverfügung, bis Du dem widersprichst.
Aber das hier ist ja rein sachliche Diskussion. Kann ja jeder halten wie er mag .
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
Hm...das sieht man ja in den Nachbarländern, gelle? Da ließt man ja permanent von solchen Irrtümern...;)
Du kannst nein sagen, aber es hört niemand. Dafür musst Du dann zum Amt oder was auch immer gehen, genau das ist der Punkt.
Organspende ist keine Kleinigkeit, da hängt bischen mehr dahinter. Wer möchte schon vor einer Hülle stehen, weil ein Datenfehler den Einspruch nicht korrekt gespeichert hat?
Ups.... da war wohl der Computer schuld.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
Es ist KEINE Nötigung...Herr Gott....eine Nötigung setzt einen Zwang zu einer Sache vorraus, die man nicht möchte....aber man muss ja nicht....an DARF nein sagen...mich ärgert das ungemein, dass hier so wild mit Begrifflichkeiten rumgeworfen wird, die eine Straftat darstellen...am Besten auch noch von Menschen, die dann laut schreien, Deutschland bräuchte eine Impfpflicht ( damit meine ich niemand speziellen hier, aber diese Diskussion wird ja nicht nur hier geführt und diese Scheinheiligkeit kotzt mich echt an).Deutschland ist echt Spitzenreiter im Dramatisieren und Reinsteigern unnötiger Dinge, während die Menschen blind sind für die Dinge, wo man sich mal wirklich auf die Hinterbeine für die eigenen Menschenrechte stellen müsste...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.04.2019
Ich verstehe nicht, warum hier in Deutschland dieses Thema so ein Drama ist. Also nur bewußt ja oder nein sagen. Und sich eben so mal mit dem Thema kurz auseinander setzen. Wenn ich keine Lust habe darüber nachzudenken, dann sage ich einfach nein und denke einfach nicht darüber weiter nach.
In vielen anderen europäischen Ländern ist die Widerspruchsregelung schon lange Standard, ohne daß sich jemand zu einer Entscheidung genötigt fühlte... kopfschüttel.