Arbeitspflicht - alternative Gesellschaftsform
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Wenn man das ganze mal vorurteilslos liest, ist in dem Thema eine große Forderung nach Selbstverantwortung enthalten. Warum soll die Aufnahme einer 3 Tage Arbeit um den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren unmenschlich sein ? Kinder erziehen hat auch etwas mit finanzieller Verantwortung zu tun. Viele "Alleinerziehende" (meist Mütter) haben keine Probleme damit das Kind aus der Familie des anderen Elternteils herauszunehmen. Der andere soll nur zahlen.
Wenn diese Forderungen und Konsequenzen einen selbst betreffen , geht ein Aufschrei durchs Land.
Keiner möchte Vorteile und Privilegien aufgeben. In anderen Ländern wäre so mancher und seine Kinder mit dieser Einstellung längst verhungert.
800 - 1000 € Mindestlohn, ist davon die Miete noch zu bezahlen oder übernimmt die irgendjemand? Mit 800 - 1000€ kriegst du in M gerade mal ein Apartment.

Jetzt zu deinem Bildungsvorschlag:
3 Tage arbeiten, einen Tag Fortbildung. Unsere Arbeitslosen hätten jede Menge Zeit und Zuschussmöglichkeiten sich zu bilden. Die meisten tun es nicht. Ich weiß es zufällig von einem Freund, der 1,5 Jahre arbeitslos war. Das Hauptproblem war, dass in seiner Branche Englisch zwingend notwendig ist. Er kann es aber nicht, auch nach 1,5 Jahren Arbeitslosigkeit nicht. Ich wette, er könnte es auch nicht mit deinem 3 Tage Modell.

Das Problem bei uns ist, dass viele mit Null Bildung die ganz große Kohle verdienen wollen. Das gelingt aber nur einem ganz geringen Prozentsatz und meistens auch nur für kurze Zeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
Ich hatte auch nie Lust alleinerziehende Mutter zu sein...bin ich eigentlich auch gar nicht, weil der Vater sich auch kümmert...aber davon geht man ja nicht aus, wenn man sich mit jemandem zusammen für Kinder entscheidet...

Aber hast schon Recht, eine Meinung darf man haben...die hatte ich auch vor meinem Muttersein ;)...und ich muss sagen, dass ich damals oft großen Blödsinn geredet habe;)..nicht weil ich blöd war oder es bös gemeint hätte...ich wusste es halt nicht besser ;)....aber ich erkenne deinen guten Gedanken hinter der Idee...ich halte es dennoch für einen komplett desaströsen und falschen Ansatz....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
Träum weiter @ Hanna.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
...ist das Kindeswohl gefährdet , wird das Kind doch sowieso schon herausgenommen aus der Familie....oder eine durch eine festgeschriebene Betreuung begleitet...das das Konzept nicht gut funktioniert liegt nicht an der derzeitigen Regelung, sondern daran , dass das Geld und die personelle Kapazität fehlt...

Ein Kind aus der Familie zu reißen kann immer nur die allerletzte Möglichkeit sein, weil dies immer ein höchst traumatischer Eingriff in das Lebens des Kindes ist....und bei deinem Vorschlag würde es ja das ganze Spektrum an Eltern betreffen...absolut furchtbar....!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
Oder jemand, der letzte Woche zugesehen hat, das aus einer Wohnung, wo der arbeitslose Vater stets mit einer Alkoholflasche auf dem Balkon saß, nach dem Auszug der Familie zwei völlig mit Sch...e verkrustete Kinderbetten herausgetragen wurden. (Familie wird vom Jugendamt betreut).

Manche Menschen sollten besser keine Kinder bekommen, nämlich solche, die sich um die elementaren Bedürfnisse von Kindern nicht kümmern. Da können aber die Kinder nichts dafür, manche Eltern machen das ja auch gar nicht, weil sie ihre Kinder nicht lieben, sondern einfach, weil sie es nicht hinbekommen. Da sollte es einen Mittelweg geben, die "menschliche" Nähe zu ermöglichen, aber trotzdem sicherzustellen, dass die Kinder nicht vernachlässigt werden.

PS: Ich habe u.a. keine Kinder, weil ich für mich entschieden habe keine alleinerziehende Mutter werden zu wollen und viele Männer lieber keine Kinder wollen. Oder kurz: Ist eher Zufall, dass ich keine habe. Trotzdem darf man eine Meinung haben. ;)
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26.08.2016
Genau so ist es....
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26.08.2016
Das kann auch nur jemand ohne Kinder sagen....
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26.08.2016
@Harmonie Warum ist es unmenschlich, wenn Menschen, die sich nicht am Erhalt der Gesellschaft beteiligen wollen, zwar das Überleben ermöglicht wird, aber der Komfort genommen wird? Das oben sind Minimalanforderungen, sehr viel geringere als sie z.B. heute von der Arge gestellt werden.

Der letzte Punkt ist sehr kontrovers. Aber ich habe einfach in letzter Zeit zu oft mitbekommen, wie manche Eltern ihre Kinder behandlen, die sich auch sonst um nichts kümmern. Da wäre es für die Kinder manchmal besser, die "Fürsorge" von außen zu bekommen und die elternliche Nähe primär als Besuch, gerne auch wann immer möglich, zu erleben. Es geht nicht darum den Eltern die Kinder ganz zu erziehen, nur im Sinne der Kinder sicherzustellen, dass es ihnen gut geht. Wer in miesen elterlichen Verhältnissen aufwächst, hat viel geringere Chancen später im Leben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
- Menschen, die die Mindestarbeitszeit einhalten (d.h. NICHT krank sind etc.), aber sich nicht nicht selbst finanzieren können, erhalten nur noch Notunterkünfte ("warm, sicher, aber völlig unkomfortabel, halbjährliche Wohnungswechsel, lange Schlangen bei der Essensausgabe etc. etc.").
- Menschen, die die die Mindestarbeitszeit absichtlich nicht einhalten, dürfen keine Kinder im eigenen Haushalt erziehen, sondern ihre Kinder wohnen in entsprechenden offenen Wohnanlagen, wo sie aber kontinuierlich von den Angehörigen besucht werden können. Unterkunft, Schulbesuch, etc. wird aber auch von angestellten Erziehern/innen mit betreut in größeren "Pseudofamilien" (wie z.B. in den SOS-Kinderdörfern).


Das ist noch mehr als unmenschlich!
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26.08.2016
@Königin Wow. Stell dir vor, selbst mit einem Job kann man Spaß daran haben, darüber zu philosophieren, was in unserer Gesellschaft besser laufen könnte. ;)
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26.08.2016
OT: In letzter Zeit häufen sich Hartz IV-Threats.
Gibt's hier bei RF nur noch Arbeitslose?
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26.08.2016
@AdMM ABM - finde ich - klingt aber so "unmenschlich". So als wäre es keine "echte" Arbeit z.B. eher soziale Tätigkeiten auszuüben. Fände es gut, wenn das ein regulärer Bestandteil der Gesellschaft werden würde.
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26.08.2016
@RK Du produzierst da gerade eine Menge heißer, polemischer Luft. Es gab andere Aspekte am Nationalsozialismus, die unmenschlich waren. Die kannst du gerne googeln. Ansonsten nochmal darüber nachdenken und mit dem IST-Zustand vergleichen: 3 Tage arbeiten.... wie unmenschlich.
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26.08.2016
@AdMM

Würde ich dir sogar zustimmen, wenn dass nicht drinstehen würde:

- Menschen, die die Mindestarbeitszeit einhalten (d.h. NICHT krank sind etc.), aber sich nicht nicht selbst finanzieren können, erhalten nur noch Notunterkünfte ("warm, sicher, aber völlig unkomfortabel, halbjährliche Wohnungswechsel, lange Schlangen bei der Essensausgabe etc. etc.").
- Menschen, die die die Mindestarbeitszeit absichtlich nicht einhalten, dürfen keine Kinder im eigenen Haushalt erziehen, sondern ihre Kinder wohnen in entsprechenden offenen Wohnanlagen, wo sie aber kontinuierlich von den Angehörigen besucht werden können. Unterkunft, Schulbesuch, etc. wird aber auch von angestellten Erziehern/innen mit betreut in größeren "Pseudofamilien" (wie z.B. in den SOS-Kinderdörfern).

Gab's bereits in ganz Deutschland zwischen 1933 und 1945 in ganz Deutschland und zwischen 45 und 89 im Ostteil.
Ne, lehne ich vollkommen ab!
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26.08.2016
@Apfel Wie gesagt, es gilt nur, wenn du dich nicht selbst finanzieren kannst. Im Grunde ist das Model sozialer als das heutige. Das sieht nämlich so aus:

Wenn es z.B. keinen solventen Partner gibt, müssen alleinerziehende Mütter - weil es meist keine Jobalternativen gibt, die sich mit der Kindererziehung kombinieren lassen - entweder auf HartzIV gehen oder ihre Kinder in eine externe Kinderbetreuung geben.

Wählen Sie HartzIV sind sie nach 5-6 Jahren reiner Kindererziehung fast unvermittelbar. Es droht ein Leben in Armut. Oder zumindest das Abbruchen in weniger qualifizierte Berufe

Sind die schnell wieder berufstätig und nutzen hauptsächlich eine externe Kinderbetreuung (weniger als die hier geforderten 3 Tage die Woche, arbeitet kaum eine Frau ihn Teilzeit), dann verpasst sie wesentliche Momente im Leben ihrer Kinder. Die alleinerziehenden Mütter, die ich kenne, müssen wesentlich mehr als 3 Tage die Woche arbeiten, um überhaupt über die Runden zu kommen. Würde nicht tauschen wollen.

Die oben genannte Regelung verbindet 2 Dinge: Das RECHT auf einen mit Kindererziehung vereinbaren Job, so lange die Kinder klein sind und die Pflicht, sich auch mit Themen außerhalb der Kindererziehung zu beschäftigen.

Es würden nur diejenigen in eine Maßnahme fallen, die jetzt HartzIV beziehen würden und kein Interesse an einem mit Kindern vereinbaren Job hätten. Finde das fair.

Vor allem auch deshalb, weil ich es asozial finde, wie manches Kind aufwachsen muß, weil den Eltern so Vieles so scheißegal ist. Wieviele Familien bekommen ständig Besuch vom Jugendamt. Natürlich ist das nicht die Regel, aber ich finde es z.B. auch schrecklich, dass man alleinerziehend so schnell zum HartzIV-Empfänger wird. Arbeiten sollte einfach viel flexibler möglich sein.

@RK Es gibt aber noch sowas wie Existenzgründerzuschüsse, auch wenn das Kind jetzt anders heißt. ;)
@Hanna - wenn es nur für Leute greifen soll, die auf das Sozialsystem angewiesen sind - nun das gab es schon mal nur halt nicht so enorm teuer - früher nannte man das ABM.
@rk76de - der Vorschlag der Threadstarterin ist vielleicht nicht so 100% durchdacht aber deine Polemik ist übertrieben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
Ja, die Eltern kommen ins KZ und die Kinder in Erziehungslager vom BDM und Hanna-Jugend.
Genau dass ist bei diesem Programm gewollt.

Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Unglaublich...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
@hanna

Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung:

https://dejure.org/gesetze/GG

Und ganz nebenbei: Die Ich-AG gibt es seit 2006 nicht mehr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
@Königin Deshalb - siehe oben - auch die explizite Förderung von Qualifikation und eines lebenslangen Lernens. Wenn z.B. ein Mauerer 2 Tage pro Woche auf den Bau müßte und sich einen Tag die Woche als Techniker weiterbilden lassen könnnte, um danach den "regulären" Lohn zu erhalten, ohne sich körperlich mit einer 5 Tage Woche völlig überlastet zu haben... Das hätte doch was. Sich weiter zu bilden und auch nach der Schulzeit zu lernen sollte viel "normaler" werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
@Hanna: Wie bereits im Neben-Threat geschrieben, finden vielleicht nicht alle Arbeitslosen einen Job, weil sie nicht qualifiziert sind. Nur mal so ein Gedanke.
Ansonsten ... träum weiter ... :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2016
@rita Ja, sehe ich im Grunde auch so. Da gibts im Moment nur diese ICH-AG Förderungen etc., die da einen Einstieg abfedern.