Arbeitspflicht - alternative Gesellschaftsform

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 245 Antworten

„Wittmund“ (Pseudonym)

Ja, die Eltern kommen ins KZ und die Kinder in Erziehungslager vom BDM und Hanna-Jugend.
Genau dass ist bei diesem Programm gewollt.

Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Unglaublich...

„Lutherstadt Eisleben“ (Pseudonym)

@Apfel Wie gesagt, es gilt nur, wenn du dich nicht selbst finanzieren kannst. Im Grunde ist das Model sozialer als das heutige. Das sieht nämlich so aus:

Wenn es z.B. keinen solventen Partner gibt, müssen alleinerziehende Mütter - weil es meist keine Jobalternativen gibt, die sich mit der Kindererziehung kombinieren lassen - entweder auf HartzIV gehen oder ihre Kinder in eine externe Kinderbetreuung geben.

Wählen Sie HartzIV sind sie nach 5-6 Jahren reiner Kindererziehung fast unvermittelbar. Es droht ein Leben in Armut. Oder zumindest das Abbruchen in weniger qualifizierte Berufe

Sind die schnell wieder berufstätig und nutzen hauptsächlich eine externe Kinderbetreuung (weniger als die hier geforderten 3 Tage die Woche, arbeitet kaum eine Frau ihn Teilzeit), dann verpasst sie wesentliche Momente im Leben ihrer Kinder. Die alleinerziehenden Mütter, die ich kenne, müssen wesentlich mehr als 3 Tage die Woche arbeiten, um überhaupt über die Runden zu kommen. Würde nicht tauschen wollen.

Die oben genannte Regelung verbindet 2 Dinge: Das RECHT auf einen mit Kindererziehung vereinbaren Job, so lange die Kinder klein sind und die Pflicht, sich auch mit Themen außerhalb der Kindererziehung zu beschäftigen.

Es würden nur diejenigen in eine Maßnahme fallen, die jetzt HartzIV beziehen würden und kein Interesse an einem mit Kindern vereinbaren Job hätten. Finde das fair.

Vor allem auch deshalb, weil ich es asozial finde, wie manches Kind aufwachsen muß, weil den Eltern so Vieles so scheißegal ist. Wieviele Familien bekommen ständig Besuch vom Jugendamt. Natürlich ist das nicht die Regel, aber ich finde es z.B. auch schrecklich, dass man alleinerziehend so schnell zum HartzIV-Empfänger wird. Arbeiten sollte einfach viel flexibler möglich sein.

@RK Es gibt aber noch sowas wie Existenzgründerzuschüsse, auch wenn das Kind jetzt anders heißt. ;)

„Wittmund“ (Pseudonym)

@AdMM

Würde ich dir sogar zustimmen, wenn dass nicht drinstehen würde:

- Menschen, die die Mindestarbeitszeit einhalten (d.h. NICHT krank sind etc.), aber sich nicht nicht selbst finanzieren können, erhalten nur noch Notunterkünfte ("warm, sicher, aber völlig unkomfortabel, halbjährliche Wohnungswechsel, lange Schlangen bei der Essensausgabe etc. etc.").
- Menschen, die die die Mindestarbeitszeit absichtlich nicht einhalten, dürfen keine Kinder im eigenen Haushalt erziehen, sondern ihre Kinder wohnen in entsprechenden offenen Wohnanlagen, wo sie aber kontinuierlich von den Angehörigen besucht werden können. Unterkunft, Schulbesuch, etc. wird aber auch von angestellten Erziehern/innen mit betreut in größeren "Pseudofamilien" (wie z.B. in den SOS-Kinderdörfern).

Gab's bereits in ganz Deutschland zwischen 1933 und 1945 in ganz Deutschland und zwischen 45 und 89 im Ostteil.
Ne, lehne ich vollkommen ab!

„Lutherstadt Eisleben“ (Pseudonym)

@RK Du produzierst da gerade eine Menge heißer, polemischer Luft. Es gab andere Aspekte am Nationalsozialismus, die unmenschlich waren. Die kannst du gerne googeln. Ansonsten nochmal darüber nachdenken und mit dem IST-Zustand vergleichen: 3 Tage arbeiten.... wie unmenschlich.

„Lutherstadt Eisleben“ (Pseudonym)

@AdMM ABM - finde ich - klingt aber so "unmenschlich". So als wäre es keine "echte" Arbeit z.B. eher soziale Tätigkeiten auszuüben. Fände es gut, wenn das ein regulärer Bestandteil der Gesellschaft werden würde.

„Rheda-Wiedenbrück“ (Pseudonym)

OT: In letzter Zeit häufen sich Hartz IV-Threats.
Gibt's hier bei RF nur noch Arbeitslose?

„Lutherstadt Eisleben“ (Pseudonym)

@Königin Wow. Stell dir vor, selbst mit einem Job kann man Spaß daran haben, darüber zu philosophieren, was in unserer Gesellschaft besser laufen könnte. ;)

„Esslingen am Neckar“ (Pseudonym)

- Menschen, die die Mindestarbeitszeit einhalten (d.h. NICHT krank sind etc.), aber sich nicht nicht selbst finanzieren können, erhalten nur noch Notunterkünfte ("warm, sicher, aber völlig unkomfortabel, halbjährliche Wohnungswechsel, lange Schlangen bei der Essensausgabe etc. etc.").
- Menschen, die die die Mindestarbeitszeit absichtlich nicht einhalten, dürfen keine Kinder im eigenen Haushalt erziehen, sondern ihre Kinder wohnen in entsprechenden offenen Wohnanlagen, wo sie aber kontinuierlich von den Angehörigen besucht werden können. Unterkunft, Schulbesuch, etc. wird aber auch von angestellten Erziehern/innen mit betreut in größeren "Pseudofamilien" (wie z.B. in den SOS-Kinderdörfern).


Das ist noch mehr als unmenschlich!

„Lutherstadt Eisleben“ (Pseudonym)

@Harmonie Warum ist es unmenschlich, wenn Menschen, die sich nicht am Erhalt der Gesellschaft beteiligen wollen, zwar das Überleben ermöglicht wird, aber der Komfort genommen wird? Das oben sind Minimalanforderungen, sehr viel geringere als sie z.B. heute von der Arge gestellt werden.

Der letzte Punkt ist sehr kontrovers. Aber ich habe einfach in letzter Zeit zu oft mitbekommen, wie manche Eltern ihre Kinder behandlen, die sich auch sonst um nichts kümmern. Da wäre es für die Kinder manchmal besser, die "Fürsorge" von außen zu bekommen und die elternliche Nähe primär als Besuch, gerne auch wann immer möglich, zu erleben. Es geht nicht darum den Eltern die Kinder ganz zu erziehen, nur im Sinne der Kinder sicherzustellen, dass es ihnen gut geht. Wer in miesen elterlichen Verhältnissen aufwächst, hat viel geringere Chancen später im Leben.

„Esslingen am Neckar“ (Pseudonym)

Das kann auch nur jemand ohne Kinder sagen....

„Esslingen am Neckar“ (Pseudonym)

Genau so ist es....

„Lutherstadt Eisleben“ (Pseudonym)

Oder jemand, der letzte Woche zugesehen hat, das aus einer Wohnung, wo der arbeitslose Vater stets mit einer Alkoholflasche auf dem Balkon saß, nach dem Auszug der Familie zwei völlig mit Sch...e verkrustete Kinderbetten herausgetragen wurden. (Familie wird vom Jugendamt betreut).

Manche Menschen sollten besser keine Kinder bekommen, nämlich solche, die sich um die elementaren Bedürfnisse von Kindern nicht kümmern. Da können aber die Kinder nichts dafür, manche Eltern machen das ja auch gar nicht, weil sie ihre Kinder nicht lieben, sondern einfach, weil sie es nicht hinbekommen. Da sollte es einen Mittelweg geben, die "menschliche" Nähe zu ermöglichen, aber trotzdem sicherzustellen, dass die Kinder nicht vernachlässigt werden.

PS: Ich habe u.a. keine Kinder, weil ich für mich entschieden habe keine alleinerziehende Mutter werden zu wollen und viele Männer lieber keine Kinder wollen. Oder kurz: Ist eher Zufall, dass ich keine habe. Trotzdem darf man eine Meinung haben. ;)

„Freiberg“ (Pseudonym)

...ist das Kindeswohl gefährdet , wird das Kind doch sowieso schon herausgenommen aus der Familie....oder eine durch eine festgeschriebene Betreuung begleitet...das das Konzept nicht gut funktioniert liegt nicht an der derzeitigen Regelung, sondern daran , dass das Geld und die personelle Kapazität fehlt...

Ein Kind aus der Familie zu reißen kann immer nur die allerletzte Möglichkeit sein, weil dies immer ein höchst traumatischer Eingriff in das Lebens des Kindes ist....und bei deinem Vorschlag würde es ja das ganze Spektrum an Eltern betreffen...absolut furchtbar....!

„Esslingen am Neckar“ (Pseudonym)

Träum weiter @ Hanna.

„Freiberg“ (Pseudonym)

Ich hatte auch nie Lust alleinerziehende Mutter zu sein...bin ich eigentlich auch gar nicht, weil der Vater sich auch kümmert...aber davon geht man ja nicht aus, wenn man sich mit jemandem zusammen für Kinder entscheidet...

Aber hast schon Recht, eine Meinung darf man haben...die hatte ich auch vor meinem Muttersein ;)...und ich muss sagen, dass ich damals oft großen Blödsinn geredet habe;)..nicht weil ich blöd war oder es bös gemeint hätte...ich wusste es halt nicht besser ;)....aber ich erkenne deinen guten Gedanken hinter der Idee...ich halte es dennoch für einen komplett desaströsen und falschen Ansatz....

800 - 1000 € Mindestlohn, ist davon die Miete noch zu bezahlen oder übernimmt die irgendjemand? Mit 800 - 1000€ kriegst du in M gerade mal ein Apartment.

Jetzt zu deinem Bildungsvorschlag:
3 Tage arbeiten, einen Tag Fortbildung. Unsere Arbeitslosen hätten jede Menge Zeit und Zuschussmöglichkeiten sich zu bilden. Die meisten tun es nicht. Ich weiß es zufällig von einem Freund, der 1,5 Jahre arbeitslos war. Das Hauptproblem war, dass in seiner Branche Englisch zwingend notwendig ist. Er kann es aber nicht, auch nach 1,5 Jahren Arbeitslosigkeit nicht. Ich wette, er könnte es auch nicht mit deinem 3 Tage Modell.

Das Problem bei uns ist, dass viele mit Null Bildung die ganz große Kohle verdienen wollen. Das gelingt aber nur einem ganz geringen Prozentsatz und meistens auch nur für kurze Zeit.

„Weyhe“ (Pseudonym)

Wenn man das ganze mal vorurteilslos liest, ist in dem Thema eine große Forderung nach Selbstverantwortung enthalten. Warum soll die Aufnahme einer 3 Tage Arbeit um den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren unmenschlich sein ? Kinder erziehen hat auch etwas mit finanzieller Verantwortung zu tun. Viele "Alleinerziehende" (meist Mütter) haben keine Probleme damit das Kind aus der Familie des anderen Elternteils herauszunehmen. Der andere soll nur zahlen.
Wenn diese Forderungen und Konsequenzen einen selbst betreffen , geht ein Aufschrei durchs Land.
Keiner möchte Vorteile und Privilegien aufgeben. In anderen Ländern wäre so mancher und seine Kinder mit dieser Einstellung längst verhungert.

@Harmonie64, das halte ich jetzt für eine unbegründete Äußerung. Ich verstehe durchaus, was Hanna meint, und zwar gerade deshalb, weil ich Kinder habe und auch mit Kindern und Jugendlichen arbeite, die aus desolaten Familienverhältnissen kommen. Hanna hat m. E. nur einen Weg gesucht, der denkbar wäre. Dass er umsetzbar ist oder mit unserer Familien- und Sozialgesetzgebung sowie dem Grundgesetz vereinbar ist, hat sie nicht behauptet. Außerdem werden auch heute schon im Rahmen des Kinderschutzes Kinder aus Familien herausgenommen. Par. 1666 Abs. 1 BGB: " (1) Wird das körperliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes oder sein Vermögen gefährdet und sind die Eltern nicht gewillt oder nicht in der Lage, die Gefahr abzuwenden, so hat das Familiengericht die Maßnahmen zu treffen, die zur Abwendung der Gefahr erforderlich sind."

„Sonthofen“ (Pseudonym)

ich nehme Mal meine persönliche Erschrockenheit ..etwas heraus ...
Du hast eine Idee und sie uns vorgestellt und gefragt "was haltet ihr davon"..

Erst Mal finde ich es gut, wenn sich jemand so Gedanken macht und sie auch kund tut - grundsätzlich und das ist ja auch nicht das erste Mal das das jemand tut.

Ich, eher ein stiller aber sicher nicht meinungsfreier Leser - hätte da allerdings ein paar Anmerkungen.

- erst Mal - da du ja an einer Stelle betonst, dass sich diese Idee - ins besondere zu, um und für die Sozialhilfeempfänger handelt - halte ich den Titel "Geschellschaftsform für sehr gewagt. Deine Idee - würde mit Sicherheit, das eh schon klaffende Loch - zwischen "arm" und "reich" - fester zementieren und tiefer reissen, denn es soll ja eben nur für die H4 ler - greifen .Das erkenne ich auch daran - das keine bis wenig Sanktionen - für die Arbeitgeber die da ja alle mitspielen müssten - aufgeführt sind - aber hartes Regelwerk und Sanktionen - für die H4 ler.
In deiner "2 Klassen Gesellschaftform" , schmeisst du dich zwar wirklich teilweise auch berechtigt - für die Kinder ins Zeug - aber eben nur für die H4 Empfänger Kinder. Wie ist das denn mit den NichtH4lern ? - die dürfen ihre Kinder vernachlässigen? missbrauchen? misshandeln? und kein Mensch redet drüber und keine Konsequenz folgt ? Was ja auch schwer ist, da alle damit beschäftig sind - aufzupassen das die H4ler sich gut benehmen und sich an die Rahmenbedingungen halten.


- was mich zum nächsten Punkt bringt - Regelwerk und Sanktionen und was glaube ich auch, vielen hier bitter aufstößt - wieviele Jahre haben wir gebraucht und darum gekämpft, ein System zu schaffen - in dem wir politische und gesellschaftliche Freitheit leben dürfen. Deine Idee ist ein komplettes Gegenteil davon - es "diktiert" so eng maschige Verhaltensregeln, Vorschriften und daraus resultierende Konsequenzen - das (und da bin ich schon das erste mal persönlich erschrocken) es wirklich etwas (mehr) an ein diktatorisch geprägte Gesellschaftform erinnert. Es gibt die, die dieses Regelwerk erstellen (und ich denke nicht, dass da auch nur ein H4ler drunter ist) und dann braucht es ja eben auch den Apperat - der es kontrolliert und die Sanktionen verhängt und durchführt - und ja, ich weiss - wie haben die Legislative, Judikative und Exikutive ja eh schon aber das wäre noch mal in der Umsetzung eine ganz andere Hausnummer. und daher - finde ich das echt ein wenig grenzwertig - menschlich und politisch ( in unserer Zeit) korrekt.

- mein zweites persönliches Erschrecken und das ist nicht als Vorwurf persönlich an dich gemeint - das soviel von den allgemeingültigen Ansichten und Vorurteilen über Sozialhilfeempfänger , H4 ler - durchschimmert - das mir mal wieder klar wird, warum sich die Menschen ( und das betone ich mal) - immer noch mit großer Beschämung - obwohl sie teilweise genau für so einen Ernst Und Notfall- Jahre lang einbezahlt haben - entweder garnicht erst "zum Amt" gehen und wenn sie sich trauen, wie der letzte Dreck fühlen und ohne Selbstwert und Selbstbewusstsein dort sitzen und sich nackt machen müssen.

Die Ansätze - für mehr Arbeit sind sicher auch nicht ganz verkehrt - aber für mich - wenn du schon von "Gesellschaftform" redest - sollte da unsere ganze Gesellschaft mit einbezogen werden und der Ansatz wäre da für mich dann - Löhne und Gehälter mal vernünftig anzugleichen - das sich Firmen etc, nicht nur einige weniger teuer bezahlte Fachleute "leisten" können, sondern eher gleichbezahlte Fachleute aber dafür mehr Arbeitsplätze.
Das ist natürlich keine tiefendurchdachte Idee meinerseits - aber wovon ich nicht abrücke - Gesellschaft beinhaltet mich für mich nur einen Teil der Gesellschaft - sondern ALLE, dann auch eine Umstrukturierung für alle - aber auf keinem Fall - in so einem Rahmen von Regel und Sanktionswerk- was eine "Elite" ausgearbeitet hat und dann auch auf biegen und brechen durchsetzt.

so mal meine Gedanken dazu ...

„Esslingen am Neckar“ (Pseudonym)

Sind alle die HartzIV beziehen, schlechte Eltern?

Und ja ich finde es unmenschlich, Kinder aus Familien zu nehmen, aus dem Grund, den Hanna vorgibt.

„Gummersbach“ (Pseudonym)

Au weia. Immer wieder erschreckend wie stark das Bedürfnis nach einer staatlichen Regulierung des Privat- und Familienlebens in manchen Leuten vorhanden ist. Manche lernen es wohl nie, vielleicht erst wenn die eigene Familie betroffen ist oder das eigene Kind in "Obhut" genommen wird. Liebe Threadstarterin, das kann auch dir passieren. Viel Freude in der Notunterkunft und den besonders langen Schlangen an der Essensausgabe.


Klingt mir alles nach einem schlechten Scherz, oder dem Parteiprogramm der AfD. Das Eine schließt das Andere jedoch nicht aus.
Undurchdacht und ausgerichtet auf die Abspaltung der sozial Schwachen vom Rest der ehrwürdigen Gesellschaft. Perfekt um Spannungen zu erzeugen.