AFD - Was denkt ihr über die Partei?
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
@Fabian Wann war Deutschland denn das letzte Mal stark? Von welchem Zeitpunkt in der Geschichte sprechen sie, wenn sie von "alter Stärke" reden?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Da steht: "Deutschland zur alten Stärke führen". Nicht zur "eigenen" Stärke. Und sich ein starkes Deutschland zur wünschen ist nicht "menschenfeindlich" oder "braun". Solche Aussagen sollten mal langsam der Vergangenheit angehören.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
@RK Ich glaube, du hast nicht wirklich genau gelesen. Der Absatz, den du zitierst, sagt eigentlich aus, dass "Nationalismus" Menschen anderer Herkunft eigentlich mit in die eigene Gruppe einschließt, spätestens wenn sie einen deutschen Pass besitzen.

Oder in für dich verständlich: Ich nicht rassistisch. Du haben Logik nicht verstanden.

Disclaimer, jetzt kommt wieder eine differenzierte Betrachtung (Vorsicht: Hier gibt es kein schwarz und weiß!): Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Definition oben (deutscher Pass = Deutscher) eine ist, die eben nicht jeder teilt. Das ist Teil des Problems. Genausowenig ist jeder, der einen deutschen Pass hat, automatisch kulturell deutscher oder deutschen Werten verpflichtet. Das Ziel muß sein das in Einklang zu bringen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Zitat:

"Rassistische Tendenzen á la "Du bist, weil du als XYZ geboren bist nichts bzw. weniger wer" sind aber nochmal ein ganz anderes Kaliber und natürlich inhaltlich völliger Mist, getriggert durch Angst, Unverständnis oder die Nicht-Berücksichtigung rudimentärer Bedürfnisse."

Also sowas wie (Zitat):

Aber das "Land" umfasst dann eben auch alle hier lebenden Türken, Albaner, Marokkanner und Osteuropäer. Zumindest die, die dauerhaft hier leben und einen deutschen Pass haben.

Wer einen deutschen Paß hat ist Deutscher PUNKT.

Nach deiner Logik darf es also in Deutschland keine Ausländer geben, nur solche mit deutschem Paß?

Geh nur zur AFD, da paßt hin, und nimm den Cop gleich mit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Ich habe mich vor einer ganzen Weile auch schon mal mit den Piraten beschäftigt, einer ebenfalls recht jungen Partei, deren Parteiprogramm meinen eigenen Interessen und Werten wesentlich näher kommt, als das der AFD.

Damals war mein Fazit: Interessantes Programm, aber zu viele Menschen in dieser Partei, mit denen man nicht in einen Topf geworfen werden möchte. Auch dort gab es antisemitische Tendenzen (Causa Bodo T. googeln), obwohl das nichts mit dem Programm der Partei zu tun hatte, heftigsten Streit auf persönlicher Ebene (RF ist nichts dagegen ;)) und eine Menge Leute, die vor allem an den (bezahlten) Pöstchen interessiert waren. Die Partei hatte damals eine massive Identitätskrise und das Problem sich in dem Hype, der um sie entstand, der all diese Leute anzog, genug abzugrenzen und zu definieren,wo sie eigentlich hin wollte.

In die Richtung der mittelfristigen Strategie der AFD ging ja auch der (nicht behandelte) Zukunftsantrag von Frauke Petry. Wobei man - gerade wenn man den letzten Absatz liest - schon so ein bißchen das Gruseln bekommt. (http://www.zukunftsantrag.de/dr-frauke-petry-sachantrag-zur-strategischen-ausrichtung-der-afd)

"Das Vaterland zur eigenen Stärke zurückführen."

Meine, eigentlich ist Deutschland gerade extrem stark und diese Wortwahl erinnert halt an eine menschenfeindliche braune Ursuppe, mit der wir vor 80 Jahren zu kämpfen hatten.

Nationalistische Parteien gibt es aber in fast jedem Land (á la "Mein Land groß machen", "America first" blubb). Nationalismus kann ich verstehen: Das eigene Land als Gruppe von Menschen mit der man sich kulturell verbunden fühlt und mit der man Erfolge feiern möchte. Aber das "Land" umfasst dann eben auch alle hier lebenden Türken, Albaner, Marokkanner und Osteuropäer. Zumindest die, die dauerhaft hier leben und einen deutschen Pass haben. Die Frage ist dann eher, die bringt man diese gemeinsam lebenden Menschen dazu eine gemeinsame Identität zu haben (Stichwort Integration), damit sie auch wirklich an gemeinsamen Zielen arbeiten. So etwas ist ja aktuell schon fraglich, wenn die in der Demokratie Deutschland lebenden Türken durch Wahlen in ihrerer Heimat ein diktatorisches System unterstützen. Finde ich wirklich ein erschreckenes Zeichen dafür, dass Integration in Deutschland nicht gut funktioniert. Weil: Die Demokratie hat eigentlich eine Menge, für das es sich zu kämpfen lohnt, weshalb man es NICHT abwählen sollte. Wie geht man denn "alternativ" mit fehlender Integration um? Das finde ich auch nicht raus, wenn ich nicht mit Türken spreche.
Rassistische Tendenzen á la "Du bist, weil du als XYZ geboren bist nichts bzw. weniger wer" sind aber nochmal ein ganz anderes Kaliber und natürlich inhaltlich völliger Mist, getriggert durch Angst, Unverständnis oder die Nicht-Berücksichtigung rudimentärer Bedürfnisse.

Wie grenzt man das ab: Was an der AFD ist nationalistisch, was rassistisch oder antisemitisch? Wie geht die AFD mit den verschiedenen Strömungen innerhalb der Partei um, kann sie sie handhabbar machen? Wie populistisch tritt sie face to face wirklich auf?

Bin gespannt :) Ich meine mich hier bei RF vor Jahren hier schon mal mit einem Funktionär der AFD unterhalten zu haben. Vielleicht sieht man sich ja. *ggg*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Die afd ist das letzte...kotz
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Ausgrenzung und vorgefasste Meinugen sind eigentlich Dinge die man an den rechten kritisiert und nicht praktiziert.
Eine so kleingeistige Haltung verhindert den Dialog mit den Interessierten, den Anhänger und Parteimitgliedern.

Wenn ich das funktionieren der AFD verstehen will, muss ich hingehen und mich mit den Leuten untehalten.
Warum symphatisieren sie mit der AFD?
Wählen sie die AFD trotz oder wegen der rechtsaussen Inhalte? Nur um die etablierten zu ärgern, oder wünschen sie sich wirklich Regierungsbeteiligung dieser Partei?

Hier in Hamburg sind viele wegen der Ausländerpolitik zur AFD gegangen, die schon zufrieden wären, wenn die Flüchtlinge nicht in die sozial schwachen Stadtteile gestopft sonder fair verteilt würden.
Auch die Hoffnung das Bildungs und Sozialsystem würde gestärkt anstatt allein in Hamburg hunderte Millionen in "zugereiste Facharbeiter" zu investieren, trägt dazu bei.


Würden die etablierten Parteien den Menschen mal zuhören und wenigstens einen Teil der absolut gerechtfertigten Forderungen (wohl gemerkt, der berechtigten, nicht der indiskutablen) erfüllen bzw. den kritischen Wähler mal verständlich erklären warum eben so und nicht anders gehandelt wird, dann würden wirlich nur noch rechte zur AFD gehen und nicht 60-80% resignierte Normalbürger.

Die Gutmensch- faschisten, welche jedem AFD Interessenten reflexartig Dummheit, antisemitismes und homophobie unterstellen sind in meinen Augen etwas, das ich wegen der Forenregeln als Quarkköppe deffiniere.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Ja die AfD hat deutliche antisemitische Strömungen. Mind. ein Drittel sind antisemitisch eingestellt. Das sage nicht ich sondern ein ehemaliges Mitglied:
http://www.deutschlandfunk.de/afd-und-antisemitismus-warum-parteimitglieder-die-afd.862.de.html?dram:article_id=378546
Homophobie und Homosexualität schließen sich nun wirklich nicht gegenseitig aus. Gerade in der Hinsicht ist die Aussage dass nicht alles nur schwarz oder weiß ist ein Witz. Eine lesbische Spitzenkandidatin macht eine ansonsten rückständige und schwulenfeindliche Partei nicht automatisch liberal und tolerant.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Drückt denn das "sich für etwas Interessieren" schon eine Haltung aus? Oder sollte Interesse und Recherche nicht vielmehr die Grundlage dafür sein, dass man sich eine Meinung bildet und eine Haltung vertreten kann?

Ich hatte ursprünglich nach eurer Meinung zur AFD gefragt und du hast extrem negativ gewertet, dass ich mich überhaupt damit beschäftige ("open minded" = mindless). DU hast meine Haltung dazu zum Thema erklärt und beschwerst dich jetzt, dass ich darüber mit dir rede? Ernsthaft? Ich bin offen über welche Facette des AFD-Themas wir reden, aber wenn du sie schon aussuchst, dann beschwer dich hinterher nicht darüber und versuch nicht deinen Diskussionspartner zu diskretieren, indem du IHM vorwirfst, es würde ihm nicht um Inhalte gehen. Eigenrecherche und die Bereitschaft Dinge zu hinterfragen versus Übernahme durch Medien vermittelter Meinungen ist eigentlich ein sehr interessantes Thema für eine Diskussion.

Kommen wir aber mal zum Inhaltlichen, weshalb du erwähnt hast die AFD abzulehen:
- Judenhass - Hasst die AFD wirklich Juden? Hatte ich nicht so wahrgenommen. Ist nicht eher das Problem, dass die AFD versucht mit Muslimen das zu tun, was zur Zeit des Nationalsozialismus mit den Juden passiert ist? Meines Wissens gab es genau deshalb doch relativ klare Statements von jüdischer Seite gegen die AFD, weil sie jegliche Form von Antisemitismus - auch gegen Muslime - als gefährlichen Schritt in die falsche Richtung sieht. Also: "Judenhass" an sich ist so - glaube ich - einfach falsch.
- extreme Homophobie - Die Spitzenkandidatin für den Bundestagswahlkampf ist lesbisch. Es gibt auch eine homosexuelle Gruppierung innerhalb der AFD. Es ist nicht so schwarz-weiß wie es scheint. Im Vordergrund steht das extrem konservative Familienbild. Aber das lebt ja schon in der AFD kaum jemand. :) Auch die CDU/CSU bekennt sich ja ganz klar zur Familie als Zelle der Gesellschaft. Prinzipiell ist es auch gut sie zu stärken, nur kann "Familie" viele (bunte, regenbogenfarbene) Facetten haben. Ist aber ein spannendes Thema im Zusammenhang mit der Positionierung der AFD.
- Hetze gegen den Islam - Ja, teilweise ein sehr eindimensionales Feindbild. Es gibt schließlich nicht "den Islam" und "die Muslime", genau wie es nicht "diese böse Partei" und die "gute Partei" gibt. "Der Islam gehört zu Deutschland" versus "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" - das sind sehr fundamentale Thesen, welche ist besser? Ist "Der Islam gehört zu Deutschland" die realpolitische These? Ist "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" die popoulistische These? Welche tut Deutschland besser? Wer ist eigentlich Deutschland?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Inhalt Deiner Beiträge sind ja auch nicht Politik oder Religion sondern die selbstempfundene eigene Weitsichtigkeit und Toleranz. Wir reden hier auch nicht über die AfD sondern darüber für wie aufgeschlossen und bewußt Du Deine Haltung und für wie falsch Du die Haltung anderer hältst. ;-)
Von daher vielleicht doch ein Werbeblock in eigener Sache, Hanna.
Man hätte auch erstmal einfach hingehen können und dann davon berichten ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
"Wozu der Werbeblock hier in eigener Sache?"

Zwei der ältesten Grundsätze der Werbung sind meines Wissens: Werbe nie mit Politik oder Religion. Viel zu kontrovers. ;)

Ich kann dir versichern, ich habe keine Werbung nötig, sondern ich diskutiere einfach gerne.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
@Kuscheltiger Der Beitrag ist aber schon übelste Meinungsmache.... Objektiv ist auch anders. Die CDU pusht gerade den Währungsetat auf 2% und sagt den USA zu, dass wir uns stärker aktiv in der Nato engagieren. Von daher sind wir eh schon dabei die Streitkräfte einsatzfähig(er) zu machen.

"dass die AfD nicht die Interessen der "kleinen Leute" vertritt," -> Welche Partei tut das denn im Moment? Deshalb haben doch solche Parteien wie die AFD (die vermeindlich "neu und anders" sind und dabei auf populistische Taktiken setzen) so einen Zulauf. War es wirklich im Interesse der kleinen Leute, die Banken mit so vielen Steuermilliarden zu retten? Andere Länder haben das anders gelöst. Warum wird das Thema "Regulierung der Finanzmärkte", das solche Krisen wie in Griechenland in Zukunft verhindern könnte, nicht forciert? Da sind große Lobbyisten am Werk - meiner Meinung nach.

Weidels: es sei ein Skandal, dass christliche Feste inzwischen "mit Polizei, mit Maschinengewehren und LKW-Sperren" geschützt werden müssten." Ganz ehrlich: Könnte auch jemand von der CDU sagen. Natürlich ist es eine Schande, das irgendeine öffentliche Veranstaltung so geschützt werden muß. Aber ich glaube, wir wissen nicht alles über diesen Anschlag. Die ganze "Aufklärung" des Ganzen lief mehr als seltsam z.B. der "plötzlich" gefundene Ausweis etc.. Fakt ist aber auch: Diese ganzen "Sicherungsmaßnahmen" sind totale Augenwischerei. So etwas wie in Berlin kann jederzeit wieder passieren, überall. Es gibt keine vollkommene Sicherheit dort, wo viele Menschen frei zusammen kommen können. Wenn wir "Freiheit" wollen, müssen wir mit Unsicherheit leben und alles tun, um zu verhindern, dass Menschen sich radikalisieren. Gleich ob aus religiösen oder politischen Gründen. Alles, was andere behaupten dagegen zu tun, ist nur Opium fürs Volk.

Klar, die AFD liefert Thesen, die irgendwie bequem sind und die mit einem Hauch "klarem Feindbild" serviert werden. Hat schon immer gut funktioniert.

Nur: In den USA ist gerade jemand Präsident geworden, der ganz ähnliche Theorien vertritt. Wenn wir nicht wollen, dass das bei uns passiert, sollten wir besser schlauer sein und das nicht unterschätzen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Nein, ich glaube er hätte es nicht "okay" gefunden, dass sein Song als Argument für open mindness einer rechtspopulistischen Partei und ihrer reaktionären Ideen herhalten soll.
Wenn Du glaubst auf einer Veranstaltung der AfD der Wahrheit näher zu kommen, dann mach doch einfach - hat doch niemand was dagegen. Wozu der Werbeblock hier in eigener Sache? Viel Vergnügen bei der "verdammt interessanten" Veranstaltung. Ich kann mir spannenderes vorstellen, aber das tut ja nichts zur Sache.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Ich "opfere" meine Zeit dafür mich selbst über etwas zu informieren und zu recherchieren. Ja, warum denn eigentlich auch nicht?

Das ist für mich kein Opfer, das ist eigentlich verdammt interessant.

Degenhardt hat Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe verteidigt, etwas, das vielleicht auch deinem "moralischen" (Vor-)Urteil nicht Stand gehalten hätte. Seine Songs waren "unspielbar" im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, er war eine medientechnische "persona non grata" dieser Zeit, würde von der Presse ausgegrenzt.

Hat er sie damals Lügenpresse genannt? Heute wird sein Lebenswerk nur anders bewertet. Alles was wir tun und denken ist Spiegel unserer Prägungen und natürlich auch dessen, was wir konsumieren. Je näher wir an die Quellen kommen, desto näher kommen wir der Wahrheit.

Von daher gehe ich davon aus, dass er es schon okay finden würde, wenn sein Song im Kontext der offenen Diskussion polistischer und sozialer Strömungen in der Argumentation gegen eine Vorverurteilung verwendet werden würde. Hat ja keiner gesagt, dass man zu allem nicken muß, was man so hört. Aber die Fähigkeit "open minded" zu sein und zuhören finde ich persönlich sehr wichtig.

Wir reden hier von mehr als 10% der Bevölkerung Deutschlands.... wir sollten besser zuhören, denn nur verzuhört und versteht kann (gut und überzeugend) argumentieren und ggf. überzeugen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Sich zu informieren ist sehr wichtig, um sich entscheiden zu können.
Besonders in einer sich mehr und mehr polarisierenden Zeit ist es wichtig Farbe zu bekennen.
Wir sollten aber besonders gut aufpassen, dass bestimmte Fehler, die in der Geschichte dieses Landes gemacht wurden, nicht wiederholt werden.
WEHRET DEN ANFÄNGEN!
DER SCHOSS IST FRUCHTBAR NOCH AUS DEM DAS KROCH!


>>Mit der Wahl von Alexander Gauland und Alice Weidel wurden zwei aggressive, offene Rassisten zu "Spitzen"-Kandidaten der AfD für die Bundestagswahl gewählt. Die Delegierten servierten damit Frauke Petry ab, die die AfD zumindest verbal gegen offene Faschisten abgrenzen wollte. Die selben Leute allerdings, mit deren Hilfe sie den früheren Parteichef Bernd Lucke abgeschossen hatte.

Gauland sieht in dem Sammelsurium ultrareaktionärer bis faschistischer Positionen in seiner Partei lediglich verschiedene "Facetten einer Politik". Alice Weidel tat sich zuletzt mit Sprüchen wie denen hervor, dass politische Korrektheit "auf den Müllhaufen der Geschichte" gehöre oder dass christliche Feste inzwischen "mit Polizei, mit Maschinengewehren und LKW-Sperren" gegen die angebliche islamische Bedrohung geschützt werden müssten. Sie will den faschistoiden Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke in den Wahlkampf der AfD einbinden.

Auch das auf dem Parteitag verabschiedete Wahlprogramm zeigt, dass die AfD nicht die Interessen der "kleinen Leute" vertritt, sondern die der reaktionärsten, offen aggressiven Teile des Finanzkapitals bzw. auch der nicht zu den führenden Übermonopolen gehörenden Monopole sowie der nichtmonopolisierten Bourgeoisie in Deutschland.

In der weltpolitischen Situation einer mehr und mehr offenen Konfrontation zwischen den Imperialisten will die AfD die Interessen des BRD-Imperialismus nach außen aggressiv durchsetzen. Dazu heißt es im Programm: "Wir setzen uns für eine an deutschen Interessen ausgerichtete Außenpolitik ein. ... Die AfD fordert die Rückkehr der Streitkräfte zur Einsatzbereitschaft. ... Die deutschen Streitkräfte sind so zu reformieren, dass deren Einsatzbereitschaft auch bei Einsätzen mit höchster Intensität gewährleistet ist." Und weiter: "Die AfD fordert den diskriminierungsfreien Zugang zu ausländischen Import- und Exportmärkten für deutsche Unternehmen. Dazu gehören auch der Zugang zu Rohstoffen und die Freiheit der Handelswege."

Ausformuliert wird im neuen Programm auch die AfD-Position des beschleunigten Rückbaus erkämpfter bzw. zugestandener Umweltschutzmaßnahmen. Alle Maßnahmen zur CO2-Reduzierung sollen aufgehoben werden, Kernkraftwerke weiter betrieben, neue Kohlekraftwerke gebaut, Genmanipulation gefördert werden. Elektromobilität nur dann, wenn es genügend Profite bringt.

Dem unverblümten Eintreten für Aggression nach außen entspricht die äußerste Reaktion nach innen. Offen rassistisch werden der Islam und insbesondere die Flüchtlinge der Welt verunglimpft und für die Folgen kapitalistischer Ausbeutung und Unterdrückung in Deutschland verantwortlich gemacht. Dazu heißt es im Programm unter anderem: "In der Ausbreitung des Islam und der Präsenz von über fünf Millionen Muslimen, deren Zahl ständig wächst, sieht die AfD eine große Gefahr für unseren Staat, unsere Gesellschaft und unsere Werteordnung. Die Grenzen müssen umgehend geschlossen werden ..."

Um das "deutsche Staatsvolk" zu erhalten, seien "Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenzahl erforderlich" - selbstverständlich nur von Menschen "deutscher" Abstammung. Assoziationen mit der Rassenlehre der Hitler-Faschisten sind keineswegs weit hergeholt. Als ob die Bevölkerung in Deutschland nicht genauso wie alle anderen Völker der Welt Ergebnis einer jahrtausendelangen Geschichte der Migration wäre.<<
(Auszug aus: https://www.rf-news.de/2017/kw17/afd-parteitag-nimmt-offen-kurs-auf-aggression-und-reaktion-nach-innen-und-aussen)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Gerade von der AFD/Pegida und Co kommt doch ständig der Vorwurf "Lügenpresse" bzw. einer Falschdarstellung der Partei durch die Medien. Sich selbst zu informieren ist doch ein guter Weg sich sicher zu sein...

Ich gehe ja jetzt nicht auf eine Demo und halte Schilder "Höcke for Kanzler"-Schilder hoch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Nichts, ich verstehe nur nicht warum dazu open-mindness von Nöten ist und warum man das Bedürfnis hat so einer unsäglichen Veranstaltung mit seiner Anwesenheit Aufmerksamkeit und Gewicht zu verleihen. Es ist nicht so als würden sie ihre Ziele verschleiern, oder als hätten sie sonst gar keine Möglichkeit sich offen zu äussern und als würde ihnen unendlich unrecht getan.

Wenn Du Deine Zeit dafür opfern willst - mach ruhig. Das zitierte Lied ist übrigens aus dem Umfeld der Alt-68iger - auch das enbehrt nicht einer gewissen Ironie Hanna. Der arme Franz-Josef Degenhardt routiert wahrscheinlich gerade im Grab.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Ich kenne tatsächlich das Programm der AFD. (Auch diesen unsäglichen Vorentwurf. *grusel*)

Was ist so verwerflich daran zu so einer Veranstaltung zu gehen und sich die Menschen, die diese Partei ausmachen, anzusehen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2017
Und informieren kann man sich nur auf einer Parteiveranstaltung? Hat die Partei kein Programm, keine Internetseite, keinen Pressedienst?

"Hauptsache alles hat seine Ordnung" als Seitenhieb auf AfD Gegener entbehrt jetzt auch nicht einer gewissen Ironie.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2017
Selbst wenn: Die AFD ist aktuell bei ~11%. Klar kann man sie ausgrenzen. Aber viel interessanter ist es doch zu verstehen und bei 11% ist ein Dialog verdammt notwendig. Wenn man selbst relativ klare Werte hat, wird einen das jetzt auch nicht erschüttern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2017
Stimmt, warum sich auch selbst informieren. Hauptsache alles hat seine Ordnung. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2017
Warum Du glaubst einer Partei die Judenhass, Hetze gegen den Islam und extreme Homophobie (um nur drei Punkte zu nennen) möglichst "open minded" begegnen zu müssen ist mir ein Rätsel.
Vorurteilen und Hass mit möglichst offen und freundlich zu begegnen ist nicht "open minded" das ist "mindless".
Davon abgesehen ist das Thema mal wieder im falschen Unterforum.