AFD - Was denkt ihr über die Partei?
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Politische Werbung ...

Sorry aber das hat hier echt nix zu suchen ... Egal ob AFD oder einer der "großen" anderen Parteien ...

Und manch Beitrag wie "es ist ja garnicht so schlimm..." ... Respekt wer offenen Auges am Rand der Legalität fischt (und das gilt jetzt nicht nur für die AFD) und alternativbe Wahrheiten sucht und gefunden hat ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
;-))
Wer eine wirkliche Alternative und einen echten Kontrast sucht zu den etablierten Parteien und zu den, sich am rechten äußeren Rand positionierenden, empfehle ich, sich mit einer systemkritischen und den Bedürfnissen und Kämpfen der arbeitenden verbundenen, auseinander zu setzen oder sich zu informieren.
http://www.internationalistische-liste.de/
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Laut AFDlern selbst definitiv die Grünen. Es wurde sogar erwähnt, dass die AFD angeblich viele Punkte im Programm hat, die man auch den Linken zurechnen könnte. Nehme an, sie meinen die ganze Familiensache. Die Abschaffung der Erbschaftssteuer, die die AFD fordert, bestimmt nicht. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
@Hanna,
ich glaube nicht, das "die Grünen" sondern eher "die Linken" das Kontrastprogramm sind.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Hat wirklich Spaß gemacht. :)

Freut mich, wenns jemanden interessiert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Ach ja:
Danke Hanna,
für den Bericht,
das Thema
und die viele Tipperei^^

Ist vermutlich für viele stille Mitleser das erste mal, sich halbwegs objektiv mit der AFD zu beschäftigen.
Und eine der wenigen Gelegenheiten etwas anderes als "Völlig dagenen oder absolut dafür " Gespräche zu führen, zu lesen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Was ich für mich darüber denke:

Erst einmal: Ich dachte wirklich, dass ich da einfach mal hinfahre, vor der Halle parke, mir 2 Stündchen lang mal anhöre, was die da zu sagen haben und dann wieder umdrehe. Mit dieser "Anti-Faschismus"-Party drum herum hatte ich nicht gerechnet. Mir fehlt da auch die Schlagstock-Prügelerfahrung vom Kuscheltiger. Mich beeindruckt so eine bedrohliche Atmosphäre mit Sprechchören doch ziemlich und ich habe definitiv überlegt umzudrehen. Gott sei Dank, gab es aber nur Geschrei, als der AFDler, die Demonstranten bewußt angerempelt hat. Das hätte leicht schief gehen können. War aber schon eine sehr geladene Stimmung. :/

Innen drin habe ich eine relativ normale Wahl- und Werbeveranstaltung einer demokratischen Partei erlebt. Man muß nicht alles mögen, was sie so sagen und sie haben viele ihrer kontroversen Thesen nicht gebracht, aber an sich war das auf Basis unseres Grundgesetzes völlig okay. Was solche Leute sagen, wenn sie sicht beobachtet fühlen: Man weiß es nicht. Klar, es ist definitiv nicht die ausländerfreundlichste Partei unseres Parteisystems.

Vieles kann man im Rahmen einer solchen Veranstaltung auch nicht genau hinterfragen: "Wir sind für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, legen aber Wert darauf das es noch Unterschiede gibt". Hmm...ja welche denn? Vor allem welche, mit denen sich eine politische Partei beschäftigen müßte? (Von Mutterschutz mal abgesehen.) Dieses Herumhacken auf der Ablehnung des Genderspeach ("FacharbeiterInnen statt Facharbeiter") kommt mir seltsam vor. Meine, es ist definitiv nicht das wichtigste Thema der Welt, aber Dinge, die man häufiger hört ("DER Arzt, DER Rechtanwalt..") merkt sich unser Gehirn einfach, das prägt uns und als jemand der schon Girls Day-Gruppen für mädchenuntypische Berufe betreut hat, kann sagen ich sagen, das manche schlauen Mädchen auch heute noch Angst vor "den Männerberufen" haben. Ärztinnen, die mit Pflegern arbeiten, passiert es regelmäßig, dass der Pfleger ganz automatisch als "Herr Doktor" angesprochen wird und Männer, die Frauenberufe ergreifen, werden gerne mal belächelt. Wenn so ein bißchen sprachliche Wandlung dazu beitragen kann, dass das weniger wird, ja warum verdammt nochmal denn nicht.

In ein paar Wochen kommen nochmal ein paar als kontroverser bekanntere AFDler nach Rhein-Main. Vielleicht schaue ich mir das nochmal an.

War ganz spannend, aber ich habe irgendwie zu wenig "Angst" vor Veränderung und gehöre damit vermutlich nicht zur typischen Wählergruppe der AFD.

Glaube, ich hätte mal Lust auf eine entsprechende Veranstaltung der Grünen... quasi so als Kontrastprogramm. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
@Hanna
gut zu erfahren, dass dir eigentlich der AFD-Laden doch nicht sooooo ganz unbekannt ist und du Leute wie Höcke oder die geadelte beurteilen kannst.
Erst habe ich mir gedacht: interessant welch subjektiver Eindruck entstehen kann wenn jemand relativ unbedarft so eine Veranstaltung besucht -
nun, da dir die beiden letzt genannten ein Begriff sind - stellt sich dein "Bericht" in einem anderen Licht dar. Zumal, dass nach dem AFD Parteitag klar ist, dass Typen wie Höcke mit in die vordere Reihe kommen.

Die deutsche Geschichte hat ja bereits gezeigt, dass es nicht gut und ratsam ist, abzuwarten und zu sehen was denn so passiert, um dann nachher zu sagen, "ich habe von all dem nichts gewusst",
Einmal ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen.
Wie viel Kinder es braucht, um daraus endlich konsequent zu lernen ist für mich die Frage.
Eben Paul, gut, das mit der Hymne......da erinnere ich mich noch an die Mitternachtsaktion von ARD, haben die nicht auch immer Nachts die Hymne gespielt? Hat sich neimand dran gestört, im Gegenteil. Hannas Ziel war ja, einfach diese Partei real zu erleben. Was die nun wirklich bewegen wo sie drin sind, wird sich zeigen. Da trennt sich dann der Streu vom Weizen. Wenn ich so unsere eingesessenen Parteien sehe, da wird auch immer recht viel versprochen vor der Wahl, und nach einem halben jahr will niemand mehr was davon gewusst haben. Chronische Demenz.
Ich unterstelle mal, das Sie nicht unbeeindruckt war. Ganz gleich wie ich das finde, aber ja, ich hab den Eindruck das Sie noch mehr zum grübeln kommen wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Was man sagen muß und was ich auch wußte: Ich habe da gestern eher den gemäßigten Realo-Flügel der AFD gesehen. Es gibt andere AFDler, die deutlich nationalistischer auftreten z.B eine Beatrix von Storch oder ein Bernd Höcke.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Sicher, die möchten ja eine breites Publikum ansprechen.
Natürlich ist es Werbung, mit der Gradwanderung die rechte Basis nicht zu verärgern.
Und das singen unserer Hymne finde ich völlig in Ordnung, ein gesunder Stolz auf das eigene Land macht einen nicht zu einem Rechtsaussen.

Ich schaue mal was die so machen, dort wo sie tatsächlich Sitze haben.
Das war eine Werbeveranstaltung der AFD, wie das wohl bei allen Parteien so ist,und ich finde es gut beschrieben wie sie es erlebt hat.
Vorallem auch der Anfang, bis Sie drin angekommen ist.
Das dort mehr älteres Publikum war, erstaunt mich jetzt nicht.
Was mir jetzt fehlt, das Ergebnis, wie Sie jetzt über die AFD denkt, immerhin war das ja das Ziel, sich Vorort ein echtes Bild zu machen, wie die wohl ticken, wobei ich, egal wie, das besser für mich behalten würde. Ehrliche freie Meihnung ist hier auf RF von sehr vielen unerwünscht.
Was ich sehr sehr schade finde.
Sie hat gezeigt wie man es machen könnte, wenn man mit etwas nichts anfangen kann, selbst aktiv hinterleuchten. Find ich gut.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Bei der Fragerunde wird am deutlichsten, wie unterschiedlich die Teilnehmer dieser Veranstaltung sind.

Da gibt es den Verwirrten, der Dinge erklärt haben will und der in den Vorträgen Fakten gehört hat, die seine eigenen Thesen untermauern.
Den, der endlich mal ein Statement darüber abgeben will, wie schlimm er Flüchtlinge findet.
Das konservative AFD-Mitglied, dass darunter leidet, das seine Freunde ihn für einen Rassisten halten, was er nicht ist.
Denjenigen, der sich freut das konservative Werte wieder ein Forum haben.
AFD-Kritiker, die nach der Meinung der AFD zu Russia Today fragen und wissen wollen, ob "Pinocchio"-Presse die richtige Wortwahl ist, wenn man sich um ein besseres Verhältnis zur Presse bemüht.

Ein junger Mann rennt in den Raum und schreit: "IHR NAZIIIISSS!" und wird von den Ordnern herausgeführt. Auf dem Podium berichtet man, dass das Haus eines der AFD-Funktionäre der Gegend am Vorabend komplett mit Graffitis besprüht worden ist und das das kein Einzelfall gewesen ist.

Ich stelle die Frage, zu welcher Stärke man die AFD zurückführen will, wenn es im Zukunftsantrag heißt: "Das Land zu alter Stärke zurückführen", wer der Deutsche, für die AFD ist, der sich in seinem Land in der Minderheit fühlt (der mit dem Pass oder der in 3. Generation?) und ob man sich - wenn man keine rassistische und antisemitische Partei sein will- nicht stärker von solchen Formulierungen und Mitgliedern, die in diese Richtung gehen, distanzieren sollte.

Die erste Garde wirkt überrascht von dieser Formulierung, zweifelt meine Quelle an, ich nenne die entsprechende (offizielle) Seite der AFD. Wortgewaltig wird das Thema umschifft, immerhin sagt man, das sich die Formulierung auf die Bundesrepublik Deutschland vor 20-30 Jahren bezieht und das selbstverständlich nichts dagegen hat, wenn ein integrierter Türke einen deutschen Pass bekommt. Aber: Hier fällt wieder der Betriff, der mir auch im Vorfeld meiner Recherche zum Thema AFD häufiger begegnet ist, wenn es um das Thema Integration geht: Assimilation. AFDler sprechen oft davon, das Ausländer nicht integriert, sondern assimiliert werden sollen. Die AFD steht also nicht für kulturelle Vielfalt, sondern für Anpassung. Immerhin: Wer sich an die deutsche Kultur anpasst, ist Deutscher, egal wo seine Wurzeln liegen. Ich als Nerd muß sofort an die Borg denken und finde Assimilation alles andere als attraktiv. "Jede Partei sollte zum Ziel haben Deutschland zur alten Stärke zurückzuführen", tobender Applaus im Raum. Das Thema "Distanzierung von rassistischen Formulierungen und Mitgliedern" lässt man unter den Tisch fallen, man rät mir aber "erst einmal meine Vorurteile abzubauen".

Die Veranstaltung ist vorbei, ich unterhalte mich kurz mit einer netten Familie, die hinter mir gesessen hat. Sie haben ihre 18jährige Tochter dabei und sie sind auch einfach mal da um sich mal ein eigenes Bild zu machen. Wir finden, das es keine "Naziveranstaltung" war, halt eine sehr konservative, das man aber sich aber wohl bewußt nicht von Rechts distanziert. Nicht mehr vor der Bundestagswahl, das könnte Stimmen kosten.

Dann, wir sind kurz vor dem Ausgang, springt der Herr mit dem hochgeknöpften weißen Hemd noch einmal ans Rednerpult. "Wir wollen jetzt noch die Nationalhymne zusammen singen. Ich bin stolz auf mein Land und ich finde, wir können das alle sein." Die Mutter der Familie und ich schauen uns an: "Ernsthaft?!" Der Vater so: "Das gabs früher bei der CDU auch immer". Ich: "Aber doch nicht, wenn man eh schon so an den rechten Rand gestellt wird."
Wir beschlissen, das das eindeutig "Too much" für uns ist.
Vor dem Hinterausgang ein massives Polizeiaufgebot, das die Besucher schützen soll. Wollen wir da wirklich als erstes raus? Wir entscheiden, das wir harmlos genug aussehen. Zum Glück haben sich die Antifa-Demonstranten an einem nahegelegenen Imbiss gesammelt, den wir umgehen können, so dass wir problemlos raus kommen. Als wir gehen, macht sich die Antifa-Gruppe - wohl "aktiviert" von den Klängen, der Nationalhymne, die aus der Veranstaltungshalle erschallen - gerade auf den Weg um gröhlend mit Schilder an den Straßen "Spalier zu stehen" für die abfahrenden AFD-Veranstaltungsbesucher.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Und Kalle, Hanna ist attraktiv und vieles anderes positives,
aber klein & zierlich?

Da musste ich schon etwas schmunzeln.
Sieht so Deine "sachliche Ebene" aus?

Aber Du hast nicht unrecht, es wirkt wie eine Werbeveranstaltung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Kann nicht bitte jemand eine Partei Gründen die Mitte/Links und Grün ist, liberal, das Bildungsystem weiter verbessert, Deutschland für Zuwanderer offenhält aber jeden, der hier kriminell ist, die Gesetze, die Verfassung und die Menschenrechte nicht anerkennt (das würde ich unterschreiben lassen und Verstoß mit Ausweisung bestrafen) mit Arschtritt rausschmeist und zwar in jedes Land, egal was da grad los ist.

Denn Gastrecht kann man auch verwirken.

Dazu die Pflicht, natürlich bei ausreichendem Kursangebot, Deutsch in Wort und Schrift zu lernen.

Die Solidarsysteme Rente, Krankenkasse etc verbindlich für ALLE Steuerzahler machen, denn die Renten könnten sicher sein, wenn nicht die allermeisten gut und großverdiehner sich da längst abgekoppelt hätten.

Kindergeld Einkommensabhängig staffeln. Kein Ehepaar mit zusammen 5000 Netto und mehr braucht Zuschüsse.
Ich würde sogar DIäten erhöhen um wirklich qualifizierten Fachleuten zu Kutur, Wirtschaft Technik etc. Anreiz zu bieten.

Warum eskalieren bei praktisch jedem öffentlichem Bau die Kosten?
Beispiel Elbphilharmonie.
Haben die beim Ursprünglichem Angebot nur Zement und Steine kalkuliert um dann Elektro, Heizung Sanitär, Dach FensterTüren etc. als unerwartete Extrakosten abzurechnen? Für soetwas ist irgendjemand verantwortlich und der muss wegen schädigung des Steuerzahlers verurteilt werden. Müsste.

Umwelt-, Tier und Naturschutz müssen Staatsauftrag sein, gesunde Ernährung Schulfach und Sportunterricht 2x die Woche +1x Schwimmen ab der ersten Klasse.
Gern im Burkini, wenn das Mädchen es halt möchte.

Ab 18 Erwachsenen Strafrecht und Bagatelldelikte bzw für Kinder und Jugendliche reichlich Sozialstunden bzw Parks und öffentliche Wege IN FARBLICH EINDEUTIGEN STRAFKOLONNEN OVERALS säubern.

Leute wie Kieser und andere haben nachgewiesen das ein Großteil von Rücken OPs überflüssig sind.
Natürlich kostet die Konsequenz Arbeitsplätze im medizinischen Bereich, aber darf der Patient als ABM Stückgut für Anästesiten, Ärzte und Pflegepersonal benutzt werden? Mit Sicherheit finden sich in jedem Med. Bereich ähnliche Sachverhalte. Stichwort Pflegestufe. Menschen absichtlich verfallen lassen, damit sie scherer geschädigt mehr Geld bringen. Was für Viecher tun soetwas?

... ich könnt noch Seitenweise schreiben, aber welche Partei vertritt mich?
Einzig die kritische Haltung zur Einwandererpolitik ist zZt. populär.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Ein Bundesfunktionär der AFD betritt die Bühne und der Ton wechselt. Er spricht von Ausgleich, spricht die angespannte Lage vor dem Veranstaltungsort an: "Was man nicht tun sollte in diesem Land ist die Meinung anderer zu unterdrücken. Was wir tun wollen ist in einem vernünftigen politischen Klima zu einem guten Dialog zurückzufinden". Es folgt ein kurzer Bericht vom gerade stattgefundenen Parteitag in Köln: "Wir hatten 5-10K mehr oder minder friedliche Gegendemonstranten in Köln. Entgegen anders lautender Pressemeldungen war es auch AFDlern möglich, in Köln ein Kölsch zu trinken und auch die "Nazi"-Bierdeckel, die Kölner Wirte verteilt hatten, wurden auf Anfrage problemlos ersetzt." Das schwierige Verhältnis zur Presse klingt an, die Landeskandidatin wirft ein, das man - wenn man die Presse liest - das Gefühl bekommt auf einem völlig anderen Parteitag gewesen zu sein. Der Bundesfunktionär ergänzt: "Wir würden uns freuen, wenn die Medien über die Inhalte berichten würden, gerne auch kritisch."
Es folgt die erste Garde der AFD. Der Vortrag ist kein "Aufpeitschen der Massen", stattdessen folgt ein schneller Ritt durch das Parteiprogramm: Gegen Frühsexualisierung, für Familien, der Staat sollte entscheiden, welches Lebensmodel er subventioniert, Gleichberechtigung von Mann und Frau unter Beibehaltung der Unterschiede, Förderung alternativer Schulmodelle, Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung bis 3 Jahre, gegen die integrative Gesamtschule, kleine Lerngruppen in Schulen, Muttersprache gesetzlich verankern, gegen Genderspeach, für die Förderung von Höchstleistungen in Schulen aber gegen die Erhöhung der Akademikerquote, weil Handwerker auch wichtig sind. "Wir sollten über jede Familie froh sein, die in Deutschand noch bereit ist, Kinder zu kriegen." Ist die AFD wirklich über alle Familien froh, die in Deutschland Kinder kriegen? Oder nur über die Deutschen in 3. Generation? Manche Dinge wirken noch etwas unausgegoren: Da wird einerseits "weniger Idiologie" in den Schulen gefordert, ein paar Sätze weiter kann man sich gut vorstellen, dass Parteien Vorträge in Schulen halten könnten. Die AFD wäre dazu bereit.
"Was wir vielleicht nicht so sehr brauchen sind die Grünen", Lachen im Saal. Claudia Roth muß häufiger mal als das Feindbild per se herhalten an diesem Abend.
Ich als politisch mittelmäßige Interessierte lerne durchaus dazu an diesem Abend, oder höre zumindest Dinge, die ich später googeln werde: "Die Vermögenssteuer kostet mehr in der Erhebung als sie einbringt. Sie wird faktisch schon nicht mehr eingetrieben", "Die Verteuflung des Diesels ist eine Lüge der Grünen, Stickoxide können natürlich abgebaut werden". Die Kritik am Euro wird wiederholt und es wird auf den angeblichen kaufmännischen Wahnsinn des Target2-Systems verwiesen. Man will das deutsche Steuersystem radikal vereinfachen, so dass man wieder weiß, wofür man die Steuern zahlt.
Das erste Mal wirklich tief schlucken muß ich, als die Abschaffung von ARD und ZDF und die Einrichtung eines Bürgerfunks gefordert wird, der sich auf das Bereitstellen von Informationen konzentriert. 9,6 Millarden kosten die öffentlich rechtlichen Programme inkl. der Rückstellungen für Pensionen angeblich heute. Viel Zustimmung im Saal, als in Aussicht gestellt wird den GEZ-Beitrag abzuschaffen, man selbst zahle ihn eh nicht. Auch der staatliche Einfluß auf die öffentlich rechtlichen Programme wird massiv kritisiert. In keiner der drei Reden kommt das Thema "Überfremdung" an sich vor, man konzentriert sich auf die Fragestellungen der aktuellen Politik.

Die Fragerunde an das Podium beginnt.

(Okay, einen Teil gibts noch... dann bin ich fertig ;))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Dann mal Teil 2.

Im Gebäude angekommen finden erst einmal Sicherheitschecks statt, durch die Polizei und Ordner: "Was wollen Sie hier?" inkl. Taschenkontrolle, "Pfefferspray oder andere Waffen dabei?". Habe ich nicht und werde durchgelassen. Der große Raum, in dem 1000 Menschen Platz haben, ist vielleicht zu einem Drittel gefüllt. Die meisten sind älter, Ende 40plus, viele schon in den 60ern, ein paar wenige jüngere Pärchen, aber auch einzelne Männer, niemand mit Migrationshintergrund, obwohl die Gegend sehr multi-kulti ist. Soweit ich sehen kann bin ich die einzige Frau, die alleine gekommen ist. Es befindet sich kein "typischer" Nazi im Raum, niemand mit Springerstiefeln oder Glatze, die meisten wirken konservativ. Wären die Wahlplakate andere, könnte man meinen, man sei auf einer CSU-Veranstaltung.

Auf der großen Bühne befindet sich ein Rednerpult und eine Reihe von Stühlen. Ein freundlich wirkender Mann Anfang 30 in aufällig streng hochgeknöpftem weißen Hemd moderiert den heutigen Abend. Zuerst betritt der örtliche Kandidat die Bühne: Ein älterer Bänker, der es sichtlich nicht gewohnt ist vor so großem Publikum zu sprechen. Große Inhalte sucht man denn auch in seiner Rede vergebens. Sie enthält Hetze ("Die Vertrags- und Gesetzesbrecherin Angebela Merkel aus dem SED-Haushalt mit der verschollenen Stasi-Akte..."), aber keine rechten Gedanken. Dann geht es weiter aufwärts in der AFD-Hierarchie, es folgt die Direktkandidatin der Landesliste und eine emotionale, anfeuernde Rede, die mit viel Beifall quittiert wird: "Wir wollen wieder mit der Familie über den Weihnachtsmarkt laufen, in Frieden und Freundschaft mit den Nachbarn, wo nicht nicht diejenigen um Leib und Leben fürchten müssen, die auf diese Missstände hinweisen. Terror sollte nicht zu den Lebensrisiken des 21. Jahrhunderts gehören. Deutsche sollte im Land ihrer Eltern und Großeltern nicht zur Minderheit im eigenen Land werden" Ist das die Antwort auf die Frage, wer der "Deutsche" für die AFD ist, der Deutsche in 3. Generation? Doch dazu später mehr. Beide Redner argumentieren nicht rassistisch, aber das Thema Flüchlinge kommt immer wieder vor. Das wir angeblich 65 Milliarden für Flüchtlingshilfe ausgeben pro Jahr, schockt selbst mich. Das ist die Hälfte des gesamten deutschen Bildungsetats. Es fallen Hinweise darauf, dass die Bundesregierung diese Zahlen verschleiert und z.B. die Kosten für Familiennachzug von Flüchtlingen nicht in die Kosten für Flüchtlingshilfe ausweist, sondern irgendwo unter "sonstigen sozialen Kosten" und das eine 4-köpfige Flüchtlingsfamilie angeblich Hilfen bekommt, die das durchschnittliche Netto-Einkommen einer Familie mit einem Arbeitnehmer überschreiten. Das Beispiel eines Flüchtlings aus Limburg fällt, der mit 4 Frauen und 23 Kindern knapp 30.000€ pro Monat kassieren soll. Es wird kritisiert, das wir Flüchtlinge nicht genau genug kontrollieren und das 99% aller Flüchtlinge in den Sozialsystemen landen und kaum ein Facharbeiter darunter ist. Missbrauch von Flüchtlingshilfe ist ein großes Thema, zu dem viel Beifall im Raum fällt. Die Meinung der AFDler ist klar, aber Ton, den sie anschlagen, ist aber bei weitem nicht so scharf, wie er sein könnte.

(Teil 3 folgt noch :))
@Hanna
Was soll das hier eigentlich werden ?
Soll das ein Loblied auf die AFD werden ?

Du musstest als kleine zierliche Frau an der Antifa vorbei, die nur schreiend und pöbelnd sich vor der Lokal postiert hat. Da war zufällig ein netter AFD ler an rechten Rand der dich mit rein genommen hat.
Erstmal drin, gab es Kaffee und Kuchen, zwischen durch ging es mal um #Lügenpresse, die Zuwanderung und der Wahl eines neuen Ortsvorstandes alles ganz gesittet. Als die Show bei der AFD da zu Ende war hat die der nette Junge AFD ler wieder zum Auto gebracht. Auf dem Heimweg kam dann der Geistesblitz ich muss das jetzt aller Rubenswelt kund tun und hast diesen Thread hier gestartet.

Die NPD hatte damals auch Straßenfeste für die ganze Familie und heute ist sie Verfassungsfeindlich.

Wenn dich die Partei so sehr interessiert ruf da an, mach nen Termin aus und lass dich berieseln.
Gibt es dann demnächst auch für die anderen Parteien einen Überblick?

Sorry vielleicht war das alles ein bisschen überspitzt geschrieben .

@ F-Falk Gerade die AFD wirbt ja für Toleranz und ist gegen Dümmliche Vorverurteilung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
@luckybastard
Sich über eine demokratische und von bisher allen Wahlleitern auf Landes- und Bundesebene zugelassene Partei zu informieren, selbst wenn sie nicht der eigenen politischen Überzeugung entspricht, zeugt für mich von Weltoffenheit und Toleranz.

Dümmliche Vorverurteilung zeugt in meinen Augen nur von Intoleranz und undemokratischer Gesinnung....manchmal entlarvt einen schon der eigene Nickname
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.04.2017
Danke F-Falk, tatsächlich war es gar nicht so einfach "sich zu informieren". Die ganze Veranstaltung fand in einem Ort statt, der wirtschaftlich nicht auf Rosen gebetetet ist. Die meisten der Anwohner wohnen in Blöcken, kämpfen darum im teureren Rhein-Main-Gebiet zurecht zu kommen, sind in Vereinen organisiert und die (sehr) konservativen Clubs der Priveligierten á la Lions und Rotarierer spielen eine Rolle in diesem Ort.


Ich kam dort an und wurde erst einmal von einer Polizeisperre geblockt. "Durchfahren ist nicht, hier ist gleich Demo"... okay. Also außerhalb geparkt und reingelaufen. Dann in einer großen, agressiv wirkenden Anti-Faschismus Demo gelandet. 700 Menschen sammelten sich rund um den Platz, an dem die AFD ihre Versammlung halten wollte. 700, das sind ganz schön viele... 700 eher junge, schwarzgekleidete Menschen und ein paar Grüne. Der öffentliche Kindergarten geschmückt mit: "Wir sind vielfältig". Viele Punks. Aussagen sehr schwammig. Aber soweit alles ganz friedlich. Ich (in relativ konservativer) Bürokleidung falle bestialisch auf. Was nun?

Frage für heute ist: Ist die AFD wirklich so ein rassischter Arschlochverein wie alle sagen? Darf man mit und über die AFD nicht reden, weil sie die Nazis der Neuzeit sind?

Ich habe erstmal keine Meinung. Bewußt. "Open minded", weil open minded der einzige Weg ist, der Wahrheit näher zu kommen. Also in die Nähe des Messegeländes gelaufen. Mittlerweile habe ich gehörig Schiss, weil sich immer mehr Punks zu "Anti-Nazi"-Chören vereinigen, die ganze Stimmung ist angespannt. Ich überlege, ob ich nicht reingehe und einfach nach Hause fahre. Will ich "mit denen" in einen Topf geworfen werden? Will ich wirklich? Will ich mich dem Risiko, mit Steinen beworfen zu werden, ausssetzen? Viel fehlt nicht. Was für eine agressive Stimmmng vor dem Gebäude. Zum Glück sichert die Polizei. Ich lerne einen AFDler in einem Nebengebäude kennen. Er, breitschultrig, geht voran, ich (verschüchtert) folge ihm. Auf dem Weg in die Halle rämpelt er ein paar Anti-Faschos an, ich würde sagen absichtlich. Die Stimmung erreicht den Siedepunkt, er wird angefeindet, Anti-Nazichöre aus mehr als 50 Kehlen erschallen "Nazis raus", als wir das Gebäude betreten...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Respekt, Hanna das du trotz der zum Teil recht feindseligen Meinungen hier dich nicht von dem Weg der eigeninformation abgebracht hast....
Nur so weiß man was eine Partei oder in einer Partei tatsächlich für Meinungen vertreten sind...
Und nur dann weiß man auch ob einepartei für einen selbst in frage kommt...
Oder aber wie man eine Partei demokratisch bekämpfen kann
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
Ich bin gespannt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2017
War da, berichte aber morgen. War ein langer Tag.