60zig Jahre Antibabypille für die Frau
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2020
"Auch erwarte ich von keiner Frau dass sie die Pille nimmt. Oder sich Sterilisieren lässt.l."

Ganz wichtiger Punkt übrigens, dass du das nicht erwartest, ist schon klar. Hoffentlich. Aber - es wäre sehr häufig gar nicht möglich diese Methode zu nutzen. Eine Userin hatte es hier bereits schon erwähnt.

Auch die Enttabuisierung der weiblichen Sterilisation würde dazugehören die Pille von ihrem Verhütungsthron zu befördern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2020
"In all den Fällen war das, wie bereits geschrieben (Vielleicht ist das nicht deutlich genug rüber gekommen) angesprochenes und damals von mir recherchiertes Thema mit Quellenangabe zu weiteren Infos (Stichwort: Forum, Chat, verschiedene Pillen, Nebenwirkungen). Und ja: Die jeweiligen Pillen habe ich auch gesehen, mir die Infos durchgelesen und mit beiden besprochen."

Du musst dich doch überhaupt nicht für das, was in deinen Beziehungen wie gemacht und besprochen wird, überhaupt gar nicht rechtfertigen. Ich habe ja schon vor einigen Posts gesagt, dass du da für mein Dafürhalten zu sehr in die Richtung "wie wird eine Beziehung geführt" "wie wird kommuniziert" diskutierst, das Thema ist ja schlicht und ergreifend die Pille.

Du hast dich nur zum einen einige Male in Richtung, dass das eben doch eher Sache der Frau wäre und der Mann neben dran steht, geäußert und auch ein wenig kleingeredet, dass Frauenärzte - also auch die bei denen man sich gut fühlt - sehr einseitig auf die Pille geprägt sind. Btw. auch die gesamte Gesellschaft (incl. der Teile, die du unter Grundwissenquellen eingeordnet hast).

Nur um diese Aspekte ging es mir, nicht wie du was in deinen Beziehungen geregelt hast oder was du erlebt hast.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2020
Letztlich trifft immer jeder für sich die Entscheidung, was er betr Medikamenten und eben auch Verhütung einnehmen will.
Das ist ja nicht nur bei Medikamenten so ;-) Das Abwägen von Risiken im Umgang mit dem eigenen Körper betrifft ja nicht nur Medikamente. (Sportarten, Rauchen,Ernährung,Straßenverkehr usw usw)

Letztlich ist es oft auch ein mentales Dilemma: Will ich eine "sichere" Verhütungsmethode oder gehe ich mehr "Risiko" betr einer Schwangerschaft ein. Was bei anderen , nicht hormonellen Verhütungsmethoden so ist.
Es ist schön, wenn ein Partner mitdenkt und auch Interesse hat. Oder der Partnerin andere Verhütungsmethoden anbietet.
Aber letztlich hat da jede Frau ihre eigenen Abwägungen, betr Nutzen und Risiken.
Und eben auch die Qual der Wahl oder das Dilemma der Abwägungen und Unentschlossenheit.

Da gibt es auch keine absolut richtig oder falsch bzw pro und contra Pille.
Und nicht jede Frau verträgt auch die Pille "schlecht".
Zumal jedes Medikament Nebenwirkungen hat.

Letztlich ist es nur schade, daß Männer da nicht so viele Möglichkeiten der aktiven Empfängnisverhütung haben. Nur Kondom oder Vasektomie. Der Koitus Interruptus ist ja keine Verhütungsmethode ;-)
Somit bleiben Frauen halt letztlich alleine mit der Entscheidung und den Abwägungen.
(Zumal Verhütungsmethoden ja auch nicht immer einen festen Partner voraussetzen. )
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2020
Donna plus, Heute, 03:32:

"Naja... was wäre die Alternative? Die Frau in eine Zwangsjacke stecken? Der Frau die Pillen wegnehmen? Placebos herstellen? Einweisen?"

Zu was die Alternative?"


Das war die Antwort auf Eliza Days Posting.

" Zu einem: "ich erlebe die und die Veränderungen bei dir, ich glaube, dass das auch Nebenwirkungen der Pille sein könnten, möchtest du das mal mit einem Arzt besprechen?" Dazu gibt es keine Alternative. Und von etwas anderem ist nicht die Rede. Du hattest mehrfach etwas in Richtung, ist eher so die Sache der Frau, geschrieben, also z.B.:

"Darüber hinaus kann dann aber eben Frau die Sache besser beurteilen. ... Mann nimmt das Thema eben nur beobachtend, von aussen wahr."

und das bestreite ich und ich erwarte schlicht von einem Mann, dass er sich mit für die Verhütung verantwortlich fühlt, AUCH mit Kenntnis."


In all den Fällen war das, wie bereits geschrieben (Vielleicht ist das nicht deutlich genug rüber gekommen) angesprochenes und damals von mir recherchiertes Thema mit Quellenangabe zu weiteren Infos (Stichwort: Forum, Chat, verschiedene Pillen, Nebenwirkungen). Und ja: Die jeweiligen Pillen habe ich auch gesehen, mir die Infos durchgelesen und mit beiden besprochen. Welche das damals waren weiß ich nicht mehr. Yasminelle war denke ich dabei, irgend eine rosa gelb weiße Verpackung. Ein pink/violettfarbenes Blister. Keine Ahnung. Tut im Grunde auch nichts mehr zur Sache da von beiden Damen die Nebenwirkungen einfach in Kauf genommen wurden und sich auch nach zig Frauenarztbesuchen und Gesprächen nichts am Verhalten geändert hat und über 10 Jahre her ist. Eine der beiden hat die Pille allerdings auch zum Regeln der Periode verwendet. Dann abgesetzt. Dann eine andere genommen. Das ging viele Jahre so. Mal abgesehen davon war es ja nun nicht nur ich der mit Ihr darüber gesprochen hat. Selbst der Freundinnenkreis war in dem Thema involviert. Von der eine die Pille auch über ein Jahr abgesetzt hat und es ihr nach und nach besser ging. In dem Fall auch das Thema unregelmäßige Periode (Beste Freundin mit ebenso langjährigen Beziehung zu Ihrem Freund). An Beispielen und dem Bereden des Themas hat es nicht gelegen. Es macht eben schon einen Unterschied ob Frau das einfach so macht weil sie es nicht anders kennt oder will. Oder ob sie über eine andere Herangehensweise nachdenken möchte. Vasektomie kommt für mich nicht in Frage. Auch erwarte ich von keiner Frau dass sie die Pille nimmt. Oder sich Sterilisieren lässt. Kondome wollen die einen. Die anderen wollen es ohne (vergleichsweise häufiger). Weswegen dann auch immer wieder die Pille ein Thema ist. Ergo ist das Kondom und/oder die Bauchraummethode eine gute Alternative. Das bedeutet dennoch nicht dass Frau sich dann darauf verlassen will. Also wird die Pille genommen.
Ausnahme: Meine letzte Beziehung. Aber diese war auch von Anfang an eine andere Herangehensweise und deutlich offener.
Für mich ist das Thema "Jetzt sind die Männer mal dran" gegessene Sache. Zumal ich es nach all den Jahren nur noch bedingt ernst nehmen kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2020
"Das übliche Grundwissen das eben aus dem Dialog zwischen Freundinnen, Mädchen-Zeitschriften, Jugend-Zeitschriften, Fan-Zines, usw. zusammen kommt. ..."

Und Du erwartest von diesem Wirkungskreis die Art des Grundwissens um die es hier geht?
Also nochmal, wir sprechen hier ja nicht über Beziehungen, über Sex, über was auch immer, wir sprechen über die Pille. Und DA halte ich all das was du hier nennst für keine Basis für ein Grundwissen.


"Darüber hinaus kann dann aber eben Frau die Sache besser beurteilen."

Wie sollte eine Frau das besser beurteilen können? Wer kennt schon einfach so die Ursachen für seine eigene Depression, für den Libidoverlust oder auch andere Nebenwirkungen? Eben GERADE, weil sie häufig erst schleichend einsetzen, manchmal nachdem die Pille viele Jahre lang gut vertragen wurde.
Hier hilft übrigens ein kurzer Blick auf das was die Pille macht. Sie täuscht eine Schwangerschaft vor. Eine Dauerschwangerschaft. Das heißt ein Körper kann das vielleicht eine gute Zeitlang gut wegstecken, aber 20 Jahre Schwangerschaft sind dann vielleicht zu viel.

"Mann nimmt das Thema eben nur beobachtend, von aussen wahr."

Naja. Nö. Ich kann doch von einem Mann genauso wie von einer Frau erwarten, die prinzipiell möglichen Nebenwirkungen eines Verhütungsmittels zu kennen. Oder z.B. schon schlicht ZU WISSEN, welches Verhütungsmittel wird verwendet. Also ist die Spirale eine Kupferspirale oder Hormonspirale. Oder auch z.B. zu wissen, dass auch der Ring eine hormonelle Verhütungsmethode ist. Und in diesem Falle kann ein Blick von aussen sogar besser sein, als der Blick von innen, der manchmal verstellt ist.


"Nun ja... es wäre nicht so, dass Frauen wie auch Männer verschiedene Erfahrungen mit Menschen/Ärzten machen und dem entsprechend auch für sich feststellen können ob der Arzt auf den Patienten individuell eingeht."

Richtig! Und jetzt stell dir vor ganz viele Frauenärzte sind richtig gute Frauenärzte und geben ein gutes Gefühl und sind TROTZDEM sehr zentriert auf die Pille. Das war ja der Ausgangspunkt. Außerdem macht man diese Erfahrungen im Laufe der Zeit, man HAT sie nicht schon, wenn man als 17 jährige Frau zum Frauenarzt geht.


"Naja... was wäre die Alternative? Die Frau in eine Zwangsjacke stecken? Der Frau die Pillen wegnehmen? Placebos herstellen? Einweisen?"

Zu was die Alternative? Zu einem: "ich erlebe die und die Veränderungen bei dir, ich glaube, dass das auch Nebenwirkungen der Pille sein könnten, möchtest du das mal mit einem Arzt besprechen?" Dazu gibt es keine Alternative. Und von etwas anderem ist nicht die Rede. Du hattest mehrfach etwas in Richtung, ist eher so die Sache der Frau, geschrieben, also z.B.:

"Darüber hinaus kann dann aber eben Frau die Sache besser beurteilen. ... Mann nimmt das Thema eben nur beobachtend, von aussen wahr."

und das bestreite ich und ich erwarte schlicht von einem Mann, dass er sich mit für die Verhütung verantwortlich fühlt, AUCH mit Kenntnis.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2020
Eliza Day, Heute, 02:34

Naja... was wäre die Alternative? Die Frau in eine Zwangsjacke stecken? Der Frau die Pillen wegnehmen? Placebos herstellen? Einweisen? Ich sag es mal so: Bei zwei meiner Freundinnen war das darüber Reden vor der Einnahme, zwischendrin und danach letztlich genau dies. Mehr nicht. Sie haben die Pille nehmen wollen. Obwohl beide mir im Gespräch bereits mitteilten dass sie immer wieder verschiedene Nebenwirkungen hatten und diese eindeutig mit der Pillen-Einnahme zusammen hängt. Zig Pillen durch getestet wurden etc. Auch war das Thema kein einmaliges. Irgendwann hakt man das Thema dann einfach als Sache der Frau ab.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2020
"Richtig. Kann auch ein Grund sein. Dürfte auch so mancher Partner miterlebt haben. Darüber hinaus kann dann aber eben Frau die Sache besser beurteilen. Gerade auch dann wenn eine andere Pille verwendet wird. Mann nimmt das Thema eben nur beobachtend, von aussen wahr. Das Gespräch dass nun eine andere Pille mit einer anderen Zusammensetzung genommen wird weil die vorige nicht (mehr) vertragen wurde oder diese zeitkritischer war usw. findet ja bei manchen Paaren durchaus statt. Die Frage ist dann eben: Was entsteht durch ein solches Gespräch? "

Irgendwie klingt ein "das Frau das besser beurteilen kann", bei einem Medikament, dass auch die Psyche beinflußt, schon ein bißchen nach Ausrede. Kann sie vielleicht nicht, weil das Medikament schon ihr Denken beeinflußt? Viele der Nebenwirkungen treten ganz schleichend auf und sind eher so ein bißchen "Ich fühle mich halt nicht gut". Kann ja mal passieren. Wird-an-mir-liegen-mäßig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2020
Donna plus, 25.05.2020, 11:39:

"Mädchen also mit oder vor dem Einsetzen der Periode nicht selten über ein gewisses Grundwissen verfügen."

"Und das Kamasutra ersetzt bekanntlich weder den Frauenarzt-Besuch noch den individuellen, differenzierten Umgang mit dem Thema."

"Es ist natürlich auch die Frage: was ist Grundwissen?
Das ist es worauf ich (auch) hinaus möchte. Gerade für sehr junge Frauen, ist der vordringliche Gedanke: NICHT SCHWANGER WERDEN (das auf eine Art Bequemlichkeit zurück zu führen, ist zwar manchmal treffend, aber meist ist Sicherheit der Hauptgedanke). Ich finde zunächst nichts verwerfliches daran, bei einer Medikamenteneinnahme einem Arzt zu vertrauen. Auch ich bin nicht mit meiner enormen Skepsis gegenüber Ärzten, Medikamenten, Behandlungen, geboren worden, das hat sich entwickelt."


Das übliche Grundwissen das eben aus dem Dialog zwischen Freundinnen, Mädchen-Zeitschriften, Jugend-Zeitschriften, Fan-Zines, usw. zusammen kommt.
Eben dass Mann und Frau unterschiedlich sind, an und ineinander passen können und dass aus Liebe Kinder entstehen können. Die Aufklärung kann über die Eltern passieren, über Lehrer/Pädagogen oder eben über verschiedene Wege erfolgen. Letzteres dürfte wohl nicht selten sein. Merkwürdig oder verstörende Informationsbrocken können dann Bildungsbücher für Kinder wie das "Wie Vater und Mutter ein Kind bekommen" sein. Was selbst mich als bereits aufgeklärter Jugendlicher damals irritierte und heute noch als skurrile Vorlage dient.
Aus Bravo und Co. kommen dann vermutlich auch das Thema Pille und Co. wenn das Thema nicht bereits durch die Eltern abgehakt wurde (Gibt es da auch ein Äquivalent zu "Wie Vater und Mutter ein Kind bekommen"?).
Natürlich sollte man zuerst immer erst einmal einen Arzt konsultieren. Daran ist nichts verwerflich. Darüber hinaus lassen sich dennoch Entscheidungen treffen.

"Bei der Pille ergibt sich oft das Problem, dass Nebenwirkungen sehr schleichend kommen und nicht sofort so wahnsinnig eindeutig auf die Pille zurück zu führen sind. Depressionen sind ja so schon schwierig festzumachen, sofort zuzuordnen, wer kommt da bei einem schleichenden Beginn gleich auf die Pille? Zumal wenn, was durchaus sein kann, die Pille viele Jahre lang gut vertragen wurde und erst irgendwann Nebenwirkungen auftreten. Oder auch der Libidoverlust. Männer beklagen sich nicht selten mit lautem Getöse darüber, dass die Freundin gar keine Lust mehr hat und fragt man nach ob die KUPFER- oder die HORMONspirale verwendet wird, sieht Mann dann lieber gar keinen Zusammenhang und bemüht sich eher Geschlechterstereotypen aufrecht zu erhalten."

Richtig. Kann auch ein Grund sein. Dürfte auch so mancher Partner miterlebt haben. Darüber hinaus kann dann aber eben Frau die Sache besser beurteilen. Gerade auch dann wenn eine andere Pille verwendet wird. Mann nimmt das Thema eben nur beobachtend, von aussen wahr. Das Gespräch dass nun eine andere Pille mit einer anderen Zusammensetzung genommen wird weil die vorige nicht (mehr) vertragen wurde oder diese zeitkritischer war usw. findet ja bei manchen Paaren durchaus statt. Die Frage ist dann eben: Was entsteht durch ein solches Gespräch?

"Das betrifft zwar nicht nur die Pille, aber natürlich hören Frauen häufig vom Frauenarzt "das kann nicht an der Pille liegen" (im besten Falle werden dann noch diverse Pillen durch getestet), ich finde es schon viel verlangt, dass Frauen im Grundsatz den Aussagen ihres Arztes misstrauen sollten und sich im Internet schlau machen können/konnten.
Man stelle sich das mit anderen Medikamenten vor. "Mir wurden vom Arzt diese Antidepressiva/Antibiotika/Entzündungshemmer/... verschrieben." "Hast du dich in Literatur, im Internet, usw. über die Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Risiken und vor allem Alternativen dazu belesen?"
Also schon klar, es ist gut, das in jedem Falle zu tun, egal bei was, aber es ist auch nicht grundsätzlich komplett fahrlässig, wenn ein Patient seinem Arzt vertraut. Das sollte ja erstmal Basis sein."


Nun ja... es wäre nicht so, dass Frauen wie auch Männer verschiedene Erfahrungen mit Menschen/Ärzten machen und dem entsprechend auch für sich feststellen können ob der Arzt auf den Patienten individuell eingeht. Oder ob dieser einfach die routinierten Themen runter rattert. Auch Empfehlungen von irgend jemanden (Freunde, Familie, Portale) bedeuten nicht dass der jeweilige Arzt als passend empfunden wird. Wenn ich bemerke, dass der Arzt einfach immer wieder sein 0815-Ding durchzieht bedeutet das nicht, dass er/sie deswegen falsch liegen muss. Aber zumindest ein gewissen Dialog und vielleicht auch Empathie missen lässt und damit eigentlich nicht (ganz) bei der Sache ist. Mag vielleicht für den ein oder anderen weniger wichtig sein. Wer das Thema "Sie haben Schnupfen? Da nehmen sie einfach mal Antibiotika X" erlebt hat weiß auch wie manche Behandlungsweisen zustande kommen. Und die dürften meines Erachtens nach nicht wenige Menschen erlebt haben. Was nicht bedeutet dass Ärzten grundsätzliches Misstrauen entgegen gebracht werden soll. Aber zumindest die ein oder andere Frage berechtigt erscheint. So wie auch auf Unverträglichkeiten oder etwaige Symptome hingewiesen oder nach Alternativen gefragt werden kann. Gerade das wenig hinterfragte Konsumieren von Arznei führt dann zu Gewohnheiten bis dann die ersten Symptome auftauchen. Oder Pseudoweisheiten wie, dass die regelmäßige/häufige Einnahme von Acetsalicylsäure nur gut sein kann. Oder Diclofenac in rauhen Mengen verschrieben wird ohne auf Nebenwirkungen/Alternativen hinzuweisen. In dem Fall bewahrheitet sich für mich eben auch hier: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Gegen "die Basis" spricht also nichts.

https://www.arte.tv/de/videos/084763-000-A/60-jahre-pille-wo-bleibt-die-pille-fuer-den-mann/
Wurde bereits vom Trailer zum Film verlinkt. Fazit: Sehr gute Doku/Zusammenfassung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
Wir reden hier von 60 Jahren Pille.
Das betrifft also mehrere Generationen von Frauen.
Meiner Mutter wurde sie Ende der 60iger nach dem 2ten Kind als verheiratete Frau angeboten. Ledige bekamen sie eh nicht.
In den 70igern bis in die 80iger war Aids kein Thema. Da ging es beim Sex eher um das Thema Verhütung, nicht so sehr um Schutz . Kondome waren nicht soooo beliebt. Meine Mutter erzählte, die erinnerten sie an den alten "Muff" der 60iger. Aus dem Ehemuff war sie ja in den späten 70igern geflohen ;-)

In den Ende der 80iger /90igern war Aids ein großes Thema. Also auch wieder Kondome.
Ich bin ja nun früh schon "medizinisch" durch den Job interessierter an den medizinischen Belangen von Verhütung gewesen.
Zumal ich die Pille nicht wirklich gut vertragen habe.
(Was nutzt einem eine gute Verhütung, wenn man keinen Bock mehr drauf hat, seufz )
Sorry. Aber Informationen über das Internet waren für mich erst ab den 2000der Jahren Thema. Vorher gab es da überhaupt keine Berührungspunkte. Noch nicht mal im Job.
Ich habe aber immer verschiedene Printmedien gelesen.

Ich kann mich erinnern, daß ich viel mit Verhütung experimentiert habe.
Spirale (incl.Eileiterschwangerschaft), Diaphragma (die blöde Verhütungscreme dazu vertrug ich auch nicht gut), Kondome sind nicht wirklich super cool für entspannten Sex.
Usw.
In der "Blase" der Frauen-Selbstfindungswelt und Frauenläden /"Ökoblase"usw bewegte ich mich auch nicht.
Was wohl auch in eher ländlichen Gegenden wenig Thema unter Frauen war.
Bzw eben auch nur einen Teil von Frauen "ansprach".
In den 90igern unterhielt man sich zwar unter Frauen über Verhütung, aber familiäre und Umfeld-Prägungen spielten da sicherlich auch mit rein.
Und eben auch die Erfahrungen der Frauen.

Ich hatte fast immer Gynäkologinen. Da wurde immer klar betont, was die Pille für Nebenwirkungen hat. Und andere Methoden aufgezählt.
Aber wenn es um das Thema sichere Verhütung ging, war die Pille Nr.1 und dann die Spirale.

Bei mir war das Thema Verhütung ab etwa meinem 30igsten LJ eh gegessen, weil ich aus medizinischen Gründen Hormone nehmen mußte.
Somit war das Thema Verhütung für mich kein Thema mehr.

Bei Kondomen ging es nur noch um das Thema Schutz. Und auch da helfen sie nicht gegen alles. (Z.B Papiloma Viren)

Meinem Erkenntnisstand nach, scheint es garnicht so einfach zu sein, eine hormonellen Verhütung für den Mann zu entwickeln. Gerade, weil hormonelle Umstellungen beim Mann sehr weitreichende Folgen haben. Deutlich weitreichender, als bei Frauen. (Ok. Das ist nun eine Frage der Interpretation, schmunzel)
Aber Wachstum der Brust u.ä nimmt kein Mann als NW hin.
An dem Thema laufen immer mal wieder Versuche und Studien seit etwas 30 Jahren. Ohne große Erfolge.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
"Mädchen also mit oder vor dem Einsetzen der Periode nicht selten über ein gewisses Grundwissen verfügen."

"Und das Kamasutra ersetzt bekanntlich weder den Frauenarzt-Besuch noch den individuellen, differenzierten Umgang mit dem Thema."

Es ist natürlich auch die Frage: was ist Grundwissen?
Das ist es worauf ich (auch) hinaus möchte. Gerade für sehr junge Frauen, ist der vordringliche Gedanke: NICHT SCHWANGER WERDEN (das auf eine Art Bequemlichkeit zurück zu führen, ist zwar manchmal treffend, aber meist ist Sicherheit der Hauptgedanke). Ich finde zunächst nichts verwerfliches daran, bei einer Medikamenteneinnahme einem Arzt zu vertrauen. Auch ich bin nicht mit meiner enormen Skepsis gegenüber Ärzten, Medikamenten, Behandlungen, geboren worden, das hat sich entwickelt.
Bei der Pille ergibt sich oft das Problem, dass Nebenwirkungen sehr schleichend kommen und nicht sofort so wahnsinnig eindeutig auf die Pille zurück zu führen sind. Depressionen sind ja so schon schwierig festzumachen, sofort zuzuordnen, wer kommt da bei einem schleichenden Beginn gleich auf die Pille? Zumal wenn, was durchaus sein kann, die Pille viele Jahre lang gut vertragen wurde und erst irgendwann Nebenwirkungen auftreten. Oder auch der Libidoverlust. Männer beklagen sich nicht selten mit lautem Getöse darüber, dass die Freundin gar keine Lust mehr hat und fragt man nach ob die KUPFER- oder die HORMONspirale verwendet wird, sieht mann dann lieber gar keinen Zusammenhang und bemüht sich eher Geschlechterstereotypen aufrecht zu erhalten.

Das betrifft zwar nicht nur die Pille, aber natürlich hören Frauen häufig vom Frauenarzt "das kann nicht an der Pille liegen" (im besten Falle werden dann noch diverse Pillen durchgetestet), ich finde es schon viel verlangt, dass Frauen im Grundsatz den Aussagen ihres Arztes misstrauen sollten und sich im Internet schlau machen können/konnten.
Man stelle sich das mit anderen Medikamenten vor. "Mir wurden vom Arzt diese Antidepressiva/Antibiotika/Entzündungshemmer/... verschrieben." "Hast du dich in Literatur, im Internet, usw. über die Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Risiken und vor allem Alternativen dazu belesen?"
Also schon klar, es ist gut, das in jedem Falle zu tun, egal bei was, aber es ist auch nicht grundsätzlich komplett fahrlässig, wenn ein Patient seinem Arzt vertraut. Das sollte ja erstmal Basis sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
Ich vermute die Wahrnehmung der Gefahren hormoneller Kontrazeptiva und die Diskussion darüber, hing/hängt sehr von der gesellschaftlichen "Blase" und/oder der Verortung ab.
In Frauenbewegungskreisen wurde dies schon ausführlich in den 70ern diskutiert. Es kursierten Listen der bevorzugten Gynäkologe*innen, deren Beratungshorizont erweitert und deren Haltung zu Pille &Co kritisch war. Und es gab -oft angeschlossen an Frauenbuchläden- Kurse zur Selbsterforschung des Körpers,die eben auch zu einem kompetenteren Umgang mit Verhütung führten.

Ich habe immer öfter das Gefühl
von einem anderen Planeten zu stammen...👽🛸🤷‍♀️
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
Eben genau das: Vermarktung von Pille hier und da. Die Pille als medikamentöser Überflieger und als Brotaufstrich in aller Munde. Diese eine Sicht auf das Thema schließt allerdings den Dialog abseits von Bravo und Co. nicht aus. Bravo und Konsorten habe ich hier aufgeführt weil es als Medium zu erleichterten Heranführung der sexuellen Aufklärung von Kindern/Jugendlichen dient(e). Und auch da schon Themen rund um die Pille angesprochen wurde. Man kann von einem Dr. Sommer-Team in den 80ern/90ern wohl kein differenziertes Bild rund um die Pille als Verhütungsmittel verlangen. Die Themen wiederholten sich etwa schon nach wenigen Ausgaben und wurden einfach zig mal aufgewärmt: Wie, wann, wo, zu jung, zu alt, zu dick, zu dünn, bei Tag oder in der Nacht und führt eine Erektion zu einer nuklearen Kettenreaktion? Und kann man so etwas in West-Deutschland verantworten ohne einen Bündnisfall des Warschauer Pakts auszulösen? Nach etwa 2 Jahren unregelmäßigen Bravo-Konsum dürfte man das Bravo-Kamasutra also kennen. Und das Kamasutra ersetzt bekanntlich weder den Frauenarzt-Besuch noch den individuellen, differenzierten Umgang mit dem Thema. Ich für meinen Teil kann nur dazu sagen, dass das Thema mit meinen damaligen Freundinnen und Internetbekanntschaften noch mit 56K-Modem, Einwahlgebühren und AOL begonnen hat (LAN-Sessions noch krasser Scheiß waren und diese dann mit bereits weiter verbreitetem DSL und Online-Gaming mit dem Release von Dark Age of Camelot abgelöst wurden (Februar 2002). In den 90ern noch wurde sich zuweilen über den unbeschwerten Konsum der Pille lustig gemacht in dem diese mit Smarties verglichen wurde. Wohlgemerkt dann von Frauen selbst die sowohl ein selbstbestimmtes Leben durch die Pille gut fanden. Ebenso aber den unbedachten Hormon-Konsum auf die Schippe nahmen und zum Denken anregen wollten. Mangels weiblichen Gegenpart für die einzige Frau in unserer damaligen Runde führte dies dann ebenso wenig in eine weit ausschweifenden Unterhaltung. Die Themen sind als Jugendlicher mangels Erfahrungswerte dann doch begrenzt. Und einer rund 10 Jahre älteren Frau kann man schlecht was von Erfahrung mit der Pille erzählen. Keine Ahnung ob diese Frau damals Ihrer Zeit voraus war. Es war eben ein Thema das Ihrerseits angerissen wurde. Dürfte etwa 94, 95 oder 96 gewesen sein. Auch wurde bereits die häufig verschriebenen Antibiotika als eine Routine von Ärzten während meines Einsatz als Pflegekraft kritisiert. Gerade in Hinsicht auf die Krankenhausreformen und dem Thema MRSA. In diesem Zeitraum fällt dann auch der deutlich vermehrte Austausch rund um Verträglichkeit der Pille.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
@Polygon Deine Weltsicht deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Die Pille war DAS Standardverhütungsmittel sobald man mit einem Mann/Jungen länger zusammen war. Das hat damals schlicht niemand problematisiert. Meiner Erinnerung nach auch die Bravo nicht. Siehe anbei, ein Auszug aus einer Bravo von 1994. Die Pille war normal, da war eher die Frage, wo man sie schnellstmöglich herbekommt. Wirklich in den Medien war das ganze Thema Pille bis vor ein paar Jahren ja nicht. Sie wurde damals eher noch als das Wundermittel gegen Akne und Regelschmerzen auch großzügig bei andern Indikationen verschrieben. Für Jungs/Männer war die Pillenlösung auch definitiv bequemer, die haben das auch nicht hinterfragt. Du bist ja eigentlich älter als ich: Hattest du wirklich schon so früh viel Zugang zum Internet? Erstmals dauerhaft, zeitlich unbegrenzten und schnellen Zugang zum Internet in Form von DSL hatte ich mit 23. Davor war Internet eher etwas, das zweckgerichtet verwendet wurde, weil der Preis pro Minute teuer war. Gerade junge Frauen waren damals nicht so viel im Internet und ich war definitiv schon eher das "nerdy kind of girl".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
Donna plus, Heute, 01:47:

"Dir ist aber schon bewusst, wie häufig (eher fast immer) einseitig Frauenärzte pro Pille informieren und beraten? Ggf. noch in Richtung anderer hormoneller Methoden wie Spirale, Spritze, Implantat oder Ring - alles Hormone - same shit. Schon bei den Kupferspiralen wird es dünner, es werden nicht selten unpassende Spiralen eingesetzt, bzw. empfohlen. Einen Frauenarzt zu finden, der ein Diaphragma anpasst, kann schon zum Problem werden. Nicht selten machen Ärzte auch schon mal prophylaktisch ein schlechtes Gewissen für eine (ungewollte) Schwangerschaft, wenn man Kondom/Diaphragma verwenden möchte."

Habe ich schon gehört. Habe ich zwar selbst nicht live miterlebt. Aber ist mir klarer geworden als ich das Thema Pille und Verhütung das erste Mal mit meinen Freundinnen von mir aus angesprochen habe und näheres erfahren wollte. Kann ich nur bedingt beurteilen (Hören und Sagen). Zumal es damals leider nie dazu kam einem solchen Frauenarzt-Besuch mal beizuwohnen um mir selbst ein Bild zu machen. Die damalige Frauenärztin wohl aber lt. einer damaligen Freundin für gut befunden wurde (Was auch immer das heissen mochte) was auch die Beratung rund um die Pille betrifft. Der geplante Besuch ist dann also im Laufe der Zeit untergegangen. Und das Thema Pille hingegen immer wieder ein hormonelles Experiment geblieben. Geändert haben sich also nur die Pillen und Namen. Mit Ausnahme einer Freundin die dem Thema von Anfang an offen gegenüber stand. Diese wiederum hatte einen Frauenarzt der gut beraten hat. Auch hier oftmals das Thema Pille und dessen Varianten. Keine Ahnung wie differenziert die Beratung war. Ich hatte auch hier eher den Eindruck dass zusätzliche Informationen von außen gewonnen wurden.


Eliza Day, Heute, 02:04:

"@Polygon
Früher wurde da aber auch nicht stark diskutiert wie heute und die Mädchen nicht aufgeklärt. Da bekamen alle spätestens beim ersten festen Freund auch die Pille verschrieben. Frauenärzte waren keine "Berater" sondern oft noch "vom alten Schlag" und eher grob.

Diaphragmen (Pessare sind laut meiner Googelei wohl dasselbe bzw. eine Vorstufe davon) sind auch einfach für junge Mädchen nicht sicher genug."


Gut... da bin ich rund um etwaige derzeitigen Diskussionen nicht uptodate. Allerdings kenne ich es so dass die Themen schon seit der frühesten Aufklärung rund um Bravo, Popcorn und sämtlicher Dr. Sommer-Teams und Eis-an-Stielen dieser Welt behandelt werden. Mädchen also mit oder vor dem Einsetzen der Periode nicht selten über ein gewisses Grundwissen verfügen. Und das dann maximal noch durch den Sexual-Unterricht in der Schule durch etwas Sachlichkeit ergänzt wird. Also auch das Thema Pille weit vorher Einzug hält noch bevor sich die meisten Jungs damit beschäftigen. In der Schule über Regelschmerzen, die ersten Pillen gesprochen und sich darüber ausgetauscht wurde. Spätestens aber mit der in Masse verfügbaren Internet-Zugang (AOL, Deutsche Telekom, etc.) hat sich auch in Foren und Chats ein solcher Informationsaustausch dorthin verlagert. Wer fündig werden wollte wurde auch fündig (Hat dann leider auch etwas gedauert). Und das noch bevor Google bekannt wurde. Heutzutage sind Suchergebnisse durchaus einfacher. Allerdings auch um die Masse von Werbung und weiterem Bullshit aus den Weiten des Internets ergänzt. Dafür lassen sich Infos heutzutage von vielen Herstellern/Firmen abrufen (Früher konnte man froh sein wenn ein Hersteller eine Landingpage hatte die über weiterführende Informationen verfügte). Spätestens aber mit den ersten Wellen an verfügbaren Breitband-Anschlüssen in Deutschland wurde das Informationsangebot immer größer. Also vom Übergang von ISDN auf DSL. Und als die halbe Welt um ein digitales Armageddon bangte. Welches dann auch ausblieb. Und wenig später Windows 2000 von Windows XP abgelöst wurde. Schon damals wurde über die Verträglichkeit und mancher Einseitigkeit von Frauenärzten online wie offline diskutiert.
Ob Diaphragmen für junge Frauen geeignet sind wage ich ebenso zu bezweifeln. Was allerdings keinen Unterschied macht was das Kondom betrifft: Spätestens mit dem Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulsysteme wird auch das Kondom zu einem immer wieder auftauchenden Thema. Ich wüsste zumindest nicht wer das bei uns damals verpasst haben sollte. Kondome waren in jeder Drogerie erhältlich. Und in fast jedem Kuhkaff gab es damals Schlecker. Und fast jeder dort wohnhafte Schüler dürfte sich seine ersten eigenen Kondome auch dort besorgt haben. Es ist also nicht so, als schauten wir der Schattenspiele in einer Höhle sitzend zu und wüssten uns darüber hinaus nicht entsprechend zu informieren.

https://www.youtube.com/watch?v=8A66HOysG50
Die Pille für den Mann
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
@Polygon
Früher wurde da aber auch nicht stark diskutiert wie heute und die Mädchen nicht aufgeklärt. Da bekamen alle spätestens beim ersten festen Freund auch die Pille verschrieben. Frauenärzte waren keine "Berater" sondern oft noch "vom alten Schlag" und eher grob.

Diaphragmen (Pessare sind laut meiner Googelei wohl dasselbe bzw. eine Vorstufe davon) sind auch einfach für junge Mädchen nicht sicher genug.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
"und ebenso immer wieder mit Frauenärzten besprochen wird."

Dir ist aber schon bewusst, wie häufig (eher fast immer) einseitig Frauenärzte pro Pille informieren und beraten? Ggf. noch in Richtung anderer hormoneller Methoden wie Spirale, Spritze, Implantat oder Ring - alles Hormone - same shit. Schon bei den Kupferspiralen wird es dünner, es werden nicht selten unpassende Spiralen eingesetzt, bzw. empfohlen. Einen Frauenarzt zu finden, der ein Diaphragma anpasst, kann schon zum Problem werden. Nicht selten machen Ärzte auch schon mal prophylaktisch ein schlechtes Gewissen für eine (ungewollte) Schwangerschaft, wenn man Kondom/Diaphragma verwenden möchte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2020
Eliza Day, Heute, 23:40:
"...Mit heutigem Wissenstand würde ich die Pille auch nicht mehr mit gutem Gefühl nehmen. Ganz früher war das alternativlos."

Fraglich für mich wann "das Früher" gewesen sein soll. "Alternativen" wie Pessare, Kondome gibt es schon seit Ewigkeiten. Pessare sind seit jeher teurer. Kondome seit jeher am günstigsten. Kondome lassen sich in 100er- oder 1000er-Packs in allen möglichen Varianten besorgen. Auch Latex-frei. Über die Nebenwirkungen der Pillen wird nun auch nicht erst seit gestern aufgeklärt. Zumal das Thema "Die Pille" seit Stunde eins ein ewiges Thema unter Frauen ist/war, sich ausgetauscht und ebenso immer wieder mit Frauenärzten besprochen wird. Was nun kein Qualitätsmerkmal sein muss. Aber die Einnahme der Pille damit eindeutig und bewusst erfolgt. Auch in Hinblick auf Alternativen. Und damit ist das Thema für zumindest mich nicht selten ein ziemlich merkwürdiges Konstrukt wenn man auch aktiv auf die Alternativen hingewiesen wird, bereit ist diese einzugehen. Frau dann aber eben bewusst der Einfachheit halber die Pille nimmt und damit die Nebenwirkungen ebenso bewusst in Kauf genommen werden. Unter Umständen, ich nenne es jetzt mal "hormonell herum experimentiert" wird. Wo zwischen der Variante und Dosis gewechselt wird bis das richtige Präparat gefunden wurde. Wenn das Frau mit sich selbst machen will ist das primär Ihre eigene Sache. In keiner meiner Beziehung habe ich jemals erwartet dass Frau die Pille nehmen muss oder hormonelle Experimente veranstalten soll. Es also maximal noch um ungeschützten Verkehr ging und damit dann weitere Fragen im Raum standen.
Pille habe ich mit 15 Jahren mal für einige Monate genommen.
Mit Widerwillen, hatte davon schlimme Kopfschmerzen.
Also wieder abgesetzt.
Nach dem zweiten Kind für etwa 1 Jahr die Mirena getragen. Ebenfalls mit Widerwillen und flugs wieder entfernen lassen.
Danach nie wieder irgendwas zur Verhütung geschluckt oder in meinen Körper gesteckt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.05.2020
Ich empfehle den Nuvaring (geringere Hormondosis, kein Vergessen der Pille mehr, meiner Erfahrung nach unspürbar für Mann und Frau), der ähnlich sicher ist wie die Pille oder - wenn ein Baby nicht gewollt ist, aber auch keine Katastrophe - ein Diaphragma mit entsprechendem Gel. Ebenfalls unspürbar und relativ unkompliziert, dabei völlig hormonfrei. Kann man auch ein paar Stunden vorher einsetzen. Alles natürlich nur was für monogame Konstellationen, weil kein Schutz vor Infektionen.

Mit heutigem Wissenstand würde ich die Pille auch nicht mehr mit gutem Gefühl nehmen. Ganz früher war das alternativlos.
Mehr Verhütungsmittel für den Mann, das wird wohl noch eine Weile dauern. Medizinische Firmen haben an der Entwicklung kein Interesse, weil in den Köpfen noch sehr drin steckt, dass Verhütung eben Frauen-Sache ist (also warum Geld mit Entwicklung verschwenden, wenn man es hinterher eh nicht loswird?).

Allein für die Gleichberechtigung, würde ich es besser finden, wenn man als Mann da bessere Alternativen hätte außer Kondom & Sterilisation. Aber für das Problem "Männliche-Verhütung" fehlt wohl immernoch die Öffentlichkeit dafür, bis sich etwas tut.
Mehr Verhütungsmittel für den Mann, das wird wohl noch eine Weile dauern. Medizinische Firmen haben an der Entwicklung kein Interesse, weil in den Köpfen noch sehr drin steckt, dass Verhütung eben Frauen-Sache ist (also warum Geld mit Entwicklung verschwenden, wenn man es hinterher eh nicht loswird?).

Allein für die Gleichberechtigung, würde ich es besser finden, wenn man als Mann da bessere Alternativen hätte außer Kondom & Sterilisation. Aber für das Problem "Männliche-Verhütung" fehlt wohl immernoch die Öffentlichkeit dafür, bis sich etwas tut.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.05.2020
"Stattdessen will man mir Kupferimplantate aufschwatzen (Nein, nicht die Spirale) die mittels "leichter Entzündungsreaktion" wirken. Fun Fact: Meine Entzündungswerte sind ohnehin schon erhöht! 🙄 "

Falls man übrigens eine schmerzhafte und/oder starke Periode hat, muss davon ausgegangen werden, dass sich Spirale (Kupfer), Kette, Ball verstärkend auswirken. Nicht so dolle.


"Die Pille WAR mal eine gute Idee in Zeiten in denen der Mann noch als "Herr im Hause" galt, viele Kinder keine Seltenheit waren und Frauen durchaus noch während oder nach der Geburt starben."

Uund als Kondome noch viel mieser waren.
Übrigens hat sich auch das Frauenkondom wohl gut entwickelt! Nachteil Preis, Optik und ein etwas höherer Pearl-Index (kann evtl. an der Anwendung liegen - muss man wohl üben). Ich will das unbedingt testen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.05.2020
Früher nahm ich auch die Pille, aber die Letzte habe ich nicht gut vertragen.

Aber der endgültige Schritt, die Sterilisation, wurde und wird mir bis heute verweigert, obwohl ich mittlerweile zur Risikogruppe gehöre und keine hormonelle Verhütung mehr nehmen soll.

Stattdessen will man mir Kupferimplantate aufschwatzen (Nein, nicht die Spirale) die mittels "leichter Entzündungsreaktion" wirken. Fun Fact: Meine Entzündungswerte sind ohnehin schon erhöht! 🙄

Die Pille WAR mal eine gute Idee in Zeiten in denen der Mann noch als "Herr im Hause" galt, viele Kinder keine Seltenheit waren und Frauen durchaus noch während oder nach der Geburt starben.

Mittlerweile hat sich aber (hoffentlich) vieles geändert im Bezug auf Verhütung und ich finde es ist höchste Zeit, dass "der Mann" beim Thema Verhütung viel stärker zur Verantwortung gezogen wird, als bisher
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.05.2020
Donna plus, Heute, 20:50

Jain. Es sollte zunächst differenziert werden weswegen die Pille genommen wird. Dass Frau erst einmal entscheidet ob sie schwanger werden will oder nicht ist die eine Sache. Ein weiterer Aspekt eben ob dadurch der Hormon-Haushalt/der Zyklus reguliert wird. Des Weiteren habe ich es immer wieder selbst erlebt wie Frau als auch Mann praktisch als auch im Dialog damit umgehen können. Frauen nehmen primär aus eigenem Interesse die Pille. Da wird also weniger darüber gesprochen sondern erst einmal Vorsorge getroffen. Was ich durchaus gutheisse. Dann aber so zu tun dass deswegen dann Mann weniger Verantwortung übernimmt und Frau immer darauf acht geben muss nicht vom eigenen Freund/Mann nebenbei Besprungen und damit versehentlich schwanger zu werden ist für mich einfach eine etwas verkürzte Sicht auf das Thema. Es bleibt eben eine Frage des Dialogs.

Von dagmar, Heute, 17:51:
"...Somit ist die Pille geschichtlich gesehen, schon ein sehr großer Schritt in die Emanzipation und Gleichberechtigung gewesen."

So ist es.

In 100% meiner bisherigen Beziehungen haben Frauen von sich aus die Pille genommen. Und das nicht weil ich es verlangt habe oder es zuvor so besprochen wurde. Sondern weil das bei diesen Frauen bisher so üblich war. Und diese auch so wollten. Besprochen wurde das Thema in allen meinen Beziehungen. Und nur in einer Beziehung hat Frau keine Pille genommen. Was in der Beziehung ganz unverkrampft Sex ohne Pille war.
Kondome, Mikropille, Pessare, Kupfer-Spirale, Kupfer-Kette, die Pille danach, die Pille für den Mann, Sterilisation von Frau, Vasektomie Mann, Spermizide, Hormonpflaster, Hormonstäbchen, Minipille, Verhütungsring, Dreimonatsspritze...
Es gibt einige Varianten. Und alle sind bedingt zuverlässig. Und gerade deswegen ist es auch immer die Angelegenheit zweier Personen.

Erstaunlich welche Preise für ein Silikon-Cup verlangt werden. Wurden diese durch die Corona-Epidemie vergoldet? Ist das ein Trend der derzeit ausgeschlachtet wird? Oder übernimmt der Papst persönlich die Qualitätskontrolle?